Priusfreunde.de

yarison schrieb:
Ich bezweifle mal, dass die Autohersteller hier an erster Stelle stehen sollten.Genau so sehe ich das auch.

Man nehme z.B. nur den operativen Gewinn von VW:
2019: 19,3 Mrd. EUR
2018: 17,1 Mrd. EUR
2017: 11,4 Mrd. EUR

Da gibt es Wirtschaftsbereiche, die finanziell sehr viel schlechter dastehen.

Klar erkenne auch ich an, dass es bei den Zuliefer-Firmen bei weitem nicht so rosig aussieht, um es vorsichtig auszudrücken.

Aber irgendwie liegt das auch ein bisschen an der fehlenden Solidarität innerhalb der Gesamtbranche, weil die Zulieferer immer gedrückt werden und die Großkonzerne den Reibach machen. Ohne diese nötige Solidarität würden auch weiterhin die Großkonzerne das größte Stück von einem eventuellen Subventionskuchen abbekommen.

eppf

eppf schrieb:
Andi_K schrieb:
Dem Steuerzahler dürfte es nicht groß wehtun - immerhin bekommt der Staat diese Prämie über die Mehrwertsteuer wieder rein...Dieses Argument ist ein Schlag ins Gesicht aller Bürger, die andere MWST-pflichtige Güter und Dienstleistungen dringend BENÖTIGEN und diese Steuer trotz verschlechteter finanzieller Situation weiterhin voll bezahlen müssen.

eppf
Bin nicht sicher ob Du mich richtig verstanden hast

Ich meinte nicht: alle Bürger zahlen dafür über die Mwst - egal ob sie Auto kaufen oder nicht.

Sondern: Ab einem Kaufpreis von 19000EUR ist die MwSt >= 3000EUR. Wenn der Staat da 3000EUR Prämie zahlt, ist es ein Nullsummenspiel. Bei Höheren Kaufpreise macht der Staat sogar Plus. Bei Dacia natürlich eher nicht... (ich habe nichts gegen Dacia!!).

Das meinte ich mit dem Kommentar "Am Ende zahlt es der Käufer". Das sind vorallem die Käufer die eigentlich kein Auto gekauft hätten, es gar nicht nötig hätten, aber zu viel Geld haben oder finanziell unklug handeln. Aber es trifft eventuell auch Käufer die später ein gebrauchtes Auto kaufen wollen und das dann zu höheren Preisen wenn alle abgewrackten Gebrauchten in den Export gingen und nicht mehr so viel auf dem Markt ist. Das hat mich vor 10 Jahren schon massiv aufgeregt vor allem weil die Aktion alles andere als ökologisch war da es einfach nur Wertvernichtung war (Schweiss der Arbeiter, Energie und Rohstoffe für die Herstellung).


Fragt sich natürlich was ohne Prämie wäre... weniger Neuwagenverkäufe und dadurch niedrigere Steuereinnahmen (MwSt und alles was mit Umsatz der Autoindustrie zusammenhängt bis hin zu den Arbeitern die ohne die Prämie weniger Geld verdienen und weniger konsumieren) und dagegen gerechnet die Mehrausgaben durch die Prämie....

Andi_K schrieb:
Sondern: Staat zahlt 3000EUR Prämie, Bürger kauft für 27000EUR ein Auto das normal 30000EUR kostet. Darin sind dann 4300 MwSt enthalten. Staat hat sogar Plus gemachtAndersrum wird ein Schuh draus.

Wo du das Plus siehst, wenn es sich um vorgeschobene Anschaffungen handelt und nichts anderes wäre ein Autokauf, ist mir ein Rätsel.

Übrigens, genauso könnte ich argumentieren, bei diesen und jenen essentiellen Produkten wird zur Entlastung der Bürger vorübergehend die MWST halbiert. Dann nimmt der Staat auch immer noch die Hälfte ein und zahlt nicht drauf.

Eine selektive MWST-Betrachtung nach deinem Vorbild ist nur dann zielführend, wenn es um ZUSÄTZLICHE Käufe geht, die ansonsten gar nicht, also auch nicht später stattfinden würden.

Man braucht sich doch bloß die Geschichte der ersten Abwrackprämie ansehen. Nach deren Auslaufen brach der Fahrzeugabsatz massiv ein, weil es eben nur vorgezogene Anschaffungen waren. D.h. eine Kompensation der Prämie über die MWST fand schlussendlich NICHT statt!

eppf

Ich bin ja auch gegen so eine Prämie und versuche hier nur in der Logik des Staates zu argumentieren, was nicht notwenig meine eigene Meinung ist!

Ich schrieb ja deswegen auch, dass es vorgezogener Konsum ist der irgendwann ein Loch erzeugt. Oder höhere Preise für weniger Auto.

Wir brauchen in dieser Krise alles, aber nicht nochmals dieselbe unsägliche Entscheidung wie vor über 10 Jahren.

Dieses Mal trifft es wirklich die ganze Bandbreite der Wirtschaft und da wäre eine Bevorzugung der Autoindustrie total fehl am Platze. Dies vor allem nach mehreren Jahren mit Rekordgewinnen hintereinander.

Dass das Geld dennoch knapp werden könnte, weil nun Unsummen für den notwendigen Wandel bei der Antriebsart benötigt werden, basiert auf unternehmerischen Fehlentscheidungen, da trägt das Virus keine Schuld.

eppf

Beim Thema Kurzarbeit hat man mich kritisiert da ich dies kritisch sehe. Hier ist es ähnlich gelagert.
Wer will als erstes Hilfe?
Die, die als erstes Kurzarbeit angemeldet haben.
Hersteller wie VW die im Geld schwimmen und somit "ihre" Leute locker bezahlen könnten ohne staatliche Hilfen wie zB. KUG.
Das die Kurzarbeit so schnell kam lag sicher nicht daran das der E-Mobilisierungsplan stockt (I.D. Probleme) und der Markt eine Vollbremsung hingelegt hat.
Da kam das Virus Recht.

Nur eines darf man nicht vergessen.
Corona kostet Arbeitsplätze.
Arbeitnehmer die ihren Job Dank KUG(60%) nicht verlieren haben aber real betrachtet ihre laufende Kosten(100%) zu höheren Schulden (+40%) gemacht. Das muss danach erstmal erwirtschaftet werden.
Kommt die Wirtschaft in Schwung wird der zZt. zwar günstig erscheinende Kraftstoffpreis regelrecht explodieren. Kosten die der dann wieder arbeitende AN zu tragen hat und das Abbezahlen von Schulden schwerer macht.

Wenn ich die Gewinne betrachte, bestätigt das meine lang gehegte Meinung: Die Autos viel viel zu teuer. Wer um alles in der Welt braucht solche Gewinne?
Statt sie den Aktionären zuzuführen, könnte man viel Elend in der Welt mindern ODER aber die "Volks"wagen zu ordentlichen Preise verkaufen.

TF104 schrieb:
Arbeitnehmer die ihren Job Dank KUG(60%) nicht verlieren haben aber real betrachtet ihre laufende Kosten(100%) zu höheren Schulden (+40%) gemacht. Pauschal anzunehmen, dass quasi jeder so klamm bei Kasse ist, dass genau am Monatsende das Geld komplett alle ist, finde ich auch nicht sehr zielführend. Dazu noch begleitend annehmen, dass man zuhause sitzend exakt dieselben laufenden Kosten hat, wie während des normalen Arbeitslebens, inkl. Wochenendaktivitäten, Gaststättenbesuche und was es sonst noch alles gibt.

Klar gibt es auch solche Fälle, deren Budget ohne jegliche Freizeitkosten schon komplett auf Kante genäht ist, aber du beschreibst die Lage in meinen Augen einfach zu pauschal.

Zumindest einen gewissen Krisenabschlag sollte man zugestehen können und dass es nicht bis zum letzten Arbeitnehmer hin durch und durch gerecht zugehen wird, bzw. manche Firmen sich weniger solidarisch verhalten als andere, ist auch keine allzu schwere Erkenntnis.

Wir sollten heilfroh sein, dass unser System so funktioniert, wie es momentan der Fall ist. Die totale Gerechtigkeit bis hin zum letzten Bürger ist und bleibt einfach eine Illusion.

eppf

Zitat:
Neustart-Pläne nach Ostern
Volkswagen will Kaufanreize

Bis Ende nächster Woche ruht die Produktion bei Volkswagen. Doch der Konzern plant bereits den Neustart. Unter anderem müssten die Lieferketten wieder aufgebaut werden. Allerdings fordert das Unternehmen auch "Investitionen in das Konsumverhalten".
- www.n-tv.de/wirtschaft/Volkswagen-will-K...article21707652.html

Grüße, Egon

Zitat:
Niedersachsens Ministerpräsident Weil will Autohersteller mit Öko-Abwrackprämie stärken

Die Abwrackprämie rettete nach der Finanzkrise 2009 die deutsche Autoindustrie und verhalf vielen zu günstigeren Autos. Niedersachsens Ministerpräsident Weil sieht darin wieder eine Chance.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/co...52-a47f-4ed456d48913

Grüße, Egon

Entdeckt und geschrieben von Lipper.

Die Automobilindustrie liegt darnieder. Neben Autoherstellern fordern auch Politiker eine Abwrackprämie, um sie wieder in Schwung zu bringen.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ministerpraesident-BMW-Daimler-und-VW-fuer-neue-Abwrackpraem

zitat:
Ferdinand Dudenhöffer: "Weg mit der Mehrwertsteuer"

Man könnte für Neuwagenkäufe die Mehrwertsteuer aussetzen. Das wäre einfach und schnell umsetzbar. Übrigens nicht nur für Autos, sondern auch für andere hochwertige Konsumgüter.

Wir haben kein Problem mit CO2-Regeln, sondern mit fehlender Kundschaft. Das Nachfrageproblem kann man nicht lösen, indem man CO2-Regeln aufhebt,...

Tesla läuft derzeit sehr gut. Die Amerikaner sind die einzigen, die im ersten Quartal 2020 mehr Autos verkauft haben.
www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.az-i...c9-d38aed632be6.html

Gruß Ulli

Zitat:
Coronakrise
Volkswagen fordert Konjunkturprogramm

In der Debatte um mögliche Abwrackprämien verlangt der VW-Konzern nach SPIEGEL-Informationen ein breit angelegtes staatliches Wirtschaftsprogramm. Dazu gehört auch eine Umtauschaktion für ältere Autos.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/co...18-a035-45a1c1ad3a99

Grüße, Egon

Es wird schon einen Grund geben, wieso alle Autowerke in DE oder Europa geschlossen haben...


Man kann dann die "alten" Wagen billig an den Mann bringen, wäre eine These...

www.deutschlandfunkkultur.de/transformat...am:article_id=474620

"Die Transformationsforscherin Maja Göpel sieht eine solche „aufgefrischte Abwrackprämie“ eher kritisch: Man müsse sich fragen, was man damit erreichen wolle, „wenn wir sagen, wir wollen der deutschen Autowirtschaft noch mal zu einem nächsten Boom verhelfen und denen helfen, ihre verpennte Elektromobilitätsstrategie auf Kosten von Steuerzahlern nachzuholen?"

Es würde wie bei der 1.Abwrackprämie laufen: auf Kosten der Steuerzahler. Nicht wenige meiner Bekannten griffen damals beherzt zu, wurden so ihre durchgerittenen alten Autos schick los und fuhren mit einem sehr erschwinglichen Neuwagen weiter, der häufig nicht von einem deutschen Hersteller stammte und somit nicht deren Wirtschaft wie erwartet ankurbelte. Es erwischte leider auch viele guterhaltene nicht so alte Autos, die zwar offiziell abgewrackt wurden, dennoch den Abwrackern durchs unerlaubte Weiterreichen ins Ausland nett Gelder einbrachten. Dort freuten sich Menschen über solche Autos und das "sinnige Verschrotten" der Deutschen, die als Luxusproblem ausgesondert aus D eingetrudelt kamen.

Luxusprobleme, überteuerte, übermotorisierte und durch eine Abwrackprämie nun staatlich geförderte Prestigeobjekte bauen zu wollen. Wenn ich die Berichte von Automessen der letzten Monate Revue passieren lasse, war nichts auch nur halbwegs Brauchbares im Sinne von erschwinglich, vernünftig, dehnbarer Begriff, mit ausreichender Bescheidenheit Versehenes dabei. Stattdessen vollgestopfte, verbrauchsintensive Kisten, deren überbordene Technik dem Kunden nur eines vorgaukelt, kauf' mich, dann bist Du kräftiger motorisiert, besser ausgestattet und sicherer unterwegs! Tut das Not? Anstatt den Lauten für Fördergelder zu machen, sollten Hersteller nicht so sehr dem eigenen Ego frönen, das da lautet, ich kann toller, besser und schicker als mein Konkurrent, sondern wieder einfach "einfache" Autos bauen, die kaufkraftgeschwächte Menschen dazu verlockt, sie sich auch unbezuschusst nach der Krise leisten zu können und zu wollen. Autos, die nicht nur den Weg des Abfliegens in nur eine Richtung kennen, immer schwerer, kräftiger, breiter, höher, länger und mit vermeintlich dem letzten und größenteils überflüssig technischen Schrei ausgestattet mit unendlichen und unendlich teueren Ausstattungsoptionen. Aber ich bin kein Autohersteller und hänge in diesem Wahnsinn nicht drin. Kann nur entscheiden, was ich warum kaufe (gekauft habe).

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