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Unionsfraktion bleibt beim Nein zur Cannabislegalisierung
05.06.2024
Zitat: Die Grenzwertbestimmung folgt der Empfehlung einer wissenschaftlichen Expertengruppe. Gegner wollen an der durch Rechtsprechung bis dato gesetzten Marke (1,0 ng THC/ml Blutserum) festhalten. Ein darauf zielender Antrag der Unionsfraktion wurde im Ausschuss mit den Stimmen der Koalitionsabgeordneten zurückgewiesen. www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Strassen...geraden-450175.html#

es sei mir die Frage gestattet: wer ist da schon aller eingeraucht?               

Zum Umgang der CxU mit dem Thema:
So flog ein Cannabis-Fake Julia Klöckner massiv um die Ohren
www.volksverpetzer.de/faktencheck/cannab...ake-julia-kloeckner/
Hauptsache die Ampel diskreditieren, egal mit welchen Mitteln.

Sowas macht eine sachliche Erörterung des Themas schwierig.

LG
Klaus

Kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, das an Cannabis noch keiner gestorben ist - vielleicht bezogen auf die Todesursache, aber wenn einer bekifft Auto fährt und dann ein paar Leute umnietet, sind das alles C.-Opfer.

Aber ja, womöglich muß man sich schon mal über die Ursachen gedanken machen, warum überhaupt so viele Leute Drogen nehmen wollen oder sich zu Tode saufen in diesem Land.

Da würden mich ja belastbare Statistiken interessieren, wie viele Menschen im Straßenverkehr durch Unfälle unter Cannabiseinfluss ums Leben gekommen sind.

Bei Alkohol sind das schließlich nicht wenige - die werden aber in der Regel trotzdem nicht den Alkoholtoten zugerechnet.

Aber in einem Punkt bin ich bei dir: 0,0 beim Führen von Fahrzeugen ist durchaus sinnvoll. Das sollte dann für Alkohol genauso gelten wie für Cannabis.

Oder aber man erhöht den Grenzwert für Cannabis so weit, dass es (zumindest annähernd) vergleichbar mit dem von Alkohol ist. So oder so - die sollten auf jeden Fall gleich behandelt werden.

Genauso das Thema Cannabisverbot in Nähe von Schulen und Spielplätzen, und ganz besonders auf Volksfesten: Ich würde mir wünschen, dass im gleichen Rahmen entsprechende Alkohol- und Rauchverbote gelten würden.

Ich bin grundsätzlich bei dir, nur halte ich wenig von einer harten 0.0-Grenze, weil diese schlichtweg nicht praktikabel ist.

Ja, man könnte die 0.5 Promille durchaus weiter herabsetzen, aber um eine Grundschwelle von 0.1 oder 0.2 kommt man nicht herum.

Es gibt in vielen Säften und Lebensmitteln einen durchaus nennenswerten Alkoholgehalt, welcher die Fahrtüchtigkeit sicherlich nicht beeinflusst, die 0.0 aber unmöglich machen kann.

Wenn sich z.B. ein Kefir-Liebhaber einen halben Liter selbstgemachten Kefir einverleibt, der bis zu 2 Volumenprozent Alkohol enthält, kann es mit 0.0 bereits vorbei sein.

Außerdem gibt es bei den Alkotestern immer noch eine Messgenauigkeit von +- 0.1 Promille.

Im nächsten Schritt von 0.5 auf 0.3 zu gehen, fände ich eine durchdachte Änderung. Eine 0.0-Forderung geht in meinen Augen schon in Richtung Populismus (@marratj: nicht an dich gerichtet!). Wenn ein Messgerät bei 0.2 bereits die Grenze von 0.3 anzeigen kann, landet man schon in einem Bereich, den man mit "augenscheinlich alkoholfreien" Speisen und Getränken erreichen kann.

eppf

Bei 0,0 müsste man im Gegenzug auch fordern, das man nicht mehr Autofahren darf, wenn man eine Aspirin oder sonst irgendein Medikament genommen hat...

Ich weiß nicht, ich habe bei der ganzen Sache einfach nur ein extrem schlechtes Gefühl - bringt die Vermeidung der Beschaffungskriminalität so viel das sich der Effekt der niedrigeren Hemmschwelle gegenüber anderen Drogen nicht rächt?

Und klar, auch Rauchen senkt die Hemmschwelle zum Kiffen, als NR käme ich da nie auf die Idee.

Alkohol hat natürlich eine ähnliche lange Tradition - beides bestimmt schon 50.000 Jahre in Gebrauch.

(Wenn es die Industrie mal hinkriegen würde, Bier und Wein ohne Alkohol genausogut schmecken zu lassen ich würde den restlichen Prozenten (hier ja sowieso nur 3,5/2.5) nicht nachtrauern.
Bislang ist das alkoholfreie Zeug eher widerlich im Geschmack - drum ist es vermutlich auch so teuer, denn ein 2. Glas bestellt da keiner. Ersatzweise auf Fruchsäfte oder Cola usw. auszuweichen ist nicht wirklich gesünder wegen dem ganzen Zucker, also nur noch stilles Wasser?)

Apropos Beschaffungskriminalität: Hierzulande hat einer kürzlich einen ganzen LKW mit Spirituosen ausgeraubt, ist halt doof wenn die Steuer zu hoch ist...

@eppf: ich sehe auch, dass eine harte 0,0 Grenze nicht praktikabel ist. Mir geht es hauptsächlich um die (in Teilen reichlich willkürliche) Ungleichbehandlung.

Wie eben das Beispiel mit dem Kiffverbot auf Volksfesten, während gleichzeitig der Genuss von Alkohol im Übermaß und das Rauchen von Zigaretten (deren Rauch ich mindestens ebenso ekelhaft finde, wie den von Cannabis) nicht nur erlaubt ist, sondern im Grunde auch noch gefördert wird.

@gcf: das mit der Tradition von Alkohol und Tabak ist ein schwaches Argument. Cannabis/Marihuana wird auch schon seit über tausend Jahren als Medizin und Rauschmittel eingesetzt. Andere Drogen (psychogene Pilze etwa, oder Koka-Blätter) genauso.

Bei diesem Beitrag geht es mir jetzt nicht gezielt um den Straßenverkehr.

Beim Rauchen wird vor allem immer eines komplett ignoriert, dass man im Gegensatz zum Alkohol andere Leute mitschädigt. Es wäre z.B. längst überfällig, das Rauchverbot auf die Außenbereiche der Gaststätten zu erweitern.

Aber heute werde ich immer noch als ein Außerirdischer angesehen, wenn ich mir bei der Frage, ob an "meinem" Tisch noch Plätze frei sind, zu sagen erlaube "wenn Sie nicht rauchen, gerne".

@marratj:
Du hast vollkommen Recht, es gibt eine vollkommen indiskutable Ungleichbehandlung bei den verschiedenen Drogenarten.

Dazu gleich noch ein anderes Beispiel:
Bevor sich die Deutsche Bahn den ersten Kiffer im Raucherbereich des Bahnhofs zur Brust nimmt, sollte sie gefälligst erst einmal mit den Unmengen an Rauchern, die sich außerhalb der Raucherbereiche ihre Fluppe anzünden, ein ernsthaftes Wörtchen reden.

Ich fahre zwar selten mit der S-Bahn, aber in diesen wenigen Fällen sehe ich im Berufsverkehr mindestens alle 5m einen Raucher am Bahnsteig stehen und man weiß gar nicht, wie man diesem blauen Dunst entkommen kann. In meinen Augen ist die Missachtung des Rauchverbots am Bahnsteig vorsätzliche Körperverletzung, während der üblichen Schulwegzeiten stehen auch viele Kinder am Bahnsteig und werden diesem Dunst ausgesetzt!

eppf

gcf schrieb:
Kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, das an Cannabis noch keiner gestorben ist - vielleicht bezogen auf die Todesursache, aber wenn einer bekifft Auto fährt und dann ein paar Leute umnietet, sind das alles C.-Opfer.
Nach meiner begrenzten Erfahrung wirken Cannabis und Alkohol völlig unterschiedlich. Cannabis wirkt beruhigend, während Alkohol Aggressionen und "Männlichkeitsgehabe" fördert und Hemmungen fallen läßt. Für beides muß es im Straßenverkehr Reglementierungen geben. Aber ich erinnere mich dunkel an meine Sturm- und Drangzeit. Wenn ich auf Partys einen getrunken hatte, habe ich mir Mitfahrgelegenheiten gesucht. Einmal war es jemand, der gekifft hatte, wie mir im Verlauf erst klar wurde. Wir fuhren mit 50-60 über die Landstraße. Ein anderes mal Alkohol, "ich hab nicht viel getrunken", auf Höhe des Ortseingangsschildes hatten wir noch 120 km/h drauf. Ich habe im Leben im weiteren Umfeld einige Straftaten erlebt. Von "Kirmesschlägereien" über häusliche Gewalt bis zum Mord war immer hochprozentiger Alkohol im Spiel.

Aber ja, womöglich muß man sich schon mal über die Ursachen gedanken machen, warum überhaupt so viele Leute Drogen nehmen wollen oder sich zu Tode saufen in diesem Land.
Von welchem Land redest Du denn?
Ich habe schon zahlreiche Dokumentationen gesehen, in denen Tiere bei reichhaltigem Nahrungsangebot das ausgewählt hatten, das wegen Gärprozess Alkohol enthielt. Von Huftieren, die nicht frisch gefallene Äpfel gefressen haben, sondern gezielt die halb faulen, gärenden Früchte, über Affen bis hin zu Schmetterlingen.
Aber klar, wenn man sich Mühe gibt, kann man aus allem unterschwellige Kritik an Deutschland und dessen Politik machen.

Ich finde, man sollte liberal und ehrlich mit Rauschmitteln umgehen. Im Straßenverkehr bin ich für mich bei 0,0, don't drink and drive. Ein Spiegeltrinker hingegen fährt vielleicht mit 0,5 Promille sicherer, als mit 0,0. Ich habe sehr selten starke Kopfschmerzen. Wenn das im Büro auftritt melde ich mich arbeitsunfähig. Nett gemeinte Angebote "ich habe noch eine Schmerztablette" lehne ich ab mit der Frage "ok, aber wie kommen mein Auto und ich dann nachhause?". Ibuprofen beeinträchtigt mich und Paracetamol setzt mein Hirn völlig außer Gefecht. Da könnte ich für mich einen halben Liter Bier eher verantworten oder ein Viertelchen Äppler.

LG
Klaus

Servus.

eppf schrieb:
Außerdem gibt es bei den Alkotestern immer noch eine Messgenauigkeit von +- 0.1 Promille.Was nicht relevant sein dürfte, da Strafen nach einem Kenntnisstand nur auf Basis von durch Blutproben ermittelten Werten verhängt werden können und hier ist m.W. die Genauigkeit gegeben.

Anbei, wenn Alkohol und Cannabis festgestellt werden, sind wir m.W. bei einer 0,0-Grenze.


Grüße ~Shar~

Im Bundesrat geplant für den 5. Juli ...

Der Bundestag beschloss ein Gesetz der Ampel-Koalition, das einen Grenzwert für den Wirkstoff THC am Steuer und Geldbußen bei Verstößen festlegt, ähnlich der 0,5-Promille-Grenze bei Alkohol. Für Fahranfänger und gemischten Konsum von Cannabis und Alkohol gelten strengere Regeln.www.heise.de/news/Teil-Legalisierung-von...-Steuer-9751494.html

(in den dortigen Kommentaren bereits heftig diskutiert)

Shar schrieb:
Was nicht relevant sein dürfte, da Strafen nach einem Kenntnisstand nur auf Basis von durch Blutproben ermittelten Werten verhängt werden können und hier ist m.W. die Genauigkeit gegeben.Was insofern relevant ist, weil diese Messtoleranz dazu führen kann, dass eine Blutprobe durchgeführt wird, welche negativ ausfällt und das umso häufiger, je näher der Grenzwert und die Messtoleranz zusammenliegen.

Insofern wäre ein definierter Grenzwert, der nur doppelt so hoch ist, wie die Messungenauigkeit, irgendwie keine so gute Idee.

Sollte man einen neuen Grenzwert von 0.3 Promille erlassen, wäre eine Messtoleranz von 0.1 Promille schon grenzwertig, um nicht in zu viele negative Blutproben zu laufen.

Die einzig sinnvolle Gegenmaßnahme wäre dann, ähnlich wie bei Geschwindigkeitsmessungen die max. Messtoleranz vom Messwert abzuziehen. Dann müsste man aber heute Leute, die einen Messwert zwischen 0.51 und 0.6 aufweisen, mit einer Ermahnung weiterfahren lassen, solange keine Ausfallerscheinungen erkennbar sind.

eppf

Mir geht die Angelegenheit "Canabis..." insgesamt vollkommen am Hut vorbei !
Meiner Meinung nach gibt es wichtigeres zu tun !!
mfG schwarzvogel

Hört hört, eine Priese Whataboutism!
Ich wundere mich immer wieder, wie viel Zeit und Energie darein investiert wird zu kritisieren, das man Wichtigeres zu tun habe, als Thema xy. Das kann wohl so schlimm nicht sein, solange man noch viel Zeit für solche Dinge hat.

LG
Klaus

Warum so böse ???
Einfach weitermachen !
mfG schwarzvogel