Priusfreunde.de

priusherby schrieb:
Was machen denn die Zweifler, wenn es keine Verbrenner mehr gibt?


Weiter auf Wasserstoff im Pkw (und zwar als Wasserstoff Verbrenner) spekulieren...

KSR1 schrieb:
"Die Leute" zweifeln nicht zuletzt, weil Medien wie Focus Zweifel streuen.

Definitiv. Auch die Lobbyarbeit sowie die Einstellung der Autoverkäufer fällt den Anbietern von E-Autos jetzt auf die Füße...

Die diffuse, aber medienflächige Anti-E-Auto-Kampagne läuft auf Hochtouren und seit Jahren sehr erfolgreich. Die Stammtische sprechen eine eindeutige Sprache.

Die genauso aufgebaute Anti-Hybrid-Kampagne ist dagegen fast verschwunden, seit alle Hersteller Plugin-Hybride zum Drücken ihrer Flottenemissionen einsetzen müssen oder wenigstens Autos mit aufgebohrten Anlassern. Die Stammtische sind allerdings trotzdem nicht überzeugt.

Es ging und geht immer darum, den Status Quo möglichst lange zu erhalten und signifikante Änderungen hinauszuzögern. Alles andere kostet Geld und mindert damit die Rendite. Freilich ist das kurzsichtig, aber wer sich nur an seiner Vertragsdauer orientiert oder in Legislaturperioden denkt, den stört das nicht.

Grüße, Egon

Aus dem Focus-Artikel:

Es gibt mehrere Gründe für Vorbehalte gegen E-Autos, aber gleich zwei Kriterien stehen mit jeweils 61 Prozent an der Spitze: Die aus Sicht der Befragten zu geringe Anzahl an Ladestationen und die effektiven Reichweiten der Fahrzeuge. Auch die Höhe der Anschaffungskosten wird nach wie vor als maßgeblicher Kritikpunkt gesehen.

Die Käuferakzeptanz wird in Elektromobilitätskreisen auch mit RIP (Reichweite - Infrastruktur - Preis) abgekürzt und vermutlich noch lange in den Köpfen der Menschen Bestand haben.

Die Stammtische sind das eine, die Medien zähle ich dazu - schließlich generiert "der" Stammtisch sein Wissen aus den Medien. Auf der anderen Seite haben die deutschen Hersteller jahrelang diese Medienschelte der E-Autos befeuert und auf diverse Nachteile hingewiesen. Seitdem sie selbst E-Autos verkaufen müssen, liest sich das ganz anders.

Zum Umweltaspekt: Man sollte bei solchen Umfragen mal folgendes erfragen: Wie viel des (verbrauchten und bezahlten) Kraftstoffs werden denn genutzt um von A nach B zu kommen? Und wir sprechen in anderen Bereichen über Effizienz... verrückte Welt! Nur bei Benzin, Diesel, Wasserstoff, efuels & Co. im motorisierten Individualverkehr setzt das Nachdenken aus und lässt der Phantasie freien Lauf.

Naja, die Zeit wird es wie immer von alleine regeln

Viele Grüße
Benny

Genau, das Werfen von Nebelbomben sowie die Verbreitung von Halbwahrheiten und Fakenews sowie Unterschlagung der negativen Dinge bei Verbrennungsmotoren hat sich tief in das Bewußtsein der Massen eingeflossen. Deshalb ist es sehe schwer den Menschen ein positives Bild von Elektroautos zu machen.

Gerd

Bravo Gerd! Hervorragend analysiert!
Die breite Masse hat immer noch keine Ahnung, aber trotzdem jede Menge Bedenken....

Gruß
Martin

Keine Lademöglichkeit zu Hause, kein E-Auto. Selbst in unserem 3000 Seelen-Dorf können die Mehrfamilienhäuser (um die 200 Wohneinheiten) nichts mit E-Autos anfangen. Die Stellplätze sind relativ weit weg von den Häusern, und man müsste zwischen Häuser und Stellplätzen die Strassen aufreissen um überhaupt mal ein Stromkabel zu verlegen.

Ein schöner Traum für Eigenheimbesitzer und Nutzer von Garagen mit Lademöglichkeit.

So es denn erlaubt sein wird, werden wir im Sommer in deiner Ecke Urlaub machen (Hemmelsdorfer See). Laut goingelectric.de wird das Laden tatsächlich eine Herausforderung, wenn der Vermieter das Laden nicht erlaubt. Deswegen mit dem Hybrid anreisen? Nee, lieber nicht...

Wir planen einen mehrtägigen Trekkingurlaub mit kurzen Zwischenetappen wo man mitten im Wald parken muß und eine Anreise von 150km hat es auch noch, könnte auch spannend werden - laut ABRP sollte es aber problemlos gehen (es werden 75% der verfügbaren Kapazität benötigt), den Sentry-Mode sollte man da vllt nicht benutzen

Mit geringen Umwegen (10min) wären aber auch 2 SuC in Reichweite.

picard95 schrieb:
Die Stellplätze sind relativ weit weg von den Häusern, und man müsste zwischen Häuser und Stellplätzen die Strassen aufreissen um überhaupt mal ein Stromkabel zu verlegen.

Interessant, sonst habt ihr keinen Strom im Haus?
Wie funktionieren da Heizung, Herd, Kühlschrank usw.?

Gruß
Martin

weinfux schrieb:
picard95 schrieb:
Die Stellplätze sind relativ weit weg von den Häusern, und man müsste zwischen Häuser und Stellplätzen die Strassen aufreissen um überhaupt mal ein Stromkabel zu verlegen.

Interessant, sonst habt ihr keinen Strom im Haus?
Wie funktionieren da Heizung, Herd, Kühlschrank usw.?

Vielleicht so?



Ich weiß, dass Video ist alt.

Nicht böse nehmen, aber manchmal, wenn man solche Argumentationen liest warum ein E-Auto auf gar keinen Fall geht, dann fragt man sich, ob elektrischer Strom so gerade erst einen halben Tag vor dem ersten Tesla Roadster erfunden wurde...

Und ja es ist natürlich legitim darauf hinzuweisen, dass es ein Mieter nicht so leicht hat wie ein Hauseigentümer sich eine private Lademöglichkeit für ein E-Auto zuzulegen.

Aber das quasi für alle Zeit als unumstößlichen Fakt darzustellen ist doch übertrieben.

Mit der weiteren Verbreitung von E-Autos werden nach und nach auch diese Hindernisse aufgelöst werden. Stromleitungen verlegen und Steckdosen (nichts anderes ist eine Wallbox) zu setzen ist kein technisches Problem. Die Hindernisse sind oft mehr in den (Dick-)Köpfen. Aber mit der Zeit gibt sich das...

Egon schrieb:
Die diffuse, aber medienflächige Anti-E-Auto-Kampagne läuft auf Hochtouren und seit Jahren sehr erfolgreich. Die Stammtische sprechen eine eindeutige Sprache.
Wenn jeder von e-Auto überzeugt wäre, wer würde dann noch die Verbrenner kaufen? Die Unternehmen brauchen das Geld aus Verbrennerverkäufen, um die e-Autos zu entwickeln.

Dann kommt bei vielen (nicht allen) eine sehr begrenzte Denkfähigkeit dazu, sich irgend etwas anders vorzustellen. Jedes Argument, was den Status quo in besserem Licht dastehen lässt, ist willkommen, um sich ja nicht mit der ungewissen Veränderung befassen zu müssen. Angst vor von aussen aufgezwungener Veränderung haben fast alle (ich auch). Da ist es hilfreich, selbst mal etwas von sich aus auszuprobieren und zu lernen.

So sehe ich es auch. Wobei es sehr wohl Fälle gibt, wo von vornherein klar ist, dass es einfach nicht passt. Dafür muss sich niemand verteidigen oder entschuldigen.

Ein Kollege wohnt in einem Hochhaus-Stadtteil im 8.OG und stellt sein Auto irgendwo auf der Straße ab, wo halt gerade etwas frei ist. Der nächste öffentliche Ladepunkt ist in der Nachbargemeinde, rund 4 Kilometer entfernt. Der käme im Traum nicht auf die Idee, ein E-Auto anzuschaffen - und ich an seiner Stelle wohl auch nicht.

Die Stellplätze sind relativ weit weg von den Häusern, und man müsste zwischen Häuser und Stellplätzen die Strassen aufreissen um überhaupt mal ein Stromkabel zu verlegen.
Was nicht unmöglich ist, aber für einen Einzelnen nahezu unbezahlbar. Wenn man die anderen Garagenbesitzer zum Mitmachen bewegen kann, sieht es schon sehr viel besser aus.

Gelernt habe ich, dass man nicht einfach von seinem Haus ein Kabel verlegen darf, falls dabei öffentlicher Grund oder ein Grundstück mit einer anderen Flurstücknummer tangiert wird. Wenn man nicht selbst diskret etwas tun kann, muss in solchen Fällen der örtliche Stromversorger einen separaten Anschluss legen. Der macht das gerne, aber halt nicht für einen Kasten Bier.

Grüße, Egon

Witzigerweise wohne ich auch im 8. Stock.

Trotzdem ist eine Ladesäule mit 2 Ladepunkten schräg gegenüber, eine weitere Ladesäule ca. 600 m entfernt, und wenn ich ein E-Auto hätte und nachweisen würde, daß die beiden Ladepunkte schräg gegenüber ständig mit E-Golfs von "We share" vollgestellt sind, würde der Berliner Senat auch noch beim Versorger veranlassen, daß mir eine Säule direkt vor's Haus gestellt wird.

Ach so, in 10 Minuten Fußweg gibt's an der Tankstelle auch noch Schnellader.

gcf schrieb:
Wir planen einen mehrtägigen Trekkingurlaub mit kurzen Zwischenetappen wo man mitten im Wald parken muß
Mitten im Wald parken ist natürlich was anderes, aber es gibt nicht wenige Wanderparkplätze mit öffentlicher Lademöglichkeit. War ganz überrascht, dass ich kürzlich bei einer kleinen Runde am Rande des Harz während der kurzen Wanderung noch etwas Strom für die Heimfahrt nuckeln konnte.

Irgendwas in der Richtung wird man sich wohl überlegen müssen und nicht nur das denn 2030/35 (bis zum Ende des Verbrenners) ist nicht so lang hin, bei der Geschwindigkeit wie man hierzulande vorankommt:

-die Nachfrage nach Autos durch wirklich zufriedenstellenden ÖPNV reduzieren
-hoffen das man da wo kein ÖPNV bezahlbar ist, eine Robotaxibusflotte hinbekommt (dafür fehlen die Regularien) denn normale Taxis werden das sicher kaum stemmen
-wo es geht Lademöglichkeiten für PKW schaffen
-aufhören in den Medien "das geht nicht/ist sowieso Mist" zu schreiben
-hoffen das man für die die dann doch noch Benziner fahren, überhaupt noch eine Tankstelle/Werkstatt in der Nähe hat