Priusfreunde.de

Wenn ich jetzt so die politische Diskussionen über die Sinnhaftigkeit etc. des E-Autos lese oder höre frage ich mich natürlich wie es mit den "normalen" Autos und deren Herstellung weitergehen soll. Welche wirtschaftlichen Folgen das haben wird, wenn da gefordert wird in 10 Jahren alles auf E. Aber vllt. gehört das auch hier nicht hin. Sorry
Siegfried

Die Nachfrage nach Öl oder Gas zu reduzieren (sowohl beim Auto, bei der Hausheizung als auch beim Strom) erscheint mir dennoch sinnvoll, irgendwo muß man ja anfangen.

Bzgl. Akku-Recycling: Es gibt diverse Verfahren mit hoher Rückgewinnungsrate, man geht davon aus, das dies zukünftig günstiger ist als neues Rohmaterial zu gewinnen, wie bei vielen anderen Rohstoffen auch.

BTW - die Altautoverordnung gewährleistet eine hohe Recyclingrate schon seit langem und da der Akku einen großen Anteil am Gewicht darstellt, wäre diese Verordnung ohne Recycling gar nicht einzuhalten.

Die Verordnung besagt, dass 50% recyclet werden müssen, was nach Verwertung der Gehäuse oftmals schon getan ist.

www.gesetze-im-internet.de/altautov/BJNR166610997.html
Hier steht:
§ 5 Entsorgungspflichten
1.
spätestens ab 1. Januar 2006
a)
Wiederverwendung und Verwertung mindestens 85 Gewichtsprozent,
b)
Wiederverwendung und stoffliche Verwertung mindestens 80 Gewichtsprozent und
2.
spätestens ab 1. Januar 2015
a)
Wiederverwendung und Verwertung mindestens 95 Gewichtsprozent,
b)
Wiederverwendung und stoffliche Verwertung mindestens 85 Gewichtsprozent.

Wie mit Batterien am Lebensende umgegangen werden muss, regelt eine Richtlinie der EU. Sie stammt aus dem Jahr 2006, also einer Zeit, in der man Elektroautos und große Lithium-Ionen-Batterien nicht im Blick hatte. Derzeit muss nur die Hälfte einer Batterie recycelt werden. Das kann laut ADAC aber allein schon durch das Entfernen von Gehäuse und Komponenten erreicht werden, die meist aus Aluminium, Stahl oder Kunststoff bestehen. In diesem Schritt steckt fürs Recycling der größte und noch am einfachsten zu erzielende Profit.


www.dw.com/de/ein-ungehobener-schatz-rec...batterien/a-51996406

Das ist die Quelle meines Kenntnisstandes.

Scheinbar gibt es da Auslegungsmöglichkeiten oder Toleranzkorridore.

autoscooter schrieb:
Anderes Thema: [...] Recycle-Fähigkeit des E-Autos, insbesondere des Akkus [...] Vielleicht wird das hier im Forum auch diskutiert.
Ja, hier:

- Akku-Recycling

Grüße, Egon

Evtl. die Beiträge verschieben?

Das ist jetzt die Frage wie das hier juristisch gewertet wird, also ich fände es jetzt sehr spitzfindig, sich die Batterieverordnung anzuziehen, wenn gleichzeitig die Altautoverordnung etwas strengeres fordert, denn nach der Logik ergäben sich noch weitere Erleichterungen wenn man nur kreativ genug ist.

Meiner Ansicht nach lohnt sich ein Umstieg erst, wenn es genügend und vor allen Dingen einfach zu bedienende Ladesäulen gibt.
Ich kann zu Hause laden, wollte aber testweise mal an einer Säule laden.Was man da alles beachten muß ist nicht normal.
Bei dem einen muß man eine Telefonnummer wählen und die Säule freischalten lassen.
Beim nächsten funktioniert diese oder jene Karte nicht.
Andere sind so teuer, das ich mit Super Plus Sprit günstiger Tanken würde u.s.w.
Solange sich das nicht auf einem Kundenfreundlichen Niveau eingependelt hat werde ich die Finger von einem reinen Elektroauto lassen, denn da ist der Frust momentan noch vorprogrammiert

Das verstehe ich nicht. Der große Vorteil für Leute mit Strom am Stellplatz ist doch gerade, dass man im Alltag unterwegs laden kann, aber nicht muss.

Natürlich ist es bedauerlich, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur jenseits von Tesla regional unterschiedlich leistungsfähig ist. Aber ehrlich gesagt: Als glücklicher Besitzer von Steckdosen juckt mich das persönlich wenig. Meine E-Autos sind jeden Morgen geladen.

Grüße, Egon

Klar. Fast kein PHEV-Besitzer wird seinen PHEV verkaufen und auf ein Elektroauto umsteigen. Er hätte einen viel zu großen Verlust.
Würde ich auch nicht machen.

Für andere, die zu Hause laden können, das das überhaupt kein Problem. Die Akkugrößen sind so gross, dass man nur sehr selten unterwegs laden muss. Klar muss man sich generell über Ladekarten und die Anbieter informieren, wenn man auch größere Touren machen will. Aber das ist kein Hexenwerk. In der Regel reichen zwei Ladekarten aus und man kann fast überall laden. Als ADAC-Mitglied gibt es die ADAC e-Charge kostenlos ohne Grundgebühr.

Ich würde das noch nicht einmal von der Antriebsart abhängig machen. Wenn das aktuelle Auto weder unzuverlässig ist noch Unmassen an Energie konsumiert, wird man keinen ökonomisch sinnvollen Grund für einen Umstieg finden.

Mit meinem obigen Beitrag wollte ich ausdrücken, dass die Ladeinfrastruktur nicht gegen einen Umstieg spricht, zumindest nicht für Besitzer elektrifizierter Stellplätze. Das sollte aber ausdrücklich nicht heißen, dass es für jeden grundsätzlich sinnvoll ist, auf ein E-Auto umzusteigen.

Grüße, Egon

coon1 schrieb:
Meiner Ansicht nach lohnt sich ein Umstieg erst, wenn... [ff.]
Ich hab das alles nicht beachtet und doch seit knapp anderthalb Jahren ein BEV. Ich hab die oeffentliche Infrastruktur nur 2x testweise am Anfang und dann im Urlaub genutzt, weil ich nicht mutig genug war - es haette auch so gereicht. Am Hotel gab es eine Schukodose, das war uns voellig ausreichend.

Aber ich kann auch dich verstehen. Wenn ich bspw. mit fast leerem Akku an eine nicht funktionierende Ladesaeule komme, erst irgendwo anrufen oder eine App installieren/nutzen muss (die ich nicht herunterladen kann, weil im Niemandsland kein passendes Netz oder ich keinen Datentarif habe), waere ich auch angepisst. Meine erste Aktion war deshalb noch vor der Lieferung des e-Golf Bestellungen von einer EnBW- und einer Einfach-Strom-Laden-RFID-Karte. Hatte ich auch schon genau einmal bei o.g. Test genutzt. Ansonsten waere ich auf Langstrecke lieber uebervorsichtig bis ich entsprechend Erfahrungen gesammelt habe - wuerde also lieber eine Ladepause mehr als zu wenig einplanen.

Ansonsten kann ich es nicht erwarten bis ich meinen Yaris abgeben und durch den Ioniq ersetzen darf. Ich hasse das Tankenfahren. Meist geht der Tank immer dann zur Neige, wenn scheiss Wetter ist.

coon1 schrieb:
Meiner Ansicht nach lohnt sich ein Umstieg erst, wenn es genügend und vor allen Dingen einfach zu bedienende Ladesäulen gibt.
Ich kann zu Hause laden, wollte aber testweise mal an einer Säule laden.Was man da alles beachten muß ist nicht normal.
Mit meinem P3 PHEV habe ich auch nie woanders als zuhause geladen...

Mit dem Tesla Model 3 ist das natürlich anders. Zuhause ist aber immer noch mein Hauptladepunkt.

Öffentliches Laden hingegen ist irgendwie so als würden da zwei Paralleluniversen existieren.

In dem einen Universum gebe ich einfach mein Ziel ins Navi ein. Liegt es jenseits meiner aktuellen Reichweite, dann empfiehlt mir der Wagen wo ich am besten entlang der Strecke Schnellladen kann. Auf dem Weg dahin beginnt der Wagen sich aufs Laden vorzubereiten und den Akku ggf. vorzutemperieren. Ich sehe im Navi wieviele Ladepunkte vorhanden sind, wieviele davon belegt, wieviele eventuell offline oder defekt. Ich weiß auch vorab wieviel die kWh kosten wird. An der Ladesäule muss ich einfach nur einstecken und es geht los. Nach dem Laden wird im Auto angezeigt, was es gekostet hat und später kommt die Rechnung und wird von dem online hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht.

Im anderen Universum ist es so wie coon1 es beschreibt:
Bei dem einen muß man eine Telefonnummer wählen und die Säule freischalten lassen.
Beim nächsten funktioniert diese oder jene Karte nicht.
Andere sind so teuer, das ich mit Super Plus Sprit günstiger Tanken würde u.s.w.
Man kann sich kaum unerwünschter als Kunde fühlen und mehr darin bestärkt diese Ladeinfrastruktur nicht (!) zu nutzen.

Bleibt zu hoffen, dass sich das letztere Universum dem ersteren angleicht...

bgl-tom schrieb:
Ich hasse das Tankenfahren. Meist geht der Tank immer dann zur Neige, wenn scheiss Wetter ist.Das ist aber alles andere als eine BEV-konforme Denke.

Wenn das beim Verbrenner für dich ein Problem war, musst du dich beim BEV aber gehörig umstellen. Dort ist nämlich alles angesagt, bloß nicht erst kurz vor Reserve das Ladekabel anzustecken. Ok, zur Steckdose in der eigenen Garage muss man nicht extra hinfahren, aber trotzdem braucht es eine gewisse Umstellung der Gewohnheiten.

Eine Umstellung, die man auch beim Verbrenner eintüten kann. Ich habe mir schon lange angewöhnt, eine 2-stellige Restreichweitenanzeige weitestgehend zu vermeiden. Außer bei Urlaubsfahrten kann ich mich gar nicht mehr erinnern, wann das letzte Mal ein "jetzt MUSS aber getankt werden, das Sauwetter abwarten ist nicht mehr drin" angesagt war. Die relativ lange Tankreichweite bei den HSDs ist hier eine nennenswerte Erleichterung.

eppf

Ich kann mich hier in meiner Gegend ( südl. Ostallgäu) nicht über zu wenig Lademöglichkeiten beklagen, die meisten davon sind aber Typ2 Mennekes. Das genügt für meine ältere ZOE aber bei weitem, besonders weil sie auch noch relativ schnell laden kann.
Mit einem Tesla M3 oder MS dürfte es aber europaweit die wenigsten, wenn überhaupt Probleme geben...
Das Tesla eigene Ladenetz ist der beste Garant dafür!

Sollte Tesla noch seine letzten Qualitätsmängel (wird ja auch schon) abstellen und im Service noch besser werden, dann kann kein anderer europäischer Hersteller mehr mithalten! Was Audi, BMW und Mercedes bisher abgeliefert hat, ist einfach zu groß, zu schwer und zu teuer! Und das Laden bleibt gelegentlich ein Abenteuer!
Vielleicht schafft es VW? Da passen die Relationen, auch preislich....

Gruß
Martin