Priusfreunde.de

Richtig, das ist alles andere als neu. Es zeigt aber auf, wie gewaltig man pennt, endlich überschüssigen Strom sinnvoll verwerten zu können.

Es gibt zwar solarbetriebene Kleinanlagen, um Wasserstoff zu erzeugen, überschüssige Gigawatt werden dagegen abgeschaltet (Windräder) oder falls nicht schnell genug regelbar bis hin zu Negativpreisen verramscht.

eppf

Bevor ich auf Tibber umsteige habe ich mir mal den Spaß gemacht anhand meiner Volkszähler-Daten und den bei www.smard.de/home/downloadcenter/download-marktdaten veröffentlichten Börsenpreisen auszurechnen was mir der stündliche Tibbertarif im letzen Jahr gebracht hätte.

Als Nebenkosten habe ich 20Cent pro kWh angesetzt da dies die ungefähre Differenz ist zwischen Börsenpreis und dem was mir die Tibber-App als Preis für meine Region ausspuckt.

Fazit:

1.) Der durchschnittliche Strompreis lag inkl. Nebenkosten bei 44.02Cent/kWh.
2.) Mit meinem Verbrauchsprofil hätte ich effektiv einen Durchschnitt von 43.94Cent/kWh erzielt und den Markt nur marginal geschlagen.

PS: 4-Personenhaushalt, ca 2500kWh jährlich rein für Haushaltsstrom, d.h. keine Wärmepumpe und kein BEV.

PSS: gezahlt habe ich letztes Jahr nur ca 24Cent/kWh

Naja. Tibber hat eine Kündigungsfrist von 2 Wochen und früher war unser Grundversorger (die lokalen Stadtwerke) auch immer einer der günstigsten Anbieter in der Gegend (mit 28 Ct/kWh). Letztere verlangen seit dem 01.01.2023 nun aber 53 Ct/kWh.

Sollte sich das Verhältnis irgendwann wieder umkehren, ist im Fall der Fälle ein Zurückwechseln auch kein großer Aufriss.

Laut der Tibber-App liegt bei uns der Aufschlag zum Börsenpreis bei knapp 16 Ct/kWh. Da ich bisher aber keine Volkszähler-Installation hatte (und mir die Stromzähler-PIN auch erst vor ein paar Wochen habe geben lassen), habe ich auch keinerlei historische Daten über meinen stündlichen Verbrauchsverlauf, da muss ich jetzt einfach die Zukunft abwarten.

Neu ist das mit negativen Preisen nicht - nur während alle Höchstpreise bezahlen, der Steuerzahler auch noch einspringt wird gleichzeitig zusätzlich Geld durch eine Überproduktion vernichtet - das erfüllt in der Kombination schon den Tatbestand der Veruntreuung.

Deswegen finde ich dynamische Tarife a la Tibber eben so interessant.

Da mein NB sich nicht rührt (ich also keine MME bekomme), habe ich nun statt Tibber EnBW - ein Telefonat später ist klar, das ich da nicht bleibe (58Ct für WP-Strom wurde mir noch mal telefonisch bestätigt, ein anderes Angebot wollte man mir nicht machen) und stattdessen den WP-Stromzähler ausbauen lasse.

Bis dahin muß ich leider GG bezahlen oder die Zahlung verweigern, dann geht das Abklemmen evtl. schneller.

Mal sehen wann ich dann für den Hausstromzähler eine MME bekomme - eigentlich Vorschrift bei Balkonkraftwerk, an mir liegts nicht.

Du kannst übrigens deinen Messstellenbetreiber (und damit den Monteur deiner MME) selbst auswählen. Kostet halt entsprechend Geld und Zeit, einen zu finden.

marratj schrieb:
Aufgrund der trägen Regelbarkeit und damit einhergehenden Überproduktion in den Nacht- und Wochenendstunden, hat man die Hoch- und Niedertarife eingeführt ....
Mit dem Tarif von Tibber würde sich aktuell ein Nachtspeicherofen sogar fast wieder rentieren.Würde sich gegenüber welcher anderen Art zu heizen rentieren?
Aus privater Erfahrung mit Nachtspeicherheizung: ca. 50 J. lang keinerlei Wartungs- und Schornsteinfegerkosten. Marginale Reperaturkosten. Keine Kohle-, Öl- oder Gas- Umweltbelastung, für alle die damals auf Nachtspeicher gewechselt sind. Ok, Atomstrom und Abfall. Aber in SH hatte man mit GROWIAN die erste Windkraftanlage, welche scheitern musste. Dafür wurde wohl gesorgt, insofern mir das privat einmal richtig zugetragen wurde. WKA Wirkungsgrad heute ca. 41%. Sonnenschein im Winter und in der Nacht ? Wind ? Im Norden, aber sicher!

Windräder der Superlative gehen in der Wilstermarsch ans Netz

Die beiden Windräder leisten jeweils 6,6 Megawatt und übertreffen damit alles, was bislang in Deutschland an Land installiert wurde.- www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstei...z,windkraft1254.html
Gruß Hybridfan5

@marratj: dass Tibber letztes Jahr über dem Grundversorger lag steht außer Frage. Dieses Jahr könnte es vielleicht anders aussehen sofern die Preise wieder unter das Niveau von 2022 sinken. Aktuell liegt mein Grundversorger noch unter dem was Tibber mir als Durchschnittspreis angibt (38Cent vs 46Cent).

Erstaunlicher fand ich aber dass die stündliche Abrechnung mir rein gar nichts gebracht hätte gegenüber dem schnöden Durchschnittspreis. Dabei verbrauchen wir den meisten Strom eher am Wochenende (Kochen, Backen, Wäsche waschen) wo die Industrie weniger verbraucht und der Strom deshalb billiger sein sollte. Aber möglicherweise hebt sich das mit den vielen anderen Haushalten auf die am Wochenende ebenfalls mehr verbrauchen....

Die Tibber-App zeigte mir in den letzten Tagen Durchschnittspreise von deutlich unter 30ct/kWh an, heute ist es mit 27ct/kWh mal verhältnismäßig teuer. Nachts werden mir Preise (inkl Gebühr etc) von 11-16ct/kWh angezeigt, da lohnt es sich vor allem das E-Auto zu laden.

Mein jetziger Anbieter verlangt inklusive Grundgbühr 44ct/kWh.

@marratji: wie lange hat dein Wechsel gedauert? Bei mir seit Tagen keine Meldung, ich befürchte die sind wohl gerade mit Kundenansturm überfordert...

Der Wechsel dauert noch. Ich habe bei meinem aktuellen Vertrag regulär einen Monat zum Monatsende Kündigungsfrist (und hatte die Frist zur Sonderkündigung verpasst). Tibber kann also sowieso leider erst am 1. März anfangen, mich zu beliefern.

Ich hoffe jedoch, dass der Pulse (aktuelle Lieferzeit angeblich etwa 4 Wochen) bald kommt, damit ich dann schon mal die Auswertungen in der App habe.

Hier mal noch die gleiche Rechnung auf Monate runtergebrochen:



Die letzte Spalte zeigt auf Basis meiner Verbrauchsdaten den erzielbaren Durchschnittspreis pro kWh bei stündlicher Abrechnung, die zweite Spalte den (ungewichteten) Monats-Durchschnittspreis den man im dynamischen Tarif bekommen dürfte, wobei sich hier deutliche Abweichungen ergeben zu dem was die Tibber-App anzeigt. Dort waren es z.B. im August 2022 ganze 72 statt nur 64Cent/kWh. Aber die können ja nicht in die Zukunft sehen sondern müssen entsprechende Kontingente vorhalten und verrechnen...

Das ist etwas ernüchternd - vor allem mit stündlicher Abrechnung!?
(Rechnet die App das richtig aus?)

Könnte in Kombination mit einer (Balkon-)PV und Akku aber besser ausfallen, wenn man dann nur noch nachts den dann billigen Strom zieht.

Ich find's auch ernüchternd :-/ Wäre ja zu schön gewesen wenn man so einfach ein paar Euros hätte sparen können. Aber ohne BEV o.ä. mit dem man günstigen Nachtstrom nutzen kann wird's schwer. Muss man halt nachts backen und Wäsche waschen

Ich hab nicht die App dafür genommen sondern mir die Auswertung selber geschrieben in R. Und ja, bin mir sicher dass es stimmt. Die stündlichen Börsenpreise hab ich jeweils von smard und meine Volkszählerdaten entsprechend auf stündliche kwh umgerechnet. Viel kann man da nicht falsch machen.

Das Ergebnis für 2019 und 2021 fällt ähnlich aus bzw. dort ist die stündliche Abrechnung im Jahresdurchschnitt sogar ein kleines bischen schlechter (bis zu 3.6%).




Nachtrag: so ziemlich genau die Hälfte meines Verbrauchs fällt in die Tageszeiten wo der Strompreis über dem Durchschnitt liegt (6-9:59 sowie 17-22:59). Folglich liegt die andere Hälfte in dem Bereich wo man sparen könnte. Und beides hebt sich dann halt auf.

Antwort vom NB/MB bezüglich Zählerausbau:

Dazu müßte ich einen konzessionierten Elektriker beauftragen der das dann wiederum bei denen beantragt, was sicher wieder eine "Kleinigkeit" kostet, naja, irgendwann wäre das sowieso nötig geworden.

Selbe Adresse - also haben die die anderen emails bzgl. meiner Anfragen auch alle bekommen und gelesen und ignoriert...