Priusfreunde.de

bgl-tom schrieb:
... Früher, also zu DDR-Zeiten, hätte man sich mal zusammengetan und etwas gemeinsam gebaut. Der eine hätte einen Elektriker gekannt, andere das Kabel, den Bagger, die Elektronik besorgt...
PMueller schrieb:
... Ich kenne "damals (in der DDR)" nicht...
Ich kenne das und habe damals selbst am Aufbau einiger Garagenkomplexe mitgearbeitet. Das war schon eine tolle Sache. Das Land war meist billig gepachtetes kommunales Land. Die Beschaffung von Baumaterial war langwierig und wenn man konnte, zweigte man das irgendwo ab (es hieß ja nicht umsonst "Volkseigentum"). Wir hätten sicher auch eine gemeinsame Ladestation für so einen Garagenkomplex hingekriegt.
Vermutlich hätte aber die Partei- und Staatsführung von oben herab beschlossen, 1 Mio PKWs (hatten wir überhaupt so viele...?) elektrisch anzutreiben. Die Losung wäre vielleicht ein Lenin-Zitat gewesen: "Kommunismus – das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes." Aber eigentlich hätte man nur die wenigen produzierten Autos auf Elektroantrieb umstellen müssen (technisch hätten die Ingenieure das schon hingekriegt). Dann hätte man einfach nichts anderes mehr produziert. Bei Wartezeiten von etwa 12 Jahren wäre egal gewesen, mit was der Wagen läuft (die Farbe war ja auch nicht beeinflußbar). Man wäre auch mit 20 kW (entspricht etwa Trabant 601) oder 37 kW (entspricht Wartburg 353) sehr zufrieden gewesen und hätte das viele Geld dafür schon irgendwie aufgetrieben.
Vielleicht hätte die Regierung aber auch mal gerechnet, woher sie denn den zusätzlichen Strom für die Elektroautos bekommt. So einfach auf dem Weltmarkt kaufen war ja mangels kostbarer Devisen nicht möglich. Dann hätte man nur ganz wenige Autos produziert. Höchstens so viele, daß das Öl der überwiegend aus Braunkohle produzierte Strom dafür reicht. Und nie im Leben hätte man ungebremst so viele Autos produziert, daß überall Autos rumstehen.

obwohl es doch für 98% der Autofahrer passen könnte, wie behauptet.
Das war nicht die Aussage. Bitte noch einmal lesen und die Fehlinterpretation korrigieren.

Grüße, Egon

Dann habe ich den Zusammenhang mit den 98% nicht verstanden. Tue es auch jetzt nicht. Passt das E-Auto für 98% oder nicht? Komme nicht dahinter, bitte kläre mich über deinen Satz auf. Habe den Teil meines Posts gelöscht, wüsste dennoch gern, was ich nicht in deinem Sinne verstand.

Umgekehrt, Wisedrum. 98% "der Leute" glauben, das Elektroauto sei für sie ungeeignet. Und das ist nicht der Fall. So war es zu verstehen.

LG
Klaus

Danke für die Erhellung und das intendierte Verständnis. I now dig it.

Widersprechen diesen 98% nicht die Zahlen aus der verlinkten jüngeren Studie bezüglich E-Autos und potentiellen Käufern bzw. Nichtkäufern?

"56 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, in den nächsten fünf Jahren ein E-Auto kaufen, wie aus einer Tüv-Studie hervorgeht. Eine Option wäre ein batteriebetriebener Pkw demnach dagegen für 36 Prozent der Befragten. Nur 3 Prozent haben konkrete Kaufpläne."

Immerhin können es sich 36% als Option vorstellen, die ich aus den 98% herausnehmen würde. Bleibt man nur bei den 3% Kaufwilligen, landet man bei 97%, also dicht an 98%, die glauben, dass ein E-Auto nicht für sie geeignet ist.

Tendiere zu den 36% Befürwortern der E-Auto-Option, beziehungsweise dann nur 64%, die es glaubend als ungeeignet empfinden.

Zahlenspiele- und Klaubereien. Die Realität wird zeigen, wie viele E-Autos in den nächsten Jahren den Weg in private Hände auf die Straße schaffen werden. Meine Prognose, nicht so viele wie sich der Staat mit seiner Förderung dieser Form von Mobilität vorstellt.

Genau so war es bei mir auch, als ich den Yaros Hybrid gekauft habe. Das war im Aprill 2014. Ich hatte Sorge, dass ich bei Ferntouren Probleme mit der Reichweite bekommen würde. Die einzigen beiden Ferntouren, die ich seit dem gemacht habe waren die zu dem Forentreffen. Von Neu Wulmstorf einmal nach Meiningen im Thüringer Wald und einmal nach Rügen. Beide hätte ich auch mit dem eGolf machen können. Wir sind seit Aprill 2014 54 000 Km (9000Km/Jahr) mit unserem Yaris Hybrid gefahren. Im Nachherein weis ich, dass ein BEV für uns besser gewesen wäre.

Gerd

Versehe das ganze nicht. Wenn es nicht passt zu den Lebensumstände da kauf man es nicht. Wenn es passt und man sich mit den einen oder anderen Stolper Stein abfinden kann kommt ein BEV in Frage. Aber wieso man nicht kann oder will ist doch unwichtig. Habe keine Eigene Lade Möglichkeit und habe mich bewusst darauf eingelassen, es funktioniert für Mich gut. Das kann für einen Anderen ganz anders sein, vielleicht hat man keine Zeit das Auto 1-2km weiter abzustellen oder abzuholen usw.
Mir macht das nix und habe meinen Spaß damit möglichst wenig Benzin zu verbrauchen. Habe schon intensiv nach Chademo Säulen in meiner Umgebung bzw. bevorzugte Orte geguckt ob das ganze für Mich so funktionieren könnte.

Thomas

YarisGerd schrieb:
Wir sind seit Aprill 2014 54 000 Km (9000Km/Jahr) mit unserem Yaris Hybrid gefahren. Im Nachherein weis ich, dass ein BEV für uns besser gewesen wäre.


Im Nachhinein wären eine Mischung aus ÖPNV und Fahrrad die bessere Alternative gewesen, wirtschaftlicher ohnehin.

Auch bei diesem Thema drehen wir uns immer mehr im Kreis, bzw. die Fronten und Argumente Pro und Contra bleiben bestehen!
Mich würde mal interessieren, ab welcher finanziellen Förderung der Funke überspringt, jetzt aber nicht nur auf's Forum bezogen, sondern auf die breite Masse der Autofahrer in DE.
Vielleicht erst, wenn es beim Kauf eines BEV noch etwas dazu gibt...?

Gruß,
Martin

Nein weder Fahrad noch Bahn wären in Frage gekommen. Das Suto wird hauütsächlich von meiner Frau zur Arbeit genutzt. Sie arbeitet im Schicht Duenst. In der Frühschich fährt sie um 04:30 los und in der Nachtschicht fährt sie um Mitternacht nach Hause. Die Arbeitsstelle ist in einem Industriegebiet. Mit dem Fahrad müsste sie acht Kilometer in der Nacht durch weitgehend unbewohntes Grbiet, das zudem auch teilweise scjlecht einsehbar ist, fahren und die Bahn fährt nich zu diesen Zeiten. Das wäre auch zu gefährlich. Auch der Weg zwischen Bahnhof und Arbeitsstätte ist nicht sicher. Da würde nur Taxi oder Aufgabe der Arbeit in Betracht kommen. Taxi ist zu teuer.

Gerd

@weinfux

Irgendwo habe ich mal gelesen, das Förderung vor allem eins ist:
Teuer.
Wesentlich effektiver ist die "Bestrafung" nicht (mehr) förderungswürdiger Wirtschaftsgüter, in diesem Falle vor allem fossile Brennstoffe aller Art die mit einer CO2-Steuer oder zeitweisen Fahrverboten belegt werden.

Zieht man die Analogie zum Heizungssektor:
Die Reparatur vorhandener alter Ölkessel/Holzöfen ist zwar noch gestattet, der Neueinbau einer gleichartigen Heizung ist gleich ganz verboten.

Ich bin allerdings dankbar, für Jeden der da jetzt noch mitmacht:
Das wird meine persönliche Steuerlast senken, da die ganzen Corona-Steuerausfälle ganz sicher aus diesem Sektor abgegriffen werden.
Auch begrüße ich es, wenn eingefleischte Petrolheads lieber gar nicht mehr Autofahren als elektrisch, das sind meist ohnehin die Zeitgenossen die auf der Straße (und nicht nur da) nerven.

Wisedrum schrieb:
I now dig it. [...] Widersprechen diesen 98% nicht die Zahlen aus der verlinkten jüngeren Studie
Nein, Du hast es nur noch nicht ganz gediggt. Meine Formulierung war wohl zu verschraubt und mein Gedankengang daher nicht so gut nachzuvollziehen wie ich dachte. Also nochmal in Verständlich:

98% ist in etwa die Neuzulassungsquote von Autos mit Verbrennungsmotor (Deutschland, 2019). Die Aussage sollte also lauten: Für viele würde ein E-Auto passen, für wie viele kann ich nicht sagen. Aber ganz sicher für sehr viel mehr als 2 Prozent aller Neuwagenkäufer. Dieses Missverhältnis ist bedauerlich.


weinfux schrieb:
Mich würde mal interessieren, ab welcher finanziellen Förderung der Funke überspringt
In Norwegen wurde derart intensiv staatlich gefördert, dass die Regierung ernsthafte Schwierigkeiten mit der Opposition bekam. Trotzdem liegt die E-Auto-Quote im Jahresmittel unter der von Verbrennern. Ich halte das aber auch ganz grundsätzlich für den falschen Ansatz.

Gedankenspiel: Werden E-Autos verschenkt, wird ihr Marktanteil stark steigen, klar. Dann werden aber auch Autos in Haushalten stehen, die normalerweise gar keines hätten sowie eine ungeheure Anzahl elektrischer Zweit- und Drittwagen angeschafft. Wir sind nämlich ein Volk von Langstreckenfahrern ohne Pausenmöglichkeit und mindestens ein Fahrzeug muss für Strecken von 1000 km ohne Nachtanken vorgehalten werden.

Ich glaube also nicht, dass eine starke Förderung wirklich zielführend ist. Von selbst bewegt sich allerdings auch nicht viel, denn das Beharrungsvermögen der potenziellen Kundschaft ist ganz enorm (KLICK).

Daher gehöre ich zu den BEV-Pessimisten. Ich gehe davon aus, dass wir noch jahrzehntelang in der Breite mit Verbrennungsmotoren auf Mineralölbasis fahren werden. Es sei denn, Ereignisse höherer Gewalt (Naturkatastrophen, Unglücke, Kriege, fehlender Rohstoff-Nachschub) machen ein schnelleres Umdenken unvermeidbar.

Grüße, Egon

Auch dir einen Dank für das Nachvollziehbarmachen deines Gemeinten. Jetzt komme ich mehr dahinter, was Du damit schreiben wolltest und interpretiere in deinem Sinne.

Für mich ist die Ausgangsfrage relativ einfach beantwortet: Die Anschaffung des P4 ist noch zu frisch und ehrlicherweise hat mich bis zum P4 das Autothema nie groß interessiert. Ich suchte nur ein zuverlässigeres Auto als mein vorheriges. Jetzt im Nachhinein ärgere ich mich, hätte ich bloß noch ein wenig gewartet.

Aus wirtschaftlicher Sicht wäre ich mit einem E-Auto z.B. Ionic kaum günstiger dran, so dass ich für mich beschlossen habe, dass erst eine PV-Anlage auf's Dach kommt und anschließend das E-Auto.

Der Wagen meiner Freundin ist erst fällig, da schon 11 Jahre alt. Mit der eigenen Wallbox und einem stets geladenen und vorgeheiztem Auto könnte ich bestimmt meiner Liebsten ein E-Auto schmackhaft machen.

Die Berichte über das "Lade-Chaos" stoßen mich auch ab, wenn man sich abseits von Tesla umschaut. Ich bin mir aber sicher, dass sich die Situation verbessern wird und wahrscheinlich heißer gekocht wird, als tatsächlich ist.

Langstrecke >100km am Tag kommt bei mir max. 20x Jahr vor und selbst die 100 km am Tag beim Besuch meiner Mama schaffe ich bequem mit meinem E-Roller. Einfache Strecke 50km, während wir Kaffee trinken lädt der Roller.

Fazit: Ich bräuchte einen Lotto-Gewinn, damit ich mir das alles in diesem Jahr leisten könnte.

weinfux schrieb:
...ab welcher finanziellen Förderung der Funke überspringt...
Bei mir ist tatsächlich "Geld" eine wesentliche Bremse. Aber da erwarte ich eigentlich weniger eine Förderung von der Allgemeinheit, sondern eher "passende Autos" der Hersteller.
Für meine Frau und mich wäre eine "kleiner Pendelbüchse" (als Zweitwagen) schon interessant - Reichweite ~ 100km, Höchstgeschwindigkeit 100 km/h, "Smartformat", kein aufwendiges Navi, Popelklima (wenn überhaupt), ... würde vollkommen reichen.
ABER: Dann will ich nicht so viel dafür bezahlen wie für meinen fast voll ausgestatteten und komfortablen Corolla, sondern DEUTLICH weniger.

Aber vermutlich bin ich da zu sehr in der Minderheit, um das (hierzulande ?) zu einem Markt zu machen - oder es scheitert an prinzipieller Unfinanzierbarkeit.

Gruß

PMueller