Priusfreunde.de

Mein Prius III, Erstzulassung 12/2009, Kilometerstand 122.536, nervt aktuell mit technischen Auffälligkeiten, die sich mit meinen Qualitätserwartungen an das Fahrzeug leider nicht in Einklang bringen lassen:

Seit etwa zwei Monaten ist das Fahrgeräusch im Innenraum enorm laut und in einem Frequenzbereich, der selbst das Gespräch mit dem Beifahrer nahezu verunmöglicht. Ich bin zunächst von einem defekten Radlager ausgegangen. Die Werkstatt riet dringend den Austausch der Reifen (Auswaschungen) an. Was blieb: Das Geräusch.

Im Rahmen der jüngsten Inspektion nebst TÜV-Prüfung hoffte ich nun, der Fehler könne behoben werden. 795,82 € später: Der Fehler existiert nach wie vor. Vorschlag meiner Werkstatt: Austausch eines Radlagers, zusätzlich veranschlagte Kosten: Ca. 500 €. Abgesehen davon, dass der Fehler m.E. noch immer nicht zuverlässig ermittelt werden kann (sollen jetzt alle Radlager nacheinander zu je 500 € getauscht werden, bis das Geräusch endlich verschwindet?!), tritt ein derart kostenträchtiger Verschleiß aus meiner Sicht recht früh auf.

Schlimmer noch: Der TÜV-Bericht weist auf folgende Mängel hin: „Radbremse 2. Achse links Freigängigkeit geringfügig eingeschränkt“, Radbremse 2. Achse rechts Freigängigkeit geringfügig eingeschränkt, „Achskörper vorne angerostet“, „Achskörper hinten angerostet“, „Querlenker vorne links und rechts angerostet“.

Der von mir beauftragte „Hybrid-Check“ konnte aus technischen Gründen nicht durchgeführt werden, weil auch das Hybridsystem eine Fehlermeldung ausgab, die eben diesen Check erst in 1000km zulässt. Trotz Rückfrage wurde darauf insistiert, den „Hybrid-Check“ bereits jetzt vollständig zu berechnen.

Das Fahrzeug wurde seit der Auslieferung lückenlos in Toyota Fachwerkstätten gewartet, wird sehr regelmäßig gewaschen und mit Unterbodenwäsche gepflegt, zudem handelt es sich um ein täglich schonend, im Überlandpendeln bewegtes und in einer gut belüfteten Garage geparktes Auto. Ich kann mir daher überhaupt nicht erklären, wie es zu den beschriebenen Mängeln kommen kann und bin sehr enttäuscht, dass das Fahrzeug mit Blick auf die mir bis dato vertraute Toyota-Qualität nahezu lächerlich kurzen Nutzungsdauer von sieben Jahren schon derart marode zu sein scheint.

Gibt es unter den Foren-Mitgliedern vergleichbare Erfahrungen? Hat schonmal jemand von den Problemfeldern gehört?

Viele Grüße aus Westfalen...

Ich verstehe Deine Aufregung nur bedingt, da was du beschrieben hast, bis auf das Geräusch normaler Verschleiß an einem 7 Jahre alten Auto ist.
Das die Bremsen hinten nicht freigängig sind, ist kein großes Ding. Im schlimmsten Fall müssen die hinteren Bremsen erneuert werden, was in diesem Alter und dieser Laufleistung kein Beinbruch ist. Wenn an den Bremsen noch alles orginal ist, sind 120.000km eine gute Haltbarkeit, wie ich finde.
Die angerosteten Teile sind für das alter auch kein Problem. Solange zumindest, solange sie nur angerostet sind und nicht gefährdet durchzurosten, was ich aber nicht glaube. Ich hab es allerings nicht gesehen.
Alles zusammen ist marode ein völlig überzogenes Urteil für Dein Auto und auch die genannten Preise schlagen nicht übermässig aus der Art. Nur die Fehlersuche nach Trail and Error kommt mir komisch vor.
Bezüglich Deines Geräuschs und der Sache mit dem Hybridcheck empfehle ich den Wechsel der Werkstatt.

Als Vergleich: Meine Eltern fahren auch ein P3 mit EZ 03/2010, Laufleistung ~140.000km. Einmal rundum Bremsen sonst war bisher nichts zu machen. Gepflegt wird dieser viel weniger als Deiner.

Alle Neuwagen bei allen Marken sind seit minestens 10 Jahren an den Fahrwerksteilen und am Unterboden nicht mehr rost-geschützt. Wenn man ein Auto länger fahren will, muss man selbst dafür sorgen.

Bis vor 2 Jahren (bis die HU-Abnhamevorschriften geändert wurden), haben angerostete Fahrwerksteile niemals einen Niederschlag im Bericht gefunden, weil sie dennoch meist das Auto überleben.

Die Sache mit den Radlagern kommt wohl häufiger vor, allerdings auch nicht übermäßig häufig. Eine Fachwerkstatt sollte das nur eindeutig lokalisieren können.

Auch ich kann nur dringend anraten, eine kompetentere Werkstatt aufzusuchen. Der Fehler mit dem Hybrid-Check dürfte durch ein stümperhaftes Zurücksetzen des Fehlerspeichers ausgelöst sein. Dann dauert es, bis die Diagnose wieder "Ready" für Auswertungen zeigt. Ohne den Ready-Status gibts auch Problem bei der Abgasuntersuchung. Die muss dann mit Berechnung zusätzlicher Gebühren auf herkömmlichem Weg gemacht werden, weil die OBD-Schnittstelle nicht die richtigen Daten herausgibt.

th.koester schrieb:
Im Rahmen der jüngsten Inspektion nebst TÜV-Prüfung hoffte ich nun, der Fehler könne behoben werden. 795,82 € später: Der Fehler existiert nach wie vor.
800 Euro für eine Inspektion mit HU, Fehler nicht beseitigt und nun der Vorschlag auf versuchsweisen Teileweitwurf auf Kosten des Kunden? Das hört sich nicht nach einer Werkstatt an, der man vertrauen kann.

Grüße, Egon

@th.koester: Ich würde zunächst einmal den Wagen in einer anderen Werkstatt vorstellen, das dort mal diesem mysteriösen Geräusch auf den Grund gegangen wird. Evtl gibt es einem Zusammenhang zu den bemäkelten Bremsen an der HA.

Servus.

Kann mich der Meinung, die Werkstatt zu wechseln nur anschließen.
Wenn eine Werkstatt ein defektes Radlager nur durch einen Tausch Reihe um ausfindig machen kann, wäre das für mich (arbeitete selber über 10 Jahre in der Werkstatt) ein Grund zu wechseln.

Anbei, wenn du wirklich Auswaschungen am Reifen hattest, kann dies ein Indiz für defekte Stoßdämpfer sein.


Grüße ~Shar~


edit:
Meine Meinung:
Ganz vergessen, regelmäßige Unterbodenwäsche würde ich sein lassen. Damit drückst du dir durch den Hochdruck Wasser und Dreck in Stellen/Ritzen, wo er sonst nie hingekommen wäre.
Wenn Unterbodenwäsche, dann nach dem Winter, wenn das Streuen aufgehört hat, wobei es hier idealer ist, den Wagen selber mit Gartenschlauch (und wenig Wasserdruck) auf einer Bühne heraus zu waschen.

Die beste Unterbodenwäsche ist fast kostenlos und erfordert keinen zusätzlichen Aufwand. Einfach bei nasser Fahrbahn (im Regen) fahren. Das Wasser spritzt dann ganz automatisch genau an die gleichen Stellen wie im Winter das Salzwasser und spült dieses ab und aus.

Ich habe heute einmal eine Referenzwerkstatt aufgesucht. Auf der Bühne konnte ich dann selbst ermitteln, welches Radlager defekt ist - selbst als Laie keine Herausforderung. Die Reparatur erfolgt, wen überrascht es, gleich morgen und wird 150,00 € günstiger als von der Ursprungswerkstatt veranschlagt.

Der Unterboden sieht in der Tat mehr als harmlos, ja nahezu jungfräulich aus. Muss ein profilierungswilliger TÜV-Prüfer gewesen sein, der seine Statistik dopt

Ergebnis: Auto-Ehre einigermaßen gerettet, Werkstattvertrauen: Verspielt. Schade.

Danke für eure Rückmeldungen - natürlich auch für die alltagsnahen Reinigungstipps )

th.koester schrieb:

Der Unterboden sieht in der Tat mehr als harmlos, ja nahezu jungfräulich aus. Muss ein profilierungswilliger TÜV-Prüfer gewesen sein, der seine Statistik dopt


Dem TÜV traue ich sowieso seit langem nicht mehr über den Weg.

Deutsche Hersteller pushen, ausländische Hersteller in der Statistik einen ans Bein binden.

Wir hatten beispielhaft lange einen Peugeot-werkstattgepflegten 807er.

Jedesmal im TÜV-Bericht: "Motor verölt". Die Werkstatt konnte das auf Teufel komm raus nie nachvollziehen, wo denn jedesmal am Motor das Öl gewesen sein sollte. Man hat extra geschaut, hat sich aber nicht getraut, den TÜV'ler mal den Vorsatz kritisch zu unterstellen.

Mir liegt es fern, alle Prüfer über einen Kamm zu scheren. Jedoch fällt nicht nur mir die Zweiklassenbewertung auf, sondern auch einigen in meinem Familien- und Bekanntenkreis.

Bei Mercedes darf in den ersten Jahren kein Auto durchfallen. Da darf der Prüfer nichts berechnen wenn das Auto durchfallen würde oder er muss die Prüfung abbrechen. Alles um die Statistik zu schönen.

Gork-vom-Ork schrieb:
Dem TÜV traue ich sowieso seit langem nicht mehr über den Weg.
Deutsche Hersteller pushen, ausländische Hersteller in der Statistik einen ans Bein binden.
Hmm, wie steht es mit DEKRA? Auch eingefärbt?
Dieses Jahr werde ich eventuell statt von meiner (ehemals Toyota) Werkstatt vom TÜV oder Dekra die HU machen lassen (weil die Inspektionstermine jetzt mit den HU Terminen nicht mehr synchronisiert sind).

P2/8Jahre (wenn er zum TÜV muss)

Gruß,
Walter

Für mich als alter "Wessi" gab es immer nur den "TÜV". Dieser agierte meist sehr hochnäsig und maulfaul, fand selbst an den gepflegtesten Fahrzeugen Mängel, die niemand nachvollziehen konnte. Mein liebstes Beispiel sind noch heute die originalen Alufelgen auf meinem Ford Fiesta, die trotz ABE nicht anerkannt wurden. Ich hätte da das Ford Emblem ja auch selbst draufmachen können laut Prüfer.

Ich fühlte mich immer irgendwie sehr ausgeliefert. Und wenn man dann als kundiger Kunde auftrat war es eh vorbei. Mehr wissen als der Prüfer? Danke, wir sehen uns bei der Nachprüfung.

Ich wechselte dann zur "Dekra". Kompetent und freundlich, gern auch beratend tätig und die Mängel die gefunden werden sind auch wirklich da und werden nachvollziehbar gezeigt und erklärt. Nur beim Motorrad hatte ich auch mal einen Prüfer mit dem ich über die Originalbereifung diskutieren musste. Am Ende gab es aber die Plakette.

Klappohr schrieb:
Alle Neuwagen bei allen Marken sind seit minestens 10 Jahren an den Fahrwerksteilen und am Unterboden nicht mehr rost-geschützt. Wenn man ein Auto länger fahren will, muss man selbst dafür sorgen.
.

So sehr man auf Mercedes eingeschlagen hat...

Aber schau dir mal die A-Klasse W169 nach 10 Jahren im Bereich Fahrwerk an....und dann einen gleich alten Prius, der nicht nachbehandelt wurde...

Der Mercedes sieht aus wie ein Jahreswagen.

Nach 20 Jahren ohne Pflege sieht er dann aus wie der Prius nach 10.

Meine Empfehlung grundsätzlich jedes Jahr Seilfett drauf.

Dann haste deine Ruhe.

Aber die gelobte Toyota-Qualität konnte ich in weiten auch nicht finden. Allerdings sind sie ganz gut zum Reparieren konstruiert - da bekommt man bei Mercedes W169 z.B. regelmässig Wutanfälle.

Kommt immer darauf an, was man gewohnt ist und mit was man vergleicht.

Sorry, aber grad' bei Mercedes ist Rostschutz ein Fremdwort!
Unser W168 kommt dieses Jehr schon wegen Durchrostung sicherheitsrelevanter Karosserieteile nicht mehr durch den TÜV und kann nur noch als Schlachter dienen. BJ2003 - also nix mit 20 Jahren Betriebszeit!
BTW: alle Mercedesse aus der Zeit in unserer Umgebung - egal ob A, C, E oder sonstige - sehen ähnlich aus, ein C180 eines Nachbarn hat sogar schon Löcher in den Türen vom Rost. Sowas kannte ich von früher nur vom Alfa Sud. Also ein Mercedes kommt in unsere Garage nicht mehr...

Bei Interesse stelle ich gerne mal ein paar Fotos rein.

Die Rostvorsorge hat leider bei vielen Herstellern nachgelassen!

Klick mich!

Ich wollte mir vor einiger Zeit einen Youngtimer von Mazda oder Toyota holen und war erstaunt wie Rostfrei so ein Mazda 323f aus 1990 sein kann, wo doch seine Jungen Brüder aus 2003 alle mit Rost zu kämpfen haben!