Priusfreunde.de

Hab' gestern beiläufig in der neuesten Auto-Blöd geblättert: "Grosser Vergleichstest in allen Klassen"...
Und was seh ich: Golf BM gegen Prius. Und wer gewinnt...? "Im Golf spart sich's angenehmer" - ah ja. Genau. Getriebe und Laufkultur ist im Golf besser. Platz auch. Eigentlich alles. Mensch, sind wir alle dumm!

Aber allmählich lerne ich. Vor nicht allzu langer Zeit regte ich mich ob dieser Borniertheit masslos auf. Nun lache ich nur noch drüber. Aber ganz kurz musste ich mich dann doch noch mal aufregen: Auf der Heimfahrt war eine Golf-TDI Rüttelplatte vor mir und räucherte mir die Bude ein

Gruss Christian

Eine der größten Geißeln der Menschheit ist die Dummheit.

im Wintertest der Autoblöd hat der Prius noch den Golf im Verbrauchstest geschlagen!
Anscheinend lesen viele nur die Überschriften.

Nicht Ärgern, nur Wundern:evil:

"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt."
Albert Einstein

hawk5 schrieb:
im Wintertest der Autoblöd hat der Prius noch den Golf im Verbrauchstest geschlagen!
Anscheinend lesen viele nur die Überschriften.

Mit leerem Kopf schreibt/liest es sich leichter.

brt33004 schrieb:
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt."
Albert Einstein:P
Einstein soll auch gesagt haben:

"Die menschliche Dummheit und das Universum sind unendlich - nur beim Universum bin ich mir noch nicht so ganz sicher."

Das VW-Kantinenblatt kann ja nix anderes schreiben. Dumm nur, dass sich die deutschen Hersteller damit einlullen lassen. Während sie sich nämlich auf Drittanbieter bei Akkus verlassen, hat Toyota die zum Kerngeschäft gemacht. Die nächsten 5 Jahre werden also spannend. Ich sag nur:
- Benzinpreise...
- PlugIn-Technik...

Nicht aufregen, sondern mal in Ruhe nüchtern analysieren:

Jeder Test kann so oder anders ausgehen, je nachdem, welche Kriterien man als wichtig und welche als unwichtig einstuft. Ein Neuwagen-Test kann nicht die Langzeitqualität eines Fahrzeugs berücksichtigen und bevorteilt damit automatisch Fahrzeuge, deren Stärken auf anderen Gebieten liegen. Wenn man sich das vor Augen führt, dann ist das Testergebnis zunächst mal nachvollziehbar.

Irgendwo in den Tiefen des Webs habe ich vor ein paar Tagen mal folgendes treffendes Statement gelesen (ich kann es leider nicht mehr finden, sonst hätte ich es hier verlinkt):

- In den meisten Teilen der Welt versteht man unter der Qualität eines Automobils dessen Zuverklässigkeit.
- In Deutschland versteht man unter der Qualität eines Autos die Haptik der Materialien im Innenraum.

Tatsächlich ist genau das eine Stärke der deutschen Hersteller und gleichzeitig eine Schwäche der japanischen. Die bauen erst ab der gehobenen Fahrzeugklasse ansprechende Innenräume (sie können es), beschränken sich darunter aber auf das Notwendige. Das wiegt doppelt schwer, weil japanische Oberklasse-Fahrzeuge in Deutschland keinen nennenswerten Marktanteil haben.

Ganz ähnlich sieht das auch in anderen Ländern aus. Als gelegentlicher Leser von "Auto Oggi" weiss ich, dass in italienischen Fachzeitschriften beachtlich viele italienische Autos die Vergleichstests gewinnen. Das bekommt man ganz einfach hin, wenn man als wichtige Kriterien beispielsweise das Design oder das Motorgeräusch oder sonstwas, bei denen italienische Fahrzeuge führend sind, stark gewichtet.

Also, nicht aufregen. Deutschland ist das Land der Diesel und des Softlacks, und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Elektro-/Benzin-Hybriden sind hierzulande eine Randerscheinung, weil es die deutschen Hersteller seit 13 Jahren nicht gebacken bekommen. Um die unerfreuliche Zuverlässigkeit vieler japanischer Fahrzeuge zu kaschieren, hat man in der Pannenstatistik eigens einen Korrekturfaktor (Jahreskilometerleistung) eingeführt, der deutsche Fahrzeuge unauffällig bevorzugt.

Das alles muss man wahrlich nicht gut finden, aber ich persönlich kann damit sehr gut leben. Seit ich japanische Autos fahre, sehe ich Werkstätten nur noch zur Inspektion.

Grüße, Egon

Egon, du hast ja recht . Trotzdem regte ich mich darüber auf. Dass es die Italiener (und Franzosen) der deutschen Autopresse gleichtun, macht die Sache an sich ja nicht wirklich besser. Während man aber in Italien wirklich vieles emotional bewertet (Design etc.) und auch mit Fehlern leben kann, drückt doch bei manchem deutschen Test eine ziemliche Arroganz durch, die etwa aussagt "nur wir können Autos bauen, alles andere ist Kinderspielzeug".

Glücklicherweise haben wir in der Schweiz keine eigene Autoindustrie, der man sich irgendwie patriotisch verpflichtet fühlen muss (was in Zeiten der Globalisierung sowieso obsolet wird - ich weiss nicht, ob eine M-Klasse aus den USA deutscher ist, als ein Yaris aus Frankreich...).
Dies zeigt sich dann in wesentlich objektiveren Tests in schweizer Autozeitschriften und führt weiter zu recht grossen Verkaufsanteilen an nicht-deutschen (insbesondere japanischen) Fahrzeugen. Z.B. geniesst Lexus hier doch einen sehr guten Ruf, man kennt sie und sieht alle Nase lang einen IS, RX-400/450h. Auch sehr gut ausgestattete Japaner sieht man hier weit häufiger als anderswo (z.B. werden Avensis, Honda Accord und Co hier meist nur in der höchsten Ausstattungsvariante verkauft). Diese Fahrzeuge dürften es in Deutschland wesentlich schwerer haben, da man doch für den doch nicht ganz kleinen Geldbetrag dann "gleich einen Passat - also etwas Richtiges - kaufen kann"

Aber natürlich haben auch bei uns Golf, Passat, Astra und Konsorten den höchsten Marktanteil. Glücklicherweise kostet bei uns der Diesel mehr als Benzin, somit wird diese Plage nicht überborden

Gruss Christian