Priusfreunde.de

himem schrieb:
Die meisten Menschen kaufen die Autos eben nicht wegen der Breitreifen, Heckspoiler oder Felgen, Ich sag's mal so, da kann man regional deutliche Unterschiede ausmachen, ohne jetzt Regionen beim Namen zu nennen. Ich möchte mir ja keinen Schiefer einziehen . Der Anteil der Leute, die so ihre Autos aufpimpen, ist aber garantiert nirgends vernachlässigbar klein.

...sondern weil sie ein günstiges Pendelfahrzeug brauchen, mit dem sie auch mal zun Einkaufen und in Urlaub fahren. Das muss sich lohnen. Alles weitere ist Hobby oder Spielerei.Leider kommt halt dann sehr häufig ein viel zu großes Gefährt heraus. Wie sinnvoll ist es, sich das Auto größenmäßig nach der einmaligen Nutzung im Jahr (Urlaubsfahrt) auszusuchen, wo man 10 bis 20h Fahrzeit abspult und ansonsten 300 bis 400h damit im Berufverkehr steht? Als ob es keine Möglichkeit gäbe, für Einzelfälle einen Ersatz (nennt sich Mietwagen) zu beschaffen.

Zum Argument einkaufen: Welche normalen Tageseinkäufe kann man nicht mit einem Auto in der Größe eines Zoe durchführen?

Nein, es fehlt wie schon gesagt maßgeblich am "Umparken im Kopf" und solange ein Auto diesen extremen Stellenwert als Statussymbol besitzt, ist es schwer, daran zu rütteln.

Ich brauche mir bloß meine Umgebung anzusehen. Da gibt es viele Haushalte mit 2 Autos, darunter einem reinen Pendelauto, ein wirklicher Kleinwagen ist unter den Zweitwagen aber die absolute Ausnahme. Mir kommt es manchmal wirklich so vor, als würde ansonsten der Haussegen schief hängen, wenn man ausdiskutieren müsste, wer von den beiden für seinen Arbeitsweg die kleine Kiste nehmen muss.

Solange nicht einmal bei den Zweitwagen das Umdenken einsetzt, wo immer noch ein uneingeschränkt langstreckentauglicher Verbrenner vorhanden ist und der vorhandene Zweitwagen teurer ist als z.B. ein Zoe oder sogar ein Leaf, braucht man mit dem Lohnen-Argument wirklich gar nicht antanzen. Da ist immer noch das Nicht-Wollen-Argument dominant, vollkommen unabhängig vom Preis!

eppf

Gab es da nicht mal einen Spot, in dem man die Akkus gegen Verbrenner ausgetauscht hatte?
Einen Kreditkartenleser im Restaurant mit Auspuff und so weiter.
Hat den noch einer irgendwo?

Gruß
Helmut

ellert_de schrieb:
Gab es da nicht mal einen Spot, in dem man die Akkus gegen Verbrenner ausgetauscht hatte?
Einen Kreditkartenleser im Restaurant mit Auspuff und so weiter.
Hat den noch einer irgendwo?

Gruß
Helmut

Du meinst diesen Nissan-LEAF-Werbespot:



...im Übrigen wird dort auch der Chevrolet Volt auf's Korn genommen

Dazu möchte ich noch anmerken, dass die Händler auch gerne zu
besserer Ausstattung, Breitreifen, mehr Zubehör u. ähnl. raten
und verkaufen wollen! So wurden 2 unbedarften Kundinnen ( gute
Bekannte von mir !) die dicksten Reifen auf geschwatzt - 225er
zum 1.2 Liter Motörchen !

Da rollt der Rubel...

Gruß Martin

eppf schrieb:

Nein, es fehlt wie schon gesagt maßgeblich am "Umparken im Kopf".
Ich brauche mir bloß meine Umgebung anzusehen. Da gibt es viele Haushalte mit 2 Autos, darunter einem reinen Pendelauto.
Da ist immer noch das Nicht-Wollen-Argument dominant, vollkommen unabhängig vom Preis!
eppf

Hallo eppf,
super analysiert! Ich kann Dir nur recht geben!!
Allerdings liegt es manchmal auch am "Nicht besser wissen"!
Wer soll denn dem Kunden zum E-Auto raten? Die meisten Händler sicher nicht !!
Ich habe es in meinem Bekanntenkreis aufgegeben...

Der typische Deutsche vertraut in solchen Dingen immer noch dem
Händler/Verkäufer mehr, genau wie er seinem Bankberater mehr glaubt als seinem Freund!

Gruß Martin

@eppf

kann ich alles nachvollziehen. Da sich meine Schwiegerleute gerade dabei sind einen 7 Sitzer als 3. Fahrzeu zulegen wollen und der Prius Plus nach einer Probefahrt zu lahm ist. Ein 1.8 Tonnen Gerät brauch halt seine Zeit bis 100 kmh. Da ist ein Diesel mit 140 Ps auch nicht besser. Ich schweife ab.

weinfux schrieb:
Allerdings liegt es manchmal auch am "Nicht besser wissen"!
Setze hinter "wissen" noch das Wort "wollen", dann stimme ich zu.

eppf

@epp

Das "Wollen" hast Du ja schon ausführlich dargelegt!
Einigen wir uns auf " Unsicher sein "...?
Der Händler hat dann leichtes Spiel!

Gruß Martin

Da steh ich voll hinter deiner Meinung eppf und muß dann aber erst mal selbstkritische das eigene Verhalten hinterfragen:

Die letzten 5 Jahre freudiger Diesel Fahrer (der 2,2 l D-4D im Corolla Verso macht einfach Spaß)
Jetzt umstieg auf Hybrid - aber trotz Wissens das eigentlich ein kleinerer Auris Kombi oder ein Prius+ ausreichend hätte sein müssen ist es ein RAV4 geworden.

Gut ich kann mein Gewissen ein wenig beruhigen, wir sind eine große Familie (3 Kinder), fahren einmal jährlich mit viel Gepäck zum Zelten, wir beziehen teureren Ökostrom (nicht von so einem windigen Unternehmen dass nebenbei auch einen Ökostromtarif im Angebot hat, sondern bei einem echten Ökostromanbieter), haben nur ein Auto, pendeln mit Bahn oder Fahrrad, aber es bleibt immer noch ein Funken Unzufriedenheit, man hätte auch ein kleineres Auto kaufen können.

Wobei eigentlich die einzig wirklich Umweltverträgliche Methode wäre:
Wir verzichten auf ein Auto und leihen bei Bedarf ein Elektroauto.

Also es liegt wirklich auch am Wollen und nicht nur am Wissen

weinfux schrieb:
Einigen wir uns auf " Unsicher sein "...?
Der Händler hat dann leichtes Spiel!Und warum hört man sich dann nur das an, was einem der Händler erzählt? Weil man gar nichts anderes hören WILL, weil es einem nicht ins eigene Weltbild passt!

Es gibt allerdings noch eine ganz andere Hürde zu überspringen, die für viele Leute einfach zu hoch ist. Nämlich ein Markenwechsel.
Wenn man sich nämlich die Preise ansieht, die für E-Golf, i3 und B-Klasse-E-Version im Vergleich zu Zoe und Leaf aufgerufen werden, erhöht das die Umstiegsschwelle nochmals kräftig.

eppf

Ich glaube nicht, dass es am Kaufpreis liegt. Deutschland ist nach wie vor eines der Reichsten Länder. Und in letzter Zeit haben viele einen Neuwagen gekauft. Der Anteil älterer Modelle im Strassenbild ist sichtbar kleiner geworden, der Trend geht zum größeren, teureren Marken-Auto. Früher ein Privileg für Reiche, heute kann fast jeder einen Daimler fahren. Und natürlich ein größeres Auto als früher, denn mehr Platz und Komfort zählt. Besonders bei Familien mit Kindern und Hund. Alles erschwinglich heute. (Nur die Parkplätze und Straßen werden nicht breiter). Elektro-Autos sind im Alltag unpraktisch und lohnen nicht, außerdem meist kleiner. Hybrid hat da deutlich mehr Chancen, z.B. der RAV4, darf aber auch noch größer ausfallen.

himem schrieb:
Ich glaube nicht, dass es am Kaufpreis liegt.
Das sehe ich anders: Ich glaube, dass der Kaufpreis bei den Kleinwagen und die Unsicherheiten beim Akku der Hauptgrund ist, warum diese nicht gekauft werden.

Nimm meine Situation als Beispiel. Ich bin Eigenheimbesitzer. Ein E-Auto mit 30 kWh wäre in meiner Situation ausreichend.

Ich habe mir vor dem Kauf des Yaris Hybrid in der Tat überlegt ein E-Auto zu kaufen, mich aber dagegen entschieden. Damals waren die Zahlenwerte noch etwas anders, aber selbst jetzt nach Einführung der Prämie sieht es ähnlich aus:

Einen Kleinwagen wie beispielsweise den Mitsubishi SpaceStar bekomme ich in guter Ausstattung und gutem Verbrauch für etwa 10.000 EUR. Ein Yaris Hybrid in derselben Ausstattung kostet dann schon etwa 15.000 EUR.

Diesen Mehrpreis war und bin ich bereit zu zahlen, auch wenn es sich ansonsten nicht wirtschaftlich rechnet. Was ich an Sprit weniger verbrauche (wenn überhaupt im Vergleich zum SpaceStar), zahle ich bei der höheren Versicherung wieder drauf.

Aber ich bin halt einer dieser "Freaks", der unbedingt einen Hybrid wollte und ich habe dafür dann mit noch mehr Ausstattung 18.000 EUR bezahlt. Da ich meine Autos fast alle 12 Jahre fahre (was bei den Fords super geklappt hat: fast nur Austausch der Verschleissteile, keine Reparaturen an Motor, Gebtriebe, Kupplung, etc.) war für mich wichtig, dass das Auto und Akku 12 Jahre hält. Bzgl. des Akkus hatte ich beim Hybrid starke Bedenken. Da waren für mich die Berichte zum Prius 2 wichtig, dass die Akkus beim Prius in der Praxis lange durchhalten. Und wichtig war, dass der Akku des Prius 2 und auch des Yaris Hybrid aus einzelnen Modulen besteht, diese reparierbar angeordnet sind und für mich die theoretische Möglichkeit besteht ein Ersatzmodul zu kaufen und selbst auszutauschen.

Ich war allerdings nicht bereit für einen Nissan Leaf oder vergleichbares Auto mit entsprechender Reichweite (beim Leaf die 30 kWh Version) auch jetzt nach Abzug der 5.000 EUR Prämie immer noch fast 30.000 EUR zu zahlen. Das ist dann das dreifache was ich für einen Mitsubishi SpaceStar bezahlt hätte. Das kann ich weder mir noch mir gegenüber noch gegenüber meiner Familie argumentieren.

Zumal jetzt schon klar ist, dass vermutlich der Akku die 12 Jahre nicht durchhält. Die Garantie ist beispielsweise beim Nissan Leaf nur 5 Jahre. Und da dieser nicht aus Standardteilen besteht bzw. sonst irgendwie standardisiert ist, ist absolut unklar, was dieser in 6-10 Jahren kostet. Da reicht auch nicht die Hoffnung, dass die Akkupreise fallen. Die Akkus, die es in 6-10 Jahre günstig gibt, passen vermutlich nicht in einen Nissan Leaf.....

Ein Auto mit Akkumiete ist für mich keine Alternative. Ich habe ausgerechnet, dass ich für die Akkumiete mindestens so viel zahle wie für das Benzin des Yaris Hybrid oder SpaceStar. Dazu kommen noch einmal die Kosten für den Strom. Und die Bindung an eine Kilometerleistung pro Jahr. Unflexibel.

Insofern kann ich verstehen, dass die Prämie überhaupt nichts bringt und keiner ein E-Auto kauft. Die Preise müssen sinken.
Und ganz wichtig: Man muss klar wissen, was bei einem Akkudefekt in 6-10 Jahren auf einen zukommt. Die Angst davor könnten die Hersteller den Kunden nehmen, wenn diese entweder jetzt schon günstige Preise für den Akkutausch garantieren oder ein modulares System, ähnlich wie beim Prius aufbauen, bei dem man einzelne Module des Akkus zu einem günstigen Preis tauschen kann.

himem schrieb:
Ich glaube nicht, dass es am Kaufpreis liegt.Es liegt nicht nur am Preis, aber er hat doch einen erheblichen Einfluss. Schau, der E-Golf hat einen Listenpreis 8000 EUR höher als der Leaf (Leaf-Preis mit Kaufakku, nicht gemietet, beide Autos mit 24kWh Akku). Ok, wenn wir beim Leaf zumindest die 2. Ausstattungsstufe ansetzen, dann sind es "nur" noch 5000 EUR Differenz. Das sind halt immer noch Welten beim Listenpreis, der natürlich als erstes kommuniziert wird. Setze den Listenpreisstart des E-Golf auf 29990 EUR und ich bin überzeugt, dies würde viele Leute ansprechen. Da hätten die Verkäufer häufig arge Mühe, den Kunden vom Kauf abzuhalten.

Früher ein Privileg für Reiche, heute kann fast jeder einen Daimler fahren. Es zählt nicht das, was man sich kaufen könnte, sondern was gekauft wird.

VW hat bei uns fast so viele Neuzulassungen wie Mercedes, Audi und BMW zusammen. Danach kommen knapp hinter BMW Opel und Ford.

Der durchschnittliche Neuwagenpreis liegt in D immer noch unter 30000 EUR. Da ist man halt mit einem Listenpreis des E-Golf ab 36730 EUR, eines i3 ab 34950 EUR, einer B-Klasse ab 39151 EUR, zuzüglich der üblichen deutschen Aufpreispolitik, zu deutlich über dem akzeptablen Rahmen, dies für ein E-Auto mit weniger als 200km Praxisreichweite wohlgemerkt!

Jetzt machen wir die Rechnung nochmals anders. Nehmen wir an, VW kostet die kWh Akku immer noch satte 300 EUR, dann schlägt der Akku mit 7200 EUR zu Buche. Meinetwegen ist das dann auch noch der Nettopreis ohne MWST, dann wären es etwa 8500 EUR. Jetzt nehmen wir weiter an, der Akku kommt als Add-On beim ganzen Auto dazu, d.h. weder VW noch der Händler verdienen daran. Also ähnlich der Mietvariante beim Leaf.

Was rechtfertigt dann den Preis für einen E-Golf von über 28000 EUR ohne Akku? Nein, ich zähle jetzt nicht auf, was da gegenüber der deutlich billigeren Verbrennerversion nicht mehr drin ist.

eppf

eppf schrieb:
weinfux schrieb:
Einigen wir uns auf " Unsicher sein "...?
Der Händler hat dann leichtes Spiel!Und warum hört man sich dann nur das an, was einem der Händler erzählt? Weil man gar nichts anderes hören WILL, weil es einem nicht ins eigene Weltbild passt!

Es gibt allerdings noch eine ganz andere Hürde zu überspringen, die für viele Leute einfach zu hoch ist. Nämlich ein Markenwechsel.

eppf

+1!

Nix als Ärger mit dem VW und trotzdem immer gerne wieder!

Jonny Smith baute ein 42 Jahre altes E-Auto zum schnellsten E-Racer der Welt um.
- www.blick.ch/auto/news_n_trends/schnells...nkste-id5313968.html

Grüße, Egon