Priusfreunde.de

Hohes Drehmoment auch kein Vorteil mehr, da dies eh die E-Maschine bereitstellt.

Hohes Drehmoment ist eher Nachtteil, denn es macht die Teile von Motor und Getriebe schwerer. Anzug kommt nicht vom Drehmoment sondern von der Leistung. Aufgrund der unterschiedlichen Drehmomentwandlung im Getriebe ist das Drehmoment an der Achse bei gleicher Leistung aber gleich groß also auch der Vortrieb. Es ist also nicht so wie Autobild beharrlich berichtet "das hohe Drehmoment von ... Nm bringt eine starke Beschleunigung".

Grüße Erirad

...vielen Dank fuer die vielen Antworten in so kurzer Zeit. Ich bin überrascht, dass der Dieselmotor insgesamt so schlecht bei der Bewertung durch Prius-Fahrer weg kommt.

Wer hat denn schon mal einen Diesel-PKW und einen Prius längere Zeit besessen bzw. im Alltag ausprobiert?

Mal sehen, wie die französischen Diesel-Hybridmodelle sich im Alltag machen.

Freue mich auf jeden Fall auf die morgige Fahrt mit meinem PIII (u.a. mit Benzinmotor und Elektromotor) .

ICH! Wobei Prius jetzt erst 1 Jahr. Davor Corsa C Benziner (da war ich recht angetan von) und davor mit wenigen Ausnahmen nur Diesel. Aber seit Grobstaub nicht mehr in die Stadt gelassen wird (Hannover) und (gefilterter) Feinstaub sich als technisch aufwendig und nicht immer zuverlässig erwies kommen Diesel für mich erst mal nicht mehr in Frage.
Habe im familiären Umfeld leider etliche defekte Einspritzpumpen / DSG /Multtronik /Turbolader / Kupplungen bei Dieseln aus den Häusern MB /BMW /FIAT / NISSAN /VAG miterlebt und bin so etwas davon abgekommen.

Die Zuverlässigkeit meines 190D Automatik muss der Prius allerdings erst toppen (100.00km in 2 Jahren, ein Satz Reifen, ein Satz Bremsen (bei Kilometerstand ca. 180.000) und das war es).

Ich fahre jetzt noch rund 28.000km im Jahr und muss meinen Sprit und Reparaturen selber bezahlen. Da führt für mich kaum ein Weg am Prius vorbei...

Ist der 190D ein Massstab für einen aktuellen Prius?
Vergleiche das mit einem aktuellen Modell und du wirst sehen...

Moin
@eirad

Wow, ganz andere Erkenntnisse. Leider obligt dir wohl ebenfalls ein Fehler.

Woher kommt Leistung? Richtig: Drehmoment mal Drehzahl. Darum ist das Drehmoment sehr wohl wichitg insbesondere wenn man mit Drehzahlabfällen bei gleichzeitigen Drehmomentanstieg arbeitet wie in der Landwirtschaft oder im LKW-Sektor. Oder warum meinst du hat unser Trecker 7,5 Liter Hubraum aber nicht mehr PS wie der aktuelle Prius?

Und im PKW-Bereich beschreibt das Drehmoment die Beschleunigung bis endlich ausreichend Leistung anliegt um sie über diesen Wert zu beziffern. Was bringen dir 400 PS bei 6000 Umdrehungen wenn dein Motor beim Anfahren nur 1000 Umdrehungen macht? Und da, wie gesagt, kommt das Drehmoment ins Spiel.


Drehmoment ist durch nichts zu ersetzen als durch Drehmoment es sei denn du möchtest nur noch Drehorgel spielen.

Moin
Björn

ich hatte auch mal einen diesel. lange bevor es in mode kam. und ich sagte damals jedem, dass der diesel der motor der zukunft sei. etwas mehr feinarbeit an dämmung und lagerung, ein turbolader und ein paar zusätzliche zylinder vieleicht. einige meinten zwar, ich hätte recht damit, aber sie würden schon rein aus emotionalen gründen lieber am benziner festhalten. diese fahren inzwischen natürlich diesel und geben mir natürlich recht, dass ein hybrid derzeit die technik der zukunft darstellt. aber irgendwie ist es ihnen doch lieber...

mein diesel war übrigens einer der sehr seltenen 626 mit 2,0l und sagenhaften 64ps. baujahr 1985, ohne schnickschnack aber trotzdem den vw-treckern aus dieser zeit um lichtjahre voraus. die hatten immernoch den ersten diesel aus dem golf 1 im angebot. selbst im damals gerade neu auf den markt kommenden 3er. oder der sierra 2.3 diesel, den mein schwager fuhr, der soff locker 8l(meiner 6,4), und zog nicht ein stück. von 60-100 im 4ten brauchte mein 626 respektable 12s, fast genausolange, wie der 90ps benzinvorgänger der es in 11s schaffte. der sierra konnte im 4ten nicht gemessen werden, weil keine beschleunigung stattfand, kein scheiß! im dritten brauchte er für die übung 18s. von den ganzen defekten mal gar nicht zu reden.

Dieselmotoren könnten auch umweltfreundlich betrieben werden - mit nachwachsendem Pflanzenöl... - Vorausgesetzt das der "Energiebauer" ohne Unmengen Dünger arbeitet.

Bei Diesellokomotiven wandelt man mit Turbinen den Diesel-Kraftstoff in Strom um und betreibt damit die Elektrofahrmotoren. Das hohe Gewicht der Konstruktion ist hier sogar von Vorteil, da die Lok sonst keinen Zug ziehen könnte - Stichwort Schlupf.

Analog dazu könnte eine leichte, gekapselte, verkleinerte "Diesel-Tubine" Strom erzeugen und diesen in die Fahrmotoren speisen und den anfallenden Überschuss in einen Akku laden.

Hallo!

SpacerX schrieb:

Bei Diesellokomotiven wandelt man mit Turbinen den Diesel-Kraftstoff in Strom um...

Gasturbinenloks (mit Dieselkraftstoff betrieben) hat es in der Vergangenheit gegeben, aber sie haben sich nicht bewährt. Der Standardantrieb für Dieselloks ist nach wie vor der Kolbenmotor. Wirkungsgradmäßig ist er der Gasturbine überlegen.

Also ich habe einen Diesel als Zugfahrzeug, eigentlich nur deswegen weil er Vorsteuerabzugsberechtigt ist, sonst wäre es ein RX400h oder 450h... Das Auto fährt nur Autobahn mit dem Anhänger dran, zumindest ist es ein Euro 6 Diesel, was aber die Grundporblematik nicht so viel verbessert.

Der Diesel hat mittlerweile all seine Vorteile verspielt. Durch Downsizing, gibts auch kein unbändiges Drehmoment mehr. Früher hatte ein 3L Turbodiesel 140PS herum, das ist ab Standdrehzahl gegangen. Heute hast 140PS mit 1,6L Hubraum, das geht genau gar nix, bevor sich der Lader nicht dreht.
Dann hast so wie bei meinem Galaxy (der aber eh 2L Hubraum hat) ein Drehzahlband, 1800-3300 U/min. Darunter stirbt er ab, mir ist sogar mal auf einer Auffahrt während des Fahren der Motor ausgegangen... und darüber produziert er nur eine Geräuschänderung und keine Leistung mehr.
Wie so 1.6L Diesel in dem Minivan tun würde ich gerne wissen, vor allem wie lange das hält, wenn man immer mit der maximalen Anhängelast durch die Gegend fährt...

Da ich ja jetzt auch ein Auto ohne Dach besitze, kann ich zum Thema Diesel nur sagen: Jeder Dieselfahrer soll man seine Nase in den Auspuff stecken wenn der Motor läuft und mir dann erzählen das das super riecht... Wenn ich mit dem Cabrio hinten nach fahre, kann ich den ganzen Dreck und Gestank einatmen. DANKE DIESELFAHRER.

Ein Benziner riecht auch nicht nach Rosenwasser, aber ich habe den Prius schon öfters mal bei geschlossener Werkstatttüre und ohen Abzug laufen lassen und selbst im Kaltlauf riecht man die Abgase kaum.

Ich bin auch ein ehemaliger Diesel-Fahrer (Fan). 2x Mazda 626 (Comprex-Diesel Bj.1994,75PS,2l und Bj. 2001) über 12 Jahre und 3 Jahre Renault Laguna. Die beiden Mazdas waren absolut zuverlässige Autos mit knapp 7l Verbrauch. Über den Renault möchte ich nicht reden, das tut zu weh.

Vom Fahrgefühl bin ich auch noch immer Diesel Fan (Drehmoment von unten weg), aber das kann der Prius dank der 200Nm des Elektromotors ja auch ganz gut.
Diesel würde im Prius für mich auch keinen Sinn machen:

• schwererer Motor
• Umweltsau
• schwierger zu starten (mehr Stromverbrauch durch "Anlasser")
• das sanfte Starten des Prius Motors wär damit sicher nicht möglich

Den französichen Diesel-Hybriden stehe ich alleine schon wegen der Erfahrungen mit anderen franz. Autos sehr skeptisch gegenüber.
Franz. Autos sind schön designed (bes. Citroen), aber sonst!?!?!

Benzin-Elektro ist für mich für die nächsten Jahre die einzig sinnvolle Kombination, vorallem als Plugin mit ca. 50 km Reichweite rein elektrisch. Der Prius-Plugin geht auf jeden Fall in die richtige Richtung, allerdings nicht für 37000Euro bei "nur" 25km Reichweite.

Hallo!

Ich bin von 1984 bis 2006 mehrere Diesel gefahren - Daihatsu Charade (1Liter Dreizylinder mit 37 PS:-))), dann Golf I GTD, Golf II (70 PS Wirbelkammer) und schließlich den Golf III TDI 90PS.
Beim Golf I war ich der Viertbesitzer (!) und hatte deshalb auch eine kostspielige Reparatur: Austausch des Zylinderkopfes wegen Stegrissen... das hat damals ATS 20.000,- gekostet (umgerechnet ca. EUR 1500,-)
Die anderen Diesel sind ohne nennenswerte Probleme gelaufen.

Beim Prius begeisterte mich die ruhige Fahrweise und der Verbrauch, der (CO2-bereinigt) unter dem des Golf III lag. Weiters war das Gewissen besser: Kein Einnebeln des Hintermannes mehr bei rasanter Beschleunigung. An langen Autobahnsteigungen wirkte der TDI souveräner, aber mit mehr Vibrationen.

Auch wenn ich jetzt Batterieauto fahre, sehe ich die Hybriden von Toyota als die Fahrzeuggattung an, die ich wieder kaufen würde, wenn ich ein Langstreckenauto bräuchte.

zu #163567 von Friesel

Durch die dauernde Bejubelung des Drehmoments bei Dieselmotor in den Medien im Zusammenhang mit Beschleunigung macht die die Aussage leider nicht richtiger. Sie dient hauptsächlich dazu den Diesel als den überlegenen Motor darzustellen. Hauptträger der Beschleunigung bleibt die Leistung und nicht das Drehmoment.
Wer mehr wissen will lese z. B. den Beitrag von Timo Rieseler. Dort ist alles einigermaßen volksnah mit Grafiken erklärt.

Grüße Erirad

Drehmoment und Leistung

Ja, ja, das Drehmoment. Jeder hat es (irgendwo in den Tiefen des Motors, man kommt da sehr schlecht ran), aber wer weiss schon, was ein Drehmoment so macht den ganzen Tag, wozu das gut ist oder auch nicht, und warum alle immer nur über PS reden? Im Internet gib es wahrscheinlich mindestens drölf Erklärungsversuche zu dem Thema "Auto und Drehmoment", aber einen guten habe ich dabei noch nicht gefunden. Schon manch einer hat sich eine Menge Mühe gemacht, das Thema allgemeinverständlich darzustellen, aber trotz teilweise guter Ansätze kommt dann häufig so viel Blödsinn dabei raus, dass ich mich genötigt sehe, jetzt endlich einmal die drölfundeinte Version zu dem Thema aufzulegen. (Alles lesen, http://www.e34.de/tuning/drehmoment.htm)

Der Peugeot-Hybrid wurde ja mal gegen den normalen Diesel getestet,Verbrauchsvorteil lag bei ca.0,2L,also richtig sparsam gegenüber einem normalen Diesel ist der Hybrid-Diesel nicht wirklich.

Moin
@erirad

Zitat:
Ganz anders hingegen elastische Maschinen, die sich durch gleichmässige Leistungsentfaltung auszeichnen und schon kurz über Leerlauf kräftig zupacken, also bereits früh ein grosses Drehmoment und damit eine hohe Leistung entwickeln. Sie ermöglichen schaltfaules und souveränes Fahren. Auch aus niedrigen Drehzahlen beschleunigen sie kräftig, ohne dabei angestrengt zu wirken. Dies ist die Charakteristik von grossvolumigen Acht- und Zwölfzylindern.

Zitat Ende.
Was schrieb ich oben? Leistung ist Drehmoment mal Drehzahl. Ergo hilft ein großes Drehmoment sehr wohl beim beschleunigen, bis eben bei höheren Drehzahlen (Drehmoment fällt dann meist wieder) ausreichend Leistung (durch Drehzahl) bereit steht. Merh Drehmoment=Mehr Leistung=bessere Beschleunigung in allen Lagen. Kein Drehmoment=keine Leistung.


Ein Auto mit einem nur sehr geringen Drehmoment säuft man an der Ampel gerne mal ab, vor allem wenn man die Kupplung nicht quälen möchte und mit 4000 Umdrehungen anfahren will.


In einem Punkt irrt aber auch dein Schreiber: Das Turboloch hat nichts mit der fehlenden Turbowirkung im unteren Drehzahlbereich zu tun. In diesem Bereich verhält sich ein Turbo ähnlich seinem Saugerpendant in Sachen Drehmoment und Leistung.
Das Turboloch macht sich bemerkbar wenn man bei maximal abgenommener Leistung vom Gas geht. Dann bricht der Abgasdruck ein, der Ladedruck folgt mit dem selben, die Ladedruckanreicherung fällt zurück. Gebe ich nun wieder gas muß der Motor erst im Saugerbetrieb wieder Abgasdruck aufbauen, was bei großen Ladern lange dauern kann, der Lader wieder Ladedruck aufbauen, auch das nimmt Zeit und dann die Ladedruckanreicherung wieder Sprit freigeben. Hat man beim Bus T3 Turbo 70 PS anliegen und nimmt Gas weg, dann stehen plötzlich beim wieder Gas geben nur noch 50 PS für eine gute Sekunde zur Verfügung. DAS ist das Turboloch.

Darum hat Walter Röhrl seinen Audi Quattro Turbo immer mit getretenem Gas plus getretener Bremse um die Kurven gejagt, so blieb der Turbodruck aufrecht erhalten.




@scremer
Das wundert mich nicht. Wie soll man einen hohen Wirkungsgrad mit Mitteln die dem Benziner zugedacht sind, und dort auch nachvollziehbar wirken, erhöhen.

Moin
Björn

Friesel schrieb:
Kein Drehmoment=keine Leistung.
Hohes Drehmoment = auch keine Leistung = keine Beschleunigung, wenn die Drehzahl fehlt.

Das als letztes meinerseits, da es zu weit vom Thema ist.


Grüße Erirad