Priusfreunde.de

Nach 118.000 Kilometern war es zum ersten Mal so weit, eine Scheinwerferlampe brannte durch, die rechte.

Wer, so wie ich, noch keine Erfahrung mit dem Wechsel hat, sollte mindestens 90 Minuten Zeit einplanen. Zu Hilfe nahm ich das Prius-Wiki und zwischendurch entnervt den telefonischen Rat eines erfahrenen Priusfreundes. (Danke, lieber Froschkönig!)

Meine Problemstellen: Der Stecker geht sau schwer von der Lampe ab, der große Gummidichtring noch viel schwerer. Da braucht viel Geduld, Gefühl und vorallem Kraft. Und ein Tuch, um den Schweiß von der Stirn zu wischen.

Bei allen Versuchen, Stecker und Dichtung von der Lampe zu reißen muss man auch noch aufpassen, dass man die Lampe nicht samt Haltedraht herausbricht. Auch wurde ich vor der Gefahr gewarnt, dass der Haltedraht in den Reflektor hineinfallen könnte und passte gut auf.

Und zu guter Letzt noch ein Rat: Setzt nicht die sorgsam verwahrre Ersatzlampe aus dem Trabant vom VEB Narva ein, so wie ich es tat. Bei dieser 25 Jahre alten, aber ungebrauchten, H4-Lampe war das Abblendlicht kaputt. Also fix eine neue gekauft und die ganze Wechselprozedur noch einmal.

Alle künftigen Lampenwechslern: Viel Erfolg!

Gruß Holger

P.S. Ich hab wieder eine Osram Standard-Lampe eingebaut, weil die offenbar die größte Lebensdauer hat und ich sie nie wieder wechseln möchte.

Haha ... Ich erinnere mich

Vor ein paar Wochen habe ich mir neue H4-Lampen gekauft (mehr Watt, verboten, ich weiß) und wollte mal schnell wechseln. Nix ging, gar nix.

Mit Hilfe des Wikis und viel Geduld habe ich es hinbekommen. Der Vorteil ist: Wenn man eine Seite geschafft hat fällt es einem auf der anderen gleich doppelt leicht.

Kein Job den ich immer machen möchte, aber nun stellt es kein Problem mehr dar.

Hallo Holger,
120.000 km - das ist schon mal eine Ansage! Ist bei mir in ca. 10 Jahren soweit, wenn es so weitergeht . Aber vielleicht sollte ich mir mal so ein Pärchen Osram Lampen für später sichern.

Hattest Du den Eindruck, daß die Gummidichtung so schwer abgeht, weil sie - ewig nicht bewegt - festgebacken ist? Ich meine scheint es ratsam sie hin und wieder (so alle 2 Jahre) etwas zu bewegen?
Und wie war der Zustand des Gummi, schon etwas rissig?

Gruß,
Walter

Wirklich schwer ging der Gummi nur beim ersten Mal ab. Vermutlich war er durch die Hitze auf dem Metall des Lampensockels etwas festgebacken.

Der Gummi sieht aus wie neu. Keine Risse, keine Verschleißerscheinungen, keine sichtbaren Folgen des Festbackens. Selbst der Gummikragen, welcher den Lampensockel umschließt, ist immer noch elastisch.

Ich weiß nicht ob es hilft, das Teil öfter mal zu lösen. Um es zu lösen, muss der stramm sitzende Stecker von den Kontakten abgezogen werden. Ich vermute, dass der Gummi schon nach kurzer Zeit wieder festbäckt.

Etwas einfacher wäre der Wechsel, wenn man wengistens was sehen könnte. Doch man arbeitet komplett blind und nach Gefühl. So hat man keine Chance zu sehen, wie der Gummi auf dem Lampensockel sitzt. Das erkennt man erst, wenn man ihn in der Hand hält.

Dafür dichtet das Teil den Reflektor wasser- und luftdicht ab. Sollte ein Prius mal in den Fluten versinken werden die Scheinwerfer das einzige Bauteil sein, welches keinen Schaden nimmt.

Gruß Holger

P.S. Der letzte Absatz Stimmt nicht ganz, denn die Motoren der Höhenverstellung liegen ziemlich offen.

Ja, der Lampenwechsel beim P2 ist ein Abenteuer. Rechts wird die Sache echt unerfreulich, weil noch die scharfe Kante irgend eines Kunststoffrohres im Weg ist.
Die defekten herauszubekommen ist dann ein Ding, die neuen Lampen einzusetzen und an die Enposition zu bugsieren verlangt einem dann schon viel Geduld ab.
Am ehesten lernt man's, wenn man sich nicht mit 120.000-km-Lampen abmüht, sondern super-weiße Strahler einbaut, die dann alle drei Wochen zu wechseln sind...

Wennst schon mal bei Ford Lampen gewechselt hast ist ein Prius 2 kein Auftrag.

Die Beifahrerseite da muß man einige Bauteile demontieren, weil sonst ist es echt eng. Ist aber so konstruiert das man alles leicht abbauen kann und dann genug Platz hat.

Fahrerseitig ist ein wenig enger, den Decke eventuell vom Sicherungkasten abnehmen.

Ansonsten, der Draht zu Sicherung der Lampe kann nicht in den Scheinwerfer fallen, weil dieser am Ende umgebogen ist und sich nur mit Gewalt vom Scheinwerfergehäuse lösen läßt.

Wie bei allen Gummiteilen, sollte drehen das Problem lösen. Sprich Das Gummiteil oder den Inhalt drehen, dann gehts leicht ab.

Super bei meinem Waren nach 140.000km beide Lampen in den Hauptscheinwerfern zu tauschen...

Nun hab ich mir meine alte VEB-Narva-Ersatzlampe vom Trabant noch einmal genau angesehen. Die hat tatsächlich einen Produktionsfehler! Die Glühwendel für das Abblendlicht ist an einem Ende nicht mit dem stromführenden Draht verbunden, da ist ein zehntel Millimeter Luft. (Oder der Draht hat sich im Laufe der vielen Jahre gelöst.)

Diejenigen, welche mich bisher ausgelacht haben, dass ich so alte Lampe einsetzen wollte, haben nie am eigenen Leibe erleben müssen, wie teuer ein H4-Lampe in der DDR war.

Gruß Holger

P.S: Wie stolz ich war, dass mein Trabbi H4-Halogenlampen statt der normalen Glühbirnen hatte, kann ein Autofahrer jenseits der ehemaligen Grenze ebenfalls nicht nachfühlen.

Holger schrieb:
...
Diejenigen, welche mich bisher ausgelacht haben, dass ich so alte Lampe einsetzen wollte, haben nie am eigenen Leibe erleben müssen, wie teuer ein H4-Lampe in der DDR war.
...
Ähm, stimmt. Mein Vater hat auch eine Kiste mit krummen Nägeln, die man notfalls wieder gerade klopfen könnte. Wer die Zeit nach dem Krieg nicht erlebt hat, kann sich das auch nicht vorstellen.

Gingen in der DDR eigentlich Glühbirnen auch so schnell kaputt? Im ehemaligen Westen gibt es ja das Gerücht, daß die Birnen 10 mal so lange halten könnten, wenn die Hersteller nicht eine geringe Qualität verabredet hätten!

LG
Klaus

Normale Haushalt-Glühlampen hatten im Osten scheinbar die gleiche Lebensdauer wie im Westen. Leider gehören Glühlampen tatsächlich zu den Produkten, deren Lebensdauer von den Herstellern absichtlich verkürzt wurde.

Wie es bei KfZ-Glühlampen aussah, weiß ich nicht. Vielleicht wurden bei VEB Narva die Lampen in zwei Qualitätsklassen eingeteilt. Die guten gingen für D-Mark in den Westen, der Rest reichte für die dumme Bevölkerung. Bei vielen anderen Produkten war es leider so.

Und die da drüben ¹⁾ haben sich vielleicht gefreut, weil die Narva-Lampen genau so gut, aber nur ein Drittel so teuer waren wie die Birnen von Osram.

Gruß Holger

¹⁾ aus der damaligen Sichtweise

narva hatte eine 5000h lampe entwickelt und produziert, also 5x länger als üblich. die konkurenz war natürlich bemüht, dieses produkt unterzubuttern und hat es aus heutiger sicht auch geschafft. diese langlebensdauerlampe gibts nur noch im museum.

So, nun hab ich vorsorglich auch die H4-Lampe auf der Fahrerseite gewechselt. War höchste Zeit, denn die Glühwendel zeigt schon einen deutlichen Verschleiß und die Lampe wäre der defekten Lampe auf der Beifahrerseite sicher bald gefolgt.

Außerdem soll man Scheinwerferbirnen ja eh paarweise wechseln. Der Ausbau der Lampe ging erstaunlich schnell, dafür quälte ich mich über eine halbe Stunde allein damit, den Ring der Gummidichtung wieder in seine Bajonettfassung einzusetzen.

Das Problem: Ich nahm die Markierung "Top" all zu wörtlich und der Bajonettverschluss wollte einfach nicht einrasten. Wenn "Top" ungefähr in 10-Uhr-Stellng steht, klappt's. Wenn man doch nur was sehen könnte...

Nun werde ich die Anleitung im Wiki mal etwas überarbeiten, damit sie richtig idiotensicher wird. Beim heutigen Wechsel vergeigte ich 30 Minuten damit, dass ich den Bajonettring falsch ansetzte, was wegen fehlender Sicht auch richtig schwierig ist. Ein einziger Satz im Wiki wird helfen, diese halbe Stubnde zu vermeiden!

Gruß Holger

Dann danke ich schon mal vorab Holger, und lang lebe Priusfreunde.de, damit ich in 10 Jahren nachschlagen kann wie es, verdammt nochmal ging !

@KSR - das ist kein Gerücht. Ich habe zu Hause eine alte Philipps 40W Birne. Die Glühwendel ist 3-4x länger als bei den neumodischen und geht so im Zickzack 270 Grad im Kreis rum. Total alt und verwarzt, aber sie tut noch ihren täglichen Dienst.

Walter

cirr_s schrieb:

@KSR - das ist kein Gerücht.http://de.wikipedia.org/wiki/Phoebuskartell

kurzer schrieb:
narva hatte eine 5000h lampe entwickelt und produziert, also 5x länger als üblich. die konkurenz war natürlich bemüht, dieses produkt unterzubuttern und hat es aus heutiger sicht auch geschafft. diese langlebensdauerlampe gibts nur noch im museum.
Und in einer Feuerwache in New York. Brennt schon seit 100 Jahren am Stück.

ja gut, die leuchtet aber auch nicht wirklich. wenn man die narvalampe mit 180v laufen lässt, hält die auch 100 jahre.