WEB 2.0 FÜR PKW-HERSTELLER
Lasst Google Autos bauen!
Offene Schnittstellen, Beta-Releases, Interaktion mit den Nutzern - was in der Softwarebranche üblich ist, gilt bei Autoherstellern noch immer als Teufelszeug. Dabei könnten die taumelnden Großkonzerne durchaus ein bisschen Webzwonull vertragen, findet Thomas Hillenbrand.
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Für die Autoindustrie läuft momentan so ziemlich alles schief. Das liegt unter anderem an der Finanzkrise - aber man kann sich fragen, ob das Problem der Branche nicht viel grundsätzlicherer Natur ist. Nicht nur der IT-Sektor, sondern die ganze Gesellschaft wird zunehmend geprägt von Konzepten wie offenen Schnittstellen, maßgeschneiderten Produkten, Mitmach-Design (Crowdsourcing) und sozialen Netzwerken. Die Autoindustrie hingegen ist in vieler Hinsicht das Gegenteil von Web 2.0: Sie behandelt ihre Prototypen wie Staatsgeheimnisse; sie diskutiert nicht mit ihren Kunden; sie sperrt sich vehement dagegen, dass Dritte ihre Produkte modifizieren.
Kurz: Autofirmen machen nichts von dem, was Vordenker aus Produktentwicklung und Marketing predigen. "Warum sind Autos nicht Open Source?", fragt etwa Felix Kramer, Gründer von Calcars.org und Besitzer eines der ersten an der Steckdose aufladbaren Autos der Welt. Warum können Autofirmen die technischen Informationen zu ihren Produkten nicht ins Netz stellen, so wie es Google, Linux und andere seit Jahren tun? Die Pkw-Hersteller müssten "den Designprozess öffnen und ihn transparent und kollaborativ gestalten", fordert der Tech-Experte Jeff Jarvis in seinem Buch "What would Google do?".
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Quelle:
SPON