Ganz schön frech!
Zu meinem MS 60:
Ich habe in einem anderen Forum meinen Erfahrungsbericht der ersten Reichweitenprobe gepostet und stelle den Beitrag hier im Tesla-Thread auch hier für euch Tesla-Interessierte rein:
Vielleicht erkläre ich vorher doch noch mal, dass mein Model S60 vorwiegend zum Pendeln eingesetzt wird. Daher habe ich die kleinere Batterie gewählt. Das funktioniert wunderbar. Vor allem überraschte mich, dass ich auf meiner Pendelstrecke und auch auf den Kurzstrecken hier im Taunus ohne Anstrengung unterhalb des Normverbrauchs fahren kann.
Nun, ich blieb trotzdem misstrauisch, ob ich auf Autobahnfahrten die Distanzen zwischen den Superchargern mit der kleineren Batterie wirklich schaffen würde. Im Tesla Forum wollte man mich gleich ganz doll beruhigen, aber das machte mich noch misstrauischer.
Die beiden am weitesten auseinanderliegenden Supercharger sind Wilnsdorf und Bad Rappenau. Gut, diese Strecke würde ich kaum fahren, weil ich mittig zwischen diesen beiden SC wohne, aber es ist nun mal die Messlatte, ob und wie es für andere Tesla-Piloten mit der 60 kWh Batterie funktionieren würde.
Entfernung SC Wilnsdorf-SC Bad Rappenau: 239 km
Die für mich wirklich infrage kommenden Supercharger-Verbindungen haben kürzere Abstände...
Entfernung SC Bad Rappenau-SC Jettingen: 198 km
... oder nur sehr wenig kürzere untereinander:
Entfernung SC Wilnsdorf-SC Zevennar (NL): 236 km
Da es die erste Fahrt war, die nicht dem üblichen Fahrprofil entsprach und entlang dieser Route noch keine Supercharger sind, ich auch sowieso testen, nicht laden wollte, musste ich natürlich vorher rechnen, wie viel ich vorher laden musste.
Die Strecke betrug 230 km hin und zurück, wobei ich die letzten 15 km der Strecke 400 hm in den Taunus hoch musste und daher einen Sicherheitspuffer einbauen wollte. Denn ich bin noch ein Reichweiten-Angsthase.
Mindestens 30 km eigens gerechnete Reserve wollte ich auf
jeden Fall einkalkuliert sehen. Zusätzlich hat das System noch eine Reserve, aber davon will ich erst mal gar nichts wissen.
Ich stoppte den Ladevorgang an der Wallbox, die mit 80km/Stunde ludt, bei einem SOC von 271 km Reichweite. Das sollte doch dicke für die 230 km Rundtour reichen.
Unterwegs nachzuladen kam für mich nicht infrage. Ich wollte ja Erfahrungen mit der Reichweitenprognose sammeln.
Hierfür dient mir der Typical Range, angezeigte 271 km beim Start.
Das entspricht einer Ladung von ca 90% Typical Range. Vollladung wäre 300 km Typical Range.
Die Route - Hinweg
Vorsichtig beschlossen wir, mit Tempomat 103 (ca. echte 100 km/h) auf der Autobahn zu fahren um dann vor der Rückfahrt auszuwerten, ob diese vorsichtige Maßnahme über- oder untertrieben gewesen sein würde.
Nun, auf der A61 gab es doch einige, die noch langsamer fuhren, aber natürlich viele, die schneller fuhren.
![](https://priusfreunde.de/portal/components/com_kunena/template/priusfreunde15/images/german/emoticons/smile.png)
So beschleunigte ich bei Überholvorgängen zwar mit einem gefühlten Wimpernschlag auf 130 km/h, ließ das MS aber sofort wieder in den Tempomat
mit 103 km/h zurückfallen. Hier wurde dann auch mal rekuperiert. Sonst aber so gut wie, gar nicht auf der Autobahn. Nicht ganz, aber im Vergleich zur Pendelstrecke nicht der Rede wert.
Bilanz Hinweg:
Auf der Klosterruine Limburg bei Bad Dürkheim angekommen, hatten wir einen SOC von 165 km. Ladung 271 km minus 165 km verbleibender Reichweite = 106 km.
Siehe da, der Typical Range in der Anzeige passte genau zur zurückgelegten Strecke. Heizung auf 19 Grad.
Erstes Fazit zur persönlichen Reichweitenangst: Die Vorsicht war nicht übertrieben. Ohne Rekuperation wie auf der bergigen Pendelstrecke Taunus-Rhein/Main war der Verbrauch deutlich höher. Natürlich nur relativ.
Denn 203 Wh/km sind auch bei diesem Tempo nicht von schlechten Eltern. 2,03 Liter Diesel/100 km entspricht die auf dieser Strecke gezeigte Effizienz des Model S.
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Nun die
Rückroute:
Ein kurzes Stück sind wir mit 130 km/h gefahren. Aber der Typical Range zeigte uns, dass die gewünschten 30 km Sicherheitspuffer so kaum zu halten wären. Also wieder Tempomat 103 km/h.
Bei Ankunft im Taunus:
![](http://www.citroen-cx.org/foren/IMG_4519_720.jpg)
Hat doch geklappt. Aber wie.
Der Verbrauch war hin-und zurück etwa gleich. Der etwas höhere Schnitt liegt an der Taunus-Auffahrt. (Keine Abfahrt auf dem Hinweg.
Und es wurde unten im Tal geladen, nicht oben im Taunus).
Also ist der SOC verlässlich bei echten 100 km/h Autobahntempo. Will man schneller fahren, müssen andere Erfahrungswerte her und je nach Streckenlänge zwischengeladen werden. Möglichkeiten gab es, nur war das hier nicht gewollt.
Und ein weiteres Fazit. Für das Model S mit der 60 kWh Batterie ist die derzeitige Verteilungen von Superchargern nicht wirklich geeignet. Mit den 85 kWh Modellen sind die Distanzen mit deutlich höheren Geschwindigkeiten zu meistern.
Das ist keine Überraschung, aber ich wollte es selber mal ausprobieren. Und immerhin. Es geht! Mit einem Schnitt, von dem alle anderen Fahrer reiner Elektroautos am Markt bisher nur träumen dürfen (sie hätten mindestens 1 x eine stundenlangen Ladestopp einzukalkulieren).
Auch vom Fahrgefühl de Model S dürften sie träumen. Einfach göttlich.
![](https://priusfreunde.de/portal/components/com_kunena/template/priusfreunde15/images/german/emoticons/smile.png)
Das war eine sehr leise Erfahrung.
Mein nächster Test ist dann ganz realistisch vom SC Wilnsdorf nach Holland. Ich weiß jetzt ja, wie ich fahren muss, um ohne Reichweitenangst dort anzukommen.
Ich sollte vielleicht sogar etwas schneller fahren. Je leerer die Batterie, desto schneller lädt der Supercharger.
Zum Antörnen der Reichweitenangst noch ein Gute-Nacht-Bildchen,
das mir vorgestern Nacht im kalten Taunus bei Ankunft serviert wurde:
![](http://www.citroen-cx.org/foren/IMG_4517_s.jpg)
SOC Typical Range: 34km
Danach durfte das MS auch gleich seinen Saft im Warmen nuckeln.
Grüße
Holger