Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 09:12 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Servus.
KSR1 schrieb:
...und sagt "dieses und jenes Schadensereignis können wir nicht mehr decken!"?Dies gibt es bereits. So bekommt man in "Risikogebieten" teilweise schon keine Versicherung (sog. Elementarschadenversicherung) mehr oder muss so viel zahlen, daß es finanziell nicht mehr zu stemmen ist.
[...]
Versicherer entscheidet über Schutz
Ob ein Versicherer den Antrag auf Elementarschadenversicherung als zusätzlichem Versicherungsschutz zur Gebäude- und / oder Hausratversicherung annimmt, entscheidet er nach dem Schadensverlauf der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte. Viele Versicherer beurteilen die Versicherbarkeit einzelner Gebäude dabei nach Gefährdungsklassen, die nach der statistischen Hochwasser-Häufigkeit gegliedert sind.
Dazu werden mittels eines Zonierungssystems für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen, kurz ZÜRS, bestimmte Risikoregionen (so genannte ZÜRS-Zonen) unterschieden:
[...]
Mit einbezogen wird auch, ob im näheren Umkreis des Gebäudes ein Bach liegt. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) liegen 1,5 Prozent der Gebäude in den beiden Zonen mit hohem Risiko. Sind Sie Eigentümer eines Hauses in Gefährdungsklasse 4, haben Sie nur eine Chance auf Elementarschutz, wenn Sie dafür extrem hohe Versicherungsbeiträge zahlen.
Selbst wenn das Haus nicht in einem Hochwasser-Risikogebiet liegt, kann der Versicherer den Versicherungsschutz verweigern, [ff.]Quelle: www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-v...mentarschaeden-11440
Grüße ~Shar~
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Shar
Moderator
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Letzte Änderung: 22.06.2024 09:13 von Shar.
{...} There's too many men, too many people, Making too many problems
And not much love to go'round, Can't you see this is a land of confusion? {...} .
It’s about how we live in a very nice world, and what a mess we’re making of it. How it should all be so easy and it’s all so difficult.
- Genesis 1986
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 09:26 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Danke Shar.
Das bezieht sich auf den Ist-Zustand, betrachtet einzelne Versicherungen und "Risikogebiete". Aber was machen wir, wenn ein Rückversicherer beschließt "Risikogebiet ist überall"? Betrachten wir mal statt Hochwasser Sturmereignisse, Windhosen und sowas. Es sind ja nicht nur Dinge abgesoffen, sonder auch umgerissen worden, "weggeflogen" usw.. Blitzschäden: da treten oberirdisch und unterirdisch kaum kalkulierbare Defekte auf. Elektrische Leiter beispielsweise, nicht "nur ein durchgeschmortes Relais", was man so denken mag.
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 09:59 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Vielleicht war das schon ein Thema auf den 30 Seiten vorher, dann "sorry"!
In den Nürnberger Nachrichten war heute ein interessanter Artikel über Wasserschäden. Darin wird genannt, dass die Versicherungen unterscheiden zwischen "Starkregen" und "Hochwasser". Manche Versicherungen bieten nur Schutz gegen "Starkregen", andere gegen "Starkregen UND Hochwasser". Sollte man in der Versicherungspolice prüfen.
Auch interessant:
Schäden durch Rückstau sind nicht versichert, da ein baulicher Mangel vorliegt, wenn Rückstausicherungen nicht vorhanden oder nicht funktiontionsfähig sind.
Schäden durch eindringendes Grundwasser, das auch Tage oder Wochen nach Starkregenereignissen vorkommen kann, sind auch nicht versichert.
Wasser ist heimtückisch! Versicherungen auch?
Gruß Thorsten
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Prius II, 07/2005, SOL, silber, 330tkm (Stand 04/2024)
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 10:10 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Schäden durch eindringendes Grundwasser, das auch Tage oder Wochen nach Starkregenereignissen vorkommen kann
Ja!
Wasser ist heimtückisch!
Ja!
LG
Klaus
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KSR1
Moderator
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Egon
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 11:49 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Wieso schreibt man nicht gleich die richtige Überschrift?
"Bundesregierung FDP stellt sich gegen Versicherungspflicht bei Elementarschäden"
Gibt es denn überhaupt einen einzigen Punkt seit Beginn der Ampelregierung, bei dem die FDP nachgegeben hat? Und das als kleinster Partner in einer 3-Partei-Konstellation!
Sogar bei den Punkten, die man im Koalitionsvertrag zugestanden hat, geht vor lauter Blockade nichts weiter.
eppf
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Letzte Änderung: 22.06.2024 11:52 von eppf.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 13:26 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Leider hast Du recht! Blockade aus Prinzipienreiterei. Es gibt Dinge, die man nicht dem Markt überlassen kann. Ähnlich sinnlos wie das Scheitern der Übernahme des Verteilnetzes von Tennet nur weil angeblich im Bundeshaushalt kein Geld zur Verfügung steht...
Hoffentlich ist die Partei an der nächsten Regierung nicht mehr beteiligt!
Gruß Thorsten
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 15:10 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Hoffentlich ist diese Partei im nächsten Bundestag nicht mehr vertreten!
eppf
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 16:20 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Eine Pflichtversicherung sollte dann aber auch einen Pflichtumfang haben, dieses kleinteilige Getue der V. geht gar nicht.
Nichts desto trotz ist davon auszugehen, das man irgendwann schon die Versicherungsbeiträge nicht mehr zahlen kann.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 16:27 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Ich finde es nicht so schlecht, was die FDP fordert: eine Angebotspflicht. Eine Versicherungspflicht würde bedeuten, dass alle Versicherungen (deutlich?) teurer würden, weil sie Schäden auch dort zu zahlen hätten, wo die Leute Hochwassergefahren ignorieren. Aber das kann, wie gcf schon schreibt, dazu führen, dass die Versicherungsbeträge so hoch sind, dass sie niemand zahlen kann. Es gibt auch eine Krankenversicherungspflicht, aber trotzdem Leute, die die Beiträge nicht zahlen können.
Ich denke, es sollten also als wichtigstes Instrument erst einmal keine Baugebiete in hochwassergefährdeten Gebieten ausgeschrieben werden.
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Letzte Änderung: 22.06.2024 16:28 von bgl-tom.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 17:11 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Mit einer Angebotspflicht bekommt man gewiss keine Solidargemeinschaft zustande und genau das bräuchte man in gewisser Hinsicht für solche Schäden.
Was hilft eine Angebotspflicht weiter, wenn man dann ein Angebot mit unbezahlbaren Beiträgen erhält? Das ist dann kein Unterschied zum Status Quo, wo Versicherungen gewisse Gebiete erst gar nicht versichern wollen.
Das mit dem Ignorieren von Hochwassergefahren ist in meinen Augen kein valider Grund. Man darf getrost annehmen, dass Leute in Gefahrengebieten nicht nach der Devise verfahren, "macht ja nichts, wenn ich mehrfach absaufe, es zahlt ja die Versicherung". Dazu sind schlichtweg immer zu viele unwiederbringliche Verluste dabei.
Das Problem, welches ich aufkommen sehe, die Schadensumme, welche zukünftig bei Elementarschäden auftreten wird, wird nur sehr teuer zu versichern sein. Wenn wir einmal bei durchschnittlich 10 Mrd. EUR Schaden pro Jahr angekommen sind, sofern das nicht bereits heute schon der Fall ist, dann reden wir bei 20 Mio. Gebäuden über eine durchschnittliche Versicherungsprämie von 500 EUR, um plus minus null herauszukommen.
Eigentlich müsste man Abermilliarden bei den Konzernen abschöpfen, welche viele Jahrzehnte lang trotz besseren Wissens die Atmosphäre mit CO2 "geflutet" haben.
eppf
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 22.06.2024 23:09 - vor 1 Woche, 3 Tagen
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Mal ein anderes Wetterthema, dass Kai Zorn im heutigen Video erklärt hat, nämlich was es mit der "Siebenschläfer-Regel" in der Meteorologie auf sich hat. Warum stellt sich die Wetterlage von Ende Juni bis Mitte August nicht mehr großartig um. Wie ich finde hier ab dieser Linksekunde gut erklärt:
youtu.be/w7VdCjA4VSA?t=416
Bevor ich von diesen ganzen Geschichten um den Siebenschläfer gehört habe war mir durch das Bergsteigen auch eines immer bewusst, dass sich ab Mitte August wettermäßig immer was geändert hat. Meistens ist es von instabil-gewittrig auf eine deutlich stabilere Wetterlage gewechselt, manchmal gab es aber auch so ab Mitte August die ersten richtig unschönen Kälteeinbrüche im Hochgebirge nach wochenlangen Schönwetterphasen. Diese markanten Änderungen dürften wohl auch mit den klimatischen Gegebenheiten um diese Zeit auf der Nordhalbkugel zusammenhängen.
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Toyota Auris TS Hybrid ab 2020
Honda Jazz Hybrid 2014-2020
Honda Jazz 1.4 CVT 2005-2014
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 23.06.2024 19:31 - vor 1 Woche, 2 Tagen
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eppf schrieb:
Was hilft eine Angebotspflicht weiter, wenn man dann ein Angebot mit unbezahlbaren Beiträgen erhält?
Würde das durch eine Versicherungspflicht verhindert werden? IMHO, nein. Solange nicht jeder Versicherer für ihn etwas anbieten muss, wird es bei hochwassergefährdeten Gegenden nicht viele Angebote geben. Von günstigen ganz zu schweigen.
Das ist dann kein Unterschied zum Status Quo, wo Versicherungen gewisse Gebiete erst gar nicht versichern wollen.
Warum wollen sie das nicht? Weil sie mehr zahlen müssten als sie einnehmen.
Das mit dem Ignorieren von Hochwassergefahren ist in meinen Augen kein valider Grund. Man darf getrost annehmen, dass Leute in Gefahrengebieten nicht nach der Devise verfahren, "macht ja nichts, wenn ich mehrfach absaufe, es zahlt ja die Versicherung". Dazu sind schlichtweg immer zu viele unwiederbringliche Verluste dabei.
Bauen nicht ein paar Leute im Ahrtal wieder an genau der vorigen Stelle? Das sollte IMHO unbedingt verhindert werden.
eppf schrieb:
Das Problem, welches ich aufkommen sehe, die Schadensumme, welche zukünftig bei Elementarschäden auftreten wird, wird nur sehr teuer zu versichern sein. Wenn wir einmal bei durchschnittlich 10 Mrd. EUR Schaden pro Jahr angekommen sind, sofern das nicht bereits heute schon der Fall ist, dann reden wir bei 20 Mio. Gebäuden über eine durchschnittliche Versicherungsprämie von 500 EUR, um plus minus null herauszukommen.
500 EUR zahle ich auch jetzt schon. Wer zahlt weniger?
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Letzte Änderung: 23.06.2024 19:32 von bgl-tom.
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 23.06.2024 21:15 - vor 1 Woche, 2 Tagen
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bgl-tom schrieb:
Bauen nicht ein paar Leute im Ahrtal wieder an genau der vorigen Stelle? Das sollte IMHO unbedingt verhindert werden.Ja, das ist durchaus ein Problem, aber dann musst du auch das andere Problem lösen, diesen Leuten einen alternativen Bauort zu geben! Und da sind wir wohl schon wieder bei der kurzsichtigen Denkweise, so schnell wird es nicht wieder passieren, sonst müssten wir den betroffenen Leuten auch gleich noch die Grundstücke bezahlen.
500 EUR zahle ich auch jetzt schon. Wer zahlt weniger?Alleine für den Elementaraufschlag?
Also ich zahle für mein Einfamilienhaus über alle Gefahren hinweg, von Sturm über Feuer über Elementar, ca. 400 EUR pro Jahr. Wobei auch mir klar ist, dass dieser Beitrag nicht zu halten sein wird.
eppf
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Aw: Unwetter und Überflutungen in Deutschland 23.06.2024 21:28 - vor 1 Woche, 2 Tagen
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eppf schrieb:
...
Eigentlich müsste man Abermilliarden bei den Konzernen abschöpfen, welche viele Jahrzehnte lang trotz besseren Wissens die Atmosphäre mit CO2 "geflutet" haben.
eppf
Warum nur bei den "Konzernen" abschöpfen? Von billiger Energie, die die Folgeschäden nicht bezahlt, profitieren wir doch alle!
Gruß Thorsten
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Prius II, 07/2005, SOL, silber, 330tkm (Stand 04/2024)
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