Priusfreunde.de

Solaris schrieb:
Hallo frufus,

Aufgabe der Presse ist es meiner Meinung nach Informationen und Fakten zu verbreiten. Ganz offensichtlich macht ein Teil der Presse aber Lobbyarbeit und das nicht im Sinne des Fortschritts und desen was viele Insider für richtig halten. Es mag jetzt lobenswert sein, die eigene Wirtschaft von den Entwicklungen zu schützen, es kann aber auch ein Nachteil sein, wenn die den Anschluß verpaßt!

Sonnige Grüße
Solaris

Ich behaupte, die Lobbyarbeit wird ganz klar überschätzt! Meine Partnerin hat eine Weile als Journalistin für verschiedene große Verlagshäuser gearbeitet. Zu einem der großen Häuser gehört auch eine bekannte Autozeitschrift. Sie hat nie davon berichtet, dass man irgendeiner Lobby zuarbeitet. Man merkt selbst bei der AutoBild, dass dort ebenfalls Journalisten sitzen, die das E-Auto fazinierend finden. Das merkt man auch an den Berichten.

Ich finde man macht es sich hier zu einfach. Fällt es so schwer zu glauben, dass die geschriebenen Artikel der Überzeugung des Journalisten entspricht?
Ich meine, selbst ich als Fan alternativer Antriebe stehe dem E-Auto sehr skeptisch gegenüber.

Selbst die AB, als Tochter der Schmudelblattschmiede schreibt zu oft gegen VW (Siehe letzte Plätze des Qualitätsreports), dass es mir schwer fällt an Verschwörung zu glauben.

Ich gehe davon aus, dass dort autobegeisterte Menschen wie der durschnitt der Bevölkerung sitzen. Und die müssen ebenso überzeugt werden.
Das ist übrigens tatsächlich aufgabe der Lobby. Aber eben genau von der Lobby der E-Auto Hersteller. Und da sehe ich noch sehr viel nachholbedarf.
Vergleicht z.B. mal die Medienarbeit von BMW für die i Serie, im gegensatz zu Teslas.

Marketing sollte man nie unterschätzen! Und da hat Tesla z.B. noch unglaublich viel nachzuholen.

Nenne es Marketing, aber wenn Journalisten ins Ausland eingeladen werden für eine Fahrzeugvorstellung, baut sich schon ein moralischer Druck auf das Fahrzeug nicht schlecht zur reden. Es gibt viele solche Einladungen und Neutralität ist nicht immer einfach für den Berufsstand.

Ein weiteres Thema ist die technische Fachkompetenz die bei manchen Journalisten lausig ist, insbesondere bei neuen Themen wie der Elektromobilität. Es ist ja in Ordnung dass es dauert das Wissen zu erlangen, dann darf man aber nicht urteilen über Technik die man nicht versteht.

Natürlich darf man das nicht pauschalieren, aber bei mancher Schreibe geht mir "das Messer in der Tasche auf".

Sonnige Grüße
Solaris

Solaris schrieb:

Ein weiteres Thema ist die technische Fachkompetenz die bei manchen Journalisten lausig ist, insbesondere bei neuen Themen wie der Elektromobilität. Es ist ja in Ordnung dass es dauert das Wissen zu erlangen, dann darf man aber nicht urteilen über Technik die man nicht versteht.


Eigentlich ist das Problem der "Journalisten" ein Anderes: Nehmen wir SPON, wer sich mal etwas genauer mit der Vita der dortigen "Schreiber" befasst stellt schnell fest das sich bestimmte Schemata wiederholen: Die meisten der dort tätigen haben mindestens 2 Studienfächer angefangen aber nicht zu Ende gebracht. Journalistik oder Publizistik hat kaum jemand (im Grunde keiner) studiert. Meistens beschränkt sich die "journalistische Ausbildung" auf den Besuch einer "Journalistenschule", so sich denn nicht jemand zum Journalistentum berufen gefühlt hat. Und eine Sache ist dabei wirklich ärgerlich: der Begriff "Journalist" ist rechtlich nicht geschützt.

Und: Die "Journalisten" in Deutschland haben offensichtlich ein anderes Selbstverständnis. Das wird insbesondere bei politischer Berichterstattung (z.B. Ukraine-Konflikt und den Reaktion der Leser in den Foren) deutlich. Während "Journalisten" in den angelsächsischen Ländern mehr aus dem Selbstbild eines Informationsvermittlers heraus berichten, merkt man bei den deutschen "Journalisten" das diese eher aus einer Sicht berichten die der Beeinflussung der öffentlichen Meinungsbildung dient. Und zwar im Sinne der Eigenen.

Solaris schrieb:
Nenne es Marketing, aber wenn Journalisten ins Ausland eingeladen werden für eine Fahrzeugvorstellung, baut sich schon ein moralischer Druck auf das Fahrzeug nicht schlecht zur reden. Es gibt viele solche Einladungen und Neutralität ist nicht immer einfach für den Berufsstand.

Sonnige Grüße
Solaris
Von dieser Praxis habe ich auch schon einmal in einem Bericht im TV mitbekommen. "Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.

MfG Harzbube.

@Solaris

Nenne es Marketing, aber wenn Journalisten ins Ausland eingeladen werden für eine Fahrzeugvorstellung, baut sich schon ein moralischer Druck auf das Fahrzeug nicht schlecht zur reden. Es gibt viele solche Einladungen und Neutralität ist nicht immer einfach für den Berufsstand.

Ja, das ist richtig. Aber das machen alle Seiten so. Ob das nun sauber ist oder nicht, sei mal so dahin gestellt. Aber auch bei Tesla werden wohl Presseevents durchführen und wenn nicht, wäre das ziemlich nachlässig. Wenn ich das recht in Erinnerung habe, nennt man so etwas nicht Marketing sondern PR. Da sollte jede erfolgreiche Firma groß drin sein.

Ein weiteres Thema ist die technische Fachkompetenz die bei manchen Journalisten lausig ist, insbesondere bei neuen Themen wie der Elektromobilität. Es ist ja in Ordnung dass es dauert das Wissen zu erlangen, dann darf man aber nicht urteilen über Technik die man nicht versteht.

Da hast du absolut recht! Das ist aber bei allen Bereichen so. Der Fachmann erkennt sofort die Lücken im Wissen des Journalisten. Der Journalist, der in Hamburg übrigens im Schnitt 2000 Euro Brutto verdient (nein, nicht verschrieben), steht ständig unter Zeitdruck und muss Artikel häufig noch für die Onlineportale schreiben, bei denen nicht mal Geld abfällt. Generell leidet die Qualität des Journalismus stark.

Ich sehe da aber kein Akt der Boshaftigkeit sondern den Punkt des Qualitätsverlustes.

@Ghost
Sehe ich auch so! Deshalb gerät der Journalismus ja immer mehr in veruf. Es dreht sich alles nur noch um sich selbst.

@harzbube
Von dieser Praxis habe ich auch schon einmal in einem Bericht im TV mitbekommen. "Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.

Ja, das liegt daran, dass wir alle Menschen sind. Auch Journalisten. Absolute Objektivität können nur Computersysteme bieten.
Mal als Beispiel:
Du bist Journalist, morgen wirst du zur Präsentation des neuen Audi A5 eingeladen. Dort angekommen gibt es ein paar Schnittchen, kannst dir das Auto anschauen, Fragen stellen. Das wars.

Übermorgen bekommst du eine Einladung von Tesla. Präsentation des neuen Modell D. Dort angekommen gibt es eine riesen Lichtshow, am Ende darfst du selbst am Steuer sitzen und eine simulierten Achterbahnstart erleben. Mehrere Hunder PS drücken dich in den Sitze. Es rauscht und das Lichterspektakel lässt dich fühlen wie ein Kind auf Zuckerwatte, das erste Mal im Vergnügungpark.

Danach fängst du an deinen Artikel zu schreiben. Wie mag der wohl ausfallen?

Ok wir sind uns einig, Journalisten sind auch nur Menschen .

Böse wirds dann wenn wissentlich falsche Dinge geschrieben werden, so wie der Journalist von der NYT der mit dem so schlechten E-Ffzg liegen geblieben war und dem der Hersteller nachgewiesen hat per Blackbox, dass er etwas anderes gemacht als geschrieben hat. Auch die Aktion um die AMS war ärgerlich, Hochrechnungen statt Testfahrten und beim zweiten Nachtest dann ein Ergebnis dass für die Amerikaner deutlich besser und für BMW deutlich schlechter ausgefallen ist.

Es sind mittlerweile genug wach um solchen Journalismus in die Schranken zu weisen.

Sonnige Grüße
Solaris

Zitat:
Mein Abschied von der Elektromobilität – für den Moment // Acht Wochen lang war Ulrike Buchta-Kausel für Greenlife Drive unterwegs. Dabei hat sie einiges gelernt
- derstandard.at/2000007561549/Mein-Abschi...taet-fuer-den-Moment

Grüße, Egon

Zitat:
Schweizer Elektroauto stellt Weltrekord auf // Das Elektrorennauto "Grimsel" hat am Montag den bisherigen Beschleunigungs-Weltrekord für Elektrofahrzeuge gebrochen: Der Rennwagen beschleunigte in 1,785 Sekunden und in weniger als 30 Metern von 0 auf 100 Stundenkilometer. Entwickelt wurde der Wagen von Studierenden der ETH Zürich und der Hochschule Luzern.
- www.bielertagblatt.ch/nachrichten/vermis...tellt-weltrekord-auf

Grüße, Egon

es ist ein Elektrorennauto, mit Bild:

www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schwe...kord;art46447,440278

Neuzulassungen Oktober 2014


Gewerbliche Zulassungen >65 Prozent

Grüße, Egon

Presseinfo dazu:

- www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/..._10_14_komplett.html

Grüße, Egon

In USA nicht viel anders, nur schlimmer.

Zitat:
Der Sprit ist nicht mehr so teuer und die schicken Geländewagen werden immer verlockender [...] Schweres Gerät verkauft sich am besten. [...] Die Aussicht auf anhaltend niedrige Spritpreise verführt immer mehr Amerikaner zum Kauf von als "Gas Guzzler" bezeichneten Benzinschleudern. Wer keine schweren Geländewagen oder Pickups anbieten kann, hatte bereits in den vergangenen Monaten einen schweren Stand auf dem US-Markt.
- www.n-tv.de/wirtschaft/US-Amerikaner-kau...article13895246.html

Grüße, Egon

Leoni entwickelt intelligentes Ladekabel für Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge

- www.konstruktionspraxis.vogel.de/themen/...bel/articles/465633/

Grüße, Egon

Hier mal ein Journalist in eigener Sache, wo wir ja erst gerade darüber gesprochen haben:

www.heise.de/autos/artikel/Klartext-Das-...rtrauen-2441958.html

Der Sprit ist nicht mehr so teuer und die schicken Geländewagen werden immer verlockender [...] Schweres Gerät verkauft sich am besten. [...] Die Aussicht auf anhaltend niedrige Spritpreise verführt immer mehr Amerikaner zum Kauf von als "Gas Guzzler" bezeichneten Benzinschleudern.

Aber ob der Sprit nachhaltig günstig bleibt? Das glaube ich eher nicht. Der momentane Öl-Preis resultiert daraus, dass Araber die Preise extrem gesenkt haben um amerikanisches fracking Öl vom Markt zu drängen. Bei 80$ ist für die Amerikaner nicht mehr rentabel. Sobald die amerikanischen Firmen aufhören fracking Öl zu fördern ist der Spaß sofort vorbei. Big-Player haben bereits begonnen die Förderung zu drosseln. Wie auch immer wird sich der Preis wieder bei 120$~ einfädeln. Was machen dann die Besitzer "der schweren Geräte"

Aber man sieht in der Situation schön, dass der Umweltschutz für die Mehrheit nichts weiter als ein Wort ist... Was unter der Haube ist interessiert keinen, solange man es sich leisten kann.