Priusfreunde.de

Hallo,

ich habe eine Frage zum Getriebe des Prius.
Was passiert bei einer Vollbremsung mit ansprechen des ABS? Treten dabei nicht große Kräfte auf das Getriebe auf, da der Verbrenner und die beiden E-Motoren plötzlich blockiert werden?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Hallo,

es treten nur solche Kräfte auf, die der Prius klaglos weg steckt.

MfG Paule

Na ich denke mal das die Elektronik bei einsetzendem ABS ( spätestens dann ) intern in " N " schaltet !!?

Wenn nicht, wäre das ein Verbesserungsvorschlag um den Bremsweg drastisch zu verkürzen !

Was bedeutet das Umschalten auf "N" für die Kräfte im Getriebe?
Da der Prius keine Kupplung hat, werden doch trotzdem ruckartige Kräfte auf die E-Motoren übertragen, oder?

Na in " N " ist der Antriebsstrang vom Getriebe mechanisch getrennt !

@PitundPiII

Schau Dir den Aufbau mal genau an, erst schematisch, dann mechanisch.

Schema (mit guter Grafik, in Englisch):



Schema (mit schlechter Grafik, aber deutscher Übersetzung):



Hier siehst Du das System der zweiten und dritten Generation (links Prius II, rechts Prius III/Auris h/CT 200h):



Hier die zweite Generation im eingebauten Zustand. Die Beschriftung gibt die Anzahl der Zähne an:



Hinter dem eigentlichen Planetengetriebe befindet sich eine Metallgliederkette (in Beschreibungen des PSD vereinzelt auch als "Zahnkette" bezeichnet), welche die Kraft zum Vorgelege überträgt, danach das Ausgleichsgetriebe und dann bereits die Räder.

In der dritten Generation (also in P III, Auris h, CT) ist diese Kette entfallen. Das Zahnrad greift dort direkt in das Hohlrad, die Parksperre mit dem separaten Zykloidgetriebe liegt daneben:



Das PSD hat zwei Planetenträger, einer ist mit dem Benziner, der andere mit dem zweiten Motorgenerator verbunden. Der zweite Planetenträger läuft in Generation 3 mit wesentlich höheren Drehzahlen als das Hohlrad. Dadurch braucht der zweite Motorgenerator keine so hohen Drehmomente mehr.

Die ganze Mimik arbeitet schon immer - also seit dem 1997er Prius I - nahezu lautlos, weil sowohl das Hohlrad als auch die Planetenräder als auch das Sonnenrad schrägverzahnt sind. Das erlaubt die dauerhafte und verschleißarme Übertragung hoher Kräfte.

Deine Ursprungsfrage kann ich nur dahingehend beantworten, dass die verbaute Mechanik konstruktiv dafür ausgelegt wurde, die anfallenden Kräfte auch in Extremsituationen zu verdauen. Das muss man glauben, beweisen kann man es nicht. Die extrem niedrige Ausfallrate spricht aber dafür, dass es so ist.

Grüße, Egon

Danke Egon! Welches ist denn die bessere Lösung? Die aus dem P2 oder die aus dem P3?

PitundPill schrieb:
Hallo,

ich habe eine Frage zum Getriebe des Prius.
Was passiert bei einer Vollbremsung mit ansprechen des ABS? Treten dabei nicht große Kräfte auf das Getriebe auf, da der Verbrenner und die beiden E-Motoren plötzlich blockiert werden?
Ich glaube nicht, dass da irgendwas "blockiert" wird. Beim Übergang vom Gas auf die Bremse wird ja zuerst der Druck vom Verbrenner genommen (Einspritzung und Zündung werden abgeschaltet) und die Leistungstransistoren im Inverter werden vermutlich deaktiviert, damit keine aktiven Kräfte mehr auftreten. Verbrenner und die MGs können dann quasi "auslaufen". Nur das Hohlrad vom PSD und der daran gekoppelte MG2 ist ja fest an die Vorderräder gekoppelt und wird zwangsweise mit denen zusammen bis auf 0 abgebremst. MG1 und das andere Geraffel innerhalb des PSD können sich nach meinem Verständnis Zeit nehmen zum Auslaufen.

CWein schrieb:
Danke Egon! Welches ist denn die bessere Lösung? Die aus dem P2 oder die aus dem P3?
Das kann ich nicht beurteilen. Der Verzicht auf eine Kette - die ja einem gewissen Verschleiß unterliegt - scheint mir generell eine gute Idee zu sein. Ob das in diesem Fall mit einer höheren Belastung anderer Komponenten verbunden ist oder sonstige Nachteile hat, müssen die Spezialisten beantworten.

Grüße, Egon

CWein schrieb:
Danke Egon! Welches ist denn die bessere Lösung? Die aus dem P2 oder die aus dem P3?
Beide bewähren sich im harten Alltag. Insofern sind beides gute Lösungen.

Gruß Holger

Moin

Wird bei einer Vollbremsung eingentlich die Energierückgewinnung abgeschaltet? (Freilauf)
Starkes rekupieren denke ich ist eine höhere Belastung für den Strang als starkes Bremsen da beim normalen Bremsen (Nur über die E-Motoren) die gesammte Energie der Masse des Fahrzeuges über die Motoren umgekehrt wird, beim mechanischen Bremsen über die Räder/Bremsen.



Schräg verzahnt sind KFZ-Getriebe, egal ob Automatik oder Schalter schon seit Adolfs Zeiten. Das Citreon Zeichen zeugt von der Erfindung des doppelt Schräg verzahnten Getriebes, welches keine Axialen Druckkräfte aufbaut. Schräge Verzahnungen sind also schon ein wenig älter als wir...

Hallo,

Ich gehe davon aus, dass bei aktivem ABS (also drehen - stoppen - drehen - stoppen etc..) auf das komplette Getriebe recht hohe Kräfte einwirken.

Es gibt allerdings eine Rutschkupplung zwischen Verbrenner und Getriebe.. das bringt aber nix für die Belastung des Getriebes...

Anscheinend scheint das Getriebe diese Belastung aber gut zu überleben...

Viele Grüße

Florian

Friesel schrieb:
Wird bei einer Vollbremsung eingentlich die Energierückgewinnung abgeschaltet? (Freilauf)
Nach offizieller Lesart wird bei einer Vollbremsung ausschließlich hydraulisch gebremst. Wenn dazu noch die IGBT-Leistungstransistoren im Inverter deaktiviert werden (wie in N), laufen die MGs im Prinzip "frei"; MG2 ist also völlig losgelöst von aktiven Rekuperationsaufgaben und wird von den Vorderrädern via Achsdifferenzial und Untersetzungsgetriebe nur passiv bis zum Stillstand mitgeschleppt.

Moin

Bedeutet dann also folgendes:

Beim rekupieren hängt sich der gesamte Wagen bis zur Maximalen Leistungsaufnahme der E-Motoren ins Getriebe, unter B wird diese reduziert, dafür bremst der Motor mit seinem Schleppmoment mit.

Beim Bremsen wird nicht mehr Energie vom Getriebe aufgenommen, da immer noch die maximale Leistungsaufnahme der E-Motoren bremst (in B mit Motor mit verringerter E-Leistung), plus den Rädern.
(Die Räder aber hängen sich beim bremsen nicht ins Getriebe, sie hängen sich in die Achsaufnahme wie bei jedem anderen PKW auch.)
Der Benziner ist hierbei, außer in B, ausgekuppelt.

Bei einer Vollbremsung wird der Benzinmotor sowie die E-Motoren "ausgekuppelt", die E-Motoren drehen ohne Bremsleistung frei mit, auch ein ansprechendes ABS führt dann zu keiner höheren Belastung, da das Getriebe weiterhin frei mit dreht und nur sich selber plus E-Motor als Masse beschleunigen und Bremsen muß


Für mich bedeutet das: Jedes Beschleunigen und jedes rekupieren belastet den Antriebstrang mehr als eine Vollbremsung. Die maximale Belastung des Antriebsstranges findet beim maximalen rekupieren statt, nicht beim maximalen Bremsen.

Moin
Björn

Friesel, bitte laß Adolf zukünftig raus.Bei der Sch..., die von ihm stammt, hat er hier nix zu suchen. Nicht einmal als Redewendung.