Aw: Energiewende 11.12.2023 20:58 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Zur vorzeitigen Stilllegung der Braunkohle Kraftwerke in NRW passt sehr gut, wie die Firma Bosch empfiehlt, vorbeugend die Sperrzeiten von Wärmepumpen in die Planung mit einzubeziehen.
-Die Wärmepumpe wird leistungsfähiger ausgelegt und lädt in der Heizphase einen Pufferspeicher auf.
Problem (imho): Die Leistung muss jetzt von den Stadtwerken in einer noch kürzeren Zeitspanne erbracht werden, was das Problem zusätzlich verschärfen sollte.
-Man könnte auch einen Heizstab verwenden, der nicht gesperrt wird.
Problem: Damit wird der Strombedarf sogar noch weiter erhöht als wenn man die Wärmepumpe weiterbetreiben würde.
Wenn sich das nicht wie ein Drehbuch für eine ausgewachsene Katastrophe anhört?
Runterscrollen zu:
Der richtige Umgang mit Sperrzeiten bei Wärmepumpen
www.bosch-homecomfort.com/de/de/wohngeba...rmepumpe/evu-sperre/
Zitat:
Wenn weder der Einsatz eines Pufferspeichers noch einer Fußbodenheizung möglich ist, kann ein elektrischer Heizstab während der Sperrzeiten die benötigte Wärme bereitstellen. Dieser benötigt allerdings wesentlich mehr Strom als eine Wärmepumpe und bezieht den Strom zudem zum regulären Preis. Die Energieeffizienz des Heizungssystems sinkt dadurch. Unter Umständen kann auch eine Brennwerttherme für Gas oder Heizöl zur Überbrückung der Sperrzeiten dienen.
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Letzte Änderung: 11.12.2023 21:02 von haribo.
Prius II, 07/2008, SOL, weiß, 395tKm (Stand 05/2024)
Grüße,Helmut
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Aw: Energiewende 12.12.2023 08:17 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Bosch, hm, Moment mal, Bosch, Bosch sagt mir was. Ach ja, das sind die, die letztes Jahr im Sommer bei uns waren, Objekt besichtigen und uns "beraten" haben. Auf das Angebot, das kommen sollte, warten wir noch. Aber ich habe mir die Geräte im Internet angesehen und die hatten Stand letztes Jahr nicht 1 Wärmepumpe im Programm, deren Klimamittel nicht als starkes Treibhausgas wirkt. Das wollte ich dann eh nicht. Außerdem hat der immer wieder was vom "hier oben im Westerwald" gefaselt, das man unbedingt ein Hybridsystem mit Gasbrenner nehmen solle, das sich das nur lohne wenn man eine eigene PV habe und ohne den Gasbrenner im Winter mit Heizstab heizt und extrem viel Strom verbraucht. Außerdem müsse man auch mit PV-Anlage ja bedenken, das die im Winter keinen Strom produziert und es selbst in dieser Kombi nicht wirklich klug sei. Wir waren zwischenzeitlich bei einem unabhängigen Berater, der das alles als Unsinn entlarvt hat, was ich im Grunde vorher schon wußte. Der Berater ist einerseits Dipl.Ing. und wohnt im Nachbarort, der noch etwas höher und zugiger gelegen ist. Angeblich nutzt er seit > 10 Jahren Wärmepumpe zum Heizen, Brauchwasser noch separat. Als ein Verwandter renovierte habe er dem die WP gegeben und sein Haus mit einem neueren Gerät inkl. Brauchwasser ausstattete. In einem Bestandshaus und ohne Fußbodenheizung.
Den Pufferspeicher hat man immer, wenn man auch Brauchwasser mit der Wärmepumpe erwärmt. Pufferspeicher für Brauchwasser hatten wir traditionell, vor 40 Jahren mit Nachtstrom erwärmt. Vor gut 20 Jahren wurde der ersetzt und ein Solarthermiemodul angeschlossen. So bleibt der Gasbrenner schon mit dieser simplen Konstellation mindestens die Hälfte vom Jahr aus.
Ich habe keinen Zweifel, daß man den Kram problemlos durch eine halbwegs ordentliche Wärmepumpe ersetzen könnte. Das Haus ist aus den 60ern, wurde aber vor ~ 25 nachträglich gedämmt, "neue" zweifach verglaste Fenster gab es so vor 30 Jahren. Jedenfalls oben im Westerwald, über seinen Höhen pfeift der Wind so kalt.
M.E. gibt es auf dem Gebiet gezielte Verunsicherung, seit Jahrzehnten. Und statt "grüne Ideologien" und "Öko-Lobby" zu wittern, sollte man vielleicht mal fragen, ob es nicht umgekehrt die seit 200 Jahren etablierte Petro-Lobby ist, die uns seit Jahrzehnten mit genauer Kenntnis in die aktuelle Lage manövriert haben und noch immer dafür sorgen, das sich nichts ändert.
Jedenfalls sind 2 Stunden Abschaltung Pillepalle. Das Gebäude selbst hält die Wärme und der obligatorische Pufferspeicher ohnehin.
LG
Klaus
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KSR1
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Aw: Energiewende 12.12.2023 08:19 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Deutschland=Schilda.
An sich sollte man aber kurze Sperrzeiten ohne jegliche Puffer wegstecken können, Heizungen sind normalerweise so träge, das das kaum auffällt.
ABER - nach einer Sperrzeit dürfte dann bei alle Heizungen ein "Puffer zu kalt"-Signal alle WP gleichzeitig triggern.
Alles nur damit die Netzbetreiber ihrer Grundaufgabe nicht nachkommen müssen?
2.6Mrd € an RWE für was, würde ich gleich einbehalten und eine CO2-Sondersteuer in gleicher Höhe aufsetzen wenn sie es nicht sofort in den Netzausbau/EE investieren.
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Aw: Energiewende 12.12.2023 08:42 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Die Milchmädchenrechnung von bosch-homecomfort ist wirklich peinlich. Da rechnet man sich ein totales worst-case Szenario zusammen, aus
- kältester möglicher Tag im Jahr
- max. Ausnutzung der Sperrzeiten der Versorger
- die ganze Familie will genau jetzt duschen
Klaus hat vollkommen Recht, wenn ein Gebäude einmal prinzipiell wärmepumpentauglich ist (kein zu hoher Jahresenergiebedarf pro qm, keine zu hohe Vorlauftemperatur nötig), dann machen die MAXIMAL 3 x 2h Pause pro Tag den Kohl nicht mehr fett.
Da wird jetzt wohl versucht, manchen Leuten eine Hybridheizung aufzuschwatzen, wo es nicht im Geringsten nötig ist.
Für das Warmwasser sehe ich es immer als Vorteil an, wenn man den zugehörigen Pufferspeicher einen großen Anteil des Jahres ohne die Basisheizung erwärmen kann. Wir haben dazu Solarthermie und einen Pufferspeicher mit Frischwasserstation und ca. 5 Monate im Jahr wird die derzeitige Gasheizung komplett ausgeschaltet.
Klaus liegt ebenfalls vollkommen richtig mit der Aussage, dass die Petrolobby massiv Verunsicherung schürt.
eppf
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Egon
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Aw: Energiewende 12.12.2023 17:55 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Ölheizungen bei Hunsrückern 2023 stark nachgefragt
Jochen Scherne ist Schornsteinfeger im Hunsrück. Er sagt, dass in diesem Jahr so viele Ölheizungen eingebaut wurden, wie selten. Der Grund: Angst vor dem neuen Heizungsgesetz.
[...]
Hausbesitzer war Wärmepumpe zu teuer
[...]
Absatz von Ölheizungen hat sich verdoppelt
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/tr...eibt-absatz-100.html
LG
Klaus
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KSR1
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Aw: Energiewende 12.12.2023 18:57 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Servus.
KSR1 schrieb:
Außerdem müsse man auch mit PV-Anlage ja bedenken, das die im Winter keinen Strom produziert...Also das Balkonkraftwerk von meinem Kollegen hat letztens, als es schön war und die Sonne schien, draußen Schnee lag und bei nicht optimaler Einbaulage die volle Leistung geliefert - mehr als sie in dem Moment in der Wohnung verbraucht hatten.
Grüße ~Shar~ (der es kaum noch auf die nächste Eigentümerversammlung warten kann)
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Shar
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{...} There's too many men, too many people, Making too many problems
And not much love to go'round, Can't you see this is a land of confusion? {...} .
It’s about how we live in a very nice world, and what a mess we’re making of it. How it should all be so easy and it’s all so difficult.
- Genesis 1986
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Aw: Energiewende 12.12.2023 19:28 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Ja, leider ist in den Köpfen drin, dass PV im Winter quasi gar keinen Strom liefert. Ab einer gewissen Neigung ist Schnee kein Problem mehr und dann hängt es sehr davon ab, ob man in einem Nebelloch wohnt.
Klar ist der Ertrag deutlich geringer als im Sommer, alleine wegen der deutlich kürzeren Tageslichtverfügbarkeit.
Ich kann es jetzt zwar nur über den Daumen peilen, weil ich keine monatliche Erfassung meines PV-Ertrags durchziehe, aber während der gesamten Heizperiode erziele ich mindestens 30% des jährlichen Gesamtertrages.
eppf
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Aw: Energiewende 12.12.2023 19:39 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Brandenburg fordert zügige Entscheidung über Leag-Entschädigung
Der Bund darf RWE für den Kohleausstieg milliardenschwer entschädigen - das hat die EU-Kommission bestätigt. In der Brandenburger Politik löst das Besorgnis aus. Denn eine entsprechende Entscheidung für den Lausitz-Konzern Leag steht noch aus.
www.rbb24.de/studiocottbus/politik/2023/...schaedigung-rwe.html
LG
Klaus
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KSR1
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Aw: Energiewende 15.12.2023 09:07 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Zitat:Obwohl EU und USA einsparen
Kohleverbrauch steigt auf weltweites Rekordniveau
Trotz der Klimakrise gehört Kohle noch immer zu den favorisierten Energiequellen - vor allem in Asien. Dort steigt der Verbrauch immens und überlagert die stark sinkende Nachfrage in Europa und den USA. Die Internationale Energieagentur meldet daher Rekordwerte.- www.n-tv.de/24602765
Grüße, Egon
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Egon
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Aw: Energiewende 15.12.2023 11:07 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Ok, aber im Gegensatz dazu, im Thread Klartext zum Klimawandel verlinkt Stefan Rahmstorf bei Tagesschau.de:
tagesschau.de: Sind wir denn in irgendeinem Bereich schon gut vorangeschritten?
Rahmstorf: Ja, im Bereich Erneuerbare Energien. Das hat sicher alle Erwartungen übertroffen. In meiner Jugend hieß es, wir können höchstens wenige Prozent des Stroms mit Erneuerbaren erzeugen. In Deutschland sind wir da jetzt schon um die 50 Prozent. Und auch weltweit ist die Energiewende ja in vollem Gange. Die Internationale Energieagentur hat festgestellt, dass im vergangenen Jahr von den weltweiten Investitionen in das Stromsystem über 80 Prozent bereits in Erneuerbare gehen. Die Erneuerbaren wachsen exponentiell weltweit und haben ja auch die Erzeugung von Atomstrom schon deutlich hinter sich gelassen.
www.tagesschau.de/wissen/klima/klimakonf...w-rahmstorf-100.html
Fettschrift von mir.
LG
Klaus
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KSR1
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Aw: Energiewende 15.12.2023 11:28 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Leider wird hier wieder nur der Strom alleine betrachtet, der nur ca. 1/5 des Gesamtenergiebedarfs ausmacht.
Ja, man hat den Atomstrom bereits hinter sich gelassen, dieser macht aber am weltweiten Energiebedarf (nicht Strombedarf!) auch nur ca. 1.5 bis 2% aus!
Durch mehr direkte Stromnutzung (BEV und Wärmepumpen) kann man zwar den Gesamtenergiebedarf senken, die benötigte Zusatzenergie zum Strom bleibt aber noch lange Zeit dominant.
Bei BEVs und Wärmepumpen kann man die benötigte Energiemenge im Vergleich zu fossil auf ca. 1/3 senken. Bei Anwendungen, wo man um Wasserstoff nicht umhin kommt, um von fossil wegzukommen, wird dagegen der Energiebedarf infolge der Wirkungsgradverluste bei der H2-Bereitstellung etwa verdoppelt, zumindest wenn es um die Bereitstellung von Wärme geht.
Es ist offenbar leider so, dass auch Klimaforscher teilweise zu sehr den Strom im Fokus haben, weil man bei erneuerbar als erstes an PV und Windkraft denkt.
In Deutschland werden wir eine Verdoppelung unserer Stromverfügbarkeit benötigen, um alle Dinge auf Strom umzustellen, die man mit direkter Stromnutzung energieeffizienter betreiben kann. D.h. die heutigen 50% sind dann nur noch 25% und da ist der Strombedarf für die unverzichtbaren H2-Anwendungen noch nicht eingerechnet.
eppf
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Aw: Energiewende 15.12.2023 12:20 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Die Zunahme der Erneuerbaren Energien unterliegt einem Regelkreis, der zunächst von Ge-und Verboten gesteuert wird. Diese sind, den unterschiedlichen nationalen Interessen entsprechend, nicht auf einer Linie, daher spießt sich das Ganze ein wenig und läuft (noch) nicht so rund, wie es sollte.
Sobald aber entsprechend zielgerichtete Anstrengungen dazu führen, dass EE wirtschaftlich, sprich profitabel wird, wird sie Investoren anziehen wie das damit erzeugte Licht die Motten, und staatliche Regeln werden der normativen Kraft des Faktischen weichen. Das macht den Regelkreis zu einem Selbstläufer.
Womit es letztlich keine Rolle spielt, ob manche Länder weiter Öl und Gas fördern wollen, denn wenn sie es nicht verkaufen können, werden sie sich umstellen (müssen). Und wenn sie es raffiniert geschickt anstellen, können sie über kurz oder lang von Wind und Sonne genauso gut leben.
Letztlich ist damit der Rückzug der aus den fossilen Energien auf das technisch unbedingt Notwendige unaufhaltbar. Die Frage ist nur, ob es schnell genug geht, den Planeten noch zu retten, woran ich fest glaube. Naja, dem Planeten ist's eigentlich egal.
Soweit meine Milchbubi-Theorie. Aber mein naiver Optimismus lässt mich auch glauben, dass der gesundheitliche Vorteil des Trinkens von Milch anstelle von Bier, Wein und Schnaps das angeblich dadurch erhöhte Risiko für ein Prostatakarzinom bei weitem überwiegt.
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Letzte Änderung: 15.12.2023 12:21 von Smoothie.
+ ![](http://images.spritmonitor.de/958665.png) --- P4 Plugin 08/2018 (VFL) ---
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Aw: Energiewende 15.12.2023 12:33 - vor 6 Monaten, 3 Wochen
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Smoothie schrieb:
Die Frage ist nur, ob es schnell genug geht, Die fossilen Konzerne werden alles daran setzen, den Wandel so lange wie nur möglich hinauszuzögern, das ist das Problem.
Alleine auf die Komponente Wirtschaftlichkeit zu setzen, dass sich also das Thema durch die Kostenseite von alleine erledigt, ist auch nicht unbedingt zielführend.
Man denke z.B. hier nur an die Morgenluft, welche die Atomkonzerne derzeit wittern. Obwohl jeder, der auch nur 1 und 1 zusammenzählen kann, automatisch zu der Erkenntnis kommt, dass es noch teurer gar nicht geht.
Aber es gibt halt leider gewisse "Überredungskünste" entgegen jedweder wirtschaftlichen Vernunft. Oder soll ich es ganz einfach Korruption nennen?
eppf
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Aw: Energiewende 16.12.2023 10:31 - vor 6 Monaten, 2 Wochen
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NRW:
Windkraftanlagen: "Jeder hat verstanden, dass wir so nicht weitermachen können"
Der Landtag hat heute das neue Bürgerenergiegesetz beschlossen. Anwohner von Windkraftanlagen können in Zukunft von günstigeren Strompreisen profitieren. Ein Stimmungsbild vom Niederrhein.
www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/windk...ergiegesetz-100.html
Schwarz-Grün verspricht Bürgern Profite durch Windkraft
CDU und Grüne wollen ein Bürgerenergiegesetz für NRW. Anwohner und Kommunen sollen damit davon profitieren, wenn neue Windräder gebaut werden. Windkraftbetreiber sollen dazu verpflichtet werden.
www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/cd...ergiegesetz-100.html
LG
Klaus
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KSR1
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