Priusfreunde.de

... wobei die Golfstaaten lt. Inforadio "NOCH JAHRZEHNTE" von der Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Quellen entfernt sind.

Bis auf weiteres wird dort der Wasserstoff aus Erdgas erzeugt. Das CO2 geht dann eben dort in die Atmosphäre - Hauptsache auf dem Papier nicht hier.

Zitat:
Versorgung für Winter 2022/2023
EU-Kommission plant verpflichtende Gasreserven

Der Krieg in der Ukraine könnte zu einem russischen Gas-Lieferstopp führen. Um die Versorgung für den Winter 2022/2023 sicherzustellen, plant die EU-Kommission unter anderem Mindestfüllstände für Speicher. In ihrem Entwurf drängen die Verantwortlichen auf Eile bei den Verhandlungen.- www.n-tv.de/politik/EU-Kommission-plant-...article23213352.html


Zitat:
Kriegskasse mit Rubel gefüllt
Braucht Putin unsere Gas-Euros überhaupt?

Russland liefert trotz Krieg und Sanktionen täglich Öl und Gas nach Europa. Füllen die Einnahmen daraus Putins Kriegskasse? Einige Ökonomen sehen da höchstens einen indirekten Zusammenhang und zweifeln daher am Sinn des lautstark geforderten Importstopps.- www.n-tv.de/wirtschaft/Braucht-Putin-uns...article23212312.html


Grüße, Egon

"Man muss sich aber dann so ehrlich machen, dass die Alternative lautet, unsere Wirtschaft mit einer extremen Energieknappheit dastehen zu lassen."

-> In dem Moment wo man das als gegeben hinstellt kommen jede Menge Vorschläge wie das mit EE doch geht, wie man noch mehr sparen kann und woran es scheitert und dann Genehmigungen zu verweigern oder zu verzögern wird hoffentlich auch kein Problem mehr sein.

Vieles passiert einfach nur deshalb nicht, weil es nicht die billigste Option ist.

Aus dem n-tv Link
überweisen Deutschland und andere europäische Länder nicht nur weiterhin täglich Hunderte Millionen Euro für Öl- und Gaslieferungen an Russland, die Summe ist sogar noch gewachsen.

Ist mir völlig wurscht ob Wirtschaft, oder "das Geld braucht Putin eh nicht zur Kriegsfinanz" - es ist schlicht und einfach unmoralisch am Tag 27 nach Kriegsbeginn, und aber vor allem am Tag 25 nach dem Start der Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung - noch so große Geschäfte täglich abzuwickeln. Zum verachten!

Und so wird der Habeck auch zu Recht vom Emir von Quatar behandelt, wie ich im Spiegel International lese:

www.spiegel.de/international/germany/red...96-ba44-2d86cef2b747

...In a certain sense, the seating arrangement is pretty much in keeping with the nature of the trip. As German Economy Minister Robert Habeck met with his Qatari counterpart on Sunday in Doha, the latter took a seat at the front of the room, on a chair with a visibly higher backrest.

Habeck himself had to sit at the long side of the room, in a row with the representatives of his delegation. ...

gcf schrieb:
-> In dem Moment wo man das als gegeben hinstellt kommen jede Menge Vorschläge wie das mit EE doch geht, ...Wie gesagt, hier sehe ich bisher nur Gerede, aber keine Taten!

Es gäbe so viele Windkraftanlagen, die in ihrer quasi Endlosgenehmigungsschleife warten, da hätte man die Zügel schon längst lockern können.

Insbesondere die fadenscheinigen Ablehnungsbegründungen durch den Rotmilan wurden doch schon längst widerlegt.

Wenn man Windräder auf denselben Status setzen würde wie Kohlekraftwerke, also die Versorgungssicherheit als wichtiges Kriterium festlegen würde, dann wäre wohl der Startschuss für viele derzeit noch blockierte Anlagen sofort möglich.

Wenn man sich bloß vor Augen hält, dass der Schwarzbau Datteln 4 vorletztes Jahr im Abstand von 400m zur Wohnbebauung in Betrieb gehen durfte, liegt es sowas von klar erkennbar auf der Hand, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Also nicht nur nahe dran, sondern auch noch ohne gültige Baugenehmigung!

Ebenso das Thema Re-Powering spricht Bände. Nicht einmal hier konnte man sich bisher zu einer Vereinfachung durchringen.

Welche Blüten der Genehmigungsvorgang treiben kann, zeigt ein Beispiel aus dem letzten Jahr (Bericht bei quer im BR). Da baut jetzt jemand ein veraltetes Windrad, anstelle eines neuen mit höherer Leistung, welches sogar noch kleiner wäre, als das genehmigte alte. Schlicht und einfach deshalb, weil nur das größere alte genehmigt wurde.

Also ich kann kein bisschen erkennen, dass hierzulande die Politik außer durch Worte irgendetwas bezüglich des Windkraftausbaus verbessert hat.

eppf

Da hast Du vollkommen recht - eben weil man es sich noch leisten kann zu blockieren geht es nicht voran.

Wenn dir aber Millionen Firmen im Nacken sitzen und drohen den Betrieb einzustellen wenn der Strom nicht mehr kommt, dann wird man das mit der Versorgungssicherheit auch schnell hinbekommen.

Statt dessen versucht man wieder den Status Quo zu verlängern, anders kann ich es nicht interpretieren, das man erst nach Katar fährt und nicht vorher schon per Order von ganz oben einfach mal die ersten 1000 WKA/PV genehmigt, aber vielleicht kommt das ja noch diese Woche.

Nicht Ausbaupfade sondern Mindestausbauleistungen!

Deine Betrachtung mit der schnellen Genehmigung von vielen WKA/PV-Anlagen hat leider einen kleinen Schönheitsfehler. Du betrachtest hier zu einseitig den Strom.

Insbesondere bei Gas geht es aber um die Heiz- und Prozessenergie und wir haben in D einen Gasverbrauch von ca. 90 Mrd. m3 pro Jahr, was ca. 900TWh Energie entspricht, also ca. dem 1.5-fachen unserer gesamten Stromerzeugung.

Davon kommen derzeit grob über den Daumen gepeilt 500TWh pro Jahr aus Russland.

Um neue Lieferquellen werden wir einige Zeit nicht herumkommen, wenn wir uns von Russland unabhängig machen wollen, auch wenn von heute auf morgen jedes Windrad und jede PV-Anlage genehmigt würde, selbst wenn sich die Anlage 10m neben einem Wohnhaus befindet.

Das Generalversagen in der Energiepolitik hat zwei Säulen, einerseits das Abwürgen des EE-Ausbau und andererseits die viel zu starke Abhängigkeit von einzelnen Staaten wie Russland. Letzteres vermutlich vor allem deshalb, weil man unbedingt jeden Hundertstel-Cent beim kWh-Preis einsparen wollte.

Die blind machende Geiz ist Geil Mentalität ist also nicht nur eine Eigenschaft vieler deutscher Verbraucher, sondern auch die Industrie lebt uns das schon lange vor und jetzt schreit sie Mordio, weil durch den Krieg die Energiekosten durch die Decke gehen.

Hauptsache billig, egal in welche Abhängigkeit man sich dabei begibt. Sollte uns einmal die Abhängigkeit von China auf die Füße fallen, dann wird es erst so richtig "lustig".

Weißt du, wo bei mir in gewisser Hinsicht Schadenfreude aufkommt? Dass der von Deutschland forcierte Taxonomie-Plan bezüglich Nachhaltigkeit von Gas mit Nordstream-2 als kostengünstige Bezugsquelle jetzt komplett vor die Wand gefahren wurde.

Jetzt redet kein Mensch mehr davon, die Nutzung von Gas zu forcieren, sondern man versucht krampfhaft, die unbedingt benötigte Menge irgendwo anders aufzutreiben.

eppf

Ist mir bekannt das Gas auch direkt zu Heiz/Prozeßwärme verwendet wird, auch hier wird es (erst) Alternativen geben, wenn man über den Preis dazu gezwungen wird - sonst erst wenn das Zeug einfach alle ist.

Alle Niedertemperaturanwendungen kann man mit Wärmepumpen bedienen aber selbst Hochöfen werden induktiv mit Strom betrieben.

Ja der Taxonomiedeal ging gründlich in die Hose, war womöglich sogar der Trigger für Putin - jetzt oder nie...

Es wird nur so sein, dass selbst der bestmögliche EE-Ausbau noch längere Zeit eine zusätzliche Gasmenge erfordern wird, die bei einem Verzicht auf russisches Gas ohne anderweitig neu erschlossene Bezugsquellen nicht ausreichen wird.

Auch wenn es jetzt zu einem massiven Wärmepumpenboom kommen sollte und infolge der Jahresarbeitszahl die benötigte Menge an kWh im Vergleich zu Gas sinken wird, den kurzfristig möglichen EE-Ausbau wird es auf alle Fälle sprengen.

Zur Taxonomie:
Was jetzt noch fehlt, ist ein Blackout in Frankreich im Sommer, wenn es zu einer massiven Hitzewelle kommen sollte und man deshalb einen Großteil seiner AKWs drosseln bzw. ganz abschalten muss, weil die Kühlkapazitäten nicht mehr ausreichen. Vielleicht wacht dann der Gallische Hahn auch endlich auf. Dann wäre der andere Teil des unsäglichen Frankreich/Deutschland-Deals auch noch vor die Wand gefahren.

eppf

Bin gespannt, ob die neue Regierung jetzt endlich die Genehmigungsprozesse bei Windkraft und PV-Anlagen vereinfacht.

Ein Balkonkraftwerk in Betrieb zu nehmen ist mittlerweile einfach, aber für die Inbetriebnahme einer PV-Anlage mit Netzanschluss muss man riesige Hürden nehmen. Zumal die Solarteure nicht nur "teuer" drin haben, sondern auch ausgebucht sind.

Würde man es wie beispielsweise in den Niederlanden vereinfachen, würden schnell weitere PV-Anlagen in Betrieb genommen.

Es wäre ja schon schön, wenn man ein Balkonkraftwerk mit mehr als 600 Watt betreiben dürfte.

Wie du richtig schreibst sind notwendige Installateure (für größere Anlagen) ausgebucht. Was du hier forderst ist von technischen Laien nicht mehr einfach durchzuführen. Die Begrenzung auf 600W ist auch zum Schutz von Mensch und Gebäuden.

Einer der Probleme sind die bürokratischen Vorgaben bei Anschluss einer PV-Anlage. Die sind beispielsweise in den Niederlanden wesentlichen geringer.

Man könnte das Limit für Balkonkraftwerke auch ohne technische Probleme auf 1000 Watt erhöhen. Und auch erlauben, dass man pro Haushalt mehr als eines installieren darf, wenn dies auf unterschiedlichen Phasen erfolgt.

Bei Windkraft könnte man auch in Wohngebieten Kleinstanlagen erlauben.

Es gibt viele Möglichkeiten die Hürden zu reduzieren.

Zumindest 600W an jeder Phase sollte dann aber auch noch gehen
Wenn es um Sicherheit ginge - man kann sich auch mit 20W ins Jenseits befördern.

---

Aber grämt euch nicht - der Benefit ist meist eh geringer als man denkt:

Ich habe seit 8.2. meinen Stromverbrauch (ohne WP und EV da anderer Zähler) im 10s Intervall aufgezeichnet und einiges daraus ermittelt:

Der tägliche Verbrauch lag bei 5.8kWh, davon sind 3.7kWh mit einer Leistung von maximal 300W bzw. 4.1kWh unterhalb einer Leistung von maximal 600W angefallen.
Betrachtet man nur den Verbrauch während die Sonne scheint sind die Zahlen 3.0kWh, 1,8kWh (300W) und 1.9kWh (600W).

Der Unterschied in der Autarkie sind also 2% zwischen 300 und 600 Watt - könnte ich 24h/7d und das 8 Monate im Jahr mit maximal 600Watt etwa 1000kWh EV erzielen (Speicher vorausgesetzt) sonst nur 500kWh.

Das ist weniger als das was uns Habeck als Energiegeld versprochen hat

In meinem 4-Personenhaushalt mit relativ hoher Grundlast, würde es schon viel bringen, wenn ich legal meine Balkonanlage auf 800 oder 900 Watt erhöhen dürfte. Oder ich eine zweite an einer anderen Phase anschließen dürfte.

Die Anlage selbst bringt nach erster Erfahrung eine Menge. Mehr als erwartet. Seit Installation am 6. März habe ich bisher nichts ins öffentliche Stromnetz eingespeist und in der kurzen Zeit schon 40 kWh für den Selbstverbrauch erzeugt. Die Anlage wird sich vermutlich in 3-4 Jahren bezahlt machen. Wobei es mir nicht wichtig ist, dass sie sich schnell bezahlt macht.

Gemäß meiner Aufzeichnungen (zeichne meinen Stromverbrauch seit 2012 lückenlos auf (per S0-Zähler) sollte ich voraussichtlich nur wenig ins Netz einspeisen (für das ich bei einer Balkonanlage 0 Cent pro kWh bekomme...).

Wegen der höhen Hürden einer normalen Solaranlage werde ich erst einmal eine Insel-Solaranlage auf Carport und Gartenhaus mit Pufferspeicher (LiFePo) aufbauen und damit getrennte Stromkreise (z.B. Garten, Wallbox, evtl. auch Waschmaschine, Trockner) betreiben.

happyyaris schrieb:
Bei Windkraft könnte man auch in Wohngebieten Kleinstanlagen erlauben.Damit wirst du sicherlich nicht glücklich.
Auf Wohngebäuden innerhalb von Siedlungen wirst du einerseits nur selten ein Strömungsverhalten haben, welches einen auch nur halbwegs brauchbaren Ertrag liefern kann und andererseits sollte man hier Dinge wie Vibrationen und Geräusche nicht unterschätzen.

Wenn man meint, sich einfach einen Propeller auf's Hausdach zu schrauben und die kleine WKA wäre fertig, der irrt leider gewaltig. Da ist der heute übliche Haushaltsstrompreis vergleichsweise ein Schnäppchen, wenn man die Stromgestehungskosten berechnet.

Beim Markt für kleine Windkraftanlagen sind viele Blender im Spiel! Die in Realität erzielbaren Stromerträge sind meist unterirdisch niedrig.

eppf