Aw: Energiewende 19.04.2023 07:34 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Habe den Beitrag nicht vollständig angesehen, aber er präferiert wohl den "dual fluid" Reaktor, weil da (angeblich) wenn er fertig ist nur harmlose Endprodute bei übrig bleiben - im Bereich der natürlichen Radioaktivität.
Das kann ich mal nicht glauben, weil wenn das so wäre, ist die Leistungsabgabe (zum Ende der Brennstofflebensdauer) ganz sicher eher unterirdisch.
Dazu ist mir noch nicht klar, woher die Mengen an Brennstoff herkommen sollen und wie lange das dann reicht, wenn wirklich großflächig damit gearbeitet wird.
Auch das Problem der Kühlung (siehe Frankreich) bleibt bestehen, auch für Fusionskraftwerke, wenn man die nicht alle am Meer aufstellt.
Am Ende geht es um günstige Energie - und PV/WKA ist auch in D. günstiger in den Gestehungskosten, es bleibt das Problem der Dunkelflaute:
Man kann also 50Wochen im Jahr mit 4Ct/kWh produzieren und muß für 2 Wochen im Jahr halt meinetwegen 50Ct/kWh (via Power2Gas2Power und Akkupuffer) bezahlen, macht im Durchschnitt dann halt 6Ct/kWh, scheint mir völlig akzeptabel und dann braucht es auch keine teure Hochrisikotechnologie.
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Aw: Energiewende 19.04.2023 08:28 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Vor allem existiert der dual Fluid Reaktor bisher nur auf dem Papier, auch wenn alles problemlos so funktioniert wie behauptet, geht da keine vor 2050 ans Netz. Währenddessen sind Windkraft, Photovoltaik und Batteriespeicher jetzt schon preiswert zu haben.
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Aw: Energiewende 19.04.2023 08:57 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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illusion schrieb:
Vor allem existiert der dual Fluid Reaktor bisher nur auf dem Papier, ... wie so ziemlich alle Alternativlösungen, die von der Technologieoffenheit-Fraktion ins Spiel gebracht werden.
Ja, Forschung und Entwicklung in diese Richtungen sind ja vollkommen ok, die CO2- bzw. Energie-Probleme lösen müssen wir aber jetzt mit den heute verfügbaren Mitteln.
eppf
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Aw: Energiewende 19.04.2023 08:58 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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gcf schrieb:
...weil da (angeblich) wenn er fertig ist nur harmlose Endprodute bei übrig bleiben - im Bereich der natürlichen Radioaktivität.Das wäre dann ja schon eine überlegenswerte Technologie. Womöglich muss man für den "Rohstoffeinsatz" gar nichts bezahlen oder bekommt sogar noch Geld dafür, dass man andere davon befreit.
Dazu ist mir noch nicht klar, woher die Mengen an Brennstoff herkommen sollenAus Frankreich?
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Aw: Energiewende 19.04.2023 09:10 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Man kann sich gar nicht ausdenken, wie idiotisch es ist, für 35 Jahre Energie zu erzeugen und dann das Zeugs für Abermillionen Jahre unseren Nachkommen aufzudrücken...
Eigentlich kannst du das gar nicht auf der Erde lagern. Wir müssen eine Möglichkeit finden, es sicher in den Orbit zu bringen und dann ab in die unendlichen Weiten damit, raus aus der Ekliptik, ins äußere Sonnensystem und dann darüber hinaus. Sollten wir uns wieder Erwartens nicht selbst dahinraffen und entwickeln uns weiter, können wir es in ein paar Tausend Jahren wieder einfangen und ordentlich entsorgen.
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Letzte Änderung: 19.04.2023 09:12 von schrubber.
Real men make twins!
Love ist: Staying together after trying to park the camper.
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Aw: Energiewende 19.04.2023 09:31 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Smoothie schrieb:
Das wäre dann ja schon eine überlegenswerte Technologie. Ohne jetzt auf die Technologie selbst einzugehen, mit allen noch offenen Problemen. Ein Blick nach Wikipedia:
de.wikipedia.org/wiki/Dual-Fluid-Reaktor
"Das Unternehmen Dual Fluid Inc. rechnete 2022 mit einem Baubeginn eines Prototyps im Jahr 2028 und einer Bauzeit von drei Jahren. Die Entwicklungskosten für den Prototyp mit einer elektrischen Leistung von 300 MW sollen nach Angaben des Unternehmens bei ca. 6 Mrd. US$ liegen."
D.h. im Umkehrschluss, vor 2050 wäre garantiert nicht mit dem kommerziellen Einsatz in größerem Stil zu rechnen. Wann müssen wir nochmals CO2-neutral sein?
Also bitte nicht heute mit Technologien planen, die zu spät kommen werden.
Auch wenn Lesch hier allgemein über den Thorium-Reaktor spricht, bezeichnend ist sein Schlusswort:
youtu.be/MmPrWr4pY10
"Was machen wir eigentlich mit Kernkraftwerken? Wir setzen die stärkste Kraft im Universum frei, um Wasser heiß zu machen. Ich denke, wir könnten was Besseres machen."
Die einzig sinnvolle Kernenergie ist die Nutzung der Kernfusion, wo der zugehörige Reaktor sich in 150 Mio. km Entfernung befindet! Spätestens dann, wenn man zwischen "einzig" und "sinnvolle" noch die Vokabel "wirtschaftlich" einfügt, kann man diesem Satz wohl nicht mehr widersprechen.
eppf
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Aw: Energiewende 19.04.2023 10:27 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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eppf schrieb:
Also bitte nicht heute mit Technologien planen, die zu spät kommen werden.Ich glaube auch nicht daran, dass sie "rechtzeitig" einsatzbereit sind. Aber das ist ja irgendwie relativ. Was, wenn sich der Bau von Windrädern, Solaranlagen etc. verzögert? Ich glaube ja auch nicht daran, dass die alle rechtzeitig fertig sind. Dann ist man vielleicht froh, wenn man andere Möglichkeiten nicht von vornherein ausgeschlossen oder verschlafen hat.
Immerhin halte ich Forschung und Entwicklung in diesem Bereich für wesentlich sinnvoller, als die Anstrengungen, die man unternimmt, um den Mars zu erobern. Bis es dort lebenswert ist, könnte es tatsächlich zu spät sein.
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Aw: Energiewende 19.04.2023 10:36 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Smoothie schrieb:
Was, wenn sich der Bau von Windrädern, Solaranlagen etc. verzögert?
Dann liegt es aber nicht an der Technik, sondern am fehlenden Willen, das ist ein gewaltiger Unterschied. Wenn man etwas nicht bauen will, dann kann es auch nicht realisiert werden, egal um welche Technik es sich handelt.
Auf etwas Neues zu setzen, das es noch nicht gibt und im Gegenzug eine bereits ausgereifte Technik zu boykottieren, ist nur mit Korruption bzw. Lobbyismus zu erklären.
Immerhin halte ich Forschung und Entwicklung in diesem Bereich für wesentlich sinnvoller, als die Anstrengungen, die man unternimmt, um den Mars zu erobern. Bis es dort lebenswert ist, könnte es tatsächlich zu spät sein.Naja, totale Hirngespinste, wie eine Marsbesiedelung, würde ich nicht als Vergleich heranziehen.
eppf
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Aw: Energiewende 19.04.2023 10:46 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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"das ist ein gewaltiger Unterschied"
Nicht in der Auswirkung. Die entscheidende Frage ist, was wahrscheinlicher ist.
"totale Hirngespinste"
Erzähl das nicht mir, sag es E.Musk!
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Aw: Energiewende 19.04.2023 11:07 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Smoothie schrieb:
Nicht in der Auswirkung. Der gewaltige Unterschied in der Auswirkung wird wohl auch darin bestehen, dass EE aus Wind und Sonne um ein Vielfaches günstiger sein wird, als zukünftige Reaktoren auf Thoriumbasis.
Auch wenn Thoriumreaktoren im Gegensatz zur Marsbesiedelung kein Hirngespinst sind, den Glauben, damit ansatzweise so günstig Strom erzeugen zu können, wie durch Wind und Sonne, zähle ich durchaus zu den Hirngespinsten, was aber Lobbyisten noch lange nicht davon abhalten wird, damit Reibach machen zu wollen.
eppf
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Aw: Energiewende 19.04.2023 11:50 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Smoothie schrieb:
Ich glaube ja auch nicht daran, dass die alle rechtzeitig fertig sind. Dann ist man vielleicht froh, wenn man andere Möglichkeiten nicht von vornherein ausgeschlossen oder verschlafen hat.Nicht in der Auswirkung. Die entscheidende Frage ist, was wahrscheinlicher ist.Ich unterstelle allen Politikern und ihren Unterstützern, welche mit unzähligen Argumenten weiter auf KKW setzen wollen, eine fortdauernde, absichtliche Bremsung der Windkraft und dem dazu erforderlichen Netzausbau auszuüben.
Warum sich der Windkraftausbau verzögern könnte, wurde u.a. in der Talkrunde Markus Lanz 18.04.23 angedacht.
Zitat:
Jürgen Trittin, Politiker
Vor über 20 Jahren schob der Grünen-Politiker den Atomausstieg an. Er äußert sich zur umstrittenen endgültigen AKW-Abschaltung und zu den zunehmenden Differenzen innerhalb der Ampelkoalition.
Cordula Tutt, Journalistin
Die "WirtschaftsWoche"-Redakteurin erwartet einen Wohlstandsverlust als Folge der deutschen Energiepolitik. Zudem äußert sie sich zu den europäisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen.
Kai Strittmatter, Journalist
Der langjährige "SZ"-Chinakorrespondent analysiert das machtstrategische und wirtschaftspolitische Kalkül des chinesischen Regimes unter der Führung von Präsident Xi.
Claus R. Madsen, Politiker (parteilos)
Der schleswig-holsteinische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus kritisiert die deutsche Verkehrspolitik und äußert sich zu seinen Infrastrukturkonzepten. Die Abhängigkeit dt. Wirtschaft zu China.
Eine inhaltliche Zusammenfassung zur Talkrunde: - www.gmx.net/magazine/politik/politische-...oral-kritik-38052686
Es liegt nicht immer am mangelnden Willen, es mag auch am Material und ggf. Personal fehlen. Kosten dabei einmal komplett unberücksichtigt.
Zu Preisen und zwar Endkundenpreisen: 1 Cent Stromentstehungskosten bei Windkraft sollen möglich sein. Dazu kommen aber Zusatzkosten für Netze u.a.. Deshalb finde ich es immer sehr irreführend, wenn von hohen Strompreisen gesprochen wird. In der Entstehung sind 1 Cent sicherlich marginal. Es braucht ein besseres Wort, oder das allgemein vorhandene Wissen, EEG-Strom ist extrem preiswert.
War in einigen Seiten zuvor im Thread eine Frage, warum Dtl. Strom importieren muss, wenn doch insgesamt sehr viel exportiert wird? Zu den Ex- und Importen zählen auch die Speicherung in Wasserkraft und wieder zurück nach z.B. Norwegen <-> Schleswig Holstein, Österreich <-> Bayern.
Zum Mars.
Der 180.000 km/sec Antrieb ist doch bereits erdacht und die Anzahl Reisetage zum Mars sind fix. ( 38 Tage ? ) Ich konnte mir allerdings nicht den Namen des Erfinders merken. War es nicht gar ein Deutscher?
Hybridfan5
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Letzte Änderung: 19.04.2023 13:07 von Hybridfan5.
2018-.........YHSD Edition 2014 chilli-rot 3,9 LHK akt. 280 Tkm
2012-2017 YHSD Life + Komfort & Design, weiß 215 Tkm 4,1-3,9 LHK
2010-2012 P3 Mod.2010 Life + Schiebedach & Solar schwarz 90 Tkm 3,9-4,0 LHK Durchschnitt 59 km/h
2007-2010 P2 FL SOL silber 60+50 Tkm 4,7-4,5 LHK
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Aw: Energiewende 19.04.2023 12:25 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Zu "Reibach"
Dem Klima ist es egal, ob jemand Reibach macht, wenn es sich dann wohler fühlt. Ich bin auch keinesfalls dagegen, den Wind, das Wasser, die Sonne und was uns die Natur sonst noch alles bereitstellt, maximal zu nützen. Aber viele andere sind es, jedenfalls dann, wenn sie von ev. damit verbundenen negativen Auswirkungen persönlich betroffen sind. Ein paar Protestierende verzögern immer wieder entsprechende Projekte und ich bin sehr skeptisch, was die Klimaschutz-(Termin)-Pläne der EU bzw. der sich dafür engagierenden Regierungen betrifft.
Ich würde es nicht ausschließen, dass sich auf der einen Seite die Verhinderer mit Unterstützung der Umweltschutz-Fundamentalisten so weit durchsetzen, dass nicht aufzuholende Verzögerungen diesen Plänen einen dicken Strich durch die Rechnung machen, während auf der anderen Seite die Reibach-Macher größtes Eigeninteresse haben und damit - und mit Hilfe einer starken Lobby und schwach werdender Politiker - tatsächlich etwas erreichen können.
Das Leben ist halt kein Wunschkonzert.
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Aw: Energiewende 19.04.2023 13:12 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Hybridfan5 schrieb:
War in einigen Seiten zuvor im Thread eine Frage, warum Dtl. Strom importieren muss, wenn doch insgesamt sehr viel exportiert wird? Zu den Ex- und Importen zählen auch die Speicherung in Wasserkraft und wieder zurück nach z.B. Norwegen <-> Schleswig Holstein, Österreich <-> Bayern.Ich würde hier jedoch den Hauptanteil bei Überschüssen sowie Mangel sehen, d.h. Überproduktion vs. Dunkelflaute.
Wirklich _gespeichert_, d.h. in nennenswerten Größenordnungen (TWh) wird da nichts.
Und Norwegen hat im wesentlichen Wasserkraftwerke. Ohne Speicher.
Siehe u.a. hier (10 Jahre alt der Artikel, aber meines Wissens hat sich daran noch nicht viel geändert, u.a. weil die Norweger keine Lust haben, ihre Natur zu verschandeln nur um für uns den Stromspeicherer zu spielen):
www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/en...rwegens-wasserkraft/
Im Artikel ist auch nur von 500TWh jährlichem Strombedarf in Deutschland die Rede im Jahr 2050 und entsprechend 75TWh Speicherkapazität um die Schwankungen auszugleichen. Mittlerweilen wird da locker mit 1000TWh gerechnet (u.a. wegen E-Mobilität und Wärmepumpenheizungen).
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Letzte Änderung: 19.04.2023 13:16 von Andi_K.
Prius+ BJ 2019
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Aw: Energiewende 19.04.2023 13:44 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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Nochmals zur Verzögerung des Windkraftausbaus:
Es kann mir keiner weismachen, dass dieser schlimmer ausfallen kann, als das zeitliche best-case Szenario bei einer gänzlich neuen Reaktorgeneration.
Was dabei auch nicht übersehen werden sollte, bis der erste neue Reaktor in Betrieb gehen kann, produziert man mit dieser Technik zwischenzeitlich gar nichts an Strom.
Bei Windkraft ist es dagegen ein stetiger Zuwachs und nicht wie bei der Kernkraft ein "Null-Integral" bis zur Erstinbetriebnahme.
AKWs sind doch mit ihrem 24/7 Wasserkocherprinzip in Verbindung mit einem enormen Kühlbedarf ein ähnlicher Anachronismus wie der Verbrennungsmotor in PKWs.
An neue Kraftwerke, die aus erhitztem Wasser Strom gewinnen, sollte man wahrlich nur noch dann denken, wenn sie gleichzeitig schnell regelbar sind oder einen Wärmespeicher für z.B. den Tag/Nacht-Ausgleich integriert haben. Aber bitte nicht als 24/7-Großkraftwerk, das wieder nur wie ein unbeweglicher Elefant im Raum steht.
eppf
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Aw: Energiewende 19.04.2023 14:08 - vor 1 Jahr, 2 Monaten
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"Was dabei auch nicht übersehen werden sollte, bis der erste neue Reaktor in Betrieb gehen kann, produziert man mit dieser Technik zwischenzeitlich gar nichts an Strom."
Deshalb wäre es auch naiv anzunehmen, dass man deshalb den Ausbau von Windkraft vernachlässigen könnte/sollte/würde.
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