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Warum sollte man jetzt auf Elektroautos umsteigen?

Weil man anhand meiner Darstellung gut erkennen kann, dass Elektroautos erheblich sauberer sind mit deutschem Strommix geladen als reine Verbrenner. Bei HSD sieht es noch nicht so aus. Da sind sie eher noch auf einem Level.

Durch die Kaufprämie ist es sogar wirtschaftlich attraktiver geworden.

Wisedrum schrieb:
Es sind nicht nur Vögel, die Opfer von Windkrafträdern werden:

www.google.com/amp/s/www.rtl.de/cms/wind...tml%3foutputType=amp

Das sollte nicht unerwähnt bleiben. Diese Tiere, gebrachte Opfer für erneuerbare Energien, fehlen dann in der Nahrungskette, z.B. für Vögel, die beispielsweise nicht durch Windkrafträder starben. Oder entstehen dem Verlust gegenüber mehr Insekten als dass sie sterben, weil durch Windkrafträder CO2-Emissionen reduziert werden? Auch das wird als Gedanke angeregt.

Wisedrum

Der letzte Absatz des verlinkten Artikels, der "angeregte Gedanke":


Der Bundesverband Windenergie (BWE) betont trotz der erschreckenden Zahlen, dass die durch erneuerbare Energien eingesparten Treibhausgase auch Insekten zugute kämen. Demnach seien Windenergien eher "Problemlöser" als Problemursache des Insektensterbens.


Es ist leicht, basierend auf Artikelüberschriften gegen erneuerbare Energien zu schiessen, dass diese mit der Wirklichkeit allerdings nicht immer unbedingt etwas gemeinsam haben, sollte man zumindest im Hinterkopf behalten.

Und dass eben die Umweltschäden durch den Abbau fossiler Energieträger mindestens gleich schlimm, wenn nicht sogar übler für die Umwelt sind (Abbau von Ölsanden, großflächige Rodungen für den Kohleabbau, etc... und deren Folgen für Menschen und Tiere) wird gerne ausgeblendet.

Deswegen: wenn man aufzeigen will, welche Umweltschäden eine bestimmte Art der Energiegewinnung anrichtet, sollte man fairerweise auch den Vergleich ziehen, was das im Verhältnis zu den jeweils anderen Arten bedeutet und das nicht einfach nur für sich alleine stehen lassen.

Nur so kann man versuchen, einigermassen objektiv zu bewerten, was tatsächlich "besser" ist und nicht nur dem eigenen Bauchgefühl entspricht.

Allein schon unsere Diskussion hier zeigt ja, wie viele Faktoren in diese Betrachtung einfließen müssen, und dass die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen, wenn man schon an einer der vielen kleinen Stellschrauben ein wenig dreht. Da müsste es doch möglich sein, dass ein unabhängiges Institut mal präzise ausrechnet, wo denn nun wirklich die "Wahrheit" liegt.

Am Ende hätte ich dann gerne einen Online-Rechner, in den ich Daten zu meinem Fahrverhalten und zum vorhandenen Fahrzeug eingebe, und dann will ich, dass ich unten auf "Ergebnis" klicke, und mir gesagt wird, welches Auto für mich das Richtige ist. Da könnte dann stehen "vorhandenes Fahrzeug behalten", "CNG-Fahrzeug", "BEV vom Typ soundso" oder "PHEV vom Typ soundso".

Matthias

So etwas in der Art?

www.energieheld.de/mobilitaet/elektroaut...brauch-100-kilometer

Die Entscheidung bei der Betrachtung wird einem jedoch durch einen abschließenden Klick mit einzugebenden Parametern nicht abgenommen, da es weder das Eine noch das Andere gibt. Es gibt nur Erläuterungen und Zahlen. Gerechnet und wohl überlegt wird vom Leser bei Bedarf im Kopf werden müssen.

Wisedrum

Priuskater schrieb:
Ich kann nur zynisch grinsen wenn ich hier im Forum von @Egon und seinen BEV Erfahrungen lese, das er schön beim Einkaufen nebenbei den Wagen an die Ladung hängt. Hier gibt es im weiten Umkreis keinen einzigen Supermarkt der auch nur eine Schukodose für BEV Fahrer anbieten würde. Wir haben im Ort keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt, peinlich für eine Gegend die auf Tourismus setzen möchte.

Passend dazu: www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?f=45&t=5059

Ich gehöre sicher auch zu den Privilegierten im Südwesten, und hoffe, dass im Osten endlich was passiert.

Jan

Wisedrum schrieb:
So etwas in der Art?

www.energieheld.de/mobilitaet/elektroaut...brauch-100-kilometer

Nein, das ist viel zu simpel. Ich möchte was haben, wo die verschiedenen Aspekte, also Kosten, Abgase, CO2, Rohstoffe und so weiter berücksichtigt werden. Bis ins Detail. Und zwar ergebnisoffen, und nicht von einer Lobbyorganisation. Da gehört dann auch der Lkw dazu, der den Wasserstoff zur Tankstelle bringt, oder das halbe Kilowatt Strom, welche beim Verdichten von 1 kg CNG aufgewendet wird. Und da gehört auch rein, wie die Rohstoffe für die Batterien der Elektroautos gewonnen werden.

Man kann nicht alles nur rechnerisch betrachten, weil man ja z.B. die Kinderarbeit in den Kobaltminen auch berücksichtigen muss. Es müsste also eher ein Punktesystem sein, und es hat das Auto mit den wenigsten Punkten gewonnen.

Matthias

Egon schrieb:
Schade, dass eine sachliche Diskussion offenkundig schwierig ist.
Sehe ich auch so. Jeder sagt seine Meinung, ist aber nicht gewillt die Argumente der anderen ernsthaft zu betrachten. Leider gibt es Objektivität in dieser Sache nicht. Jeder sucht sich die Studie heraus, die ihm gefällt und ihn in seiner Meinung bestärkt.

Mich erinnern die Diskussionen hier an die früheren Diskussionen für und gegen HSD in diesem Forum.

Wer hier im Forum vorhat ein Elektroauto zu kaufen, wird es vermutlich tun. Wer Gründe dagegen hat, wird sich hier nicht überzeugen lassen.

@ Matthias

Darauf wirst Du noch lange warten müssen, falls sich diese Mühe irgendwann mal jemand ob der vielen unabwägbaren und dann auch vermutlich 'frisierten' Daten mangels genauerem Vermögen, machen wird. Oder Du machst dich mit bestmöglicher Recherche selbst an die Arbeit für so ein Programm, das dann immer fleißig upgedatet werden müsste.

Oder Du fährst halt irgendeine Kiste (weiter), die nach unkomplizierterem eigenen Ermessen zu dir passt. So mach ich's und lasse andere sich den Kopf darüber zerbrechen, ob es nicht was 'Besseres' gäbe, als das, mit dem sich einstweilen verbunden wurde.

Wisedrum

Das ist tatsaechlich ein sehr schwieriges Thema so ganz insgesamt.

Wenn man auf ein Auto angewiesen ist (am besten wäre eben ganz darauf zu verzichten) dann kann man sich quasi nur zwischen Pest und Cholera entscheiden.

Fossile Rohstoffe richten nun mal massive Umweltschaeden bei der Förderung an und produzieren bei der Weiterverarbeitung, dem Transport und dem schlussendlichen Verbrauch dazu noch grosse Mengen an CO2 und ohne geeignete Filter/Nachbehandlung eine Reihe anderer Schadstoffe.

Die Produktion von Anlagen zur Erzeugung von Elektrizität (ob erneuerbar oder nicht) sowie deren Einsatz als Energiequellen zur Fortbewegung ist oftmals auch problembehaftet, was Abbau, Einsatz und Entsorgung der dazu notwendigen Rohstoffe und Materialien angeht.

Welche davon schlussendlich langfristig weniger schädlich fuer unsere Umwelt und das Weltklima ist, können unabhängige Experten wohl besser einschätzen.

Im Grunde können wir vor diesem Hintergrund doch alle nur verlieren, ausser die Mobilität und das Transportwesen, sowie die grundsätzliche Notwendigkeit fuer beides werden komplett neu gedacht.

Bis dahin sollte jeder eben so weit versuchen, zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen, wie es seine Möglichkeiten, sein Geldbeutel und vor allem auch sein Gewissen hergeben.

Wisedrum schrieb:
Darauf wirst Du noch lange warten müssen, falls sich diese Mühe irgendwann mal jemand ob der vielen unabwägbaren und dann auch vermutlich 'frisierten' Daten mangels genauerem Vermögen, machen wird.
Wir haben so viele Institute und technisch-wissenschaftliche Behörden. Da wird es doch wohl möglich sein, sowas zu erstellen. Schließlich hat sich die Politik auf Elektroautos festgelegt, das ist ja wohl hoffentlich nach einer präzisen Abwägung passiert. Mich nerven einfach diese Dauer-Diskussionen. Ich will einfach nur die Wahrheit wissen, und dann soll die bitte auch jeder akzeptieren. Oder verlange ich da zu viel?

Matthias

What is truth? Eine Frage, die schon Pontius Pilatus vor 2.000 Jahren in einem anderen Zusammenhang bewegte. Das, was wir dafür halten, mehr oder weniger wissend. Oder uns glauben gemacht wird. Vielleicht auch nur, weil es geeigneter und alternativlos erscheint, sie anzunehmen oder annehmen zu müssen.

Wisedrum

Ich möchte mal kurz zu diesem Thema "Jetzt umsteigen auf Elektroauto?" ein ganz persönliches Statement abgeben:

Ich schätze es persönlich sehr, dass ein fossiler Energieträger (für mich Benzin) einen so hohen Energieinhalt hat, dass man z.Bsp. bei einem P4 bei wenig Fahrleistung (ca. 1000 km/Monat) nur 1x/Monat zur Tanke muss und man sich somit die meiste Zeit nicht um die Energieversorgung des Fahrzeugs kümmern muss und das Fahrzeug sofort einsatzbereit ist...

Ich schätze es persönlich z.Bsp. nicht, dass ich mein iPhone mind. alle 2 Tage an die Steckdose hängen muss und eigentlich andauernd den Ladezustand im Blick haben muss, damit es nicht genau dann nicht mehr funktioniert, wenn ich es gerade brauche...

Da ich auch am Wohnort (bei meiner Wohnung und bei meinen Eltern) über keinen Ladeanschluss verfüge und an der Arbeit nur gegen Bezahlung und in einem weiter entfernten Parkhaus, tendiere ich im Moment ganz klar zum "Autofahren mit Benzin"...

Da ich mir aber bewusst bin, dass ich damit sehr wahrscheinlich mehr CO2 ausstosse als mit einem BEV, ist mein Motto: Ich geniesse die Vorteile vom "Autofahren mit Benzin", aber eben mit möglichst wenig davon und da landet man relativ schnell beim Toyota HSD...

P.S.: Es gab mal vor Jahren ein Motto der Erdölindustrie und vielleicht ist das auch ein wenig mein Motto:

"Erdöl macht das Leben leicht, gehen wir nicht leichtfertig damit um!"

Ecodriver schrieb:
Ich geniesse die Vorteile vom "Autofahren mit Benzin", aber eben mit möglichst wenig davon und da landet man relativ schnell beim Toyota HSD...

Dem schließe ich mich zu 100% an. Dennoch versuche ich zu schauen, auf Elektromobilität umzusteigen mit vorerst einem Fahrzeug (Das andere bleibt als Backup für Langstrecke) obwohl ich keine Lademöglichkeit zu Hause habe. Mal sehen wie realistisch das sein wird und wann ich das hier umsetzen kann. Ich bin ja weder gezwungen, einen meiner HSDs zu verkaufen, noch habe ich Zeitdruck (außer vielleicht die auslaufende Förderung Ende 2021)

Priuskater schrieb:
Was bedeutet „jetzt auf ein BEV umsteigen“? Ersetze ich damit ein schrottreifes Fahrzeug? Ich würde die Frage ganz anders stellen:
Kaufe ich mir (unabhängig vom Alter) nochmals einen Verbrenner oder doch ein BEV?

Es werden in D pro Jahr über 3 Mio. Autos neu zugelassen, das ist eine Zahl, die klar im Raum steht. Jetzt könnte man sagen, man solle aus Ressourcengründen ein vorhandenes Auto möglichst lange fahren und nicht ersetzen, nicht gegen einen Verbrenner und auch nicht gegen ein BEV. Nur dann stimmt dein Ansatz!

Was würde das wohl für die Autoindustrie bedeuten? Ich meine, aus deinen Beiträgen schon herausgelesen zu haben, dass dir die Wirtschaft am Herzen liegt.

Solange es Unmengen von Autos gibt, die per Definition alle 3 bis 4 Jahre ersetzt werden (Stichwort Leasing), ist deine oben zitierte Fragestellung zum Thema BEV wenig zielführend.

Im Prinzip sollte man es auf folgenden Nenner bringen:
1. Die Anzahl der produzierten Autos muss sinken
2. Der Anteil an BEVs muss deutlich steigen, aber durch BEVs mit einer für das Anwendungsprofil passenden Akkugröße, also keine 60kWh für eine Kiste, die ausschließlich zum Pendeln in die Arbeit genutzt wird.

eppf

eppf schrieb:
2. Der Anteil an BEVs muss deutlich steigen, aber durch BEVs mit einer für das Anwendungsprofil passenden Akkugröße, also keine 60kWh für eine Kiste, die ausschließlich zum Pendeln in die Arbeit genutzt wird

Wo wir dann wieder bei der Effizienz wären. Muss es ein SUV für Stadt und Arbeitsweg sein? Der zwischen 20-30kWh/100km verbrät?

Nichts gegen SUV, aber auch dort sollte man an den Menschenverstand appelieren und nur einen kaufen, wenn es auch notwendig ist.

Zum Beispiel bei gesundheitlichen Problemen wo zwingend ein hoher Einstieg erforderlich ist.