Priusfreunde.de

Ich meinte nicht, daß ich 100% mit seinen Ansichten übereinstimme. Eher mit 30%. Aber bei allem "Unsinn" den er verzapft (ich denke teils ähnlich wie ihr, Perspektive halt) - bei ihm habe ich das Gefühl, daß auch einiges an gutem Korn darunter ist - da wo er sich auskennt. Man kann von ihm lernen.

Es ist ja kein Geheimnis, daß PF TF104 und ich politisch und in der Einschätzung vieler Fragen sehr weit auseinander liegen.

Aber die Abhängigkeit von russ. Gas und damit auch indirekt das Vertrauen auf billiges Gas waren am Donnerstag auch Thema in der Tagesschau.

Die Stickstoffwerke Piesteritz haben die Produktion von Stickstoffdünger und AdBlue bereits gedrosselt. Wenn die Gasumlage so kommt wie angekündigt könnten sie im Prinzip zumachen. Mit Stickstoffdünger aus Piesteritz und AdBlue sähe es dann mau aus.

Eine Bäckerei im Wittenberger Raum macht jetzt zu. Ob vorübergehend oder für immer weiß ich nicht. Das Brot müßte ab Oktober 7 Euro kosten.

Ein Dachziegelwerk mit 300 Mitarbeitern schließt wohl ebenfalls.

www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1081379.html

Letzte 20-Uhr-Tagesschau ab 3:35.

Genau diese Horrorszenarien entstammen (leider) nicht meiner Phantasie, sie sind bittere Realität.
Realität die geschaffen wurde um anderen zu schaden, die uns aber selbst mehr schaden als wir wahrhaben wollen.
Die Bäckerei die schließt ist allerdings nur eine Traditionsbäckerei und nicht diese die ich meine. Lieken Produkte sind in vielen Supermärkten vertreten. Man sehen wer diese möglichen Lücken schließen kann.

PS: Politische Ansichten sind so eine Sache. Ich sehe mich nicht Rechts, nicht Links und wenn man die sogenannte Partei der Mitte sieht allerdings auch nicht da. Wahrscheinlich sind die meisten Parteien zu wenig Realisten. Oder anders, die Politiker die Realisten sind findet man in jeder Partei, die dann dort auch überall unbeliebt sind.
Realismus, das scheint uns zu fehlen. Realismus und Unabhängigkeit.
Egal bei welchen Thema.

Ad Blue bei uns (also quasi an der Quelle) 1.49€/L. Mal sehen wie lange noch.

bekannter hat für die Firmenkarre 10 Liter Adblue gekauft in Kanister, über Säule geht mit der Tankkarte nicht..... Preis 39,90 €
sind also auch noch mal Locker 1 € auf 100 Km, ein Glück das wir Benziner haben.
Meinst du die Bäckerei in Dessau die dicht macht nach 75 Jahren? der kann die Kosten nicht mehr tragen und braucht dazu noch einen neuen Ofen, muss ich sagen in der Zeit ist das nicht die schlechteste Entscheidung, aber schon traurig.
Dachziegel, Gipskarton, Zement usw. alles was viel Energie braucht zur Herstellung wird dann unbezahlbar oder die machen die Buden dicht.

danmeye schrieb:
Meinst du die Bäckerei in Dessau die dicht macht nach 75 Jahren? der kann die Kosten nicht mehr tragen und braucht dazu noch einen neuen Ofen, muss ich sagen in der Zeit ist das nicht die schlechteste Entscheidung, aber schon traurig.Ich hab mir dieses Scenario vorgestellt, jetzt noch die Bäckerei in Betrieb zu haben. Das Ende wäre zu 100% vollzogen.

MfG Harzbube.

Ja eppf, den Umstieg auf erneuerbare Energieträger hätten wir vor zwanzig Jahren konsequent einleiten müssen. Jetz wird es hart. Ob unsere Wirtschaft das schafft, weiß ich nicht. Wir sind von Russlands Gaslieferungen abhängig. Zur Zeit versuchen wir diese Abhängigkeit auf andere Länder zu verschieben, weil wir das Gas nicht schnell genug durch andere Energieträger ersetzen können. Diese Abhängigkeit war schon sehr lange bekannt. Das ist der Grun dafür, dass ich für ein möglicht schonendes Fracking bin. Denn damit würden wir uns aus der Gas Abhängigkei von anderen Ländern befreien. Das würde unser Land die Freiheit geben uns so schnell wie möglich auf regenerative Energieträger zu wechsel ohne unsere Wirtschaft zu zerstören. Gerade in Zeiten, in denen Corona die Wirtschaft gebeutelt ha und der Krieg unsere Kassen belast, und Lä der wie Griechenland und Polen (1 300 000 000 000 Euro nur Polen) Reparationszahlungen für den 2.Qeltkrieg fordern, würde es unvorstellbar schwer, wenn hier die Wirtschaft zusammenbricht. Die Folge wäre eine Massenarbeitslosigket und massiv sinken Löhne, Renten uns Sozialleistungen.

Gerd

POLITICO, 25-08-2022: (*)
Düngemittelkrise erschüttert die europäische Lebensmittelkette

Die steigenden Energiekosten in Europa lösen eine Welle von Schließungen großer Düngemittelfabriken auf dem gesamten Kontinent aus, was zu Störungen bei Landwirten, Lebensmittelherstellern und – zum Entsetzen von Barbesitzern überall – bei Bierbrauern führt.

Am Donnerstag kündigte das weltgrößte Düngemittelunternehmen Yara mit Sitz in Norwegen eine 50-prozentige Kürzung seiner Produktion von Harnstoff- und Stickstoffdünger auf Ammoniakbasis in Europa an und verwies auf „Rekordpreise“.

Die Entscheidung fiel weniger als 24 Stunden, nachdem Großbritanniens größte Düngemittelfabrik CF Fertilizers UK angekündigt hatte, die Produktion in ihrem Werk in Billingham „vorübergehend einzustellen“. Zwei weitere große Düngemittelhersteller in Polen kündigten an, den Betrieb Anfang der Woche einzustellen.

Düngemittel sind nicht nur entscheidend für die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, sondern bei ihrer Produktion entsteht ein Nebenprodukt, CO2-Gas, das verwendet wird, um Bier und Erfrischungsgetränken Sprudel hinzuzufügen, Krankenhäuser für chirurgische Eingriffe zu versorgen und Tiere human zu schlachten.

Landwirte, Lebensmittelhersteller und sogar Gastwirte sind daher zutiefst besorgt über die weitreichenden Auswirkungen einer drohenden Düngemittelknappheit.

Carlsberg Polska, das drittgrößte Brauereiunternehmen in Polen und Tochtergesellschaft des dänischen multinationalen Unternehmens, sagte gegenüber POLITICO, dass es plant, die Bierproduktion fast sofort einzustellen – und dass andere Brauer diesem Beispiel folgen werden.

t-online, 19-08-2022: (**)
"Unsere Werke fliegen raus, während Putin Profit macht"

CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff zufolge steht der Betrieb beim größten mitteleuropäischen Düngemittelhersteller SKW Stickstoffwerke Piesteritz mittlerweile still. "Die produzieren derzeit nicht", sagte er. "Jetzt muss entschieden werden, ob im Oktober überhaupt wieder hochgefahren wird." Denn bei den aktuellen Preisen für Gas, das bei der Produktion als Rohstoff gebraucht werde, mache das Unternehmen aus seiner Heimatstadt Wittenberg monatlich 70 bis 90 Millionen Euro Verlust.

(*)
www.politico.eu/article/alarm-ringing-pu...t-threaten-shutdown/

(**)
www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_1...ion-eingestellt.html

Letztens auf NDRinfo:

Irgendein großer Zuckerhersteller im Norden (Nordzucker eventuell?) hat vor wenigen Jahren für mehrere Millionen Euro von Öl auf Gas umgestellt. Somit fehlte da schon der nötige Weitblick.

Nun stellt man für mehrere Millionen von Gas auf Öl um. Da fehlt nicht nur der Weitblick, sondern offensichtlich auch Intelligenz.

Für mehrere Millionen tacker ich doch als große Firma das Firmendach mit PV voll, stelle mir ein Windrad+Elektrolyseur hin und produziere meinen eigenen Wasserstoff.

So wird diese Firma auch bald um Staatshilfe schreien oder gar den Betrieb einstellen.

Und das ist auch das Problem der anderen Firmen: jahrelang die Zukunft verschlafen, sich aufgrund Bequemlichkeit und Profitgier in die Abhängigkeit begeben und dann wundern, wenn man in Schieflage gerät.

Auch hier passt wieder das Gorbatschow-Zitat (möge er in Frieden ruhen) wie die Faust aufs Auge:

Gefahren lauern auf diejenigen, die nicht auf das Leben reagieren

@Daihatsu-Fahrer: Ich stimme dir zu, aber nicht jede Firma kann auf PV oder 100% regenerativ umsteigen:

-Glasindustrie
-Stahlindustrie

Dessen Energiebedarf ist einfach zu hoch.

Offenbar brauchte es wirklich so einen Knall, sonst wäre immer noch nichts passiert.

Drum denke ich auch, das die ganzen Szenarien für die Umstellung auf 100% EE vor allen in einem Punkt zu optimistisch sind:

Beim tatsächlichen Energiebedarf - der dürfte nämlich am Ende deutlich niedriger ausfallen, weil eine ganze Reihe Firmen nämlich demnächst nichts mehr brauchen.

Gulfoss schrieb:
...aber nicht jede Firma kann auf PV oder 100% regenerativ umsteigen:

-Glasindustrie
-Stahlindustrie

Dessen Energiebedarf ist einfach zu hoch.

Doch,mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff kann deren Bedarf gedeckt werden, weswegen es ein Unding ist, dass man mit dem Autoverkehr einen weiteren Wasserstoffbedarf erzeugt, ohne den Bedarf der Industrie gedeckt zu haben.

jotwe schrieb:
POLITICO, 25-08-2022: (*)
[...]
Düngemittel sind nicht nur entscheidend für die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, sondern bei ihrer Produktion entsteht ein Nebenprodukt, CO2-Gas, das verwendet wird, um Bier und Erfrischungsgetränken Sprudel hinzuzufügen, Krankenhäuser für chirurgische Eingriffe zu versorgen und Tiere human zu schlachten.
[...]

Das mit dem Sprudel ist natürlich schade, aber auch kein Weltuntergang.

Zu den sinkenden Ernteerträgen aufgrund des Düngermangels: Nur etwas über 20 % des Getreides wird direkt für die menschliche Ernährung benutzt, weit mehr als die Hälfte landet als Futtermittel in der Viehzucht.

Mein ketzerischer Vorschlag daher: würde man die Viehzucht massiv herunterfahren, könnte man wahrscheinlich trotzdem sehr gut auch mit den geringeren Erträgen die Menschen weiterhin gut ernähren. Wenn es nurmehr 2-3x im Monat statt jeden Tag Fleisch- und Milchprodukte gäbe, wäre das wohl kaum ein Beinbruch (es gibt nämlich auch genug andere Calciumquellen außer Milchprodukte). Auch bräuchte man dann nicht mehr so viel CO2 für die Betäubung vor der Schlachtung (welche in so einigen Fällen leider auch nicht immer vollkommen zuverlässig funktioniert) und könnte die verbleibenden Kapazitäten entsprechend für die Krankenhäuser sichern.

Wer übrigens die Betäubung mittels CO2 als "human" betitelt ist nichts anderes als ein zynisches A******ch...

cirr_s schrieb:
... bei ihm habe ich das Gefühl, daß auch einiges an gutem Korn darunter ist - da wo er sich auskennt. Man kann von ihm lernen.Seine generelle Wirtschaftskompentenz spreche ich Sinn auch gar nicht ab, bloß seine Lernfähigkeit, zwischen früheren und heutigen Zeiten zu unterscheiden, ist vorsichtig ausgedrückt, sehr ausbaufähig.

Was hilft noch so viel Fachkompetenz weiter, die in Büchern steht, die zu einem Zeitpunkt herauskamen, wo einerseits die Realwirtschaft noch größer war als die Finanzwirtschaft und andererseits das Thema Klimawandel noch überhaupt keine Rolle spielte?

Wenn denn nur die Fehler, die bei der Euroeinführung begangen wurden, unsere einzigen Probleme wären, dann könnten wir uns glücklich schätzen.

eppf

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Wer übrigens die Betäubung mittels CO2 als "human" betitelt ist nichts anderes als ein zynisches A******ch...
Das Fass wollte ich nicht auch noch aufmachen, aber du hast natürlich nicht unrecht.