Nun habe ich eine ausführliche Antwort geschieben und möchte sie Euch natürlich nicht vorenthalten:
Guten Tag Herr H.........,
als Besitzer eines Toyota Prius habe ich mit diesem Hybridfahrzeug nicht nur drei Jahre lang Erfahrung gesammelt, sondern ich hab auch viele Informationen zur Technik innen drin zusammengesucht.
Auf
www.gas24.de/cms/278-0-elektro-hybride.html bringen einige Informationen ein Zerrbild über die Hybridtechnik.
Batterie:
Grundsätzlich treffen die genannten Eigenschaften von NiMh Batterien auch auf die Energiespeicher von Hybridfahrzeugen zu. Doch bei der Konstruktion wurde diesen Problemen Rechnung getragen.
Die Akkus in Hybridfahrzeugen sind speziell für den geplanten Einsatz entwickelt. Für den Prius arbeitete Toyota eng mit Panasonic zusammen, damit sowohl der Akkumulator als auch die zugehörigen elektronische Steuerung optimal auf den Einsatz abgestimmt sind.
Die Lade- und Entladezyklen sind so bemessen, dass die Batterie weder ganz voll geladen, noch komplett entladen wird. Der Ladestand schwankt in der Praxis zwischen 40 und 80 Prozent. Toyota gibt an, dass die Batterie ein Fahrzeugleben lang halten soll. Seit etwa Ende 2003 gewährt der Hersteller acht Jahre Garantie auf die die Batterie und alle Hybridkomponenten.
Während der Fahrt wird die Batterie durch ein spezielles Belüftungssystem auf die Temperatur der Fahrgastzelle temperiert. Somit werden im Fahrbetrieb extreme Temperaturen vom Energiespeicher ferngehalten. So lange die Batterie außerhalb ihres optimalen Temperaturfenster liegt, z.B. kurz nach dem Start, passt die Steuerung Ladung und Stromentnahme den Bedingungen an.
Im Fahrbetrieb sind in regelmäßigen größeren Zeitabständen spezielle Konditionierungszyklen der Batterie zu beobachten. Dort verhält sich das Fahrzeug anders als gewohnt und hält den Ladestand entweder auffallend hoch oder niedrig. Auf die Fahrleistung hat dies jedoch keinen Einfluss und fällt nur technisch interessierten Fahrzeugnutzern auf.
Das im Artikel genannte Problem der Lagerung tritt in der Praxis nicht auf. Die Batterie ist fest eingebaut und wird bei normaler Fahrzeugnutzung nie so tief entladen, dass Schaden entstehen könnte.
Mein Fahrzeug hat in drei Jahren nun schon 50.000 Kilometer hinter sich und die Leistung der Batterie hat bisher noch nicht spürbar nachgelassen.
Nutzen des Hybridantriebs bei höheren Geschwindigkeiten
Bei Geschwindigkeiten oberhalb 50 km/h kann ein Prius zwar nicht rein elektrisch fahren, doch ist das System auch hier vorteilhafter als ein alleiniger Antrieb mit Verbrennungsmotor. Dank des kombinierten Antriebs mit zwei Motoren kann jeder der beiden Antrieb mit optimalen Betriebsparametern laufen. So arbeitet der Verbrennungsmotor in einem eingeengten Drehzahlband. Die Motorsteuerung ist darauf abgestimmt. In diesem Bereich arbeitet der Motor auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten wesentlich effektiver als ein herkömmlicher Antrieb. Selbst auf der Autobahn kann der Elektromotor kurzzeitig zusätzliche Kraft zur Beschleunigung beisteuern, während der Verbrennungsmotor mit optimierter Drehzahl die Geschwindigkeit aufrecht erhält.
Nicht zu vergessen die reduzierte Maximalleistung des Verbrennungsmotors. Der Motor des Prius liefert mit 78 PS eine für diese Fahrzeugklasse nur mäßige Leistung. Das Gesamtsystem aus Verbennungs- und Elektromotor liefert jedoch kurzzeitig eine Gesamtleistung von ca. 115 PS (die angaben hierzu schwanken je nach Quelle). Damit sind trotz der geringen Leistung des Verbrennungsmotors beachtliche Fahrleistungen möglich.
Aufpreis für Hybridsystem
Wenn man von anderen Herstellern oder gar von Toyota ein vergleichbares Fahrzeug mit vergleichbarer Größe und Ausstattung hernimmt, ist der Prius nicht oder nur unwesentlich teurer als das Vergleichsfahrzeug. Man darf bei solchen Vergleichen nicht die umfangreiche Serienausstattung des Prius außer Acht lassen. Einige Details machen das Finden eines Vergleichsfahrzeuges schwer. Das gilt speziell für das stufenlose Automatkikgetriebe des Prius.
Die Kraftstoffersparnis eines Hybridfahrzeuges ist so groß, dass sich selbst ein Mehrpreis von einigen tausend Euro während der Nutzungsdauer amortisiert. Die Ersparnis tritt auch dann ein, wenn das Fahrzeug auch für den Fernverkehr genutzt wird. Selbst ermittelte PRAXIS-Verbräuche von mehr als 6 Litern Super pro 100 Kilometer sind für den Prius eine absolute Seltenheit. Die nicht Praxisrelevanten Zahlen von Testern diverser Automobilzeitschriften einmal außer Acht gelassen.
Mein Fahrzeug hat einen Verbrauchsdurchschnitt von 5,8 l/100 km. Dies ist ein vergleichsweise hoher Verbrauch, viele Priusfahrer mit denen ich in Kontakt stehe kommen mit bis zu 20% weniger aus.
Hybridantrieb und Gas
Ein Ersatz des Otto-Kraftstoffes bei einem Hybridfahrzeug durch Erd- oder Autogas ist nicht unmöglich. Es gibt wenige Werkstätten, welche sich auf die Umrüstung des Toyota Prius spezialisiert haben. Es sind einige Fahrzeuge bekannt, welche nach einer solchen Umrüstung ohne Probleme mit beiden Gasarten angetrieben werden.
Leider ist Amortisationsfaktor einer Gas-Umrüstung beim Prius geringer als bei anderen Fahrzeugen. Dies liegt neben den relativ hohen Umbaukosten vor allem im Geringen Verbrauch dieser Fahrzeuge bestimmt. Wer schon wenig Benzin verbraucht kann auch nicht so viel beim Gas sparen. Es wird geschätzt, dass sich eine Umrüstung ab 70.000 bis 110.000 Kilometern Laufleistung rentiert.
Fazit
Ein Fahrzeug mit Hybridantrieb ist zwar immer noch von einem Treibstoff für Ottomotoren abhängig, geht mit dieser Ressource jedoch wesentlich sparsamer um als ein Fahrzeug mit herkömmlicher Antriebstechnologie. Seine Vorteile kommen sowohl im Stadt- als auch im Fernverkehr zum tragen.
Der Mehrpreis eines Hybridfahrzeuges ist gering gegenüber einem vergleichbaren herkömmlichen Fahrzeug. Nachteilig ist, dass die geringe Typenvielfalt von Hybridfahrzeugen nicht in allen Größen- und Preisklassen zur Verfügung steht.
Die Ersparnis an Treibstoff rechtfertigt auf jeden Fall einen höheren Kaufpreis oder gar den Wechsel in eine höhere Fahrzeugklasse.
Mit freundlichen Grüßen
Holger ...