EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 02.11.2008 12:43 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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Hab ich gerade gefunden.
EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer
01.11.2008 Angesichts der Absatzprobleme in der Autoindustrie deutet sich ein Rückzieher der Europäische Union bei ihren ehrgeizigen Umweltzielen an: Vertreter der EU-Mitgliedstaaten einigten sich bei einem Treffen darauf, die geplante Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes für einen Großteil der Neuwagen um drei Jahre zu verschieben, wie Verhandlungsteilnehmer sagten. Bislang sollte nach dem Willen der EU-Kommission ab 2012 für Neuwagen der CO2-Ausstoß für Pkw bei durchschnittlich 130 Gramm pro Kilometer gedeckelt werden. Mit der Verschiebung würden die Grenzwerte erst ab 2015 gelten.
Auto-Abgase © Torsten SilzDem Kompromiss zufolge sollen die Grenzwerte für nur noch etwa zwei Drittel der Neuwagen-Flotten ab 2012 gelten, der Rest erhält einen Aufschub bis 2015. Die Strafen für diejenigen, welche die Grenzwerte nicht einhalten, sollen demnach gestaffelt sein und nach 2015 stark ansteigen. Wie genau die Strafen geregelt werden sollen, ist den Angaben zufolge bei manchen Mitgliedstaaten noch umstritten, unter anderem meldete Deutschland Bedenken an. Die hiesige Autoindustrie läuft gegen die geplanten Umweltauflagen bereits seit längerem Sturm.
Ein neues Ziel wird in dem Kompromiss noch genannt: bis 2020 sollen die CO2-Emissionen von Neuwagen auf 95 Gramm reduziert werden. Die Autobranche sei derzeit nicht in guter Form, sagte ein der EU-Präsidentschaft nahestehender Verhandlungsteilnehmer gegenüber AFP. "Man kann einen 60 Kilogramm schweren Mann nicht zwingen auf 30 Kilo abzuspecken, ohne ihn zu töten", begründete er die geplanten Erleichterungen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Die Reduzierung der Abgasemissionen von Autos ist Teil des großangelegten EU-Plans zur Bekämpfung der Klima-Erwärmung. Die Reduzierung der CO2-Emissionen auf 130 Gramm ist technisch ein großer Schritt, durchschnittlich liegen die Abgasausstöße derzeit bei 158 Gramm. Der am Freitag erreichte Kompromiss muss noch im EU-Parlament diskutiert werden.
© AFP
Das ist mal wieder typisch für unsere Lobbyisten (Politiker)in Berlin.
mfG
Reini<br><br>Posting geändert von: Hybridreini, am: 02/11/2008 12:45
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 02.11.2008 13:17 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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Diese Leute sind offensichtlich nicht in der Lage, langfristig und nachhaltig zu denken. Der Ausweg aus der Misere ist nur der, umweltverträglichere Autos auf den Markt zu bringen, aber zackig !!! - und nicht an veralteter Technologie festzuhalten.
Für die heilige Kuh Auto wird so viel geopfert ![](https://priusfreunde.de/portal/components/com_kunena/template/priusfreunde15/images/german/emoticons/dizzy.png)
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Gruß,
Herbert
![](http://images.spritmonitor.de/129409_3.png) Prius II
=1,087 Komprex-Einheiten
![](http://images.spritmonitor.de/426175_3.png) Mitsubishi i-MiEV
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 02.11.2008 14:23 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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...und mir soll keiner erzählen die 130g seien nicht machbar.
Zumindest bis hin zur oberen Mittelklasse sollte das kein Problem.
Und in der Kompaktklasse sind auch unter 100g machbar. Selbst unser gutes Stück Modellreihe ab 2003 liegt nur ganz knapp drüber. Der neue P3 soll bei nur noch 90g liegen.
Gut die Lexushybridmodelle liegen allesamt noch so zwischen 150-190g, aber bis 2015 sollte das auch zu machen sein. Selbst bei 2 Tonnen Lebendgewicht.
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 03.11.2008 11:04 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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herbhaem schrieb:
Diese Leute sind offensichtlich nicht in der Lage, langfristig und nachhaltig zu denken. Der Ausweg aus der Misere ist nur der, umweltverträglichere Autos auf den Markt zu bringen, aber zackig !!! - und nicht an veralteter Technologie festzuhalten.
Für die heilige Kuh Auto wird so viel geopfert ![](https://priusfreunde.de/portal/components/com_kunena/template/priusfreunde15/images/german/emoticons/dizzy.png)
Langfristig ist in der deutschen Politik = 4 Jahre
Bei den Autofirmen wird eben auch messerscharf kalkuliert: es ist leider (noch) billiger, die Politik zu bestechen, Grenzwerte zu verwässern, als neue Produkte zu entwickeln.
Das Problem dabei ist, das man in anderen Ländern weiter ist - eben weil das Preisverhältnis anders war...
Fazit: gerade wenn man rechtzeitig Umweltmaßnahmen durchdrückt hätte (keine Alibiveranstaltungen alà Feinstaubplakette!) und das Fahren von alten Dieselstinkern (und von Neuen natürlich auch ![](https://priusfreunde.de/portal/components/com_kunena/template/priusfreunde15/images/german/emoticons/pinch.png) ) unwirtschaftlich gemacht hätte (Abschaffung der Steuervergünstigung beim Diesel + schadstoffabhängige Steuer), könnte man heute neue, umweltfreundliche, sparsame, saubere Produkte kaufen, was man ggf. auch noch fördern kann - Dank der verschlafenen Politik (und der Gier nach Bestechungsgeld) haben die deutschen Firmen nur bis heute leider nichts Brauchbares im Angebot:ohmy:
Das man nun in Nöte kommt - und als Ausweg eine noch weitere Aufweichung der Grenzwerte fordert, ist das völlig falsche Signal: dann erschlägt uns das Problem in wenigen Jahren (siehe U.S.-Autoindustrie)
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 03.11.2008 12:07 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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Das "Heil" kann eigentlich nur darin liegen, möglichst schadstoffarme Autos möglichst bald auf den Markt zu bringen, diese zu fördern und der Betrieb der Dreckschleudern mit höheren Kosten zu belasten.
Dagegen wehrt sich die deutsche Autoindustrie vehement und so droht ihr das gleiche Schicksal wie der amerikanischen Autoindustrie.
Wenn sich die deutsche Industrie so vehement wehrt, um die nötige Zeit zur Entwicklung schadstoffarmer Autos und die Umstellung der Produktion heraus zu schinden, wäre das ja wenigstens halbwegs intelligent. Ich zweifele allerdings daran.
Besser und weit vorausschauender wäre es für die deutsche Autoindustrie gewesen, statt ständig auf größere, schwerere und schnellere Protzkisten zu setzen, die Spitze der Entwicklung zu definieren, sich mit leichten, möglichst schadstoffarmen Autos einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und den Markt mit attrativen, zeitgemäßen und zuverlässigen Autos aufzurollen. Das hätte dem Land, in dem das Auto erfunden wurde, gut angestanden und die Arbeitsplätze der Auto-und Zuliefererindustrie gesichert.
Jetzt wird womöglich die Autoindustrie, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat (evtl. aus Profitgier und/oder weil man meinte, es ginge immer so weiter) von den Steuerzahlern subventioniert, die dringend benötigten schadstoffarmen Autos werden von anderen geliefert und den Anstieg der Arbeitslosenzahlen, resultierend aus den Fehleinschätzungen und Fehlern der Autobosse, dürfen wir auch noch finanzieren. Es ist ein Jammer.
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 03.11.2008 16:13 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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Volle Zustimmung:
Der Versuch, bei den Subventionen einheimische Autos zu bevorteilen, wird aber unter dem Gesichtspunkt Umweltverträglichkeit immer absurder und unglaubwürdiger (Mogelpackung Feinstaubverordnung, niedrigere Dieselsteuer, der Versuch bei den CO²-Steuern eine "Gewichtskomponente" einzubauen usw.)
Damit tut man den Autobauern langfristig keinen Gefallen. Die Autos werden immer weniger konkurrenzfähig.
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 03.11.2008 18:25 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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ist nicht zu einem kleinen Teil auch der Verbraucher Schuld, der genau die "dicken Schlitten" nachfragt und dann auch kauft? Schließlich gibt es - wenn auch leider wenige - Alternativen dazu...
Pebbles
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 04.11.2008 09:13 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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Mit der Schuldfrage ist das so eine Sache. Wurde nicht ständig Werbung gemacht für immer schneller, immer größer, immer teurer? Das wirkt doch nach. Hinzu kommt das - für mich ziemlich unbegreifliche - Konsumverhalten vieler Mitbürger. Die kaufen chic empfundene Luxus-Markenware wie Diesel-Jeans oder BMW und können sich beides oft nicht leisten.
Von den "Meinungsbildnern" wie u.a. der Werbung wurden genau die Dinge als erstrebenswert glorifiziert, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Werbung schafft Nachfrage, habe ich in meiner Ausbildung gelernt. So wurde die Nachfrage nach Produkten forciert, an denen die Industrie die höchsten Profite einfuhr. Ich habe übringens nichts gegen gute Gewinnmargen, aber die dürfen nicht zu Lasten der Allgemeinheit gehen, weder bei den Banken (siehe aktuelle Finanzkrise) noch bei der Autoindustrie, deren Produkte weniger umweltbelastend hergestellt und gefahren werden könnten. Dabei war Ford schon mindestens zweimal auf dem richtigen Weg, zuerst mit der T-Lizzy, die immer billiger und als erstes Auto für die Massen erschwinglich wurde und in den 60ern mit der "Linie der Vernunft" (17 M, auch "Badewanne" genannt). Opel warb zu dieser Zeit mit "der Zuverlässige". Und VW? Er "läuft, und läuft, und läuft, und läuft...". Der weit verbreitete Sportmist kam erst später, ansatzweise zwar schon mit der Borgward Isabella und mit der Alfa Romeo Giulia , aber so "richtig" dann mit den BMW´s ("neue Klasse"). Mit der Folge, dass (fast) jeder mit pseudosportlichen, breitreifigen PS-Protzen von der Wohnung zur Arbeit fährt. Und zurück. Mit einer Karre, die er so eigentlich nicht braucht.<br><br>Posting geändert von: XHeck, am: 04/11/2008 09:15
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Re: EU erwägt Aufschub bei Umweltauflagen für Autobauer 04.11.2008 12:26 - vor 15 Jahren, 8 Monaten
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Womit wir wiedermal beim Tempolimit 130 währen. Damit würde man den PS-Wahn sicher beenden, zumindest stark verringern können.
An großen und PS-starken Autos läßt sich halt mehr verdienen. Und wenn sie richtig Sprit fressen, verdient der Staat kräftig mit. Gerade deswegen MÜSSEN diese Autos mit einer Strafsteuer belegt werden, Produzenten und Käufer müssen den Umweltfrevel teuer bezahlen, sonst ändert sich nichts.
Von Alleine kommen leider nur Wenige - außer den hier Anwesenden - drauf. ![](https://priusfreunde.de/portal/components/com_kunena/template/priusfreunde15/images/german/emoticons/tongue.png)
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