Priusfreunde.de

Moin,

in der neuen ams steht ein Kommentar über das CO² Thema.
U.a. schreibt die Kommentatorin die Gesamtbilanz des Prius wäre nicht so toll, da das Auto ja von Japan mit einem Schiff hier her gebracht werden muß.

Nun ein Argument das auf den ersten Blick nicht "ohne" ist.
Wie ist da eure Meinung?


Gruß Carsten

Tag cohiba,

Gerechterweise muß man dann auch hinterfragen, woher die Rohstoffe für in der Nähe produzierte Autos kommen.

Ein sparsames Auto verringert auch den Transport von Erdöl über Tausende von Kilometern.

Energieverbrauch Transport:
www.donauschifffahrt.info/oeffentlichkei...lt/energieverbrauch/

Die Seeschifffahrt wird sicher etwas mehr brauchen, aber die angeführten Zahlen geben die Größenordnung an.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: herbhaem, am: 03/03/2007 10:33

... und nicht nur die Rohstoffe. Selbst die renommiertesten deutschen Autohersteller lassen viele Baugruppen billig in Fernost oder anderswo produzieren und montieren, Zulieferteile dafür kommen wieder aus anderen Ländern und zum Schluss haben wir die gute deutsche Wertarbeit. Ob der Seetransport fertiger Autos da teuerer ist, bezweifele ich stark.

Klaus

Der Transport macht nur einen geringen Teil aus - man schaue sich doch mal die Überführungskosten an - das ist der Preis für das Schiff, den Transport, die Verladung, den Diesel, die Wartung etc. plus den Gewinn des Transportunternehmens - der Umweltkostenanteil ist marginal.

Wesentlich spannender sind die Fragen ob die Gute Frau Kommentatorin schon mal eine Banane aus Übersee gegessen hat, Fruchsaft getrunken, oder Wein vom anderen Ende der Welt getrunken hat - das sind sozusagen &quot;Wegwerfartikel&quot; und werden um die halbe Welt transportiert - DAS ist eine schlechte Umweltbilanz - ein Auto ist nachdem es transportiert wurde hingegen viele Jahre im Einsatz.

Noch einmal:

Alle (Herstellungs und) Transportkosten für alle Bauteile des Prius sind im Verkaufspreis bereits enthalten. Das schließt die Siliziumproduktion ein, und die Aluminium-Herstellung von der Bauxitmine bis zum Blech usw. - wie bei anderen Herstellern auch, wenn die Kosten bei der Herstellung höher wären, wäre der Prius teurer.

Es ist eher eine Frage der Effizienz der Herstellung, also wieviel Energie wird tatsächlich benötigt und wie dreckig (CO²u und andere Schadstoffe) wird diese Produkt-Herstellungs-Energie erzeugt.
(Graue Energie)

In Deutschland wird sie wohl aus Öl und Kohle erzeugt, in Japan wahrscheinlich zu einem höheren Anteil aus Kernkraft, also von daher schon mal nicht mehr CO², hinzu kommt, das Toyota auch in dieser Disziplin der weltweite Benchmark ist, den andere krampfhaft zu erreichen versuchen.

Zum Thema Transportkosten kann man z.B. in wikipedia nachlesen, das eine Flasche Wein aus Australien 12 Cent Transportkosten hat, ein Pfund Kaffee 3 Cent. Ein Prius wiegt ~3000 Pfund also kostet die Überführung ca. 90 &amp;#8364; - wie gesagt: Inklusive Treibstoff für das Schiff und Gewinn für den Reeder, die Seeleute etc.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: gcf, am: 03/03/2007 10:54

Die Umweltbilanz von Kraftfahrzeugen ist in jedem Fall erschreckend, beim einen mehr, beim anderen weniger. Insbesondere bei aus Übersee importiertem Obst und Gemüse ist sie sogar verheerend, das will nur niemand wissen.

Entschuldigung, falls das ein wenig unsachlich geklungen hat, aber ich habe den Artikel gelesen. Meine Meinung: Wenn ausgerechnet ein traditionell der deutschen Automobilindustrie verpflichtetes größer-schneller-stärker-Blatt wie die AMS plötzlich die Umweltverträglichkeit von Kraftfahrzeugen an prominenter Stelle kommentiert, dann steckt dahinter eine konkrete Absicht. In diesem schon fast bösartig unsachlichen Kommentar geht es IMHO nicht um die Ökobilanz von irgendwas, sondern einzig darum, eine Technologie zu diskreditieren, die man hierzulande komplett verpennt hat und die allmählich zu populär zu werden droht.

Allerdings ist das so durchschaubar, dass es schon wieder lächerlich ist. Klar ist es nicht toll, Produkte aller Art mit enormem Aufwand um den Erdball zu transportieren. Ginge es jedoch wirklich um die Ökobilanz, hätte sich die Verfasserin gewiss auch um den Prozentsatz von importierten Zulieferteilen bei &quot;einheimischen&quot; Produkten sowie um die durch die Hybrid-Technologie eingesparten fossilen Brennstoffe - bezogen auf ein Fahrzeugleben - gekümmert. Hat sie aber nicht, weil ihr Thema ein völlig anderes gewesen ist.

Grüße, Egon

Hallo,

wie Recht der Egon doch hat! Ziel dieses Artikels ist einzig und allein, den Prius zu verunglimpfen!

Allerdings stellt er auch die momentane Unfähigkeit der deutschen Autoindustrie dar!

MfG Paule

Hallo,

in einem anderen Forum hat ein Nutzer dazu einen bitterbösen Leserbrief geschrieben...
Das &quot;Ergebnis&quot; war so wie gcf es schon schrieb, denn schließlich werden/müssen die guten deutschen Produkte ja auch zu ihren Bestimmungort transportiert werden.


Gruß René

Wenn man nichts Vernünftiges hat, an dem man rummäkeln kann und um das eigene Unvermögen oder Unlust zu kaschieren dann behauptet man Dinge, die unbeweisbar aber sehr ohrgefällig sind.
Das war und ist teilweise bei den Solarzellen auch so: &quot;Die erzeugen ja nicht mal soviel Energie, wie sie zu ihrer Herstellung verbrauchen&quot; . Ich frage dann immer, was erzeugt denn überhaupt nach seiner Herstellung Energie, die nichts mehr kostet, keinem schadet und unendlich zur Verfügung steht. Auch das Uran ist bald zu Ende.

Speziell bei Motor-Talk wird immer wieder nach der Gesamt-CO2-Bilanz des Prius gefragt. Es wird dann anhand irgendwelcher Untersuchungen (mit Links) die Behauptung aufgestellt, dass diese Bilanz bei Hybridfahrzeugen nicht sonderlich gut aussehen würde, hauptsächlich aufgrund des Herstell- und Recycling-Aufwandes für E-Motoren, Batterie und die ganze Leistungselektronik, z.B. im Inverter.

Sind euch Untersuchungen bekannt, die das Gegenteil beweisen? Die Zahlen von Toyota selbst kann man da ja schlecht nehmen, da hier Parteilichkeit anzunehmen ist.

Gruß
Gottfried

Wenn sie alle mal Hybride fahren, und das werden sie bald, dann wird diese Frage nebensächlich sein.

Die Batterien sind so wertvoll, dass sie zu knapp 100 Prozent recycled werden. Toyota ist einer der wenigen Hersteller, der Angaben zu seiner Gesamtbilanz macht. Solange keine Daten aller anderen Hersteller vorliegen, ist jeder Vergleich spekulativ.

Es gibt ja diese amerikanische Studie, in der ein V8 Jeep Wrangler das insgesamt ökologischste Auto darstellt. Abgesehen davon, dass du Studie stark gefärbt ist, ist da was dran. Minimalismus.

Aber unser Weg zeigt nicht in Richtung technische Steinzeit sondern nach vorne! Evolution.
Deswegen werden sich die Lösungenansätze zur Gesamtbilanz mit zukünftigen Techniken befassen und nicht mit Motoren mit einem lächerlichen Wirkungsgrad wie der im Wrangler.

Es ist tatsächlich so, dass sich mit modernen, spasamen Autos der Anteil des Energieverbrauchs mehr in Richtung Rohstoffe, Herstellung, Wartung, Recycling und Entsorgung verlagert. Allerdings sinkt zumindest bei Toyota gleichzeitig der Gesamtenergieverbrauch eines Autolebenszyklus.

Have a nice Prius!

Holger<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Coupéspace, am: 05/03/2007 15:34

gshybrid schrieb:
Sind euch Untersuchungen bekannt, die das Gegenteil beweisen? Die Zahlen von Toyota selbst kann man da ja schlecht nehmen, da hier Parteilichkeit anzunehmen ist.

Vielleicht braucht man dafür keine Untersuchungen - es reicht ein wenig Logik:

CO2 entsteht bei der Herstellung nicht aus Vergnügen, sondern als Nebenprodukt der Produktion durch Energie aus Kohle/Öl/Gas.

Diese sind auf dem Weltmarkt zu einem gerade nicht besonders niedrigen Preis zu bekommen - für Deutsche Hersteller ebenso wie für Toyota.

Die Gewinnmargen im Automobilbau kann man auch in etwa abschätzen, in Anbetracht das Toyota gute Gewinne macht, ist nicht davon auszugehen, das sie eine schlechtere Gewinnmarge haben als andere.

Würde die Herstellung von Hybridfahrzeugen wesentlich mehr Energie erfordern würden sie entweder wesentlich teurer sein oder Toyota müßte mit wesentlich geringeren evtl. sogar negativen Gewinnmargen arbeiten. Diese könnte man aus den oben genannten Studien errechnen - käme dabei z.B. raus, das die Annahme einer so schlechten Bilanz die Annahme impliziert Toyota würde 20.000 &amp;#8364; an Energiekosten zusätzlich haben, wäre dies unplausibel, da dann mit Sicherheit kein Gewinn mehr realisierbar wäre.

Der Prius/ein Hybrid ist nach Angaben deutscher Hersteller 2000 &amp;#8364; teurer als ein konventionelles Fahrzeug - in der Herstellung, das schließt anteilige Entwicklungskosten ein (sowie die nicht gerade knapp bemessenen Managergehälter), ebenso wie nicht gerade billige Materialien und die Energie für die Herstellung selbiger sowie der aufwendigen Elektronischen Komponenten - wieviel von den 2000 &amp;#8364; können also Energie/CO2-Kosten sein? Sicher nicht mehr als die Hälfte.

1000 &amp;#8364; Öl sind etwa 1 Tonne CO2, das spart ein Prius in spätestens 2 Jahren wieder ein - genau wie Toyota auch sagt, man sollte das Auto halt nicht vor 2 Jahren (bzw. entsprechende Kilometerleistung) verschrotten - dann hat es auch einen Vorteil für die Umwelt.

Hinzu kommt - auch ein Unternehmen kann Ökostrom aus regenerativen Energiequellen einkaufen und könnte zumindest die 1000 &amp;#8364; Energiemehrkosten damit neutralisieren - sicher auch mal ein Signal das man es ernst meint.

Eine Gesamtbilanz kann nicht isoliert von CO2 betrachtet werden, aber sie beinhaltet nicht nur den CO2-Aspekt.

Die Sache am Preis auszumachen fällt selbst mir als Prtius-Befürworter schwer. Wie soll man einen Kritiker überzeugen, wenn die Kosten für die Hybridtechnik defacto nicht bekannt sind?

Toyota hat den Break-even mit seinen Prius - wenn überhaupt - sicher erst vor kurzem erreicht. Jedenfalls nicht zu Zeiten des P1. Oder ist da jemand anderer Meinung?
Ergo wurden die Kosten nicht wirklich auf die P1 umgelegt. Aber die Investition wird sich zukünftig erstens ammortisieren und zweitens werden die Hybridkomponenten durch Massenproduktion und Fortschritt preiswerter werden.

Aber heute hat der Hybrid-Kritiker in diesem Punkt wahrscheinlich noch recht - und dem Prius-Fahrer ist's fein recht! Er macht ja das Geschäft.

Have a nice Prius!
Holger<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Coupéspace, am: 05/03/2007 20:31

Zum Thema Gewinn, Mercedes stellt die A und die B - Klasse immer noch ohne Gewinn her....
VW´s Gesamtbilanz der letzten Jahre war einfach nur schlecht....Opel, Ford sind auch nicht besser.....

Von den US-Firmen wollen wir erst garnicht reden....

Toyota hat soviel Cash Flow, das sie VW aus diesem Bar kaufen könnten.....

Es gehört Mut und viel weitsicht dazu ein Auto vom Schlage des Prius zu bauen. Und ein langer Atem! Der sich jetzt &quot;bezahlt&quot; macht.

Aber, wir reden jetzt alle über CO², wie sieht den die Gesamtbilanz des Schadstoffausstoßes des Prius gegenüber eines &quot;normalen Autos aus?
Erreicht er nicht schon Euro 5?!!!!!
Ich meine nicht nur der CO² Ausstoß ist wichtig, sonder das was &quot;Gesamt&quot; hinten raus kommt.
Lieg ich damit so falsch?

Gruß Carsten

Ja, aber das ist dem &quot;normalen&quot; Autofahrer ja offensichtlich noch weniger wichtig als das CO2, denn der Durchschnittsfahrer denkt (wenn überhaupt) an l/100km und &quot;was macht er Spitze&quot;.

Die KFZ-Steuer hatte zwar schon immer einen schadstoffbezogenen Schlüssel, dieser war aber offensichtlich viel zu gering angesetzt, um zum Umdenken zu bewegen. Auch die jetzige Änderung wird nur Wenigfahrer zum Umdenken bewegen.

Die Tabaksteuererhöhung hingegen hat tatsächlich ein Umdenken bewirkt - wie man nicht zuletzt an den sinkenden Tabaksteuereinnahmen sehen kann.

Allerdings haben auch die Mineralölsteuereinnahmen geringfügig abgenommen - besser als nichts.

cohiba schrieb:
...
Aber, wir reden jetzt alle über CO², wie sieht den die Gesamtbilanz des Schadstoffausstoßes des Prius gegenüber eines &quot;normalen Autos aus?
Erreicht er nicht schon Euro 5?!!!!!
...
Euro 5 kommt 2009, Euro 6 kommt 2014.
Und Prius erfüllt jetzt schon die Euro 6 - Norm.
(So hab ich das irgendwo gelesen)