Priusfreunde.de

Normaler Weise steht im Bestell/Verkaufsvertrag doch, dass der Preis die gesetzliche Mehrwertsteuer von 19% enthält. Wenn sich die ändert, muß der Brutto Preis angepasst werden. Steigt die Mehrwertsteuer, muss der Kunde mehr zahlen und wenn sie sinkt, eben weniger. Laut Gesetz ist der Händler dazu verpflichtet, den Mehrwert Steuersatz sowie die Mehrwertsteuer in der Rechnung auszuweisen.


Gerd

Ist mir zu viel Risiko für zu wenig Nutzen. Ich will jetzt zum Punkt kommen. Immerhin versuche ich seit 1½ Monaten, ein Auto zu kaufen (s. Egons e-Up!-Thread).

Die Prämie für PHEVs soll von 3000,-€ auf 4500,-€ steigen lt. diesem Focus-Artikel.
www.focus.de/auto/elektroauto/konjunktur...rer_id_12063996.html

Na bitte, dann ging doch meine anfängliche Vermutung auf Grund bisheriger Erfahrung in die richtige Richtung!

- Von der MwSt.-Senkung profitieren am meisten dt. "Premiummarken".
- Kleinwagen, insbesondere ausländischer Hersteller, profitieren am wenigsten.
- Schwere PHEV bekommen auch einen zusätzlichen Extra-Bonus, um per Supercredits und R101 die Flottenverbräuche noch weiter runterrechnen zu können.
- Normale Hybrid, Erdgas- und Autogas-Fahrzeuge bekommen gar nichts.
- Preiswerte Fahrzeuge für Kundschaft, die nicht mehr Geld ausgeben kann, werden nicht gefördert.
- Den "Herstelleranteil" an der erhofften Abwrackprämie hat man durch Preiserhöhung auf dem Papier zu einem Mondpreis gleich eingerechnet.
- Konkrete Zahlen und Zeitpläne zum Aufbau der Ladeinfrastruktur fehlen.
- Dafür Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft, um mit einem bedeutenden Teil an Wasserstoff schon 2050 zur Klimaneutralität beitragen zu können (bis dahin wird noch 8x gewählt und ca. 2 Generationen gehen in Rente).

Paßt doch.

ÖKOLOGISCH - SOZIAL - NACHHALTIG

In dem Artikel von FOKUS steht


"Bei Elektroautos steigt die staatliche Prämie von 4000 auf 6000 Euro für Autos unter 40.000 Euro Nettolistenpreis, bei Autos über 40.000 Euro steigt sie auf 5000 Euro. Die Gesamtprämie (netto) inklusive Herstelleranteil erhöht sich damit auf 9000 beziehungsweise 7500 Euro."

Das ist nichts Anderes. Allerdings ist der staatliche Anteil nicht Netto sondern Brutto!

Da mein eGolf unter 40 000€ Listenpreis ist, soll es 6000€ vom Staat geben. Bis jetzt sind es noch 3000€ und nicht 4000€. Die 3000€ Netto vom Hersteller bleiben unberührt. Ob das alles klappt, kann ich nur hoffen. Durch den staatlich angeordneten Lockdown habe ich mehr Geld verloren. So könnte ich wenigstens einen Teil zurück erhalten. Mir ist natürlich klar, dass wir alle die Schulden zurück zahlen müssen, die jetzt gemacht werden. Aber das ist ja immer so. Als Rentner mit geringen Einkommen wird es hoffentlich nicht zu hart.

Gerd

autogasprius_berlin schrieb:

- Von der MwSt.-Senkung profitieren am meisten dt. "Premiummarken".
- Kleinwagen, insbesondere ausländischer Hersteller, profitieren am wenigsten.
Sehe ich anders. Von den gesamten Maßnahmen (MWSt und Verdopplung des staatlichen Anteils der Umweltprämie) profitieren am meisten kleine Elektroautos unter 40.000 Nettopreis. Die werden jetzt prozentual und absolut viel günstiger. Je günstiger das Elektroauto jetzt schon ist, je mehr macht das aus. Der Abstand zum Verbrenner reduziert sich. Tesla wird sich mit dem Model 3 freuen.

Ob der staatliche Teil bei PHEVs erhöht wird, ist noch nicht klar. Warum auf einmal normale Hybride gefördert werden sollten, verstehe ich nicht. Gut finde ich, dass die Corona-Abwrackprämie nicht kommt.

Ich bleibe dabei, eine MWST-Senkung für ein halbes Jahr ist und bleibt eine Schnapsidee.

Wenn man schon die MWST als Hebel zur Konsumankurbelung erkannt hat, muss man sich auch erneut die Frage stellen lassen, wie es denn zur unsäglichen Erhöhung von 16 auf 19% kam.

Eine Maßnahme, die vor allem die Leute getroffen hat, die Monat für Monat ihr ganzes Geld ausgeben müssen, um über die Runden zu kommen.

eppf

Bei der Mehrwertsteuersenkung kommt auch ein riesiger Verwaltungsaufwand dazu. Kassensysteme müssen umprogrammiert werden, Buchhaltungsprogramme müssen entsprechend angepasst werden, der Aufwand bei USt-Erklärungen ist deutlich erhöht. Ich habe das Glück, dass ich nur für einige wenige Mandanten die Umsatzsteuer mache, aber meine Kollegen in der Steuerabteilung haben mein vollstes Mitgefühl, das wird kein Spaß.

Und die Senkung werden sich sowieso einige Händler in die eigene Tasche stecken, aber so gebeutelt wie der stationäre Einzelhandel (außer Lebensmittel) derzeit ist, ist das aber auch ihr gutes Recht. Wenn den kleinen lokalen Händler die 3 % mehr Marge beim Überlebenskampf hilft, zahle ich auch gern den alten Preis weiter. Bei den Lebensmitteln ist ja, dank unserer Discounter, der Preisdruck so hoch, dass es hier wohl zu Preissenkungen kommen wird, was wieder den Leuten hilft, die einen großen Teil ihres Einkommens dafür aufwenden müssen. Für eine spürbare Entlastung ist es aber zu wenig, bei Lebensmittel sind es ja nur 2 % Reduzierung von 7 % auf 5 %.

Vogelsberger schrieb:

Und die Senkung werden sich sowieso einige Händler in die eigene Tasche stecken,....ist das aber auch ihr gutes Recht.

So wird's vermutlich überwiegend und auch überall laufen. Ob das rechtens ist? Wer dort kauft, findet sich damit ab und agreed.

Wisedrum

- Keine Prämie für Verbrenner - Rufe der Autoindustrie verhallen ungehört
- Keine Kaufprämie für Diesel und Benziner - Ausgebrannt
- Umweltschützer kritisieren Kaufprämie für Hybride
- Bund verdoppelt Kaufprämie für E-Autos und Autos mit Hybridantrieb
- Kritik von Umweltschützern - Doch keine Verbrennerprämie – welche Autos das Konjunkturpaket fördert
- Fundamentalkritik des IG-Metall-Chefs - Verzicht auf Autokaufprämie verschärft Konflikt
- Konjunkturpaket - Autobauer und Bahn diskutieren über Weitergabe der Mehrwertsteuersenkung

Grüße, Egon

Mir ist noch nicht klar, welche "Hybride" denn nun genau gefördert werden sollen. Auch aufgebohrte angeflanschte Anlasser in 48-Volt-Technik, ohne sonstige Voraussetzungen? Oder braucht es wenigstens einen Akku einer gewissen Mindestgröße oder ist an andere Vorgaben gekoppelt?

Der Begriff "Hybrid" wird im Kfz-Bereich traditionell beliebig gedehnt. Die Marketing-Leute der Hersteller machen davon schon immer reichlich Gebrauch, seit er positiv besetzt ist.

Grüße, Egon

Es verändert sich meiner Einschätzung gar nix an den bisherigen Vorgaben. Also nur PHEV und Elektro und diese Summen werden entsprechend erhöht.

Egon,
es wird immer betont die Förderung Erfolge im bisherigen System. Sprich: BAFA-Liste, alle Fahrzeuge die es da reingeschafft haben werden gefördert, alle anderen nicht.
www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Ener...cationFile&v=114

Egon schrieb:
Der Begriff "Hybrid" wird im Kfz-Bereich traditionell beliebig gedehnt. Die Marketing-Leute der Hersteller machen davon schon immer reichlich Gebrauch, seit er positiv besetzt ist.
Korrektur: Seit Toyota vor mittlerweile 23 Jahren mit einer genialen Idee und konsequenter Umsetzung als HSD die Automobilindustrie revolutionierte, versuchen immer mehr Firmen, die auf's falsche Pferd gesetzt hatten, unter Mißbrauch des Begriffs "Hybrid" für immer mehr Müllideen entweder von Toyotas Image zu profitieren oder den Begriff "Hybrid" zu diskreditieren.

Bei aller berechtigter Kritik an den förderfähigen Fahrzeugen auf der BAFA-Liste: Ich finde es gut, dass die Förderung nicht auch auf "moderne" Benziner und Diesel bis 140 Gramm CO2, wie von der Lobby gewünscht, ausgeweitet wurde. Damit habe ich nicht gerechnet.

Schade für autogasprius_berlin, der schon mit einem großvolumigen V6- oder V8-Diesel mit E-Kennzeichen geliebäugelt hatte.