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Wo sind die Elektroautos?
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priusfreunde.de befasst sich nicht nur mit den Hybriden des Toyota-Konzerns, sondern blickt gerne über den Tellerrand. In dieser Rubrik geht es um die Elektromobilität.
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THEMA: Wo sind die Elektroautos?
#264945
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 13:20 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
Woher kommen die 10 Prozent?

Wenn schon der Verband der deutschen Automobilindustrie von höheren Anteilen ausgehet. Die haben bestimmt kein Interesse, den Anteil größer zu sehen als frufus 10 Prozent.

C02 entsteht aber auch bei Kraftwerken, Flugzeugen und beim Heizen. Sie alle stoßen das Gas aus und dieser von Menschen verursachte Ausstoß, der so genannte anthropogene Ausstoß, hat einen Anteil von insgesamt 4,5 Prozent, gemessen am Gesamtausstoß. 95,5 Prozent gehen auf Kosten natürlicher Prozesse. Dazu gehören die rauchenden Vulkane, die verfaulenden Pflanzen, die rülpsenden und furzenden Rinder oder auch die Meere. Sie binden zwar das CO2 dampfen es aber auch immer wieder ab.

Betrachtet man nun die 4,5 Prozent anthropogenen (vom Menschen verursachten) Kohlendioxids genauer, dann stammt ein Viertel davon aus dem Transportwesen, und die restlichen 75% teilen sich Heizkraftwerke. Die 25% Verkehr gehen zu 77% auf den Straßenverkehr, 11,6 Prozent nimmt die Schiene, 11,4 Prozent die Luftfahrt. Der verbleibende Rest geht zu Lasten des Schiffsverkehrs. Der CO2-Anteil der Straße wiederum wird weltweit zu 72 Prozent den Personen- und zu 28 den Lastwagen zugeschrieben. Bleiben weltweit 0,4 der CO2-Emissionen für den Personenverkehr. (Quelle VDA, Verband Deutscher Autombilindustrie)

www.pm-magazin.de/a/meinungsstreit-um-kl...xid-und-auto-verkehr

Jetzt will frufus 10-15 Prozent bei allen Verbrennern einsparen und sieht das als Lösung. Wie lange dauert es, bis alle Verbrenner ersetzt sind? Was man dem E-Auto vorwirft, muss auch für verbesserte Verbrenner angenommen werden. Auf dem Papier sind 10-15 Prozent (und mehr) längst Realität geworden, in der Praxis aber nicht.

Darum geht es meiner Ansicht nach gar nicht. So lange das Prinzip des Verbrennungsmotors den Raubbau nicht wiederbringlicher Energieträger verlangt, ist alleine dieser Aspekt ausreichend, den Verbrenner zu verurteilen.

Hinzu kommt dessen miserabler Wirkungsgrad im Alltag. Hier kann man von den 10-15 Prozent ausgehen. Mensch, lass es irgendwann mal, wenn alle Autos erneuert wären 20-25 Prozent werden. Übrigens versuchen inzwischen fast alle Hersteller, solche Effizienzsteigerungen mithilfe eines zusätzlichen Elektroantriebs!

Aber auch dann noch: Der Rest der kostbaren Rohstoffe verpufft weiter ungenutzt in die Atmosphäre. Das soll gut sein?

Wollen wir beim Ende des Ölzeitalters wirklich bei Null ankommen?



Hinzu kommen die - vor allem in den Metropolen - direkt emmitierten Gifte. Im Alltag, nicht auf dem Prüfstand! Das kann man doch nicht wollen öder schön reden, wenn man die zukünftigen Alternativen schon vor Augen hat!

Nicht zuletzt kommt der demokratische Faktor. Gas und Öl bekomme ich fast ausschließlich von sehr zweifelhaften Lieferanten. Einerseits weltpolitisch, andererseits konzernpolitisch. Was ist daran gut?

NICHTS!

Das Elektroauto ist um Welten effizienter, erlaubt vor allem perspektivisch regenerative und teils unabhängige Energieversorgung.
Es ist leiser, komfortbaler, wartungsärmer, vermutlich auch länger haltbar.

Nur der Status Quo ist noch nicht so überzeugend. Das liegt vor allen an den vielen Widerständen, die zu schlechter Infrastruktur, wenig Förderung führen und mit lobby gesteuert dauerhaft schlechter Presse nicht weniger werden.

Der Status Quo der Verbrenner hingegen überzeugte nie! Hat aber eine große Fangemeinde, eine riesige Lobby, eine freundlich schreibende Presse und viele Autofahrer, die sich keine Gedanken um die Umweltschäden machen.

Jüngst ergab eine Studie, in GB, nicht D, dass den Autofahrern Design wichtiger ist als eine höhere Umweltfreundlichkeit.

Dass Elektroautofahrer immer wieder unterstellt bekommen, sie sähen das einseitig, finde ich in fast allen Fällen unangemessen. Sie waren vorher Verbrennerfahrer, teils sogar Hybridfahrer. Sie kennen sich also ganz gut mit den Fähigkeiten der Verbrenner aus.

Grüße
Holger
e-motion
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Letzte Änderung: 16.10.2014 13:31 von e-motion.
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#264947
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 13:43 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
@Eppf
Ich gehe davon aus, dass die Emissionen Hochgerechnet werden anhand der Verkauften Benzin/Dieselmengen an Privat PKW. Die Gesamtbilanz wird ja auch anhand der Verbrauchten Energie gemessen.

@E-Motion
Man muss die Kennzahlen auseinander nehmen. Wenn da steht: 25% des Co2 Ausstoßes gehen auf Verkehr. Steht da weiter: 77% gehen auf den Straßenverkehr = 19,25%. Davon wiederum sind 72% PKW Verkehr = 13,86% des weltweiten Ausstoßen gehen auf PKW.

Für Deutschland habe ich für 2007 folgende Zahlen gefunden:

100% Ausstoß setzen sich zusammen aus:

45,8% Energiewirtschaft
10,6% Verarbeitendes Gewerbe
18,1% Verkehr
15,3% Haushalte
9,9% Industrieprozesse

Die 18,1% Verkehr setzen sich zusammen aus:
59% PKW Verkehr
27% LKW Verkehr
10% Flugverkehr
4% Schienenverkehr

59% aus 18,1% macht = 10,68%

10,68% des deutschen Co2 Ausstoßes stammte also 2007 von PKW. Ich freue mich natürlich, wenn jemand aktuelle Zahlen aus 2014 liefern kann.

So E-Motion. Frufus möchte nicht einfach die Verbrenner 10% Effizienter machen und damit einsparen. Frufus merkt an, dass die Effizienzsteigerung der übrigen 90% des Systems um 10%, den gleichen Effekt an Einsparung hätte, als würde man sämtliche PKW mit Ökostrom fahren lassen.

Ich sage auch nicht, lasst uns alle bis ans Ende mit Öl fahren. Ich sage nur, dass E-Fahrzeuge nicht die Lösung darstellen. Schon gar nicht kurz oder mittelfristig. Wenn es nur um co2 geht, kann man das viel schneller an anderer Stelle lösen mit wesentlich geringeren Wechselkosten.

Und weiterhin glaube ich noch immer, dass wir die Lösung für unser Mobilitätsprobleme heute noch nicht kennen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das E-Fahrzeug nicht die Lösung darstellt. Da würde ich ein Ü-Ei drauf wetten.
Frufus
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#264951
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 13:57 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
@Holger: Schöner Beitrag!
Alleine das Bildchen mit dem Ölzeitalter sollte doch für jedermann ein Weckruf sein, der auch nur eine Sekunde lang an unsere Nachfahren denkt. So kann und darf man mit einem wertvollen Rohstoff nicht umgehen.

Aber auch die Umweltschützer sind ja in den Augen vieler Leute nach wie vor alles Spinner. In diesem Zusammenhang sollte man sich aber bloß einmal vorstellen, wie es bei uns aussehen würde, wenn man den Widerstand der Autoindustrie beim bleifreien Benzin und beim Katalysator nicht geknackt hätte. Dann hätte man bei dem Anstieg des Verkehrsaufkommens innerhalb der letzten 30 Jahre wohl schon die halbe Stadtbevölkerung vergiftet.

Ja, der Kat wurde Anfang der 80er Jahre von der deutschen Autoindustrie massiv torpediert, weil er kein Blei verträgt und ohne Blei im Benzin angeblich die Motoren kaputt gehen. Und in Kalifornien lieferte man schon jahrelang Autos mit Kat aus! So einer Industrie soll man noch ein Wort glauben????

eppf
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#264952
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 14:03 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
Bei den Verbrennern ist was den Wirkungsgrad betrifft wohl nicht mehr viel zu holen. Die Abgase können auch nur durch weitere, bessere, größere Katalysatoren verbessert werden. Oder durch zusätzlich Tricks.

Auch die e-Motoren sind was den Wirkungsgrad betrifft ziemlich ausgereizt, zumindest die PMSM. Lokal giftfrei waren sie ja schon immer (zumindest die PM-Typen).

Bei den Akkus gibt es in den letzten Jahren schon Fortschritte was Temperaturbereich betrifft, Ladezyklen, Sicherheit etc. Und über die Energiedichte hört man zumindest viele Meldungen. Daher hoffe ich auch auf die neuen Zellen von dem (wie könnte es anders sein) chinesischen Hersteller Liyuan für meinen ins Auge gefassten Umbau.

Öl brauchen wir zukünftig für andere Dinge als nur zum Verbrennen, auch für die Pharmazie sind sie heute in vielen Fällen unentbehrlich.

Und übrigens, beim größten deutschen CO2-Erzeuger wurden schon Milliarden investiert, der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.
Leider ist da Deutschland in 2014 deutlich um viele Rankingplätze zurückgefallen was Wachstum ( ) und absolute neu installierte Leistung betrifft. Mich hat es fast umgehauen als ich Zahlen über die Inbetriebnahmen in China, USA aber auch England oder Frankreich sehe. Zumindest in den ersten beiden Ländern spielt die Musik.

Aber wir haben andere Länder damit angestoßen.

Gruß alupo
alupo
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Letzte Änderung: 16.10.2014 14:12 von alupo.
Gruß alupo

ab 12/2016: MS 90D
Normverbrauch 18,8kWh/100km (=104MPGe?)
ab 08/2009: 2009-er P3
Normverbrauch 3,9
Wer kennt die Gitarristin Marie Lalande?
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#264953
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 14:10 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
Hi frufus,
du pickst dir CO2 heraus, vernachlässigst aber die anderen Aspekte, die meiner Ansicht nach viel bedeutender sind. Ich hatte sie oben - und auch das nur teilweise - aufgelistet.

Auch deine Logik zum Umgang mit dem CO2-Ausstoß verstehe ich nicht.
Du redest ihn ganz klar klein. Dabei ist der CO2-Ausstoß, zumindest bei Verbrennern, ein Indikator für Effizienz.

Wenn wir nun alle Verbrenner mit 10 Prozent effizienteren Motoren ersetzen (ich denke du meinst damit den Praxisverbrauch), dann ist das erstens eine Herausforderung und zweitens eine Verschiebung des Problems.

Nach dem Erneuerungszyklus, der ca. 20 Jahre dauert, wären wir dann nur bei 10 Prozent, hätten 20 Jahre lange weiter Stickoxide und Feinstaubemissionen direkt vor unseren Fenstern und Bügersteigen.

Das halt ich nicht für anstrebenswert. Auf diese Versprechen "wir schaffen das mit innermotorischen Maßnahmen", fallen die Menschen schon lange genug rein.

Klar, es hat sich bei den Verbrenner schon was getan, aber ich sehe nicht, dass man zukünftig noch viele Spielräume hätte. Es sei denn, man überlässt die Effizienzsteigerung dem partiellen - und in der Konsequenz - dem vollen Elektorantrieb.


So sieht der Durchschnittsverbrauch aller Spritmonitor-Fahrzeuge ab EZ 2009 im Vergleich aus:

Was brächten deine 10 Prozent bei solchen Balken?

Da man den Verbrauch von Elektroautos nicht in Litern angeben kann und auch der Vergleich
zwischen Kilo und Litern nicht klappt, habe ich die Verbräuche in kWh/100 km angegeben.
Die gewohnten Angaben stehen aber klein unter dem Diagramm.



Hierbei ist es nicht uninteressant, sich die Verteilung der Leistungsklassen anzuschauen

Bei Elektroautos nicht unerwartet, aber dass Erdgas- und Autogasautos großteils mit rel.
geringer Motorleistung gelistet sind, überrascht mich etwas.



Da es bei Elektroautos so gerne um die Reichweite geht, habe ich mir mal eine ganz andere
Perspektive auf das Thema Reichweite erlaubt.

Hier sieht man ganz gut, dass Erdgasautos nicht so effizient sind. Ehrlich gesagt sieht man,
dass keiner der Verbrenner effizient ist.

Und denkt dran, Hybride sind bei Dieseln, aber vor allem bei den Benzinern, schon dabei!



Spritkosten: Bei welcher Laufleistung spare ich wie viel mit dem Elektroauto?




Zum Schluss noch ein Blick auf die Verbrauchsentwicklung des Spritmonitorautos mit den
beiden verbreiteten Verbrennungstechniken, gelistet nach den letzten 20 Baujahren (v.a. bei Benzinern helfen ab 2006 die Elektroantriebe mit, die bei Spritmonitor im Vergleich zum Fahrzeugbestand in Deutschland sogar überproportional vertreten sind:








frufus schrieb:

Und weiterhin glaube ich noch immer, dass wir die Lösung für unser Mobilitätsprobleme heute noch nicht kennen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das E-Fahrzeug nicht die Lösung darstellt. Da würde ich ein Ü-Ei drauf wetten.


Ich bin dabei!
Der Antrieb wird elektrisch sein. Dafür steht mein Ü-Ei!
Ob eine Batterie, BSZ, ein Fusionsreaktor, oder was wir noch nicht kennen den nötigen Strom bereitstellt, wird je nach Einsatzzweck von Bedeutung sein.

Ein Verbrennungsmotor wird es nicht sein!

Grüße
Holger
e-motion
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Letzte Änderung: 16.10.2014 14:17 von e-motion.
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#264971
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 19:28 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
Hallo Holger,

vielen Dank für deinen letzten sehr ausführlichen und aussagekräftigen Beitrag!

Chapeau!

Ich hätte weder Zeit noch Lust so einen langen Beitrag zu schreiben!

100% Zustimmung übrigens!

Grüße
Peter
wagenwinde
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#264978
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 20:16 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
e-motion schrieb:
Ein Verbrennungsmotor wird es nicht sein!
Genauso ist es! Wer wirklich noch längere Zeit auf den Verbrennungsmotor setzt, fährt ganz klar in eine Sackgasse. Die Vorteile eines E-Motors sind einfach zu massiv.

Ein Verbrennungsmotor für den normalen Neuwagen-PKW wird in 10 bis 15 Jahren etwas für Nostalgiker sein, so wie eine Dampflok.

eppf
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#264993
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 16.10.2014 21:45 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
eppf schrieb:
Die Vorteile eines E-Motors sind einfach zu massiv.

Zustimmung zum E-Motor.
Aber was wird es für ein Energieträger sein, der alles das abdeckt was Mobilität ausmacht?
Werden es wirklich Batterien/Akkus sein!?!

www.spektrum.de/news/der-akku-wird-neu-erfunden/1280637

//Helmut
haribo
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Letzte Änderung: 16.10.2014 21:47 von haribo.
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#265020
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 17.10.2014 06:34 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
haribo schrieb:
Aber was wird es für ein Energieträger sein, der alles das abdeckt was Mobilität ausmacht?
Werden es wirklich Batterien/Akkus sein!?!
Das wird sich zeigen müssen. Momentan gibt es zu den einschlägig bekannten Akkutypen keine Alternative, aber im Gegensatz zur Brennstoffzelle könnte man damit heute schon im großen Stil und auch kostendeckend E-Autos bauen, mit den bekannten Nachteilen (Reichweite, Ladezeit).

An neue Wunderakkus glaube ich erst dann, wenn sie tatsächlich auf dem Markt sind. Das wurde schon so oft angekündigt und außer heißer Luft war es dann doch nichts.

Dass sich die Brennstoffzelle durchsetzen könnte, glaube ich nur dann, wenn es außer dem angekündigten Toyota noch andere Modelle gibt und das aber in spätestens 2 bis 3 Jahren. Sonst kommt man einfach zu spät und die Akkulösung ist schon zu stark verbreitet. Zwei Infrastrukturen werden sich meiner Meinung nach nicht parallel aufbauen, es gewinnt das Konzept, welches zuerst kommt, nicht zwingend das bessere.

Vielleicht bekommt die BSZ ihre 2. Chance bei den LKWs. Kennt sich da jemand aus? Ist eine BSZ der dafür nötigen Größe vorstellbar? Auch die Verbrenner der LKWs gehören doch ins Museum und für die LKWs braucht man nicht ansatzweise so eine flächendeckende Infrastruktur wie heute die gut 14000 Tankstellen in Deutschland.

eppf
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#265034
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 17.10.2014 09:15 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
eppf schrieb:

An neue Wunderakkus glaube ich erst dann, wenn sie tatsächlich auf dem Markt sind.


Das geht mir auch so.
Wenn man bedenkt, dass seit der Erfindung der Sekundärbatterien(Akku) sich in der Energiedichte (Wh/kg) zwar was getan hat, aber man immer noch ganz ganz weit weg von der Energiedichte fossiler Brennstoffe ist, ist es auch schwer daran zu glauben und auf Wunder zu hoffen.

Ein weiterer Punkt der mir so durch den Kopf geht....

Unsere jetzige Mobilität wird dominat vom Erdöl getragen, Erdölraffenerie Abfälle/Endprodukte sorgen als Schweröl für Mobiltät und Warenströme auf den Weltmeeren.

Unser Wohlstand und der Luxus der Verwendung von "sauberer Energie" hängt wie ein Nabel davon ab und nimmt einen immer höher werden Kostenanteil im Buget ein.

Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden....

will sagen:

Der Weg weg vom Erdöl ist eine Mamutaufgabe in allen Bereichen von Mobiltät, Technik und Wohlstand. Ich sehen keinen Weg (ganz unabhängig von Lobbyinteressen der Erdölindustrie) die drei genannten Säulen bezahlbar zu erhalten.

Ich denke der Erhalt von "warm, satt, trocken" wird uns demnächst mehr beschäftigen, als Gedanken an die E-Mobiltät zu verschwenden.

Die Währunssysteme der westlichen Welt sind am Ende, die Banken gehen in Richtung Pleite, versuchen vorher mit Negativzinsen die Pleite nach hinten zu schieben..., es wird an der Kante spannend und es wird wiedermal ein scheitern im großen "Monopoly" stattfinden und danach wird eh alles neu gemischt mit immer wieder dem selben Ausgang

//Helmut
haribo
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Letzte Änderung: 17.10.2014 09:54 von haribo.
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#265050
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 17.10.2014 10:37 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
haribo schrieb:
Unser Wohlstand und der Luxus der Verwendung von "sauberer Energie" hängt wie ein Nabel davon ab und nimmt einen immer höher werden Kostenanteil im Buget ein.
Die „saubere Energie“ wird nur kurzfristig teurer kommen, vor allem in Form von höheren Anschaffungspreisen. Über die Laufzeit hinweg wird der Mehrpreis in den meisten Fällen doch kompensiert.

Nimm z.B. eine einfache LED-Birne als Ersatz für eine 60W Glühbirne, die spart pro Jahr bei durchschnittlich 4h/Tag 75kWh Strom, also ziemlich genau 20 EUR! Zu kaufen gibt es solche Lampen jetzt für ca. 6 EUR. Licht im Haus wurde also sehr deutlich billiger als dass es der gestiegene Strompreis auch nur ansatzweise auffressen konnte. Auch unter Einberechnung der Inflationsrate fährt man mit einer Leistung von 8W bei einem Strompreis von 27ct. deutlich besser als bei einer Leistung von 60W bei 14ct. (Strompreis von 2000).

Wenn man zudem bei der „dreckigen Energie“ die Kosten der Umweltbelastung mit einrechnet, wird die „saubere Energie“ immer um Welten billiger sein.

Die Währunssysteme der westlichen Welt sind am Ende, die Banken gehen in Richtung Pleite, …Man kann es auch anders beschreiben. Der Kapitalismus oder besser gesagt, die in den letzten Jahrzehnten ausgeuferte Form des Kapitalismus mit der unkontrollierten Freigabe der Finanzmärkte ist am Ende. Der große Reset wird noch kommen, da bin ich auch fest davon überzeugt. Je später er kommen wird, umso schlimmer werden die Auswirkungen sein.

Jetzt auf Grund der Finanzmisere auf zwingend notwendige Reformen bei der Energiegewinnung zu verzichten, würde uns jedenfalls doppelt schaden. Einerseits weil ein Nichthandeln infolge von Umweltschäden und Klimawandel immer teurere Folgen haben würde, andererseits weil sich ein Handeln über längere Zeit gesehen amortisiert und wir auch ohne die Einberechnung der Kosten für höhere Umweltschäden besser dastehen würden.

Es gibt nur ein „Problemchen“ dabei, nämlich dass bei neuen Technologien auch neue Player entstehen und die etablierten Player sich mit aller Gewalt dagegen wehren, vom Kuchen ein paar Stücke abzugeben.

eppf
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#265062
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 17.10.2014 12:06 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
@ eppf "Vielleicht bekommt die BSZ ihre 2. Chance bei den LKWs."

Für LKW habe ich nur das gefunden

visionmotorcorp.com/tyrano.asp

Die sind in der Erprobungsphase. Busse gibt es ja schon einige Jahre in der Erprobungsphase, z. B. von Daimler:

www.daimler.com/dccom/0-5-1228969-49-140...0-0-0-0-0-0-0-0.html

Gruß afra
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#265083
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 17.10.2014 17:19 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
@E-Motion

Sehr guter Beitrag, du bist wirklich ein Kämpfer für die Sache. Wie Eppf und andere hier. Find ich super!

Ich habe Co2 Angesprochen, weil Co2 eben das Hauptthema der ganzen Diskussion ist. Ich sehe es aber ebenso und genau das wollte ich damit ausdrücken, Co2 ist nicht das Hauptproblem und insbesondere kann das Problem des zu hohen Ausstoßes eben nicht mit E-Fahrzeugen eingedämmt werden, da PKW eben nur zu 10% des Ausstoßes ausmachen.

Und nochmal, das scheint nicht anzukommen: Ich sprach nicht davon, die Effizienz der Verbrenner um 10% zu erhöhen.
Ich sprach davon, dass man die Effizienz der restlichen 90% der Co2 Verursachenden Systeme (Industrie, Haushalte etc) heute nur um 10% erhöhen müsste, um den gleichen Effekt zu erreichen, als würde man alle PKW aus dem Verkehr ziehen.
Wenn man nur an CO2 denkt, stellen PKW ein winzigen Teil des Kuchens da. Zu vernachlässigen.
Ressourcenverschwendung und Schadstoffausstoß ist nochmal ein ganz anderes Thema.

Das etwas passieren wird. Ist klar. Ich bin nur nicht vom E-Fahrzeug überzeugt. Insbesondere nicht vom Batteriebetriebenen Fahrzeug. Allein schon wegen des Ressourcenaufwands von Seltenerden etc. Ich sehe da eine ganz klare Limitierung ab einer bestimmten Menge von Fahrzeugen. Und ich fürchte man bindet seine Ressourcen in die falsche Richtung. Log-IN-Effekt lässt grüßen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich Momentan noch eher an den Verbrenner glaube, zumindest für die nächsten 70 Jahre.
Eppf... ich würde mich sehr freuen wenn du recht hast und schon in 10-15 Jahren das E-Fahrzeug das vorrangige Fahrzeug ist. Ich glaub da aber auch mit der positivsten Einstellung nicht dran.

Ich denke, dass wir es eher schaffen neue nachhaltige Verbrennbare Flüssigkeiten zu gewinnen. Z.b. Co2 Umwandlung durch Bakterien bevor wir es geschafft haben 1,5 Mrd. Fahrzeuge zu elektrifizieren.

Wie Haribo schon gesagt hat, unser gesamtes System ist auf verbrennbare Flüssigkeiten ausgelegt. Das wirft man auch mit den größten Visionen und unfassbar viel Geld nicht einfach über den Haufen.

Meine Prognose (Ich hoffe das Forum bleibt bestehen, damit E-Motion und und ich die Ü-Ei wette halten können )

In den nächsten 15 Jahren wird kaum etwas passieren. Hybride kommen. E-Fahrzeuge meist als Zweitwagen. Ich schätze optimistisch: in 15 Jahren haben wir von dahin 45-50 mio Fahrzeuge ca. 3-4 Mio E-Fahrzeuge und ca. 6 Mio Hybride. (Ich denke, dass ist schon sehr optimistisch, wenn Toyota weltweit in 17 Jahren, 7 Mio Hybride verkauft hat) Selbst bei einer enormen Steigerungsrate sind 6 Mio Hybride in 15 Jahren schon enorm.

In 20 Jahren wird Wasserstoff mal kurz aufgetaucht sein, aber erfolglos verschwinden bzw. ein Nischenprodukt bleiben, wie heute LPG.

Dann in ca. 25 Jahren wird langsam die Wechsel-Euphorie abklingen weil man merkt, dass in anderen Sektoren viel einfacher Fossile Brennstoffe eingespart werden können als in der PKW Branche. Die Regierungen werden den Schwerpunkt vermehrt auf die Modernisierung der Industrie und des Transportwesens legen. (Siehe versuche der Effizienzsteigerung bei Frachtschiffen etc.)

Eine Weile wird alles beim alten bleiben. Fossile Brennstoffe sind noch immer genug da. Effizienz aller Systeme wurde erhöht. Auch in den Schwellenländern kommt man langsam auf dem Punkt an auf dem "wir" heute sind.

In 40 Jahren werden noch immer fossile Brennstoffe die Hauptquelle für PKW sein. Bessere Abgasreinigung wurde eingebunden. Durch das Einbinden von Geo-Daten ins Navi und des Autopilots in Fahrzeuge brauchen nun auch Herkömmliche Fahrzeuge wesentlich weniger Sprit als heute.

Und dann irgendwann in 40-70 Jahren, wird man anfangen einen Ersatz für fossile Brennstoffe umzusetzen.
Zuerst wird es auf den großen Autobahnen Induktionsleitungen geben die die Fahrzeuge während der Fahrt mit Strom versorgen. Es gibt kleine Pufferakkus. Verlassen die Fahrzeuge die Autobahnen läuft der Verbrenner weiter. Längst hat man erkannt, dass die Versorgung aller PKW mit Batterien utopisch ist da die Rohstoffe dafür anderswo benötigt werden und die Effizienz in Ladezeit und Reichweite noch immer nicht an die flüssiger Brennstoffe rankommen.

Fossile Brennstoffe werden langsam durch biologisch gewonnene Brennstoffe ersetzt welche Co2 Neutral gewonnen werden.

Das reine E-Fahrzeug wird sich zu keinem Zeitpunkt innerhalb der nächsten 40-70 Jahre durchsetzen. Und mit Durchsetzen meine ich eine Abdeckung von mind. 90% des Fahrzeugbestandes der bis dahin sicherlich über 2 Mrd. PKW.

Das ist nur meine Prognose als Hobby Zukunftsforscher. Ich bin gespannt das in 40-70 Jahren noch mal zu lesen. Über 70 Jahre fällt es mir extrem schwer zu denken, ich denke dann tauschen Fortbewegungsmittel auf, an die wir heute noch nicht mal denken. A la Vakuumröhrentransport etc.


Grüße!
Frufus
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Letzte Änderung: 17.10.2014 19:28 von Frufus.
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#265089
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 17.10.2014 19:36 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
frufus schrieb:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Momentan noch eher an den Verbrenner glaube, zumindest für die nächsten 70 Jahre.
Dann lass' dir schon mal einen großen Benzin-Tank in den Keller bauen, denn die Verfügbarkeit von Benzin (generell und finanziell) wird in 70 Jahren nicht mehr so sein wie jetzt

Du reitest immer "nur" auf das CO2 herum, dabei bildet es die Grundlage für unseren exzessiven globalen Resourcen-Verbrauch.

War gerade vor einigen Wochen in den Medien: 1,5 Erden pro Jahr mit eher steigender Tendenz. Das kann nicht mehr lange gut gehen und wenn wir (Menschen) das nicht sehen (wollen), dann werden wir es (bzw. die nachfolgenden Generationen) spüren

Der moderne Mensch muss begreifen lernen, dass wir in allen Bereichen (nicht nur Auto) über unsere Verhältnisse leben.

Aber dazu wird es nicht kommen, denn wie so oft lag das Kind erst im Brunnen bevor reagiert wurde.

Ich selbst predige gerade Wasser trinke aber auch Wein

So viel zur Selbsterkenntnis

Grüße
Peter
wagenwinde
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#265117
Aw: Presseberichte Elektro-Mobilität 18.10.2014 00:31 - vor 9 Jahren, 8 Monaten  
frufus schrieb:
Ich habe Co2 Angesprochen, weil Co2 eben das Hauptthema der ganzen Diskussion ist. Ich sehe es aber ebenso und genau das wollte ich damit ausdrücken, Co2 ist nicht das Hauptproblem und insbesondere kann das Problem des zu hohen Ausstoßes eben nicht mit E-Fahrzeugen eingedämmt werden, da PKW eben nur zu 10% des Ausstoßes ausmachen.
CO2 ist beim Fahrzeugverkehr nur eines von 2 Hauptthemen. Das andere ist der Schadstoffausstoß! Wenn man einmal gesehen hat, dass man in chinesischen Großstädten nur dann einmal mehr als ein paar km waagrechte Sicht hat, wenn es den ganzen Tag zuvor geregnet und die Luft ausgewaschen hat, erkennt man, dass es um mehr als nur CO2 geht. Klar geht dort die Luftverschmutzung nicht nur auf den Fahrzeugverkehr zurück, aber er trägt maßgeblich dazu bei.

Was mich wirklich bei meinem China-Urlaub in diesem Jahr begeistert hat, waren nicht zuletzt die Unmengen von E-Rollern (angeblich bereits 150 Mio. davon im ganzen Land!). Wenn ich nur daran denke, wie mich bei uns in der Stadt schon ein einziges stinkendes Moped so nervt, dass ich sofort auf Umluft schalte, kann man diese Entwicklung in China gar nicht hoch genug würdigen.

Auch wenn die E-Autos wiederum nur ein Übergangstechnologie sein sollten, aber diese ist eben jetzt verfügbar und die Verbrenner gehören möglichst schnell auf das Abstellgleis, auch wenn sie später selbst von einer neuen Technik abgelöst werden.

In die von dir genannten 70 Jahre passen locker ein paar komplette Neuentwicklungen nach dem Verbrenner rein .
Denke ganz einfach einmal 20 Jahre zurück und vergleiche deine damalige Vorstellungskraft mit dem, was heute Standard ist, ziemlich egal in welcher Branche. Überall aber auch wirklich überall wärst du damals der totale Spinner gewesen, wenn du den heutigen Stand vorausgesagt hättest! Und dann soll etwas, was heute schon in Form von E-Autos, ev. wenig später in Form von BSZ-Autos machbar ist, eine Uralttechnik auf Verbrennerbasis nicht innerhalb von 2 Jahrzehnten vertreiben können, sondern noch weitere 40-70 Jahre brauchen?

Hallo, ein vollwertiges E-Auto ist keine Zukunftsmusik wie der Fusionsreaktor, sondern man kann es heute bereits kaufen!

eppf
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