Priusfreunde.de

Hallo Leute,

ich bin gerade auf Suche nach einem passenden Familienauto für uns. Anfangs hatte mich der P4 fasziniert, aber nun habe ich jedoch zu viel Respekt vor einem Exoten mit wahrscheinlich auch schlechter Ersatzteilversorgung in der Zukunft (aufgrund der relativ geringen Stückzahl) und erwartbaren Mängeln im Verlauf (Kat, Antriebswelle, beschlagene Scheinwerfer...). Aber da bin ich geschädigt von unserem jetzigen Auto, das ich zwar liebe aber welches mich in den Wahnsinn treibt.
Nun frage ich mich, ob nicht ein unspektakulärer Auris TS Hybrid auch gut passen würde als nicht optimales, aber dennoch sehr solides und praktisches Familienauto. Ich habe gelesen, dass er dazu neigt hinten herunterzuhängen. Es gibt Menschen, die dann solche Nivellierfedern oder Zusatzfedern für die Hinterachse (Z.b. von MAD) verbaut haben. Viele Erfahrungsberichte hierzu habe ich jedoch nicht gefunden. Wir haben 2 kleinere Kinder und fahren gerne Zelten. Da wird inkl Dachbox die mögliche Zuladung schon ausgenutzt und auf Aufsetzer habe ich nur bedingt Lust.
Hat jemand von euch damit Erfahrung sammeln können? Der Auris sieht ja tatsächlich auch auf Neuwagenpressefotos teilweise hinten gestaucht aus. Haben die bei Toyota das Fahrwerk vom Kompaktwagen 1:1 für den TS verwendet und nicht beachtet, dass der Überhang nach hinten vielleicht relevant sein könnte?

Über eure Erfahrungen würde ich mich freuen. Eigentlich habe ich mich auf den Wagen eingeschossen, bin dann aber auf das Problem bei Beladung gestoßen. Einen Kombi, denn man hinten nicht beladen kann, brauche ich nicht und wäre ja absurd.

Grüße,
Janik

P.S.: es gibt natürlich größere Kombis, z.B. den Corolla TS, aber auch der Auris wäre schon eine Steigerung im Kofferraumvolumen zu unserem bisherigen und kostet gebraucht eben mal ~6 Tsd weniger bei kaum Mehrverbrauch. Die Komfortfeatures des Corolla sind natürlich viel besser, brauchen wir aber nicht. Unsere Kinder sind erst in 10 Jahren so weit, dass die bemängelte Beinfreiheit eine Rolle spielen würde.

Wir haben den Auris Hybrid TS aus 2018 und einen Corolla TS aus 2023. Der Corolla hat vieleicht auf dem Papier 50 l mehr Volumen, aber einen wirklichen Unterschied macht das nicht. Gefühlt ist der Corolla hinten enger als der Auris.
Ich fahre regelmäßig mit dem Auris mit großer Dachbox, 2 Enkeln, (8 und 6) und Hund im Kofferraum in Urlaub und das passt gut.

Im Auris habe ich dieses Jahr eine Büroeinrichtung bei Ikea abgeholt, das waren 350 KG Holz. Der Auris lag damit extrem tief aber selbst da ist keine Feder durchgeschlagen.

Danke, das ist ja eine aehr interessante Antwort. Meinst du der Cirolla ist hinten im Kofferraum enger oder meinst du mit hinten im Fond? Ich dachte immer der Cirolla ist im Fond als auch im Kofferraum deutlich größer! Allerdings bedeutet die Zahl auf dem Papier nicht immer gleich Nutzbarkeit, daher ist das sehr hilfreich. Ein Hund im Kofferraum mit voller Dachbox lasse ich nicht zählen, da ja sehr günstige Gewichtsverteilung. 350kg im Kofferraum ist allerdings ja den Auris voll ausgereizt. Das beruhigt, wenn das geht! Müsste man zwar wieder über die Straßenverhaltnisse und Fahrweise reden (nur plane Straßen und jeder Bordstein bedeutet deutlich unter Schrittempo...?), aber dennoch ist das ne Aussage. Dann spräche die Beladung bei mir eher nicht gegen einen Kauf und wird im Anschluss mal getestet. Im schlimmsten Fall bräuchte es eben diese Federn, aber die Kosten sind ja überschaubar.
Kann noch jemand etwas berichten?

Ich meine, der Corolla ist auf der Rückbank enger.
Wenn ich zwei Sitzerhöhungen für die Kinder im Auris drin habe und habe die in der Isofix Aufnahme fixiert, dann kann meine Frau, die sehr zierlich ist, noch dazwischen sitzen. Beim Corolla geht das kaum noch.

Was die Beladung angeht: Ich habe in beiden Autos vollwertige Ersatzräder und jeweils einen großen Proxxon Werkzeugkoffer, sowie Abschleppseil und Schneeketten unterm Ladeboden. Das sind mindestens 30 KG. Mein Hund wiegt 35 KG und die Hundebox mit Futter und Näpfen sind noch mal 5 Kg.

Das sind schon mal 70 KG im Kofferraum - das kann man ruhig als Beladung gelten lassen.

MIt 350 KG im Auris muss man schon auf der Straße bleiben und die sollte eben und übersichtlich sein. Einen Bordstein wäre ich damit nicht hochgefahren

Ok, das klingt dann doch eher nach Zusatzfedern. Ich habe es jetzt beim Zelten als Familie nie gemessen, aber ich würde mal schätzen 50kg Dach, 150-200 kg Kofferraum, der Rest die Beifahrerinnen (60kg+zwei Kinder)

ich glaube da bis du wahrscheinlich allgemein beim falschen Auto, egal ob Zusatzfedern oder nicht, ohne dich und Frau ist das Fahrzeug schon fast überladen, da hast du bei einer Kontrolle dann ganz andere Probleme.

Ich kann nur vom Prius (3) berichten. Dieser ist seit 9 Jahren unser einziges Familienauto. Wenn es verreisen geht, dann sind da aktuell 200kg Personen (2 Erw., 2 Kinder) drin plus 100-150kg Gepäck im Kofferraum und unter/ hinter den Vordersitzen plus 75kg auf dem Dach. Die Zuladung also ausgereizt bis leicht überreizt. Er liegt dann schon etwas tiefer hinten, aber Aufsetzer oder Durchstöße habe ich noch nicht erlebt. Wir fahren nur auf befestigten Straßen, allerdings schon ohne auf Unebenheiten besonders zu achten.

Ich würde eine Probefahrt vorschlagen, all das theoretisieren hier hilft nur begrenzt weiter. Das Fahrwerk des Prius zumindest ist schon eher speziell, das muss man mögen/ sich damit arrangieren können
Sicher im Sinne von fahrstabil scheint es zu sein, aber einen Toyota HSD kauft man sich wohl mehr aus anderen Gründen als wegen des tollen Fahrwerks.

Das der Auris nur max 340 kg erträgt ist zwar bitter aber Zusatzfeder oder noch was ändern an dem Fahrwerk würde ich lieber abraten. Das Fahrzeug ist eigentlich nur für 4 Personen + Koffern gedacht und überlasten oder erhöhen wird sich bestimmt an Fahrweise deutlich negativ zeigen.

So, nach langer Abwesenheit dachte ich, ich kann ja mal eine Rückmeldung geben. Diesen Sommer waren wir endlich im Zelturlaub. Zwei Erwachsene und zwei Mädchen von 1 und 5 Jahren, also noch klein. Dafür aber ohne die Zusatzfedern . Kofferraum bis unter das Dach gepackt und eine 320 Liter Dachbox ebenfalls voll. Auf eine Fahrzeugwaage habe ich mich damit nicht gestellt und auch nicht das Gepäck im Voraus abgewogen.

Der Wagen hing jetzt nicht unerträglich tief. Man hat es ihm zwar angesehen, aber da sieht man in jeder Ferienzeit Schlimmeres über die Autobahnen fahren. Aufsetzen oder Durchschlagen gab es kkbenfalls eines, allerdings auch keine Off-Road-Strecken, sondern nur normale Schlaglöcher.

Viel präziser kann ich es auch nicht formulieren, aber es war es wert, es einfach mal auszuprobieren. Für uns reicht es vorerst.

Grüße, Janik

P_Arthur schrieb:
Ich kann nur vom Prius (3) berichten. ....
Sicher im Sinne von fahrstabil scheint es zu sein, aber einen Toyota HSD kauft man sich wohl mehr aus anderen Gründen als wegen des tollen Fahrwerks.

Kenne den P3 sehr gut, weil ich ihn 6 Jahre fuhr. Sein Fahrwerk ist okay.

Der Nachfolger hat aufgrund einer weiterentwickelten Plattform ein für mein Empfinden deutlich besseres Fahrwerk. In gewisser Weise stimmt es, dass man einen HSD nicht (nur) wegen seines Fahrwerks kauft, sondern vorrangig weil diese Art Antrieb gemocht und geschätzt wird und mehr noch je nach Ausführung enorm mit ihm Spritkosten gespart werden kann, wenn man ihn entsprechend fährt. Daneben überzeugt eine hohe Zuverlässigkeit und geringer Verschleiß je nach Fahrweise. Darüber hinaus erhält man ein Fahrwerk zumindest beim P4, das nicht von schlechten Eltern ist und auch im Vergleich nicht abloost.