Priusfreunde.de

Quelle: SZ online

Start ins Grüne

Lange war "Hybridauto" nur ein Wort, das irgendwie nach Zukunft klang - jetzt präsentieren tatsächlich alle großen Hersteller ihre Modelle. Wäre es falsch, hier von Zeitenwende zu sprechen? Aber absolut nicht!

Im November vergangenen Jahres hatten die drei wichtigsten Autobosse Amerikas geschäftlich in Washington zu tun. Vor dem Kongress und im Senat ging es, logisch, um die Wirtschaftskrise. Die Manager wollten Milliarden vom Staat erbetteln für ihre Not leidenden Firmen. An sich selbst sparten sie nicht: Jeder der drei flog in seinem eigenen Jet nach Washington. Angesichts der Geldknappheit ein eher ungeschicktes Signal, vom Klima nicht zu reden.

Als die drei Männer drei Wochen später wieder nach Washington mussten, hatten sie dazugelernt. Für die 850 Kilometer lange Fahrt von Detroit nach Washington setzten sich alle drei ins Auto. Rick Wagoner, Vorstand von General Motors, in einen Chevrolet Malibu, Alan Mulally von Ford in einen Ford Escape, Robert Nardelli, Chef von Chrysler, in einen Chrysler Aspen. Vermutlich sollte das bedeuten: Seht her, wir können sparen! Aber es bedeutete auch: Seht her, wir schonen die Umwelt! Denn alle drei Autos hatten eine Besonderheit: Es waren Hybridfahrzeuge.Von der Hybris im Flugzeug zum Hybrid im Fahrzeug – dieser Sturz hat etwas von Prometheus.

[...]

In Deutschland sind derzeit nur etwa 17 000 Hybrid-Pkws zugelassen. In den USA hingegen ist der Wagen so beliebt, dass man bis zu einem halben Jahr auf ihn warten musste und ein gebrauchter Prius zwischenzeitlich sogar teurer war als ein neuer. Zum Jahreswechsel hat sich die Begeisterung ein wenig abgekühlt, was am wieder billigeren Sprit liegt und daran, dass Toyota die dritte Generation des Prius auf der Motorshow in Detroit präsentiert hat – viele Kunden warten auf das neue Modell, das auch in Deutschland im Sommer kommen soll: zu einem Preis zwischen 25 000 Euro und 33 000 Euro.
Man hätte ruhig erwähnen dürfen, daß das mit den Wartezeiten im Nachbarland Niederlande genauso ist. Weil nämlich die niederländische Politik saubere Technik fördert, im Gegensatz zu den deutschen Schnarchnasen in der Politik...

Die Europäer versuchen jetzt aufzuholen. Das wird nicht einfach, denn »Toyota hat mindestens fünf Jahre Entwicklungsvorsprung«, sagt der Autoexperte Dudenhöffer.
Sollte wohl eher 10 Jahre heißen...

Die Liste der kommenden Hybride ist unvollständig, weil gerade so viel in Bewegung ist. Fast alle Hersteller geben Gas, noch schnell eine Machbarkeitsstudie zu präsentieren oder ein Modell anzukündigen. Saab stellte kürzlich den 9-X Bio-Hybrid vor, der für die Verbrennung von Bio-Ethanol optimiert wurde. Bei Volkswagen läuft ein Großversuch mit einem Golf Twin Drive, der bis zu 50 Kilometer elektrisch zurücklegen kann. Aber Studien sind Studien. »Es gibt Ideen und Konzeptfahrzeuge für alles und jedes. Die Herausforderung ist die Serienproduktion«, sagt Dudenhöffer. Denn bei Konzeptfahrzeugen spielt eine Variable keine Rolle: der Preis.
Jaja, diese verflixte Serienproduktion...
So was Blödes aber auch...

Willi Diez, Leiter des Geislinger Instituts für Automobilwirtschaft, meint: »Wir werden spannende Zeiten erleben. In den nächsten zehn, 15 Jahren wird das Auto neu erfunden.«
Mal wieder typisch: Jahrzehnte Zeit lassen!
Setzen, 6 - nix gelernt!

Aber längst nicht jeder Käufer will um jeden Preis die Welt retten: Bislang ist nur etwa jeder Siebte bereit, meint der Autoexperte Willi Diez, für Ökomobile mehr zu zahlen oder Abstriche bei Leistung und Ausstattung zu machen. Ein Prius kostet etwa 8000 Euro mehr als ein vergleichbares Auto ohne Hybridtechnik. Dafür spart man sich in London die City-Maut, und in Amerika darf man auf einigen Stadtautobahnen die Busspur benutzen.
Schon wieder diese Mär, der Prius sei wesentlich teurer!

Naja, aber immerhin scheinen sie die Notwendigkeit ja langsam mal einzusehen, daß sich da etwas tun muß...

naja...wenn man Autos aus dem Hause Dacia als gleichwertig betrachtet ist 8.000 EUR sogar noch untertrieben....


...man kann sich eben alles schönschreiben /rechnen...

Andreas<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Schunken, am: 02/03/2009 14:28

Ich habe dem SZ-Magazin den Vorschlag gemailt, mal einen Golf 6 - Diesel mit DSG und vergleichbarer Ausstattung zu konfigurieren.

Mein Ergebnis: Euro 26.855.

Über den Vergleich des Platzangebots und die Umweltverträglichkeit wollen wir dabei gar nicht reden.

Mal sehen, was (ob?) die antworten.

Gruß
Willy

ich konnte mal wieder nicht anders und habe eine Nachricht an die SZ verfasst, dass der Prius eben nicht so viel teurer als ein VERGLEICHBARES Fahrzeug ist:

&quot;vielen Dank für diesen Bericht über Hybridfahrzeuge. Leider wird am Ende angegeben, dass ein Toyota Prius 8.000 EUR teurer als ein vergleichbares Auto ohne Hybridtechnik sein soll. Dies entspricht definitiv nicht der Wahrheit. Stattet man z.B. einen VW Golf (der Prius gehört angeblich der sog. Golf-Klasse an) wirklich vergleichbar aus (d.h. Klimaautomatik, Automatik- bzw. DSG-Getriebe, 5-Türer, Sicherheitsausstattung usw.) sieht das Bild schon ganz anders aus, die Differenz beträgt nur noch etwa 3.000 EUR. Berücksichtigt man dann noch, dass der Prius größer ist als der Golf und somit mehr Platz/Komfort sowohl für die Insassen als auch für das Gepäck bietet sowie darüber hinaus gut und gerne 2,5 Liter weniger auf 100 km verbraucht (Werksangaben), ist der von Ihnen angegebene Wert absolut nicht mehr haltbar geschweige denn nachvollziehbar. Mich würde daher interessieren, wie Sie auf diesen von Ihnen genannten Differenzbetrag von 8.000 EUR gekommen sind.

Ich bin übrigens der Auffassung, dass ich für fast denselben Preis deutlich mehr Auto mit einer moderneren, absolut einwandfrei funktionerenden und vor allem viel umweltfreundlicheren Technik als die in einem Golf erhalte.&quot;

Und ich habe kurzfristig folgende Antwort des Verfassers bekommen:

&quot;Liebe Frau P.

danke für Ihre Leserreaktion. Dem Tenor Ihrer Mail der entnehme ich, dass Ihnen die aus meiner Sicht ungemein positive Berichterstattung über den Toyota Prius noch nicht positiv genug war. Was das Preisargument angeht, möchte ich nur darauf hinweisen, dass Sie in ihrer Mail die Preise des VW Golf mit denen des Prius vergleichen – ich aber in meinem Text das gerade nicht tue. Ich schreibe von &quot;vergleichbaren Automobilen&quot;.

Und trotzdem: Die Preise für den Golf beginnen bei 16.500 Euro
(Quelle: Autobild), die für den Prius bei 25.000 Euro, eine Differenz von 8500 Euro. Wir könnten nun noch Ausstattungsvarianten vergleichen, Re-Importpreise und sonstige Varianten und würden nur merken, dass sich Autopreise nicht wirklich vergleichen lassen, besonders nicht zwischen japanischen und deutschen Herstellern, die traditionell eine komplett unterschiedliche Ausstattungs- und damit Preispolitik betreiben.

Herzliche Grüße

Christian Gottwalt&quot;

also zufrieden bin ich ja nun nicht gerade...auf der einen Seite sagt der Herr, dass sich verschiedene Fahrzeuge nicht vergleichen lassen, stellt aber selber diesen einen Vergleich an. Und was für ihn ein vergleichbares Fahrzeug darstellt, darüber schweigt er sich aus...kopfschüttel. Aber an der weitergeleiteten Mail kann ich sehen, dass sich vier Personen mit mir beschäftigen mussten:P

Pebbles

PS: habe eben gesehen, dass Willi2009 ebenfalls so einen Vergleichs-Leserbrief geschrieben hat. Mein Vergleich basiert allerdings auf einem Benziner-Golf...falls Herr Gottwald irgendetwas dazu anmerken sollte<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Pebbles, am: 02/03/2009 15:10

Hi,

würd mich ja nicht wundern, wenn Herr Gottwald bald mal auf irgendeinem Wahlzettel draufsteht. So kriecherhaft, wie der sich ausdrückt und das eigentliche Thema zu verschleiern versucht, kann der noch ne große Karriere als Politiker vor sich haben...

lg
wogue

Christian Gottwalt schrieb:Die Preise für den Golf beginnen bei 16.500 Euro (Quelle: Autobild), die für den Prius bei 25.000 Euro, eine Differenz von 8500 Euro. Wir könnten nun noch Ausstattungsvarianten vergleichen, Re-Importpreise und sonstige Varianten und würden nur merken, dass sich Autopreise nicht wirklich vergleichen lassen, besonders nicht zwischen japanischen und deutschen Herstellern, die traditionell eine komplett unterschiedliche Ausstattungs- und damit Preispolitik betreiben.
Hmja, es ist im Ansatz ja nicht falsch, was Herr Gottwalt schreibt. Deutsche Hersteller neigen dazu, relativ niedrige Basispreise zu kalkulieren und sich Extras separat bezahlen zu lassen, wobei die in den Basispreisen enthaltene Sicherheitsausstattung in der Regel schon recht brauchbar ist. Japanische Hersteller neigen hingegen dazu, ihren Kunden meist relativ üppig ausgestatteten Basismodelle anzubieten, die sich dann mit mehr (und oft auch weniger) gelungenen Ausstattungspaketen noch weiter aufrüsten lassen.

Das sind zwei grundverschiedene Konzepte, die sich nicht ohne Weiteres vergleichen lassen. Tut man es doch, wird unweigerlich das Fahrzeug mit dem niedrigeren Basispreis gewinnen, auch wenn es noch so spartanisch ausgestattet ist. Herr Gottwalt behauptet also zutreffend, dass ein Vergleich so nicht möglich ist - macht dann aber genau das: Er vergleicht Basismodell mit Basismodell, die aufgrund der unterschiedlichen Vermarktungskonzepte riesige Unterschiede aufweisen.

Eigentlich müßte er erkennen, dass das so keine Aussagekraft hat. Das funktioniert nur näherungsweise, also mit etwa gleich großen, gleich starken Fahrzeugen, und mit möglichst identischen Eckdaten (also beide mit automatischem Getriebe, beide mit Klimatisierungsautomatik etc.). Dann bekommt man einen Realitätsbezug hin und vergleicht rote mit grünen Äpfeln. Das ist gewiss nicht optimal, aber wesentlich besser als Äpfel mit Birnen.

Grüße, Egon

Selbst wenn statt des Diesels ein Benziner mit 90 kw / 6 ltr Verbrauch (!) / DSG herangezogen wird, liegt der Golf bei 25.106 Euro.

Egon hat - wie fast immer - recht: ein absolut zutreffender Vergleich ist nicht möglich, aber zumindest sollten die Herren Redakteure grüne Äpfel mit roten und nicht mit Birnen vergleichen.

Egon, das Urheberrecht für &quot;Äpfel-Birnen-Zitat&quot; ist natürlich bei Dir

Gruß
Willy<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Willy2009, am: 02/03/2009 15:53

Schnell sind die ja.
Hier die Antwort zu Eurer Info:

Lieber Herr ...

danke für Ihr Lob zu meinem Artikel. Sachlich ist immer gut, wenngleich es nie gelingen wird, den perfekten und fehlerfreien Artikel zu schreiben.

Zu den 8000 Euro: Die Preise für den Golf beginnen bei 16.500 Euro, die für den Prius bei 25.000 Euro. Das ergibt eine Differenz von 8.500 Euro. Nimmt man einen Golf Diesel wird der Unterschied natürlich geringer, aber der Prius ist ja auch kein Diesel. Wegen ihrer unterschiedlichen Ausstattungspolitik sind deutsche und japanische Wagen ja ohnehin nicht einfach zu vergleichen. Und der Golf ist ja außerdem nicht unbedingt der günstigste Wagen in der Golfklasse.

Herzliche Grüße

Christian Gottwalt

So weit sind austattungsbereinigt die beiden Typen doch gar nicht auseinander. Zum Golf-Grundpreis gehört doch zumindest der Diesel, ein Automatik-Getriebe und 5 Türen. Außerdem finde ich das Schlüssel-System des Prius Sol Spitze. Wenn man die wichtigsten Austattungs-Details, die der Prius II serienmäßig hat, beim Golf oder besser Jetta (?) hinzu addiert, sind die Unterschiede gar nicht mehr so groß, der Jetta TDI wird - ich habe gerade noch mal bei VW nachgesehen - austattungsbereinigt nicht günstiger angeboten.

Gruß, Manfred

aber der Prius ist ja auch kein Diesel.

...sehr witzig!
Meine Erwiderung wäre:
&quot;aber der Golf ist ja auch kein Vollhybrid&quot; (nicht mal start/stopp im neuesten Modell)...

Gruß Frank