Priusfreunde.de

Doch, kann man, wenn man nicht unbedingt den geringsten Preis zahlen möchte, der an der gewählten Ladesäule möglich ist.

Wenn ich will, fahre ich an eine beliebige EnBW-Ladesäule ran, stecke nur das an der Ladesäule befestigte Ladekabel ins Auto, lade so lange ich will und fahre dann weiter. Man braucht keine App*, keine Ladekarte, nichts.

Der Preis ist von EnBW festgelegt und an allen Schnellladesäulen in Deutschland identisch (und ändert sich auch nicht mehrmals am Tag sondern hängt vom gewählten Vertrag bei EnBW ab). Die Rechnung wird nach dem Ladevorgang in der dazugehörigen App im Konto angezeigt, fertig.

*um diesen automatischen Ladestart zu aktivieren, braucht man ein e-Auto, was Autocharge unterstützt (viele aber nicht alle) und muss das e-Auto einmalig bei EnBW für Autocharge mit Hilfe der App registrieren


Wenn man in der Praxis etwas günstiger laden möchte, muss man sich im Vorfeld um entsprechende Verträge kümmern und je nach Vertragspartner entweder mit App oder Ladekarte (viele Anbieter ermöglichen beides) an der Ladesäule identifizieren, das Kabel ins Auto stecken (an Schnellladesäulen ist ein Kabel befestigt, an Langsamladesäulen verwendet man meistens sein eigenes Kabel) und so lange laden wie man möchte. Danach das Kabel abziehen und weiterfahren, die Rechnung erfolgt automatisch über den Vertrag der App/Ladekarte.

In der Praxis kann es also einfacher als Tanken sein, aber auch aufwendiger. Zur Kostenminimierung hat man in der Regel 2-3 Ladekarten verschiedener Anbieter und wählt dann an den Ladestationen den jeweils günstigsten Vertrag aus. Die Preise wechseln im Jahr unter Umständen mehrmals, aber nicht täglich oder wöchentlich.

In der Regel verwendet man an Schnellladesäulen Karte a und an Langsamladesäulen Karte b. Übers Jahr, wenn die Anbieter die Preis geändert haben, muss man halt neu schauen, welche Ladekarte wo verwendet wird. Es gibt mehrere Apps, die man zum Finden des günstigen Vertrages an der jeweiligen Ladesäule nutzen kann, falls man den Überblick über die Verträge/Ladekarten verliert, die man hat. In der Praxis habe ich diese Apps aber noch nie benötigt, da die 2, max. 3 Verträge, die ich zeitgleich abwechselnd verwende, vom Preismodell her im Kopf habe.

Das schöne ist, dass man den Preis vorher kennt (kann ganz einfach über die App oder Webseite des Vertragspartners eingesehen werden) und er sich auch über den Tag nicht ändert. Man kennt ihn einfach auswendig.

In Zukunft (einige e-Autos unterstützen es schon, andere kommen im Laufe des Jahres nach entsprechenden Firmwareupdates dazu) hinterlegt man die entsprechenden Ladekarten/Verträge im Auto, fährt zur Ladesäule, wählt im Auto den entsprechenden Vertrag und schließt das Kabel an, fertig. Die Abrechnung erfolgt nach dem Ladevorgang automatisch über den im Auto gewählten Vertrag (Plug&Charge).

Fischer schrieb:
Doch, kann man, ...
Achso spannend.
(ist mir mit all den Diskussionen um Apps, Anbieter,Ladegeschwindigkeiten, ... wohl entgangen).

Was mir nicht ganz klar ist: Zahlen per Kredit-/EC-Karte?
(mich hat noch deine Aussage "... Die Rechnung wird nach dem Ladevorgang in der dazugehörigen App im Konto angezeigt..." irritiert)

Dass "Sparfüchse" sich etwas mehr Mühe machen müssen, finde ich vollkommen verständlich, aber bei den Laien kommt vermutlich sehr viel "Laden ist unheimlich kompliziert" an...

Fischer schrieb:
...
In Zukunft...hinterlegt man die entsprechenden Ladekarten/Verträge im Auto, fährt zur Ladesäule, wählt im Auto den entsprechenden Vertrag und schließt das Kabel an, fertig. Die Abrechnung erfolgt nach dem Ladevorgang automatisch über den im Auto gewählten Vertrag (Plug&Charge).
Sowas ist eine feine Sache.
... noch besser, wenn die Auswahl des günstigsten Vertrags direkt erfolgt.

Danke

PMueller

Ich würde sagen, @Fischer hat das sehr gut erklärt!
Wenn einem der Preis egal ist, ist das Laden an irgendeiner Säule natürlich noch einfacher, vorausgesetzt der Ladepunkt ist frei... und die Karte wird auch akzeptiert.
Ich hatte lange Zeit (seit 2018) nur eine Karte von Newmotion, die wurden aber vor über einem Jahr von Shell übernommen. Die Karte funktioniert aber weiterhin fast überall... ich habe aber dann nicht den günstigsten Tarif, wobei es manchmal wohl wichtiger ist, dass man überhaupt Strom bekommt!

Gruß Martin

Bezahlen per EC/Kredit-Karte mit entsprechendem Terminal sollte dieses Jahr für alle neuen Ladesäulen Vorschrift werden, ist auf nächstes Jahr verschoben worden. Einige Ladesäulen bieten dieses Terminal bereits an, manche ältere Ladesäulen werden nachgerüstet, irgendwann gibt es so ein Terminal an allen Ladesäulen.

Ist für mich mit ca. 2,5 Jahren Praxiserfahrung so unwichtig wie ich weiß nicht was, da man darüber den jeweiligen AdHoc-Preis des Ladesäulenbetreibers zahlt, der in der Regel alles andere als günstig ist. Man könnte auch sagen, beim AdHoc-Laden werden Wucher-Preise abgerufen, deshalb wird man das sowieso nur *sehr* selten nutzen.

Ob ich eine Ladekarte mit entsprechenden Vertrag (wo ich meine Paypal/Google Pay/Kreditkarte hinterlegt habe) an so ein Terminal halte (und dann entsprechend günstigere Preise zahle) oder eine EC-Karte ans Terminal halte, ist für den entsprechenden Ladevorgang völlig wurscht. Es wird mit EC/Kreditkarte nicht schneller, besser, billiger. Einzig und allein einer Anmeldung bei einem entsprechenden Ladekartenanbieter geht man damit aus dem Weg.

In der Regel bekommt man aber von seinem Autoanbieter eine entsprechende Ladekarte beim Neukauf eines e-Autos mit entsprechend günstigeren Konditionen (fürs 1. Jahr oder so) sowieso mitgeliefert oder besorgt sich ohne zusätzliche monatliche Kosten eine entsprechende EnBW/ADAC-Karte und kann darüber sowieso günstiger Laden als mit EC/Kreditkarte. Sobald die günstigen Konditionen abgelaufen sind, schaut man, ob man die entsprechenden Verträge (bei mir Kia Charge) verlängert oder sich eben andere Anbieter sucht, die günstiger sind.

Ja, schön wäre es, wenn man mit der Einführung von Plug&Charge sowohl im Auto als auch an den Ladesäulen (was aber noch dauern wird, ehe das alles flächendeckend verfügbar ist) die eigenen Verträge im Auto hinterlegt und die Auswahl automatisch basierend auf dem günstigsten Tarif erfolgt.

Das ist aber Wunschdenken und wird so eher nicht erfolgen, da die Rahmenbedingungen (wie viel plane ich zu laden, wie lange will ich dort stehen/parken, wie schnell ist die Ladesäule, etc.) pro Ladekarte theoretisch einen anderen Preis ergeben (ist es ein reiner kWh-Tarif, ist es ein kWh- plus Zeitfaktor-Tarif, ab wann wird nach dem Ladevorgang eine Blockiergebühr in welcher Höhe fällig, usw.). So kann es sein, dass ich einen Anbieter mit einem höheren kWh-Preis auswähle der aber keine Blockiergebühr berechnet, weil ich weiß, dass ich 5 Stunden irgendwo einen festen Termin habe, wo ich nicht schnell raus kann und das Auto entsprechend umparke. Wenn ich aber direkt nach Ende der Ladung wieder wegfahre, nehme ich einfach den Anbieter mit dem günstigsten kWh-Preis an der Ladesäule.

Wenn man denn überhaupt so viele Ladekarten/Anbieter ausgewählt hat, in der Praxis hat man ja nur 2-3 und entscheidet idR nur nach Art der Ladesäule (DC/Schnell oder AC/Langsam), welche Ladekarte man nimmt.

Das hört sich alles komplizierter an, als es _jetzt_ in der Praxis ist und wird in Zukunft noch einfacher werden. Unter bestimmten Bedingungen ist das Laden _heute_ schon einfacher als Tanken, da der aktive Bezahlvorgang wegfällt. Ich stecke das Kabel rein und fertig, das bietet so keine Tankstelle. Zukünftig wird das eher die Regel als die Ausnahme sein.

weinfux schrieb:
Ich würde sagen, @Fischer hat das sehr gut erklärt!
Wenn einem der Preis egal ist, ist das Laden an irgendeiner Säule natürlich noch einfacher, vorausgesetzt der Ladepunkt ist frei... und die Karte wird auch akzeptiert.
Ich hatte lange Zeit (seit 2018) nur eine Karte von Newmotion, die wurden aber vor über einem Jahr von Shell übernommen. Die Karte funktioniert aber weiterhin fast überall... ich habe aber dann nicht den günstigsten Tarif, wobei es manchmal wohl wichtiger ist, dass man überhaupt Strom bekommt!

Gruß Martin

Danke

Ähnlich geht es mir. Meine Ladekarten, die ich die letzten 2,5 Jahre verwendet habe:

EnBW (ADAC-Tarif) - Habe ich nur am Anfang, als EnBW noch günstig war verwendet, ist jetzt die Reserve, falls eine meiner anderen Karten nicht akzeptiert wird (kam noch nicht vor)

freshmile - bot früher an Allego-AC-Ladesäulen einen unschlagbar günstigen Tarif, bietet jetzt an Shell/NewMotion-DC-Ladesäulen einen unschlagbar günstigen Tarif

Kia Charge - die Konditionen im 1. Jahr waren sehr gut (sehr günstig bei Ionity laden), habe ich danach aber nicht verlängert, die Preise sind uninteressant

Elli - sowohl AC als auch DC sehr guter Preis, wenn ich freshmile nicht verwenden kann (freshmile ist nur bei Shell/NewMotion günstig)

Enel X - hatte in Deutschland für Vielfahrer wie mich für ein paar Monate eine Art PrePaid-Vertragsmodell mit sehr günstigen Preisen angeboten, völlig egal ob man AC oder DC lädt, dazu viele Ladesäulen-Anbieter im Roaming und ein in der Praxis sehr gut funktionierendes Blockier-Gebühr-Konzept, Enel X hat dieses Modell aber vor kurzem in Deutschland eingestellt, seit dem komplett uninteressant

In der Praxis wechsele ich eigentlich immer zwischen zwei Anbietern, im Moment ist es Elli und auf Langstrecke, wenn ich an passenden Shell/NewMotion-Ladesäulen vorbeikomme, freshmile. Welche zwei Anbieter man verwendet, ändert sich alle halbe Jahre...

Aktuell könnte ich auch ausschließlich Elli verwenden, laden geht (fast) überall und die Preise sind gut. Genauso gut könnte ich ausschließlich EnBW verwenden, laden geht ebenfalls so gut wie überall und die Preise liegen nur etwas über Elli. Wer es also einfach haben will, kann es so machen.

Dann kommt man aber nicht auf 0,25 €/kWh im Durchschnitt über 1,5 Jahre, was sich bei einer km-Leistung von 24.000 km/Jahr durchaus rechnet (ich spare dadurch ca. 2.000 EUR nur an Spritkosten im Vergleich zu einem ähnlichen Hybrid-Auto wie meinen EV6). Kann man machen, muss man aber nicht.

PMueller schrieb:
Gemeint: An einer beliebigen Ladestelle ranfahren, den aktuellen Preis ablesen, Rüssel anstöpseln und mit Kredit-/EC-Karte zahlen.


Die Pflicht zur Möglichkeit der EC-/Kreditkartenzahlung kommt zwar, vermute jedoch, dass außer uninformierten Gelegenheitsnutzern kaum einer diese nutzen wird. Schon eine grundgebührfreie Ladekarte bietet einem günstigere Preise als die Adhoc-Zahlung (diese ist jetzt schon vorgeschrieben, funktioniert oftmals über einen QR-Code und einer Webseite)

Zwei Beispiele:
Aral Pulse - Adhoc 69ct/kWh mit EnBW-Ladekarte 65ct/kWh, ADAC 60ct/kWh
EnBW - via Adhoc 65ct/kWh, mit Ladekarte EnBW 61ct/kWh, ADAC 51ct/kWh

Gegen eine monatliche Grundgebühr bekommt man nochmal deutlich günstigere Tarife, die sich für Leute die viel auswärts laden schnell lohnen.

Das ganze mag auf den ersten Blick kompliziert wirken, aber im Endeffekt kommt man mit einem einzigen Ladetarif gut klar. Bei mir war das bis Ende letzten Jahres der des ADAC, aktuell der Elli Drive Highway (13,99 EUR/Monat, dafür 35ct/kWh Ionity und 47ct/kWh an DC).

vermute jedoch, dass außer uninformierten Gelegenheitsnutzern kaum einer diese nutzen wird

Oder es nutzen Informierte, weil der EC-Kartenpreis günstiger ist, als der einer grundgebührfreien Ladekarte...

Servus.

@Fischer: Vielen Dank für deine ausführliche Erklärung und den Beispielen.


Grüße ~Shar~

Da es nicht nur Teslas gibt, bin ich heute einen Auchfavoriten von mir probegefahren, den EQE350+ Benz.
Tolles Auto, extreme Reichweite. Ich denke, dass ich damit locker 700km weit komme.

Mein Verbrauch bei der Probefahrt war 11,8kWh phkm. Für so ein Schiff echt fantastisch. Das viele Klimbim ist natürlich ganz anders als die cleane Optik vom Tesla, aber der Komfort war echt der Hammer.

Na, dann steig mal um ollli und grübel nicht über den möglichen Wertverlust des Prius.
Aber teste auch mal den BMW i4.

LG
Klaus

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Oder es nutzen Informierte, weil der EC-Kartenpreis günstiger ist, als der einer grundgebührfreien Ladekarte...

Aus dieser Kategorie fiele mir spontan aber nur ALDI ein, die einen wirklich sehr löbliche Adhoc-Preise (29ct/kWh AC bzw. 39ct/kWh DC) haben.

Zugegeben, ich lade auswärts fast nur DC, daher bin ich bei den AC-Kursen nicht so fit. Bei denen die ich jedoch kenne, waren die Adhoc-Konditionen ziemlich bescheiden (z.B. Stadwerke Stuttgart, die wollen ab der 61. Minute 8ct/min Standzeitzuschlag)

Ich kenne nur die EC-Kartenpreise der EG Wittmund und die sind, abgesehen von LIDL, mit 0,42€/kWh (AC) günstiger als die mir bekannten, grundgebührfreien Ladekartenanbieter.

EnBW/Yello kostet 0,60€/kWh
EWE und Plugsurfing kostet 0,59€/kWh
Lichtblick kostet 0,55€/kWh

Alles AC, vom Schnellladen ist da noch gar nicht die Rede.

Wenn ich so diese Preise sehe, frage ich mich, ob diesen Anbietern der Hut brennt.

Da will man wohl unbedingt ohne Not Jene ausquetschen, die nicht über eine eigene Lademöglichkeit verfügen.

Also eigentlich ist das ganze hier nur eine Bestätigung das man am Besten zu Hause laden können sollte. Übersichtlich ist anders. Und selbst wenn es vereinfacht wird und die einfache EC Karte fair eingepreist wird ohne Nacht und Schatten Tarif...

Das bargeldlose Zahlen hat aber auch davseine Schattenseiten.
Viel Spaß, wenn man nur noch damit bargeldlos zahlen kann und die Kartendaten wie auch immer in falschen Händen ist.
Und egal welcher Anbieter, wenn die Bank aus Sicherheitsgründen die Zahlungen sperrt, dann ist nichts mit Laden. Und Bargeld geht ja auch nicht.

ollli schrieb:
Mein Verbrauch bei der Probefahrt war 11,8kWh phkm. Für so ein Schiff echt fantastisch. Das viele Klimbim ist natürlich ganz anders als die cleane Optik vom Tesla, aber der Komfort war echt der Hammer.
unser mercedes-AMG EQE 43 4Matic verbraucht wesentlich mehr, besonders im winter.ja an den komfort, besonders in verbindung mit der luftfederung, könnte ich mich gewöhnen.
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...5&limitstart=360
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=330#738348
esox

Servus.

Eine spezifische Frage an Daihatsu-Fahrer und andere Nutzer eines Teslas (oder bzgl. Nicht-Tesla-Ladesäulen alle anderen EV-Nutzer).

Wir planen im Urlaub einen Kurzausflug über ein paar Tage nach Sinsheim, Speyer (was wir dort wohl wollen ) und Heidelberg + nähere Umgebung zu machen.
Dabei spinne ich seit einigen Tagen mit der Idee, einen Tesla für die "Urlaubs"-Fahrt auszuleihen.
Ich hatte mich bisher noch nicht wirklich mit dem Ladevorgang und dem ganzen drumherum näher beschäftigt und bin daher noch etwas unsicher.

Doofe folgende Fragen:
Liege ich damit richtig, wenn ich den Wagen an einem SuperCharger oder auch einer anderen nicht-Tesla-Ladesäule laden möchte, reicht es eine EC-Karte zu haben, um die Ladesäule nutzen zu können?

Was ich bisher nun gelesen hatte, wäre eine Ladekarte zwar günstiger, bei einer so kurzen Nutzungsdauer aber wohl zu vernachlässigen, richtig?

Für einen bisher völlig Unbedarften: Wie ist das genaue Vorgehen, wenn ich den Tesla laden möchte? Gibt es irgendwo einen ausführliche Anleitung?

Den Routenplaner mit Ladestopp-Vorschlägen, muss man diesen explizit Aktivieren oder macht der Tesla das im Rahmen der Navigation automatisch?

Was gäbe es sonst noch zu beachten? Irgendwelche Fallstricke?


Viele Grüße ~Shar~