Priusfreunde.de

Die Kosten für AdBlue sind der gedrosselten Produktion angepasst. Und wer sich über hohe Preise dafür freut, der findet auch stets steigende Preise für alles gut, denn dies ist ebenfalls eine Folge. Jeder moderne LKW fährt nun mal damit. Und die Waren des täglichen Bedarfs werden nun mal damit gefahren und somit steigen die Preise dafür immens.
Es ist eben so das man immer die Zusammenhänge sehen muss und diese bei entsprechenden Veränderungen sich entsprechend verändern.
Im übrigen ist Elektro -um wieder halbwegs zum Themenpfad zu kommen- nur bedingt ein Ziel um Preise sinken zu lassen.
Kostet ein LKW wie der Actros um die 100000€ so liegen die ersten E-LKW bei Preisen ab rund 170000€, also mal eben deutlich höher in der Anschaffung. Wenn vorn ein Stern dran leuchtet kann man sicher von einem doppelt so hohen Anschaffungspreis ausgehen ohne zu übertreiben.
Diese Preise müssen die Spediteure weitergeben.
Wo es möglich ist heute auch unter 20L/100km Diesel zu verbrauchen, ist halt dann noch die Frage wie weit günstiger der Verbrauch via Stromnetz sein wird.
Sinkende Preise? Wohl eher nicht.
Und ein schrumpfendes Angebot an Speditionen dreht den Trend eher anders herum.

Nochmals zum AdBlue-Preis. Meine Aussage von vorhin gilt nicht nur für PKWs, sondern auch für LKWs!

Wenn jetzt seit März 2022 der Liter Diesel um etwa 75ct/Liter teurer geworden ist, dann macht das bei einem LKW mit 30l/100km Mehrkosten von 22ct/km aus.

Ein von 60ct auf 215ct gestiegener AdBlue-Preis macht auf 100km bei einem Bedarf von 1.5l ca. 0.23ct/km aus.

D.h. auch hier ist der Dieselpreis ein um den Faktor 10 höherer Kostentreiber und AdBlue trotz einer prozentual merklich höheren Steigerung nur ein Nebenschauplatz!

Wenn der Dieselpreis bei unverändertem AdBlue-Preis um 10ct/l sinken würde, dann wäre der Preisvorteil pro km schon merklich höher, als die Mehrkosten durch die heftige Preissteigerung von AdBlue.

eppf

Und wenn der LKW mit Strom fahren würde, würden sich die Energiekosten trotz stark überhöhten Strompreis halbieren! Wenn überwiegend Elektro-LKWs gebaut würden, wäre der Preis eines LKWs billiger als jetzt.

Gerd

Shar schrieb:
DI-BZ
? GDI?

Danke Timo!
Jeder, der schon länger hier ist weiß, das ich noch nie was von Diesel-Pkw gehalten habe, im Gegenteil. Den Kostenanteil von Adblue im Vergleich zum Rest hab ich zugegeben nie nachgerechnet, mir liegen keine Zahlen vor. Tatsache ist, das es wegen Spritpreisen und geschwundener Kauflust mitunter sehr schwer geworden ist. Und die "Schlaumeier" können mir ja mal erklären, welchen BEV-Ersatz für sagen wir mal 30.000 Euro bekommen könnten, wobei das eigentlich schon zu viel für ein kleines Unternehmen ist:



200km Reichweite am Tag voll beladen im Winter wären noch ok. 600km wären besser, damit man nicht ständig an einen HPC muß. Aber unwichtig, erst mal müsste die Anschaffung machbar sein. Denn noch ist das abgebildete Fahrzeug nicht vollständig abbezahlt. Die hier gern wiederholte Äußerung, man hätte rechtzeitig investieren müssen, nun ja. Einfach mal als Selbständiger einen Betrieb gründen und sehen, wo mit Sprit-, Gas- und Lohnkosten das Geld verschwindet und wieviel nach der Kredittilgung dann noch bleibt. Ich hatte mich durchaus erkundigt, welche Elektro-Alternativen es zum Kaufzeitpunkt gab. Exakt Null in der nötigen Größe. Inzwischen gibt es einige Transporter, zu sportlichen Preisen - und der auf dem Foto hat nicht ohne Grund hinten Zwillingsbereifung.

Schade, das Manche hier bei bestimmten Stichworten gleich losschießen, egal wer dabei gerade zum Ziel wird.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Schade, das Manche hier bei bestimmten Stichworten gleich losschießen, egal wer dabei gerade zum Ziel wird. Schade, dass manche sich hier angesprochen fühlen, obwohl sie gar nicht gemeint waren.

Es ging doch maßgeblich um 2 Punkte, die dir hier negativ aufgestoßen sind. Einmal meine Aussage zum AdBlue-Preis und einmal die Aussage von Gerd bezüglich der E-LKWs, oder verstehe ich das falsch?

Tja, beim ersten Punkt war meine Aussage, dass der gestiegene AdBlue-Preis eine komplett untergeordnete Rolle spielt, wenn man vergleichsweise die Preiserhöhung an der Dieselzapfsäule sieht.

Beim 2. Punkt sagte Gerd doch klar erkennbar:
"Wenn überwiegend Elektro-LKWs gebaut würden, wäre der Preis eines LKWs billiger als jetzt."

Ich erkenne also kein Problem an den beiden getroffenen Aussagen, dass man jemand quasi an den Kahn fahren wollte. Sondern es war im ersten Fall nur eine Klarstellung bezüglich des tatsächlichen Kostentreibers, den man in der Tat nicht beschönigen kann und im zweiten Fall eine Beschreibung, was von den Fahrzeugherstellern versäumt worden ist.

In diesem Zusammenhang möchte ich nur nochmals daran erinnern, wie die Post lange Zeit vergeblich versucht hatte, einen Hersteller zu finden, der bereit war, E-Transporter für die letzte Meile zu liefern.

eppf

Nein, das kam erst danach. Erst begann es mit einer Meldung zum Adbluepreis, die ich mangels Möglichkeit nicht relativieren konnte und es wurde sich darüber zumindest gefühlt amüsiert bzw. es wirkte teilweise wie Schadenfreude. Direkt nach meinem Beitrag folgte eine Allgemeinplatzierung gegen alles mit Dieselmotor.

"Was wäre wenn" bringt den von der verfehlten Politik der letzten 20 Jahre Betroffenen herzlich wenig. Wer jetzt wegen der Situation pleite geht, wir davon nicht mehr profitieren, das es sich bei jetzigem Umschwenken von Politik und Industie in 10 Jahren anders darstellt.

LG
Klaus

Trotzdem ist es nicht falsch, mit dem Finger darauf zu zeigen, was alles verkehrt gelaufen ist, auch wenn die jetzt Betroffenen "Endkunden" natürlich nichts dafür können.

Wobei ich letzteren Nebensatz bei Diesel-PKWs, die in keinster Weise zum Transport dienen, bei einem Kauf nach 2015 komplett anders sehe.

Würde man ein "was wäre wenn" komplett hinten anstellen, dann könnten die Versager in den Konzernen so tun, als hätten sie kein bisschen mit der heutigen Misere zu tun und diesen Gefallen sollte man ihnen nicht tun. Auch wenn sie es nur über Umwege mitbekommen, weil sie hier sicherlich nicht mitlesen werden.

eppf

KSR1 schrieb:
Jeder, der schon länger hier ist weiß, das ich noch nie was von Diesel-Pkw gehalten habe, im Gegenteil.

Es tut mir Leid, wenn ich den Eindruck erweckt habe, dasd ich mich darüber lustig gemacht habe. Dem ist ganz und gar nicht so. Ich leide auch darunter. Mit meiner kleinen Rente muss ich auch irgendwie klar kommen. Ich bekomme nur 40% von meinem frühereren Netto einkommen und muß jetzt über 4000€ Steuern zahlen. Alles ist teurer geworden und auch für das Gas muß ich viel mehr bezahlen. Das habe ich auch nicht vorher gesehen. Mein Gespartes für die Rente schrumpft und die Aktien sind im Keller. Meine Gesundheit ist angeschlagen. Aber irgentwie habe ich überlebt. Na ja, das Leben geht weiter. Und wenn nicht, dann habe ich wenigstens keine Probleme mehr. Meine Frauhat den E-Golf und ich habe den Yais Hybrid. Für den brauche ich Benzin. Mein Motorrad werde ich im Frühling verkaufen. Das kann ich jetzt nicht mehr fahren. Ja, es hört sich fürchterlich an. Dabei will ich gar nicht jammern. Es ist halt so. If You can't get, what You like, You must like, what You got. Es tut mir inder Seele weh, um jeden, der wegen dieser von Menschen gema hten Kriese leiden muss. Um mich selbst mache ich mir dabei keine Sorgen. Wenn es nicht so läuft, wie gplant, und es nicht ändern kann, dann muß man halt zusehen, wie es weiter geht. Wenn Öl und Gas unerschwinglich teuer und rar werden, muss man sichhaltumstellen. Das ist in der Evolution auch so.

Gerd

YarisGerd schrieb:
Und wenn der LKW mit Strom fahren würde, würden sich die Energiekosten trotz stark überhöhten Strompreis halbieren! Wenn überwiegend Elektro-LKWs gebaut würden, wäre der Preis eines LKWs billiger als jetzt.

Gerd

Ich fürchte nicht.
Der Markt wird auf Null gesetzt. Entweder mitspielen oder aufhören.
Also warum sollten die Hersteller die Preise senken?
Akkus sind entgegen der üblichen Meinung das die Massenproduktion die Preise sinken lässt eher gestiegen. Von Verfügbarkeiten von Rohstoffen will ich nicht reden. Der Zusammenhang von Nachfrage und Preis wird sich wohl auch in der neuen Welt halten.
Und wenn innerhalb der nächsten Jahre die komplette LKW Flotte zwangsweise auf E umgestellt wird, dann hat der Markt ein Potential an Einnahmen. Der der 3,55 Mio zugelassenen LKW 1:1 durch einen LKW von rund 150000€ ersetzt (ich habe absichtlich schon 50000€ runtergerechnet, obwohl der Preissturz bei Akkus ausbleibt)dann reden wir von 532500000000€ was abgegriffen werden kann. Sicher auch über 5 Jahre verteilt aber immerhin...

Tja und Preissenkungen beim Strom sehe ich nicht. eher das der noch weiter ansteigt da ja massiv investiert werden muss in Ladestationen, abgesehen von kühnen Plänen mit 3000mW LKW in 15 Minuten zu Laden...quasi ein Kraftwerksdirektanschluss...allerdings zukunftsorientiert ohne Kraftwerke.

@Gerd: gerade Du warst hier von mir nicht gemeint! Aber es ehrt Dich, das Du immer darüber nachdenkst, das du eventuell einen Fehler gemacht haben könntest. Aus meiner persönlichen Sicht deutet das auf einen guten Charakter hin.

LG
Klaus

TF104 schrieb:
Akkus sind entgegen der üblichen Meinung das die Massenproduktion die Preise sinken lässt eher gestiegen. Von Verfügbarkeiten von Rohstoffen will ich nicht reden.
Das was Du als "übliche Meinung" bezeichnest, stammt aber auch aus der Zeit prä Corona, Schwierigkeiten mit Lieferketten, prä Ukraine-Krieg und dessen Folgen. Das es beim Hochlauf von batterielektrischer Mobilität vorübergehend eine Verknappung bestimmter Rohstoffe geben wird, wurde schon vorher erkannt und prognostiziert! Durch die zuvor genannten Krisen wurde leider der Zeitraum von "vorübergehend" schwer einschätzbar beeinflußt, das ist alles.

LG
Klaus

YarisGerd schrieb:
Ich bekomme nur 40% von meinem frühereren Netto einkommen und muß jetzt über 4000€ Steuern zahlen. @Gerd, entschuldige meine Neugier, aber wo kommt Dein Steuerdefizit als ehemaliger Arbeitnehmer her? Ich musste nach einer Steuerprüfung, gewerblicher Art, auch einmal 4.000€ nachzahlen, weil der Steuerberater unwissentlich falsche Angaben gemacht hat. Das war ihm aber in der Nachwendezeit zu verzeihen.

MfG Harzbube.

Servus.

KSR1 schrieb:
Direkt nach meinem Beitrag folgte eine Allgemeinplatzierung gegen alles mit Dieselmotor. Nachdem du dich offensichtlich auf meinen Beitrag beziehst - ich finde das von mir kritisierte es alles andere als amüsant. Das dies grundsätzlich Fahrzeuge mit Diesel sowie ggf. Fahrzeuge mit BZ-DIs betrifft, ist nicht aus irgendeiner Abneigung gegen dieses Antriebskonzept geschuldet sondern liegt schlichtweg an der Technik des verbauten Antriebskonzepts.
Was ich scheinbar auch nicht deutlich genug darlegte: Ich sehe hierbei als entscheidende Ursache die Anzahl der Fahrzeuge mit Diesel. Übertrieben gesagt, wenn hier nur noch LKWs von Handel & Handwerk und ein paar wenige Privatpersonen mit einem Diesel unterwegs wären, wäre die Situation vermutlich deutlichst entspannter.
Die aktuelle Situation sieht jedoch so aus, daß hier mittlerweile Gott und die Welt mit einem Diesel unterwegs ist - damit gemeint ist z.B. der vierrädrige Einkaufswagen, wie die Kinder-Limousine bishin zum Wochenendausflugmobil der Rentner.
Berufsbedingt bekomme ich auch immer wieder die Gesamtlaufleistung solcher Fahrzeuge mit. Früher gab es zur Orientierung bei der Frage nach Benziner oder Diesel: Jahresfahrleistung ca. >25.000km dann Diesel, sonst Benziner (auf Grund der komplexen Abgasreinigungssysteme zählt dies aus technischer Sicht noch mehr den je). Davon ist heute absolut gar nichts mehr zu erkennen.
Auf meine Frage, warum man ein Diesel wählte kommen immer wieder die gleichen Antworten: Verbrauch (am häufigsten), Kraftstoffpreis (zweit häufigsten), Durchzugsstark, Haltbarkeit, man fährt einmal im Jahr weiter weg in den Urlaub, hohe Jahresfahrleistung (selten), Zugfahrzeug (am aller seltensten).
Wie auch schon geschrieben hege ich daher die Hoffnung, daß die Zahl der Diesel in erster Linie in privater Hand sich deutlich verringert. Früher ließ sich das Verhältnis noch über die Steuer regulieren (der Diesel ist u.a. deswegen höher besteuert), was aber mittlerweile wohl nicht mehr so recht funktioniert mag. Da bekanntlich die Steuerung des Marktes i.d.R. nur über das Geld geht, wird eine Verringerung nach meiner Einschätzung nur über die Kosten gehen, sprich Preis für Kraftstoff, Addblue, Reparaturen an dem mittlerweile erheblich komplexeren System Dieselmotor, Anschaffung etc..


Grüße ~Shar~