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Leiden an General Motors - Das Opel-Dilemma
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THEMA: Leiden an General Motors - Das Opel-Dilemma
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Leiden an General Motors - Das Opel-Dilemma 12.11.2008 11:40 - vor 15 Jahren, 7 Monaten  
SZ online: www.sueddeutsche.de/automobil/552/317427/text/
Opel hatte sich gerade erholt - und wird von der Finanzkrise eingeholt. Der US-Mutterkonzern GM bremst die Rüsselsheimer aus. Ihre Antwort: ein Brandbrief nach Berlin.
Von Günther Fischer

Man konnte Opel in den letzten Jahren einiges vorwerfen - falsche Modellpolitik zum Beispiel oder unattraktive Modelle. [...] Dennoch hat Opel die Wende eigentlich geschafft - und steht für all jene Faktoren, die dem Mutterhaus General Motors (GM) in Detroit fehlen: qualitativ hochwertige Kleinwagen mit wenig Sprit-Verbrauch und einem vergleichsweise pfiffigen Design.

Doch die Opel-Leute werden voll von der amerikanischen Wirtschaftskrise und dem Niedergang der Autoindustrie in Detroit erwischt. Je stärker die Krise aufzieht, umso weniger dürfte es den Rüsselsheimern gelingen, weiter ein eigenes Profil zu zeigen.

"Die amerikanische Muttergesellschaft GM hat sich", und das ist das eigentliche Dilemma, "von 1993 bis 2003 sehr stark in das Geschäft von Opel eingemischt", so Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft im schwäbischen Geislingen.

Viele Fehlentscheidungen waren die Folge: So hat GM den einstigen SUV-Boom schlicht verkannt und auch nie verstanden, dass Opel moderne Dieselmotoren braucht, weil die in Europa einen anderen Stellenwert haben als in den USA.

Erst als der ehemalige Opel-Chef Carl-Peter Forster die Leitung der europäischen Konzernzentrale übernahm, besserten sich die Dinge: Opel bekam mehr Freiraum und konnte sich vom Mutterkonzern freimachen - der Erfolg kam zurück. Nun aber sieht sich Forster mit einer dreisten Forderung des angeschlagenen US-Autokonzerns konfrontiert: GM Europa soll im nächsten Jahr 750 Millionen Dollar einsparen - wovon natürlich auch Opel in Deutschland betroffen ist.

Es muss für Forster eine Art Déjà-vu sein, eine Fortsetzung des Opel-Dilemmas: GM verlagert mit dieser Forderung nicht nur einen Teil seiner Verluste nach Europa und will einen Ausgleich von Fehlbeträgen, die hier nicht entstanden sind. Nein, GM läuft auch Gefahr, die guten Entwicklungen bei Opel abzuwürgen - und damit die Technologien und Modelle, die GM auch in den USA gut gebrauchen könnte.

Es wäre für GM "überlebenswichtig, die Technologie der Opel-Autos in die USA zu bringen", meint auch der Gelsenkirchener Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Immerhin fänden Kleinwagen in den USA zunehmend Anklang, wie die Erfolge von Smart und Mini zeigten.

Kein Wunder also, dass Forster, Opel-Geschäftsführer Hans Demant und Gesamtbetriebsratschef Franz in einem Brandbrief an die Kanzlerin ein 40 Milliarden Euro umfassenden Kreditprogramm für Europas Autobranche fordern. [...]

Die Subventionsnummer kommt aber in Deutschland zur Unzeit. Warum sollte so ausgeglichen werden, was die Strategen in Detroit verbockt haben? Der Protest ließ auch nicht lange auf sich warten: CDU und CSU lehnten die Opel-Forderung nach staatlicher Hilfe fast einhellig ab. [...]
ostbey
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