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Wie ist das bei euch Balkonkraftwerklern eigentlich mit den Zählern? Habt Ihr Zweiwegezähler verpasst bekommen? Falls ja: was kosten die jährlich dann extra?

Mein Netzbetreiber hat mir nämlich mitgeteilt dass mein vorhandener (digitaler) Zähler (ohne Rücklaufsperre) gegen einen ZW-Zähler getauscht würde sobald ich so ein Kraftwerk anmelde weil denen die BNetzA das so vorgegeben hat.

Da meine Grundlast tagsüber nur so zwischen 50 und 200W liegt würde sich das mit einer höheren Zählergebühr leider noch viel weniger lohnen... (hinzukommt dass die Anlage auch erst ab Mittag richtig Sonne bekommen würde). Der ZW-Zähler würde laut Recherchen ca 40EUR/Jahr extra kosten und ich könnte bei den aktuellen Strompreisen ca. 90EUR/Jahr sparen....


Grundsätzlich würde ich es begrüßen wenn hier nicht jeder (begrenzt durch seine baulichen und finanziellen Möglichkeiten sowie Eigentumsverhältnisse) für sich alleine kämpfen müsste sondern das Thema Energieversorgung breiter angegangen werden würde, z.B. über kleine Genossenschaften die sich für ihr Dorf / Wohngebiet / Stadtteil überlegen was dort am sinnvollsten wäre...

Andi_K schrieb:
Wie ist das bei euch Balkonkraftwerklern eigentlich mit den Zählern? Soviel ich mitbekommen habe, wird der Strom aus dem Balkonkraftwerk nicht gezählt. Bedingung für eine Inbetriebnahme ist, dass ein Zähler vorhanden sein muss, der nicht rückwärts zählen kann.

Einen momentanen Stromüberschuss kann man also nicht dazu nutzen, um seinen Zählerstand wieder zu verkleinern. Wird im Moment mehr erzeugt, als verbraucht wird, verschenkt man den Überschuss ins Netz.

eppf

eppf schrieb:

Wird im Moment mehr erzeugt, als verbraucht wird, verschenkt man den Überschuss ins Netz....oder man speichert ihn für schlechte Zeiten.

MfG Harzbube.

Andi_K schrieb:
Wie ist das bei euch Balkonkraftwerklern eigentlich mit den Zählern? Habt Ihr Zweiwegezähler verpasst bekommen? Falls ja: was kosten die jährlich dann extra?
Ein Balkonkraftwerk bei einem alten Ferarris-Zähler einzusetzen ist nicht erlaubt. Du musst das Balkonkraftwerk sowohl bei der BNetzA als auch dem Netzbetreiber anmelden.
Der Netzbetreiber prüft, ob Du einen digitalen Zweirichtungszähler hast. Wenn nicht, installiert er den. Ansonsten würde der Ferraris-Zähler ja rückwärts zählen, wenn Du einspeist. Damit würdest Du für jede eingespeiste kWh dasselbe bekommen, was Du ansonsten bezahlt hättest. Der digitale Zähler zeigt einerseits den Verbrauch an und als weiteren Wert die Einspeisung. Für die Einspeisung bekommst Du vom Netzbetreiber nichts. Dafür ist die Anmeldung fast ohne Aufwand und in der Praxis werde ich fast nichts einspeisen.

Bei mir war der digitale Zähler bereits installiert. Westnetz hatte das schon vor ein paar Jahren gemacht.

Erkundige Dich was ein digitaler Zweirichtungezähler bei Deinem Netzbetreiber im Austausch kostet. Sollte nicht viel sein. Jeder Netzbetreiber legt das für sich selbst fest.

Was einiges mehr kostet ist ein Smart-Meter. Den brauchst Du für ein Balkonkraftwerk aber nicht.

Andi_K schrieb:

Da meine Grundlast tagsüber nur so zwischen 50 und 200W liegt würde sich das mit einer höheren Zählergebühr leider noch viel weniger lohnen... (hinzukommt dass die Anlage auch erst ab Mittag richtig Sonne bekommen würde).
Wenn Du so wenig verbrauchst, lohnt sich ein Balkonkraftwerk für Dich finanziell vermutlich nicht. Sofern es Dir darauf ankommt, dass es sich lohnen soll. Ich habe mir meinen Yaris Hybrid auch gekauft, obwohl es sich in Nachhinein nicht gelohnt hat, weil in den letzten 8 Jahren Benzin immer billiger wurde statt teurer. Erst in diesem Jahr wurde es teurer als vor 8 Jahren......

Bei mir ist die Situation mit 4 Personen im Haushalt, die alle elektrische Geräte nutzen ganz anders. Plus ein Netzwerk mit NAS und entsprechenden WLAN-Access-Points. Ich habe seit Installation am 6. März keine einziges kWh ins Netz gegeben. Aber über 40 kWh gespart.

harzbube schrieb:
...oder man speichert ihn für schlechte Zeiten. Die Kosten/Nutzenrechnung bei einem Speicher für ein 600W Balkonkraftwerk möchte ich lieber nicht sehen .

eppf

Man kann auch über Insel erzeugten und gespeicherten Strom mit einem regelbaren Gti zur Grundlastdeckung verwenden.
Diy ist dort angesagt und funktioniert bei uns tadellos !

Die Rechnung ist doch ganz einfach: wieviel kostet eine kWh Speicherkapazität und wieviel kostet eine kWh Strombezug aus dem Netz? Daraus ergibt sich dann wie oft der Speicher geladen werden müsste bis er sich amortisiert hat. Tut er das vor Erreichen der Verschleißgrenze, lohnt es sich. Das setzt natürlich voraus dass man den Speicher "kostenlos" laden kann, d.h. dass da eh schon ne PV-Anlage rumsteht mit entsprechend Überschuss.

Aber wiegesagt: ich hab bereits nen digitalen Zähler (ISKRA MT-174 von 2016) den ich seit ein paar Tagen auch schön per Volkszähler auslese.

Rücklaufsperre ist keine drin, da fehlt das entsprechende Symbol und der Netzbetreiber hat mir das auch so bestätigt.

Und - ebenfalls bereits erwähnt: der Netzbetreiber hat mir auf Nachfrage gesagt dass er mir einen Zweiwegezähler einbaut wenn ich ein Balkonkraftwerk anmelde was die voraussichtliche jährliche Ersparnis von 90EUR um ca 40EUR zusätzliche Jahresgrundgebühr reduzieren könnte wenn man diversen Quellen im Internet glauben darf.

Meine Frage lautet deshalb: ist hier irgendjemand bei dem der Zähler wegen Balkonkraftwerksanmeldung aufgerüstet wurde und falls ja: was für ein Zähler und wie hoch ist die Jahresgrundgebühr gestiegen?

Ich habe es noch nicht machen lassen aber für meinen Ortsbereich widersprüchliche Informationen gefunden:

Die EnBW sagt im Preisverzeichnis: eine Moderne Meßeinrichtung kostet genauso viel wie ein Ferrariszähler (20€/a) dafür kostet der Einbau einmalig ~100€, die Suewag wiederum möchte 1€/m mehr haben (bei kostenlosem Einbau), das wäre aber auch noch verschmerzbar.

D.h. du müsstest sicherheitshalber bei deinem Netzbetreiber und derzeitigem/zukünftigen Stromanbieter nachschauen - eigentlich sind doch die Preise bundesweit reguliert? (ich versteh's nicht)

Bei meinem Netzbetreiber - SachsenNetze, vormals Drewag-Netz und ENSO-Netz - habe ich wiegesagt (per Online-Formular) nachgefragt und sogar nen Rückruf erhalten.

Zu den Kosten können sie jedoch nichts sagen - das macht der Messstellenbetreiber.

Hinzukommt noch folgendes: sobald man nen Zweirichtungsezähler drin hat, scheint sich auch was in Sachen Stromanbieterauswahl zu ändern - zumindest Check24 schreibt dass sie über ihr Portal dann keinen Anbieterwechsel vollziehen können und dass so ein ZR-Zähler bei Anbieterwechsel auch (jedes Mal!!??) getauscht werden muss: www.check24.de/strom/zweirichtungszaehler/

Wenn das stimmt, wäre es ein weiterer No-Go-Point für mich.

Andi_K schrieb:
dass so ein ZR-Zähler bei Anbieterwechsel auch (jedes Mal!!??) getauscht werden muss:
Ich denke bei dem Artikel geht es um Zähler, die auch den Strom einer PV-Anlage messen.
Den braucht man für ein Balkonkraftwerk nicht.

Ich habe einen ganz normalen digitalen Zähler.
Der kommt nicht von meinem Stromanbieter, sondern wurde vom Netzbetreiber Westnetz installiert. Muss daher beim Anbieterwechsel nicht getauscht werden.

Dieser digitale Zähler zeigt den Strom an, den man aus dem Netz bezieht und den Strom, der in das Netz eingespeist wird. Das Balkonkraftwerk wird nicht an diesen angeschlossen, sondern an eine Außensteckdose am Balkon. Also keine separate Erfassung wie bei einer normalen PV-Anlage.

Mein digitaler Stromzähler ist saldierend. D.H. wenn ich auf einer Phase mehr einspeise als ich dort verbrauche, aber die anderen Phasen insgesamt mehr brauchen, speise ich gemäß Zähler nichts ein.

Es ist also egal, auf welcher Phase ich einspeise.

Übrigens hat der digitale Zähler einen weiteren Vorteil. Man kann ihn sich gegen Mitteilung eines Freischaltcodes (kostenlos beim Netzbetreiber) so freischalten, dass er den Momentanverbrauch in Watt anzeigt und hat auch eine IR-Schnittstelle, um mit entsprechenden Adapter den Strom per Computer zu erfassen. Man spart sich also einen eigenen S0-Zähler zur Erfassung des Stroms.

Andi_K schrieb:
Und - ebenfalls bereits erwähnt: der Netzbetreiber hat mir auf Nachfrage gesagt dass er mir einen Zweiwegezähler einbaut wenn ich ein Balkonkraftwerk anmelde was die voraussichtliche jährliche Ersparnis von 90EUR um ca 40EUR zusätzliche Jahresgrundgebühr reduzieren könnte wenn man diversen Quellen im Internet glauben darf.Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Zweiwegezähler zur Erfassung der Einspeisung verbaut wird.

Es ist doch vollkommen nachvollziehbar, wenn sich ein Netzbetreiber nicht den Abrechnungsaufwand von Unmengen an Balkonkraftwerken antun will, die pro Jahr vielleicht 100 bis 200kWh einspeisen. Macht dann einen lächerlichen Einspeiseumsatz von ca. 10 EUR pro Jahr aus!

Wer einen Zähler ohne Rücklaufsperre im Haus hat und bei der Anmeldung einer Balkonanlage zwangsweise einen deutlich teureren Zähler verpasst bekommt, der kann das Projekt gleich knicken. Wenn es eine einmalige Einbaugebühr gibt und die laufenden Kosten zum Bestandszähler gleich bleiben, dann finde ich es ok. Der Zähler ohne Rücklaufsperre muss auf alle Fälle raus.

Hinzukommt noch folgendes: sobald man nen Zweirichtungsezähler drin hat, scheint sich auch was in Sachen Stromanbieterauswahl zu ändern ..Ich habe seit dem Bau meiner PV-Anlage auf dem Hausdach einen Zweirichtungszähler im Haus. Das hatte aber keinerlei Einfluss darauf, meinen Stromanbieter wechseln zu können, was ich schon zweimal durchgeführt habe, allerdings nicht über ein Vergleichsportal.

Von den Bayernwerken als meinen Netzbetreiber erhalte ich meine Einspeisevergütung und die Strommenge, die beim Zähler unter "Bezug" steht, wird über den von mir gewählten Stromanbieter abgerechnet. Ich lese beide Werte jeweils zum 31.12. ab und leite sie dem Netzbetreiber weiter. Der Netzbetreiber meldet dann den Bezugswert an meinen Stromanbieter.

eppf

Alle suchen Gas Bezugsquellen, auch Österreich war in Katar.

Von der mühsamen Suche nach Alternativen für russisches Gas
www.derstandard.at/story/2000134327962/v...-fuer-russisches-gas


Ich sage: Iran! Die Regierungen sollen sich nicht so anstellen.
Wenn man auf Gas nicht verzichten kann (nicht will!) dann ist Iran seit Februar 2022 Russland 10x vorzuziehen. Vor allem weil nur die USA und Israel ein Problem damit haben.

Ein 2020er Artikel im Tagesspiegel:
Europas Traum vom iranischen Gas ist geplatzt
www.tagesspiegel.de/wirtschaft/krise-der...platzt/25405808.html

...Das Land mit den zweitgrößten Reserven der Welt ...

Zitat:
Energieversorgung durch Flüssiggas
Betreibergesellschaft in Brunsbüttel gewinnt Shell als ersten Großkunden

In Brunsbüttel soll das erste deutsche Flüssiggasterminal gebaut werden, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Nun steht der erste Großkunde fest.
- www.spiegel.de/wirtschaft/gas-lng-termin...4b-b27e-dbca8d5d5900

Grüße, Egon

@cirr_s:
Im Prinzip bin ich bei dir, dass Iran allemal die bessere Wahl wäre im Vergleich zu einem Putin-Russland.

ABER, jede noch nicht erschlossene Erdgasquelle, die Probleme hat, erschlossen zu werden, auch wenn diese nur politischer Natur sind, ist eine gute Erdgasquelle!

Ich sehe es schön langsam so, dass man sich das ganze Thema Gas nochmals in Ruhe durchrechnen muss und zwar bezüglich der Klimabelastung, die tatsächlich inkl. der Bewertung sämtlicher Leckagen dahintersteht.

Bei LNG ist es jedenfalls schon so, dass man auch ohne die Leckagen ökologisch gesehen auf Erdölniveau landet.

Man kann also bezüglich des Klimawandels schon ziemlich sicher festhalten, dass unter den aktuellen Randbedingungen (Leckagen bzw. LNG-Vorkette) eine Ölheizung jeder Gasheizung vorzuziehen ist, wenngleich beide möglichst bald verschwinden müssen.

Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr macht es mich fassungslos, dass man Erdgas als nachhaltig einstufen ließ.

eppf