Priusfreunde.de

Moin noch Mal,

bei meiner letzten Wartung habe ich erfahren dass mein Bremssattel hinten links mit der Schraube "verschmolzen" ist. Eine übliche Reinigung war angeblich nicht möglich.

So wurde es mir erklärt:
Der Bremssattel hat eine Schraube die man entfernt und man dann den Bremssattel hoch klappt. Der "Scharnier" / der Stift welcher dafür zuständig ist damit sich nach der Schraubenentfernung der Bremssattel hoch klappt war bei mir durch Rost total verklebt.

Rostlöser hat 30 min eingewirkt und nichts ist passiert. Außer dass sehr viel Rost herausgekommen ist und der "Schanier" trotzdem nicht beweglich war.

Prius2 ist Baujahr 2008

Meine erste Frage ist:
Ist das alles schlüssig? Kann das so vorkommen? Ich hatte ihn damit konfrontiert dass es bei einem Prius ja üblich ist dass die hinteren Bremssattel früher oder später festsitzen und man diese dann nur reinigt und mit Keramik-Paste schmiert.

Doch das ist seiner Meinung nach bei einem Festsitzen des "Scharniers" nicht mehr möglich.

Als ich sagte ich werde es nächsten Oktober ggf. machen lassen, da dann TÜV ist, sagte er mir. Dass das eine blöde Idee ist. Denn mein Bremssattel liegt auf der Scheibe auf und kann sich nicht mehr lösen. So wird nicht nur meine Sicherheit stark gefährtdet. Was bei einem Unfall ggf. eine Teilschuld ergibt. Die Werkstatt nicht mehr zur Haftung gezogen werden kann, denn die werde es mir schriflich geben dass dieser Defekt schwerwiegend ist und umgehend beseitigt werden muss.

Außerdem erhöht es meine Verbrauch, da der Bremsklotz an der Scheibe reibt.

Und die Scheibe verschleißt sich vorzeitig. Ich müsst dann auch 500€ für den vorzeitigen tausch der hinteren Scheiben berücksichtigen.

Der Spaß hat mich somit 450€ gekostet
- 130€ Hinterrad-Bremszyliner 1 Rad ersetzt 12 Arbeitseinheiten a 11€
- 25€ Bremsflüssigkeit 1,5 fach von 16,63€
- 2,50€ Bolzen x2 a 1,25€
- 41€ Bremsklotzbefestigungen
- 252€ Bremssattel Hinten Links

Auch hier die Frage, wie kann ich das in Zukunft vermeiden. Kann man da bei der Wartung was schon vorbeugen?

Antwort:
Ich soll folgendes bei meinen Werkstätten mit machen lassen. Sie selbst machen das aber auch ohne Hinweis automatisch.

Das ungewöhnliche ist aber dass mein KFZ seit Kauf am 10/2008 immer von dieser Firma gewartet wurde. Außer in 10/2015. Wenn die wirklich jedes Mal gefettet hätten, dürfte es ja nicht so stark rosten und nicht mehr zu reinigen sein finde ich.

Also ich soll folgendes umsetzen lassen:
Bremssattel: Gleitbuchse fetten x2. (Nur hinten oben)

So auch hier ist mir eure Meinung wichtig. Stimmt das alles so. Und ist der Punkt den ich ab jetzt bei jeder Wartung sagen soll auch so korrekt oder soll ich ihn anders formulieren?

Denke euch schon Mal !!

Servus.

Regelmäßig die Bremse zerlegen, reinigen und neu einfetten lassen, beugt einem fest Rosten/Festsetzten vor.


Grüße ~Shar~

Liegt auf der Scheibe auf, wie ist das gemeint?

Mein Bolzen war augenscheinlich auch mal fest gerostet, nach den abwischen wieder metallisch blank und mit reichlich Spiel und ließ sich problemlos hochklappen.

Zu Deiner ersten Frage: Ja das kann vorkommen und die geschilderte Hypothese ist plausibel. Das kann übrigens nicht nur an der Hinterachse vorkommen, sondern auch an der Vorderachse. Diese Stifte/Bolzen lassen den Bremssattel gleiten. Dringt Wasser/Feuchtigkeit ein, so rosten diese Bolzen. Da Rost mehr Volumen benötigt, wird aus der Spielpassung eine Presspassung und der Sattel kann sich nicht mehr ausreichend bewegen. D.h. er spannt nicht mehr zu oder geht nach dem Bremsen nicht mehr zurück.

Wie Du schon schreibst kann man zukünftig das nur verhindern oder diesem Schadensbild vorbeugen, wenn man die Bremse zerlegt. Dabei werden alle Gummiteile auf Rissigkeit geprüft und notfalls ersetzt, die Gleitbolzen neu mit Fett/Keramikpaste etc. geschmiert und auch die Belagführungen mit einer Drahtbürste gereinigt. Dabei Beläge auf ungleichmäßigen Verschleiß und Korrosionserscheinungen prüfen und ggfls. ersetzen.

In den Werkstätten erstreckt sich ein Service der Bremse oftmals über: wieviel Verschleißmaterial befindet sich noch auf den Klötzchen und sieht die Scheibe noch i.O. aus.

... nicht ganz: Man sprüht noch ein Bisschen "Silberspray" drauf und alles ist perfekt.

Dass die Gummimanschetten an den Befestigungsbolzen der Bremssättel Risse haben, prüft man besser nicht. Ist doch viel besser für die Werkstatt, wenn der Sattel festrostet... siehe oben - oder an meinem P2!

Da hilft nur selber machen oder eine Werkstatt haben, der man vertrauen kann und die man auch bereit ist, für die vorbeugende Wartung zu bezahlen.

Gruß Thorsten

Naja, so richtig präventiv (im Sinne von "machen und gut") gibt´s nichts.
Macht man alles sauber und fettet es auch wieder jährlich neu ein, dann ist das positiv und negativ zugleich.

Positiv weil:
Immer gängig dank jährlicher ordentlicher Zerlegung, Reinigung und "Instandsetzung"

Negativ weil:
Das ganze generell (also auch anderswo) ein physikalisches Dingens ist. Der Bremssattel bewegt sich nicht "auf den Bolzen zu", sondern "von dem Bolzen weg".
Jedoch wäre es andersrum besser, denn bei "auf den Bolzen zu", würde es Luft herausdrücken...im Gegenzug zu "von dem Bolzen weg", denn da zieht es Luft (und in dem Fall auch Wasser und damit später Rost) regelrecht hinein.
Wer jetzt nicht weiß was ich meine: Einfach an das aufziehen einer Spritze denken


Ich mache das auch jährlich und ich verwende dafür keine Keramikpaste mehr! Die hat mir, warum auch immer, den Gummi immer aufgeweitet, was das ganze noch verschllimmert hat.
Nun verwende ich ganz stinknormales Fett aus der Tube.

Probleme mit den Bremsen an der Hinterachse:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=165#335145

Bremssattel dauerhaft Gangbar machen:
www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=27&id=315636

Gruß Ulli

Folgende Zusammenfassung:

Ich werde der Werkstatt also folgenden Auftrag geben lassen:

- Bremse zerlegen
- Alle Gummiteile auf Rissigkeit prüfen und notfalls ersetzen
- Gleitbolzen neu mit Fett/Keramikpaste etc. schmieren
- Belagführungen mit einer Drahtbürste reinigen
- Dabei Beläge auf ungleichmäßigen Verschleiß und Korrosionserscheinungen prüfen und ggf. ersetzen.
- Silberspray sprühen (aber worauf habe ich nicht verstanden!)

Fragen
1. Wie gesagt Silberspray soll bei welcher Phase und worauf gesprüht werden?

2. Reicht es wenn man es nur hinten macht beim P2? oder auch vorne?

3. Alle wann sollte man es machen? Alle 2 oder alle 3 Jahre? Ich fahre ca. 8.000-10.000km

4. Kann man bei der Gelegenheit auch die Scheiben von Rost säubern? Oder geht das nur durch regelmäßiges freibremsen z.B. 20km/h Rückwärts fahren und dann vollbremsung?

5. Sollte ich vielleicht jährlich die Scheiben sogar vom Rost reinigen lassen? Das hört sich nach weniger arbeit an. Und alle 2 oder 3 Jahre dann eine komplette reinigung. So muss ich nicht ständig den Gedanken mit mir tragen meine Bremsen freizubremsen

6. Was ist eine Trockenreinigung? www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...amp;id=315636#315687

7. Was ist ein gerechter Preis für die Reinigung? meine Werkstatt nimmt 10,80€ pro Arbeitseinheit. Wievel Zeit nimmt denn die Reinigung so wie ich die wünsche ca.in Anspruch?

8. Wie hoch ist eine Arbeitseinheit bei Toyota? Soll ich da besser frage? Oder ist bei Toyota Werkstätten immer die AE dieselbe? 6 oder 7 Minuten? Oder ?

9. Wann sollte man seine Bremse reingien lassen. Meine Wartung ist immer im Oktober. Also sobald der Winter beginnt. Sollte ich die Bremsen vor dem Winter reinigen oder die Inspektion im Oktober machen und extra dafür den Winter abwarten und zum zweiten Mal hin.

10. Für diese Arbeit könnte doch auch eine freie Werkstatt gut sein oder? Wie erkenne ich eigentlich ob eine Werkstatt meine Bremsen gut reingien kann? Kann man da durch bewertungen hier in Hamburg eine Orientierung erhalten?

Ich dachte ich hätte eine zuverlässige Werkstatt gefunden. Doch nach der aktuellen Wartung bin ich nicht mehr sicher. Meiner Meinung nach dürfte das festsitzen des Bremssattels und das rosten der Scheibe nicht geschehen wenn ich alle Wartungen zuverlässig umsetze.

Weiß nicht ob die die Bremse gut reinigen werden oder ob die es darauf ankommen lassen dass die festsitzen und rosten. Eine gute Werkstatt müsste mir doch vor Jahren
gesagt haben dass ich auf diese Sachen achten muss. bzw. für eine Reinigung extra zahlen sollte.

Andererseits ist mein KFZ 8 Jahre ohne Reinigung klar gekommen.

Außerdem ist dann die Frage wie teuer das Ganze ist. Im Vergleich dazu kostet der Tausch von Bremsen hinten (Scheiben und Klötze) 500€ und Vorne sicher auch.

Dann könnten hinten einer der Sattel wieder festsitzen. Je Seite wieder 450€.

Das so meine Gedanken.

Also Du hast zunächst einmal 2 Probleme:
- die korrodierenden Scheiben
- die korrodierten Sattelführungen

Während erstes Problem der Eigenart des Hybridantriebs geschuldet ist, tritt zweites auch bei anderen Fahrzeugen auf. Daher sollte man es versuchen zu trennen. Die Probleme mit den Bremssätteln lassen sich durch Wartung minimieren, die Scheiben leider nicht.

1.) Das Silberspray war Ironie, sich darauf bezog, dass die Werkstätten nur Sichtkontrollen als Wartung durchführen. Das Zeug ist für Dein Problem wirkungslos wie bunter Bremssattellack.

2.) Wie ich schon geschrieben habe, arbeiten am Prius alle 4 Bremsen nach dem Schwimmsattelprinzip. Daher sind potentiell alle 4 Bremsen anfällig und sollten daher alle gewartet werden.

3.) Bei jeder Wartung sollte man die Teile warten. Daher nennt man das auch so. Das ist nicht nur das Auto auf die Bühne heben und mal das Öl wechseln. Das gilt auch für andere Bereiche am Fahrzeug. Vielleicht bin ich altmodisch, aber für mich gehört zur Wartung z.B. auch das Schmieren der Türscharniere oder der Scheibenwischergelenke und viele andere Arbeiten dazu.

4.+5.) Man kann es auch anders machen: Wenn es Dich soweit nicht stört, dann kannst Du 2 Jahre mit den Scheiben fahren und dann vor dem Tüv die Teile ausbauen, zur Metallwerkstatt Deines Vertrauens gehen und die Scheiben abdrehen lassen. Bis die Scheiben Untermaß haben, bist Du 10x beim Tüv gewesen.
Ansonsten geht es nur über regelmäßiges Freibremsen. Schaffst Du es bei Vorwärtsfahrt nicht, da zu geringer Energieeintrag, dann musst Du es Rückwärts versuchen.

6.) keine Ahnung

7.) Also eine ordentliche Werkstatt sollte die 4 Bremsen innerhalb von 2 Stunden gewartet haben.

8.) keine Ahnung, aber eine kleine, freie Werkstatt, die auch ein wenig noch nach Werkstatt aussieht, wo der Geselle schon 50 Jahre oder älter ist, wäre meine Empfehlung. In einem schönen Glaspalast wird nicht zwingend besser gearbeitet.

9.) Vor dem Winter ist schon gut, da dann alles abgedichtet ist und das Salzwasser, das besonders korrosiv wirkt, nicht eindringen kann.

10.) siehe Punkt 8

Der Grund warum heutzutage die Bremse keine Beachtung mehr findet liegt darin, dass die Teile so robust geworden sind. Es funktioniert ja auch nur durch Sichtkontrolle. Du bist 8 Jahre gefahren bis etwas passiert ist. So hat die Werkstatt schön kassiert und nur Sichtkontrolle gemacht und als der Sattel fest war, hat man einen neuen nebst Einbau verkauft.

Natürlich ist es eine Kosten-Nutzen-Rechnung: Wenn Dir alle 8 Jahre ein Sattel vergammelt kostet das 450 EUR, bei einer Wartung alle 2 Jahre fallen Kosten von ???EUR an. Was billiger ist, keine Ahnung. Aber ich halte den Erhalt einer Sache für wichtiger als immer wieder Neuteile zu verbauen.

overload schrieb:

...
Aber ich halte den Erhalt einer Sache für wichtiger als immer wieder Neuteile zu verbauen.

Etwas off topic:
Sehe ich auch so - wird aber im Zeitalter von "jedes Jahr das neueste Handy" und "Leasing-Laufzeiten von 36 Monaten und dann weg damit" auch für Werkstätten immer schwieriger. Zusammen mit "Geiz ist geil" kann eine Werkstatt kaum noch eine vernünftige Wartung anbieten, weil es keiner bezahlen will (und bei Std.sätzen von 80-140 Euro auxh nicht mehr kann).
Wer ist denn noch bereit, sagen wir mal, ein Mal im Jahr einen Mechaniker für 2-3 Std. zur Pflege der Technik ans Auto zu lassen? Nur zur Durchsicht mit z.B. "hier mal ölen", "dort mal putzen", "den kleinen Rostansatz bekämpfen" usw.

Klar, die Autos sind heute viel robuster und wartungsärmer. Meist halten sie trotz fehlender Pflege 10-15 Jahre. Dann sind sie halt am Ende - was aber nicht sein müsste... Erhalt ohne Rost und Vergammeln geht eigentlich nur noch, wenn man es selber machen kann.

Gruß Thorsten

priusb78 schrieb:
Klar, die Autos sind heute viel robuster und wartungsärmer. Meist halten sie trotz fehlender Pflege 10-15 Jahre. Dann sind sie halt am Ende - was aber nicht sein müsste... Erhalt ohne Rost und Vergammeln geht eigentlich nur noch, wenn man es selber machen kann.

Gruß Thorsten[/quote]
Ich stimme Dir zu, dass sich der Zeitgeist geändert hat und nur wenige Menschen mehr für die Wartung von Gebrauchsgegenständen Geld bezahlen.

Allerdings kann man gute Werkstätten finden, man sollte sie sich selbst suchen. Für mich wäre ein Qualitätsmerkmal solcher Werkstätten, dass es KEINE italienische Kaffeemaschine gibt, die mich vermuten lässt, in einem römischen Cafe zu sitzen. Oder dass der Laden vom Ehepaar geführt wird oder die Belegschaft durchaus ein gewisses Alter aufweist. Dass es sauber ist, aber die Wände durchaus einen Schwärzungsgrad aufweisen. Das ist eine Werkstatt und kein OP Saal.
Oder Werkstätten die vorzugsweise Oldtimer reparieren würde ich mir ansehen.