Priusfreunde.de

AvensisT27 schrieb:
Und ja, ein Motorrad muss auch etwas Sound haben, in dem gesetzlich zugelassenem Rahmen. Mein Sohn holt am Montag seine neue ZX6R ab. Der Akrapovic liegt schon da. Alles legal!

Das Problem ist dass die Lobbyarbeit gewisser Hersteller dafür gesorgt hat dass die Vorschriften ein schlechter Witz sind.


AvensisT27 schrieb:
Menschen, die nicht Motorrad fahren, werden das nie verstehen.

Ich verstehe nicht wie man Motorrad fahren will. Lebensmüder kann man kaum sein.

Ich fahre Motorrad und werde nie verstehen, wie man so scharf auf diesen Krach sein kann. Das ist maximal unentspannt, da schmerzen einem doch die Ohren unterm Helm.

BTW, wirklich lebensmüde muss man als Radfahrer sein. Auf dem Motorrad habe ich auch schon kritische Situationen erlebt, einmal sogar ganz knapp, aber das erlebe ich alles kompakt in einer Woche auf dem Rad.

schrubber schrieb:
Ich fahre Motorrad und werde nie verstehen, wie man so scharf auf diesen Krach sein kann. Das ist mal eine Aussage von einem Motorradfahrer, wo man nur "noch Daumen" hoch sagen kann!

eppf

Wer Motorrad fährt geht eigentlich sehr bewusst mit dem Risiko um. Lebensmüde sind für mich Fahhradfahrer außerhalb von Radwegen.

Sound und Krach ist ein Unterschied. Mit einem legalen Akra darf man auch in Tirol fahren und die haben dort dB-Obergrenzen für bestimmte Gebiete. Aber mit Leuten über Motorräder zu reden, die keinen Bezug dazu haben ist wie mit Blinden über Farben zu reden. Und das ist jetzt nicht böse gemeint.

Aber mit Leuten über Motorräder zu reden, die keinen Bezug dazu haben ist wie mit Blinden über Farben zu reden.
Das ist also so ähnlich, wie mit Verbrenner- und Lärmfans über Elektroautos reden? Oder über Elektromotorräder?

LG
Klaus

Servus.

Naja, bei z.B. einem Akrapovic würde ich auch nicht mehr unbedingt von "Sound" sprechen.

Davon aber unabhängig, wenn man den Krach gerne hören möchte, sollte man halt dort hinfahren, wo man andere möglichst nicht damit stört, z.B. auf die Rennstrecke.

Ich liebe den Sound eines alten Ami-V8 oder z.B. auch den eines BMW 801, Rolls-Royce Merlin V12, Allison V-1710 oder Pratt & Whitney R-2800. Trotzdem würde ich die nicht über mehrere Stunden hören wollen.
Ebenso ist es auch immer ein Unterschied, ob man den Lärm selber verursacht oder andere damit "beglückt" werden. Wenn man - so meine Meinung - Anstand hat, nimmt man Rücksicht.
Letztlich macht Lärm erwiesener Maßen krank.


Grüße ~Shar~

Also mein Moped hat ein Standgeräusch von 94 dB. Das Fahrgeräusch liegt bei 73 dB. Das liegt zwischen Staubsauger und konventionellen PKW. Also alles im moderaten Bereich und das bei über 100PS.
PS: Standgeräusch wird bei halber Nenndrehzahl gemessen. Das wären bei meiner um die 4000 U/min. Macht eigentlich kein Mensch im Stand. Da tuckert meine mit 1500 rum.

Shar schrieb:
Davon aber unabhängig, wenn man den Krach gerne hören möchte, sollte man halt dort hinfahren, wo man andere möglichst nicht damit stört, z.B. auf die Rennstrecke.
Hingefahren werden. Aber genau das ist der Punkt.

Menschen, die sich beruflich mit dem Erhalt des Hörsinns beschäftigen, geben bereits ab 80 dB Empfehlungen.
Wenn ich lese
Standgeräusch von 94 dB. Das Fahrgeräusch liegt bei 73 dB.
... dann hoffe ich doch mal, das nicht ich dafür aufkommen muß! Über meine Krankenkassenbeiträge, wenn Hörhilfen oder gar OP fällig sind.
Es gibt viele unauffällige Cruiser bei mir in der Gegend. Aber wenn man einige Fahrzeuge auf mehrere 100 Meter als störend laut empfindet, stimmt was nicht.

Den Betreff mit "Umweltverschmutzung" hatte ich damals nicht ohne Grund gewählt: Lärmfreunde sind wie Dieselfreunde, die den Einfluss von Feinstaub und NOx kleinreden und ihre eigene Freiheit in den Vordergrund stellen.

Gruß
Klaus

Jeder, der den Krach gut findet, sollte einfach mal für eine Saison in eine der betroffenen Gemeinden ziehen.

Wir waren im Frühjahr auf einem Campingplatz im Schwarzwald. Gottlob war es bis auf einen Tag Sonne regnerisch und die Strecke die letzten Tage gesperrt. Sonst hätten wir dort die zwei Wochen nicht durchgezogen. Dieser kranke Mist gehört reguliert.

BTW, dort in der Gegend sind die schönsten Strecken für Verbrennermotorräder gesperrt (E ist frei). Da bedanke ich mich auch immer innerlich bei den Idioten, die dort Krach veranstalten.

schrubber schrieb:
Ich fahre Motorrad und werde nie verstehen, wie man so scharf auf diesen Krach sein kann. Das ist maximal unentspannt, da schmerzen einem doch die Ohren unterm Helm.


Fahre ebenfalls gerne Motorrad und besitze 3 unterschiedliche. Verstehe auch nicht, warum man mit ihnen den Lauten machen kann und will.

Dass jemand vom eigenen übermäßigen Krach der Maschine die Ohren unterm Helm schmerzen, hängt bei den mutwilligen Krachmachern mit modifizierten Auspuffsystemen davon ab, ob sie sich vor der Fahrt Gehörschutzstöpsel reindröseln oder nicht. Selbst so gesehen, wie ein HD-Fahrer dies tat und anschließend mit einem infernalischen Geräusch losfuhr. Wahrscheinlich, weil ihn das Windgeräusch beim Fahren störte, hihi. Hauptsache, andere nerven, er dürfte von seiner Lärmtortur nicht viel mitgekriegt haben.

Ebenso verstehe ich nicht, dass zumindest in meiner Gegend laute Motorradfahrer mit ihrem Lärm durchkommen, ohne von der Polizei aus dem Verkehr gezogen zu werden. Sie winken quasi mit dem Zaunpfahl dafür, aber die Ordnungshüter scheinen diesem Treiben recht machtlos gegenüber zu stehen. Wissen wohl nicht, wie dieses Problem rechtlich abgesichert angegangen werden kann auf die Schnelle, um's mal so zu nennen. Oder sind mit Wichtigerem beschäftigt, so scheint's und hören gepflegt weg.

Ich sag mal "Lärm wird als störend oft empfunden, da er mit Geräusch verbunden" - sehr frei nach Willhelm Busch!
Manipulierte Auspuffanlagen sind für mich ein Graus! Da aber von den Verwendern und Lärmerzeugern keine Einsicht zu erwarten ist, gehören solche "Instrumente" verboten und haben im normalen Straßenverkehr nichts verloren!
Mein Gehör hat sich über die Jahre durch die Arbeit in einer Maschinenfabrik im hohen Bereich verschlechtert, obwohl ich eigentlich von Anfang an Gehörschutz getragen habe - als einer der Wenigen damals!

Gruß Martin

weinfux schrieb:
Ich sag mal "Lärm wird als störend oft empfunden, da er mit Geräusch verbunden" - sehr frei nach Willhelm Busch!

Passend dazu auch ein Zitat von Tucholsky.

Der eigene Hund macht keinen Lärm, er bellt nur.

Bei manchen Motorradfahrern wird es in abgewandelter Form vermutlich so lauten:

Das eigene Motorrad lärmt nicht, es klingt nur (und nun endlich) richtig gut.

In Motorradforen ploppen immer wieder Anfragen dazu auf, wie und durch was man der eigenen Schüssel den Sound aus'm Auspuff verpassen kann, der einen zufriedenstellt, weil die Kiste werksseitig darin wenig beglückend ist, denn zu verhalten und zu leise. Antworten darauf mit Empfehlungen für
Zubehörtüten, legal, illegal, sch...egal, gipfeln dann oft in Kontroversen der Lärmbefürworter- und Gegner. Ich denke mir, lasst die Vögel so, wie der Hersteller sie auf den Markt gedrückt bekam. Dabei missfällt mir allerdings die eigenartige Sache um sogenannte Auspuffklappen ab Werk, die für Messungen geschlossen bleiben, sich aber, wenn einen danach gelüstet, den Lauten zu machen, schön nervig öffnen, damit auch wirklich alle was davon haben. Nah und fern.

Damit soll von Gesetzesgeberseite allerdings nun Schluss sein, verstand ich und Hersteller dürfen solche Teile nicht mehr verbauen. Abwarten, ob es sich so verhält oder diese nun restriktiv leisere Show wieder einmal durch findig gefundene Schlupflöcher von der Motorrad/Autoindustrie umgangen und ausgehebelt wird. Man kennt das Spiel von 'schlauen' Ingenieuren und deren Auftraggebern, zumindest ab dann, wenn sie aufgedeckt wird wie beispielsweise beim Dieselabgasbetrug im großen Stil quer durch die Bank.

schrubber schrieb:

BTW, dort in der Gegend sind die schönsten Strecken für Verbrennermotorräder gesperrt (E ist frei). Da bedanke ich mich auch immer innerlich bei den Idioten, die dort Krach veranstalten.

Das wäre vielleicht ein Mittel um die Lärmproblematik in den Griff zu bekommen. Sperren für Motorräder mit Verbrennermotor.

Danach bleibt noch die Raser- und Dränglerproblematik mit Motorradfahrer übrig. Hier müsste zu allererst eine Halterhaftung bei Motorradfahrer kommen. Alternativ Nummernschilder auch vorne und einer Nummer auf dem Helm um einen Motorradfahrer zu identifizieren. Dass Motorradraser bei Blitzer ungestraft bleiben weil man sie nicht identifizieren kann ist ja ein schlechter Witz und sicher guter Lobbyarbeit zu verdanken.

Bei einseitigen Sperren für Motorräder sind schon viele Kommunen gescheitert. Ein Großteil der Mopeds sind legal zugelassen und dann kommt vor Gericht der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zur Betrachtung. Ich gebe aber zu,dass es einige übertreiben. Die könnte die Polizei rausfiltern.

PS: KSR1 hat hier geschrieben, dass er mit seinen Krankenkassenbeiträgen keine Hörhilfen von Motorradfahrern bezahlen möchte. Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein Solidarsystem. Ich bezahle als freiwillig Versicherter den Höchstbetrag. Rege ich mich auf, wie viele Arbeitsunwillige ich damit subventioniere? Der staatliche Zuschuss an die Gesetzliche deckt deren Kosten bei weitem nicht.

Was mir bei den ganzen Diskussionen hier auffällt (Themen Energiewende, Ökostrom etc), man ist hier sehr schnell mit Forderungen nach Verboten, Forderungen die gegen das GG laufen, mit Forderung nach Steuererhöhungen etc.. Demnächst vielleicht auch noch etwas mehr Überwachung?

Welches Gesellschaftsmodell soll das in letzter Konsequenz sein?

Genau mit dieser Arroganz sind die Grünen bei der Europawahl krachen gescheitert und bekommen bei den nächsten Landtagswahlen die nächsten Klatschen.

Was soll