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50 Jahre Toyota Prius

Quelle: Süddeutsche Welt Online, 1. April 2047

Mit der Vorstellung des Prius XII hat Toyota wieder einmal seine
Stellung als Hybrid-Marktführer untermauert.

Was 1997 mit dem Prius I begann, findet nun seine Fortsetzung in dem
stilistisch gelungenen Familienkombi. Nachdem der Preis für den Liter
Benzin im letzten Jahr wieder auf knapp unter 17 Euro gesunken ist, lässt
sich auch der gegenüber dem Vorgängermodell leicht von 0,65 auf
0,7 Liter/100 km gestiegene Verbrauch verschmerzen.

Angetrieben wird der Prius XII von einem bärenstarken 40-PS-Zweizylinder
mit 600 Kubikzentimeter Hubraum, der von einem 30-PS-Elektromotor
unterstützt wird.

Selbstverständlich gibt es, wie seit dem 2018 erschienenen Prius V
bei allen Modellen dieses Typs, eine rein elektrische Variante. Da aber das
E-Tankstellen-Netz auch 30 Jahre nach der Einführung immer noch Lücken
aufweist, wird auch dieser klassische Hybrid wieder viele Freunde finden.

Die bei den Vorgängermodellen bewährten Eigenschaften wie Allradlenkung
und automatische Steuerung - immerhin sind schon 82% des deutschen und
über 90% des schweizerischen Autobahnnetzes mit den erforderlichen
Induktionsschleifen ausgestattet - wurden beibehalten, die Sprachsteuerung
wurde weiter verbessert. Der Prius versteht jetzt auch Befehle wie
"Nach Hause, vorher bei der Rathausapotheke und im Baumarkt am Ostring
vorbei".
Vielfahrer werden den neu eingeführten Schlafmodus, bei dem auf Automatik-
Strecken die Scheiben komplett abgedunkelt werden, zu schätzen wissen.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 117 km/h immer noch deutlich
über dem auf Autobahnen erlaubten Maximum von 90 - wem soll diese
Geschwindigkeits-Protzerei eigentlich nutzen?

Unter dem Strich trotzdem wieder ein rundum gelungenes Auto, das Toyota
da auf die Räder gestellt hat.

Was gibt es sonst Neues bei Toyota?

Gemeinsam mit den drei anderen weltweit noch tätigen Autoherstellern*,
der Volkswagen-Mercedes AG, der Ford-GM-Holding und dem indischen Tata-Konzern
(immerhin nach Stückzahl Weltmarktführer), hat Toyota im letzten Jahr
eine Reihe von "Retro-Mobilen" aufgelegt, die unter dem gemeinsamen
Markennamen "Nonsense" vertrieben werden.

Diese Fahrzeuge sind stilistisch wie technisch an Modelle des frühen
21. Jahrhunderts angelehnt. Sie werden ausschliesslich mit Verbrennungsmotoren
angetrieben; der Benzinpreis wie auch die für diese Fahrzeuge fällige
Strafsteuer beschränken ihre Verbreitung auf eine sehr kleine, aber sehr
zahlungskräftige Käuferschicht. Dem japanischen Partner fiel innerhalb
dieses Konsortiums die Produktion der Replika eines früher so genannten
"Geländewagens" zu; dieses unter dem Namen Ka-Jen angebotene Fahrzeug
soll sich insbesondere bei Zahnärzten und Nachtclubbesitzern grosser Beliebtheit erfreuen.

*: Unsere Leser werden sich erinnern, dass nach dem Erscheinen des Aufsehen erregendes Buches des chinesischen
Verbraucheranwalts Na-Da (deutscher Titel etwa "Unsicher bei jeder Geschwindigkeit") die letzte
chinesische Autofabrik schon 2039 ihre Pforten schloss.

Sehr interessanter Bericht.
Enthält aber 2 klitzekleine Fehler. In meiner Gegend liegt der Literpreis "nur" bei 16,139€ und den Baumarkt am Ostring gibt es schon seit über 20 Jahren nicht mehr! Dort verkauft man jetzt Oldtimer wie Golf VII und VIII zu Schleuderpreisen.

Dieter

Danke - nachdem sich die P3-Berichte auch langsam legen, bekommen wir so wenigstens das Sommerloch im Forum gefüllt...

Thorsten

Chris_CH schrieb:
...Dem japanischen Partner fiel innerhalb
dieses Konsortiums die Produktion der Replika eines früher so genannten
"Geländewagens" zu; dieses unter dem Namen Ka-Jen angebotene Fahrzeug
soll sich insbesondere bei Zahnärzten und Nachtclubbesitzern grosser Beliebtheit erfreuen.
...

Sehr cool...

Suuuuper.


Allerdings finde ich die 0,7L ziemlich viel, wenn man bedenkt, dass der Ampera heute schon nur 1L benötigen soll