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Nach dem Acker nun der Wald
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Die Presse über den Prius, die Hybridtechnik, den Toyota-Konzern und andere interessante Themen.
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THEMA: Nach dem Acker nun der Wald
#49644
Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 09:24 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Heute im Tagesanzeiger:


Wirtschaft

17. April 2008, 22:56 – Von Judith Wittwer

Die Autobauer tun jetzt das Holz in den Tank
Treibstoff aus Mais, Roggen oder Soja ist nicht klimafreundlicher als Benzin und verteuert die Lebensmittel. Jetzt fährt die Industrie die Holzhäcksler auf.

Noch fliesst der Holztreibstoff nicht aus vollen Rohren. Noch hat die weltweit erste kommerzielle Anlage für synthetischen Ökodiesel ihren Betrieb nicht aufgenommen. Trotzdem reiste gestern viel Prominenz zur Eröffnung der einzigartigen Raffinerie von Choren Industries in die ostdeutsche Provinzstadt Freiberg. Neben Daimler-Chef Dieter Zetsche und VW-Lenker Martin Winterkorn interessierte sich selbst Kanzlerin Angela Merkel dafür, wie sich Holz in Gas und dieses in flüssigen Kraftstoff verwandeln lässt.

Mit dem so genannten BTL-Verfahren (abgeleitet von «biomass to liquid») sollen in Sachsen bald jedes Jahr 68'000 Tonnen Biomasse zu 18 Millionen Liter grünem Sprit für ungefähr 15'000 Autos verarbeitet werden. In den Häcksler kommen dabei neben Abfall- und Restholz aus Wäldern und Industrie auch Hackschnitzel, Hobelspäne, Stroh oder Schilfgras.

Die deutschen Autohersteller setzen grosse Hoffnung in die hölzerne Alternative zum klimaschädlichen Benzin und Diesel. Daimler und VW engagieren sich bei Choren als Entwicklungspartner; auch Shell unterstützt das Projekt seit Jahren. Insgesamt sind laut dem Hersteller bis jetzt rund 100 Millionen Euro ins Holztreibstoff-Abenteuer geflossen.

Die Euphorie für den neuartigen grünen Treibstoff erklärt sich mit den ehrgeizigen EU-Klimazielen. Bis 2010 soll der Anteil von pflanzlichem Sprit am Kraftstoffverbrauch von aktuell unter 1 auf 10 Prozent steigen und der CO2-Ausstoss im Strassenverkehr massiv sinken. Zuletzt hatten aber Studien die Umweltfreundlichkeit pflanzlicher Treibstoffe in Frage gestellt.

Nicht immer eine gute Ökobilanz
In der Schweiz hielt etwa eine Untersuchung der Empa fest, dass verschiedene pflanzliche Produkte zwar über 30 Prozent weniger Treibhausgase ausstiessen als Benzin. Die Prüfung der Ökobilanz, also des Weges von Anbau des Pflanzenrohstoffs über Verarbeitung und Transport bis zum Verbrauch, stellte aber etwa Roggen, Mais, Soja oder Raps ein schlechtes Zeugnis aus. Hervorragend schlossen Abfall- und Reststoffe aus Landwirtschaft und Wald ab - Gülle oder Holz.

Mit der Hungerkrise hat sich die Kritik am Sprit vom Acker noch akzentuiert: Jean Ziegler, Uno-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, nannte es «ein Verbrechen, fruchtbares Ackerland der Kraftstoffproduktion zu widmen». Nestlé-Chef Peter Brabeck findet es ebenfalls «moralisch inakzeptabel», dass man hohe Subventionen zahlt, um aus Lebensmitteln Treibstoff zu machen. Kein Wunder forciert die deutsche Autoindustrie da die Spritproduktion aus Holz und landwirtschaftlichen Abfällen. «Diese Biokraftstoffe der zweiten Generation greifen nicht in die Nahrungskette ein», betont Verbandspräsident Matthias Wissmann. «Zudem sind sie in ihrer Umweltbilanz den heutigen Kraftstoffen überlegen.»

Sprit vom Acker nicht allein schuld
Die Firma Choren will mit ihrem BTL-Verfahren die Treibhausgase bis zu 90 Prozent reduzieren. Heutige pflanzliche Treibstoffe wie Biodiesel haben im Vergleich zu fossilen etwa 50 Prozent tiefere CO2-Emissionen (siehe Grafik).

Trotzdem greift es zu kurz, die Schuld an den explodierenden Lebensmittelpreisen allein der starken Nachfrage nach Sprit vom Acker zu geben. Spekulationen und Ernteausfälle sind gemäss Experten der Hauptgrund. Beim deutschen Agrarspritproduzenten Crop Energies sieht man sich daher mehr als Opfer denn Verursacher der hohen Getreidepreise. Da der Konkurrent Verbio aus Roggen und Weizen seine hohen Bezugskosten nicht an die Kunden weitergeben kann, arbeiten die Raffinerien seit Herbst auf Sparflamme. Laut Ko-Geschäftsleiter Georg Pollert hat man sich entschieden, seinen Weizenvorrat an Getreidemühlen zu verkaufen. Euphorie und Enttäuschung liegen eng beieinander.

© Tamedia AG – Quelle: tagesanzeiger.ch
Dani
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#49650
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 09:47 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Aus Mangel an Benzin fuhr man schon im 2. Weltkrieg mit Treibtoffen aus Holz. Das war sogar so konstuiert, daß man das Holz direkt im Auto zu Treibstoff machen konnte. Das sah zwar abenteuerlich aus, funktionierte aber sehr gut.

Also keine Neuigkeit, nur aufgewärmte Brühe, die nichts bringt. Die Zukunft fährt zum Glück ohne Verbrennung und ohne Brennstoffzelle. Und wohl ohne deutsche Autos.

Davon abgesehen - wo soll das ganze Holz herkommen? Schließlich sorgt der Wald für unsere Luft.
Dampfnudel
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#49651
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 09:57 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Hallo,

hier ist ein Holzvergaser abgebildet.

Bis ausreichend Holzgas zur Verfügung steht, kann man im Winter hervorragend die Scheiben vom Eise befreien. Sehr Umweltfreundlich, weil garantiert die Kurzfahrten zum Bäcker um die Ecke wegfallen.

Allerdings gibt es noch ein riesiges Problem zu lösen. Wo kommt das Holz für den Betrieb der vielen Fahrzeuge, die heute herumfahren, her? Individualverkehr Ade?

MfG Paule
Paule
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#49656
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 10:23 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Ich könnte mir schon vorstellen(ohne etwas genau zu wissen), dass genug Rohmaterial auf halbwegs vernünftige Weise beschafft werden kann, um hier mehr als nur nen Tropfen auf den heißen Stein zu bewirken.
(Es gibt ja schnell wachsende Bäume, die für die Holzproduktion nix taugen und so... wie gesagt, ich kenn mich nicht aus)

Wenn dem aber tatsächlich so wäre bedeutet das, unter Berücksichtigung der Öko-Bilanz dieses Zeuchs, dass der "Diesel" wieder etwas Oberwasser kriegt.
Bitte jetzt nicht sofort wieder losschreien... ich bin kein Diesel-Fan (mehr), das habt Ihr mir in meinem allerersten Thread ausgetrieben, aber wenn man mal versucht nicht darüber hinwegzusehen, dass der Diesel auch Vorteile hat, und unter Beachtung unserer "Tollen" Auto- (=Diesel) Lobby, könnte dies durchaus den Untergang des Diesels abwenden, bevor er überhaupt eingeleitet wurde.

Ich sage nicht, dass mir das gefällt, aber ich versuche da mal etwas realistisch zu denken.

Auch ich glaube, dass die Zukunft zu 50% den Elektrofahrzeugen gehören kann, aber ich glaube auch, dass diese Zukunft weiter weg ist, als wir uns das wünschen.
Bucho
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#49658
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 10:31 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Es werden doch im Moment immer mehr Zentralheizungen installiert, die mit Holz-Pellets befeuert werden. Also scheint ja da im Moment noch genug Brennstoff vorhanden zu sein (wird glaube ich vor allem aus Sägespänen produziert, die beim Zersägen von Holz z.B. in der Möbelindustrie anfallen).

Und ein paar Säcke Pellets an jeder Tankstelle vorzuhalten, dürfte kein unlösbares logistisches Problem sein.

Aber natürlich dürfte es ein Mengenproblem geben sobald ein nennenswerter Anteil der Fahrzeugflotte auf Pellets umgerüstet würde - und ein kleines Konkurrenzproblem mit der Möbelindustrie, die ja auch aus Sägespänen Sperrholz für Möbel herstellt...
ostbey
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#49663
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 10:49 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Das Choren-Verfahren ist nicht zu vergleichen mit der Holzvergaser Technik.

Hier nochmal der damalige ausführliche Bericht aus dem Jahre 2005:

Biomasse ist Gold wert. Aus ihr lässt sich Dieselkraftstoff gewinnen. Wissenschaftler rechnen vor, dass ihre Masse in Deutschland heute schon ausreicht, um rund 30 Mio. t/a Diesel herzustellen. Das wäre etwas mehr als der heimische Absatz des Kraftstoffes 2004. Ein Produktionsverfahren wie das von Choren kann auch Haus- und Gewerbemüll synthetisieren. Deutschland könnte über seinen Bedarf sogar zum Exporteur von Dieselkraftstoff avancieren.

Schwarzes Gold nennt man Erdöl Primärenergieträger, wichtigster Rohstoff und bietet Energie in konzentrierter Form. Aus Rohöl werden Kraftstoffe gewonnen, deren Produktionskosten bzw. Preis vor Steuern je Liter vergleichsweise sehr niedrig sind. Kraftstoffe aus Biomasse haben viele Hürden zu überwinden, um mit ihren Mineralölkonkurrenten mithalten zu können. Eine Hürde ist Bestandteil des Wortes Biomasse: die Masse - ihr Einsatz für die Produktion biogener Kraftstoffe ist riesig und voluminös.

2006 will Choren Industries im sächsischen Freiberg die erste großtechnische Anlage zur Herstellung des synthetischen BTL-Kraftstoffs „SunDiesel" aus Biomasse in Betrieb nehmen (BTL = Biomass-To-Liquid). Die Kapazität der Dieselkraftstoffproduktion nach dem Choren-Verfahren wird mit 15000 t/a angegeben. Dafür sind 65 000 t trockene Biomasse erforderlich, die zunächst aus Holzhackschnitzeln bestehen und je nach Holzart laut Lieferanten mehr als 220kg/m3 wiegen würden. Deshalb dürften rund 260 000 m3 Hackschnitzel mit fast 8000 Zwanzigfuß-Container (Volumen ca.33 m3 je Behälter) ins Werk rollen. Die erste großtechnische Anlage, deren Bau ab 2007 in Lubmin bei Greifswald geplant ist, soll für eine Dieselproduktionskapazität von 200 000 t/a ausgelegt werden. Dafür sind etwa 860 000 t trockene Biomasse notwendig die das Werk aus dem Umland beziehen will.

Neben Holzhackschnitzeln soll vor allem Stroh eingesetzt werden, das in Deutschland mit rund 40 Mio. t pro Jahr zur Verfügung stehe, heißt es bei Choren. Aber auch Pelletts oder Briketts aus Ganzpflanzengetreide, Miscanthus (Chinaschilf), Grünpflanzen, getrocknete Rübenschnitzel oder andere Abfälle aus der Lebensmittelherstellung sind denkbar bis hin zu Klärschlamm. Das Choren-Verfahren sei absolut unempfindlich gegenüber unterschiedlichen Einsatzstoffen, so der Verfahrensentwickler Dr. Ing. Bodo Wolf, die Qualität des Synthesegases ändere sich dadurch nicht. Damit werde ein Dieselkraftstoff stets gleich hoher Qualität erzeugt.

Mit der in Deutschland gesamten derzeit frei verfügbaren Biomasse könnten laut Prof. Dr. Konrad Scheffer von der Uni Kassel jährlich rund 30 Mio. t Dieselkraftstoff hergestellt werden, das wäre mehr als der Dieselabsatz von 2004, den der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) auf rund 28,9 Mio. t beziffert. In der Berechnung der Dieselproduktion von 30 Mio. t/a ist der gezielte Anbau von Energiepflanzen noch nicht berücksichtigt, auch der synthetisierbare Haus- und Gewerbemüll. Die Fakten allein belegen deutlich die Chance der biogenen Kraftstoffproduktion: In Deutschland könnte nicht nur der gesamte Bedarf an Diesel einschließlich jener für den Flugverkehr im eigenen Land hergestellt, sondern sogar nennenswerte Mengen exportiert werden.

In jedem Fall müssen große Mengen an Einsatzstoffen bewegt werden. Darum gibt es eine Reihe von Vorschlägen, Biomasse zunächst dezentral aufzubereiten. So durch Pressen in eine flüssige und eine feste Phase zerlegt werden. Die Flüssigkeit würde am Ort zur Biogaserzeugung bzw. Stromgewinnung genutzt und der feste Masseanteil ginge an die Syntheseanlage.

Der Hauptteil der Biomasse wird jedoch zunächst lediglich vorgetrocknet die Syntheseanlage erreichen. Sie kann mit einer Restfeuchte von etwa 20 % im Niedertemperaturvergaser in Gas und Koks zerlegt werden, beide werden für die Synthesegaserzeugung genutzt. Die Erfahrungen mit den Anlagen in Freiberg und Lubmin dürften zeigen, welches Verbesserungspotenzial das Choren-Verfahren besitzt.

Über die Steuerung der Biomassegewinnung und ihr Transport gibt es bereits konkrete, weit gediehene Planungen, an denen einige Universitäten beteiligt sind. Neben dem Choren-Gründer Wolf werden sie von Dr. Wolfgang Steiger aus der Forschung des VW-Konzerns und von Dr. Wolfgang Warnecke, Leiter der weltweiten Kraftstoffentwicklung bei Shell, unterstützt. Für ihre langjährigen Vorarbeiten erhielten Steiger und Warnecke den diesjährigen Porsche-Preis. Die Auszeichnung gilt auch den Wissenschaftlern und Ingenieuren, die mit ihnen seit Jahren zusammen arbeiten, um für den Weg aus der Erdölabhängigkeit ein sicheres Fundament zu schaffen. Nicht zu vergessen die Forscher von DaimlerChrysler, die gemeinsam mit ihren Kollegen bei VW wichtige Vorarbeiten leisteten. Bis SunDiesel jedoch in ausreichenden Mengen an den Zapfsäulen bereitstehen könnte, sind noch einige Schikanen zu nehmen. Dass der Aufbau der Syntheseanlagen große Investitionen und viele Jahre benötigt, ist nachvollziehbar. Nach heutigen Schätzungen würde SunDiesel ab Fabrik zwischen 0,60 €/l und 0,70 €/l kosten. Ohne Mineralölsteuer rechnete er sich bereits heute, wie der „befreite Biodiesel" aus Raps - aber die „Kraftstoffsteuer" ist ein riesiges Pfund, auf das der stets klamme Finanzminister schwer verzichten dürfte. Während in Deutschland die „Biomasse" sehr eng gefasst ist, zählen in anderen EU-Ländern auch Klärschlamm und belastete Hölzer dazu. Aber auch Hausmüll besteht zu 65 % aus Biomasse. Papier und Pappe werden aus Holz hergestellt und sollten ebenfalls zur Biomasse gehören: Aus diesen Stoffen wird im Choren-Verfahren Dieselkraftstoff hergestellt. Aber selbst Materialgemische von Kunststoffabfällen über Sondermüll (Lackschlamm) bis hin zu organischen Chemikalien können zu Dieselkraftstoff oder anderen Grundstoffen etwa für die chemische Industrie synthetisiert werden. Statt der Verbrennung von Müll wandert dieser als „Wertstoff` in die Dieselkraftstoffproduktion – modernere Zeiten


Quelle: VDI nachrichten, Düsseldorf, 16.12.05


Also nichts wirklich Neues.
Dani
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#49664
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 10:57 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Natürlich wird man das Kraftstoffproblem damit nicht endgültig lösen können. Aber es könnte unterstützend sein. Wenn konsequent die genannten Materialien genutzt werden und somit nicht wertvolle Lebensmittel vernichtet werden, finde ich es schon als guten Ansatz. Die Betonung liegt auf konsequent! Und Ausgangsmaterial gibt es massenweise. Wer nicht nur mit dem Prius durch die Gegend fährt, sondern auch mal im Wald spazieren geht:laugh:, der sieht, welche Unmengen Holz dort liegen und vor sich hin gammeln. Dazu noch der Abfall bei der Bearbeitung von Holz, da kommt einiges zusammen. Das Problem wird das Erfassen des Materials sein. Positiv wäre, dass die Wälder wieder einen ordentlichen und sauberen Eindruck machen. Aber das alles ist sicher sehr kostenintensiv (Arbeitsaufwand, Transport), sodass dieser Sprit für den Normalbürger unbezahlbar werden könnte.

OT
Ach, da kommen Erinnerungen hoch....
Den Holzvergaser kenne ich noch aus meiner frühen Kindheit. Damit fuhren sowohl LKW als auch PKW. Wie haben wir immer gestaunt (von der Technik verstanden wir ja noch nichts), wenn oben die Holzstückchen eingefüllt wurden, der ganze Apparat summte vor sich, die Luftklappe tickte, der Fahrer zündete (wahrscheinlich zur Kontrolle) das entstandene Gas an. Den durchaus angenehmen Geruch habe ich heute noch in der Nase....Und dann fuhr die Karre auch noch davon.

ostbey schrieb:
Und ein paar Säcke Pellets an jeder Tankstelle vorzuhalten, dürfte kein unlösbares logistisches Problem sein.

Du solltest den Ausgangsbeitrag bitte noch mal lesen, da ist nicht davon die Rede, dass Du Deinen Prius (wenn Du ihn denn schon hast)mit so einem Ding ausstatten sollst. Das sieht auch sch.... aus, glaub mir.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Dieter40, am: 18/04/2008 11:09
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#49674
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 13:45 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Dieter40 schrieb:
Das Problem wird das Erfassen des Materials sein. Positiv wäre, dass die Wälder wieder einen ordentlichen und sauberen Eindruck machen. Aber das alles ist sicher sehr kostenintensiv (Arbeitsaufwand, Transport), sodass dieser Sprit für den Normalbürger unbezahlbar werden könnte.
Kann aus eigener Erfahrungen beim Wandern und Spazierengehen bestätigen, dass auch bewirtschaftete Wälder voller Biomasse liegen. In der Tat wäre aber das Einsammeln dieses Zeugs das Hauptproblem, weil extrem zeit- und damit kostenaufwändig.

Und wenn die Wälder dann erst mal &quot;sauber&quot; sind, kommt so schnell auch nix Neues wieder nach. Im Sinne einer nachhaltigen Energiewirtschaft ist das eher nicht (nachhaltig = nur soviel verbrauchen wie nachwächst).

Weil das Holz nicht reichen würde, hat Choren ja auch schon Ackerflächen gepachtet, wo &quot;Energiepflanzen&quot; extra für BTL angebaut werden wollen. Und da kommt dann wieder die Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau ins Spiel ...
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Bis Feb. 2008:
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#49675
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 14:07 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Es geht vor allem darum, daß krampfhaft an dieser, mit Verlaub, Scheißtechnik der Verbrennung festgehalten wird. Das ist doch Irrsinn. Da werden gigantische Mengen an Gelder verpulvert, um diesen Mist zu entwickeln. Was soll das? Wie weit möchte man sich den noch von der aktuellen Antriebstechnik entfernen? Reicht es nicht, daß man die Hybridtechnk völlig verpennt hat?

Diese Pellets sind ja sowieso eine Sackgasse. Ist Euch aufgefallen, daß man in letzter Zeit nicht bloß Bäume zurückschneidet, sondern gleich ganz fällt? Daß überall Büsche abgesäbelt werden? Man macht daraus Pellets, weil die Abfälle aus der Holzverarbeitung nicht mehr reichen. Und jetzt sollen Autos mit Holz fahren? Völlig sinnbefreit...

Ach ja... ein natürlicher Wald macht keinen &quot;ordentlichen und sauberen&quot; Eindruck...<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Dampfnudel, am: 18/04/2008 14:08
Dampfnudel
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#49680
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 15:16 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Und bei der ganzen Grüner-Sprit-Euphorie vergessen alle mal wieder das Holz in seinem naturbelassenem Zustand auch schon ganz ordentlich brennt.

Ich denke mal die Kette

Holz -&gt; Feuer(im Kraftwerk) -&gt; Strom -&gt; Akku -&gt; E-Antrieb

dürfte einen wesentlich besseren Wirkungsgrad haben als

Holz -&gt; Gas -&gt; BTL-Diesel -&gt; Verbrennungsmotor

Womit wir mal wieder beim Plug-In-Hybrid wären. Aber der ist ja laut unseren Automanagern genauso utopisch wie ein Vollhybrid. Also wird mal wieder alles dafür getan, um den Diesel künstlich hochzuhalten.

Rec*S<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Rec*S, am: 18/04/2008 15:17
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#49681
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 15:21 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Bitte was geht ´n hier ab?!?!

Wenn die Hersteller es endlich schaffen, die Akkus bei Plugins auf 300 - 500 km zu tunen, ist der ganze Quatsch mit Holz &amp; Co. doch obsolet.
Und für Langstreckenfahrten muss man halt den Griff ins Klo machen und 5 bis 10 Euro pro Liter Sprudel (Benzin oder Wasserstoff) zahlen! Bei durchschnittlich 1 l/100 km entspricht das den heutigen Kosten. (respektive wir gewinnen den Strom für den Akku/Wasserstoff umweltfreundlich: solar, wind)

Wasserstoff ist nur momentan eine Illusion, aber wenn wir den Löwenanteil der Fahrtstrecke mal mit Akkustrom abdecken können, wird er schon wieder ins Bewusstsein zurückkommen.

Fragt sich nur, wen man dann für steigende Preise noch verantwortlich machen kann...

Bleibt nur zu hoffen, dass den schwachmatischen Politikern eher die Ausreden ausgehen als uns die Bäume.

lg
wogue
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#49682
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 15:38 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Ich verstehe auch nicht, weshalb man an der heutigen Motorentechnik (Diesel und Benziner) festhält. Wenn man die Wirkungsgrade vergleicht erst recht nicht:

Benzinmotor(indirekte Einspritzung) 25 - 35 %
Benzinmotor(Direkteinspritzung) bis 37 %
Dieselmotor(Nebenbrennraum) 35 - 40 %
Dieselmotor(Direkteinspritzer) bis 45 %

Elektromotor 80-90 %
Dani
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#49683
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 15:45 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Wenn die Industrie sich auf einen einheitlichen Standard für Batterie-Packs (meinetwegen auch noch NiMH!) für Elektroautos einigen könnte, wären Elektroautos schon jetzt praktikabel, wenn darüber hinaus die Tankstellen einen Vorrat an geladenen Batterie-Packs vorhalten würden, so daß man beim Tanken einfach seinen leeren Pack abgibt und einen geladenen bekommt.

So braucht man nicht eine halbe Stunde auf das Laden des Betterie-Packs zu warten und kann sofort weiterfahren.

Die Tankstelle fügt den leeren Pack ihrem Vorrat hinzu und lädt ihn in aller Ruhe wieder auf.

Damit liessen sich möglicherweise auch nichtkonstante Stromquellen wie Wind- und Solarenergiequellen effizient ausnutzen, indem das Laden verstärkt zu Zeiten von Stromspitzen erfolgt.

Dazu müssen Tankstellen lediglich über einen etwas größeren Pool an Batterie-Packs verfügen, um Schwankungen in Stromverfügbarkeit und Nachfrage besser abpuffern zu können.

Einziges Problem wäre im Moment noch die Selbstentladung der Akkus, aber daran wird sowieso schon geforscht und es wurden meines Wissens auch schon Fortschritte erziehlt.

Oder was meint Ihr?
ostbey
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#49685
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 16:07 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Die Idee an sich ist gut, wenn auch nicht neu. Wirtschaftlich jedoch kritisch, da viel mehr Strom hergestellt werden müsste und deshalb politisch fraglich, weil der ernorme Mehrstrommehrverbrauch heutzutage nur mit mehr AKWs bewältigt werden könnte. Da will sich kein Politiker die Finger dran verbrennen.
Dani
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#49698
Re: Nach dem Acker nun der Wald 18.04.2008 17:13 - vor 16 Jahren, 2 Monaten  
Dani schrieb:
Die Idee an sich ist gut, wenn auch nicht neu. Wirtschaftlich jedoch kritisch, da viel mehr Strom hergestellt werden müsste und deshalb politisch fraglich, weil der ernorme Mehrstrommehrverbrauch heutzutage nur mit mehr AKWs bewältigt werden könnte. Da will sich kein Politiker die Finger dran verbrennen.Wieso AKW, was ist mit Wind- und Solarenergie?

Die müssen wir so oder so weiterentwickeln, wenn wir nicht den Zusammenbruch der Zivilisation (was man halt so nennt ) in Kauf nehmen wollen, sobald das Erdöl wirklich knapp wird.

Denn auch die Uranvorräte und die Endlagerungsmöglichkeiten für AKWs sind begrenzt!
ostbey
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