Priusfreunde.de

Ja, das ist einmal ein Zeitraffer, der seinesgleichen sucht. Nur so hat die aktuell lebende Generation eine Chance, das kommende Chaos hautnah miterleben zu dürfen.

Andernfalls müsste man dumm sterben, ohne zu wissen, wie es mit dem Klima wirklich weitergeht.

eppf

Danke für's posten. Ich scheitere an sowas schon sprachlich. Ich habe mir zufällig mal einen Absatz genommen und übersetzen lassen:
Die notwendigen Maßnahmen, um die CO2-Intensität auf Null zu senken – vor allem eine Erhöhung der CO2-Gebühr – sind machbar, werden aber nicht umgesetzt.

LG
Klaus

Ja, bevor das vielleicht in der falschen Denk Ecke landet, vorsichtshalber noch ein Zitat aus der zuvor verlinkten Arbeit:

Thus, the danger caused by climate’s delayed response and the need for anticipatory action to alter the course of fossil fuel development was apparent to scientists and the fossil fuel industry 40 years ago.2 Yet industry chose to long deny the need to change energy course [9], and now, while governments and financial interests connive, most industry adopts a ‘greenwash’ approach that threatens to lock in perilous consequences for humanity. Scientists will share responsibility if we allow governments to rely on goals for future global GHG levels, as if targets had meaning in the absence of policies required to achieve them.

meine Übersetzung

"Und somit war der Wissenschaft und Fossil Energie Industrie schon vor 40 Jahren bewusst, daß eine Gefahr von der verzögerten Systemantwort des Klimasystems auf eine Störung ausgeht die nur durch sofortige Gegenmaßnahmen abgewendet werden kann.
Und doch hat die Industrie lange den Weg der Leugnung gewählt, daß sofortige Kursänderungen bei der Energiefrage nötig ist.
Und jetzt endlich wo Politik und Finanzwirtschaft langsam nachgeben, wenden die Industrien weitgehend "Greenwashing" Taktiken an, die nicht mehr rückgängig zu machende Konsequenzen für die Menschheit zu zementieren droht.
Wissenschaftler werden ihren Teil der Verantwortung tragen müssen, wenn wir Regierungen erlauben sich rein mit den Zielwerten für zukünftige CO2 Level zu begnügen, in Abwesenheit von politischen Handlungen die notwendig sind, diese Zielwerte auch tatsächlich zu erreichen."

Zitat:
"Überhaupt nicht zu erreichen"
Klimaforscher fordert Abkehr von 1,5-Grad-Ziel

Das Vorhaben, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist völlig unrealistisch, sagt der bekannte Klimaforscher Mojib Latif. Es sei sogar kontraproduktiv, formal darauf zu beharren. - www.n-tv.de/politik/Klimaforscher-forder...article24556231.html
- de.wikipedia.org/wiki/Mojib_Latif

Grüße, Egon

Die formulierten Ziele sind doch völlig egal, wenn sich das Handeln ohnehin nicht danach richtet.

Ich sehe jetzt nichts besonderes in der Aussage von Prof. Latif.
Immerhin, wenn mir auch längst nicht genug, stellte er in einer TV Sendung fest ( vielleicht war es bei "Lanz"), er wäre in den vergangenen Jahren zu lasch mit Verantwortlichen in der Politik umgegangen. Das wolle er ändern. Wiederum eine andere "Beschwichtigung", ggf. von einem anderen Klimaexperten, es lohne sich, um jedes Zehntel Grad zu kämpfen.

Und wenn im Forum zu lesen ist "der Zug ist abgefahren", ich muss mich selbst kümmern...
DIY, die Lösung für in Unschuld gewaschene, Politiker:innen Hände.

Hybridfan5

Bei allem Respekt für Latif (mein ich im Ernst) - oder n.tv hat nur ein Teil der Aussagen abgedruckt.

Aber von so einem Mann, mit so einer Aussage, das erwarte ich als Nebensatz in einem vollen Satz. Der da sinngemäß lauten muss - bei so einem Mann der Wissenschaft und Realitätssinn für Politik:

Das Vorhaben, die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist völlig unrealistisch, und daher schlage ich vor als neuen Zielwert setze eine Zahl ein°C zu nehmen und wirklich, dieses mal wirklich, verpflichtend weltweit festzuschreiben.

Ein etwas längerer Artikel dazu: www.zdf.de/nachrichten/wissen/mojib-lati...klimawandel-100.html

LG
Klaus

Ist die Eiche in der Region Trier noch zu retten?
Im Wald der Gemeinde Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich) wachsen überwiegend Eichen. Die galt lange als der Baum der Zukunft. Doch die Eiche schwächelt. Schuld ist ein Käfer.
[...]
Während andere Baumarten seit Jahren unter der Klimaerwärmung leiden, trotzte die Eiche bisher den veränderten Wetterbedingungen. Doch Trockenheit und Hitze haben die Eichen geschwächt. Durch den fehlenden Frost und die warmen Winter konnte sich der Eichenprachtkäfer massenhaft vermehren. Förster Alois Meyer beobachtet den Schädling mit Sorge: "Dieser Prachtkäfer bohrt sich ein und bewegt sich unter der Rinde, schädigt da die Wasserversorgung. Und bringt den Baum letztendlich zum Absterben."
[...]
Förster Alois Meyer in Klausen hat andere Sorgen. Er muss entscheiden, ob die leeren Flächen in seinem Wald wieder mit Eichen bepflanzt werden sollen. Eine Alternative wären mediterrane Baumarten. Alois Meyer ist da skeptisch. "Die Bäume sind sehr mit den Bodenlebewesen, insbesondere den Pilzen, verbunden. Es dauert Jahrzehnte bis Jahrhunderte, bis sich der Lebensraum an die neuen Baumarten anpasst."
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/tr...del-bedroht-100.html

LG
Klaus

Nochmal kurz zum 1,5°C Ziel:

Es gibt so viele Sendungen im TV, z.B. Freitags auf tagesschau24 um 19:30 - 20:00 "Klimazeit", dann unzählige Talkrunden um das Handeln von dt. Politik allgemein, Interviews z.B. mit Fr. Kempfert u.a. bezüglich des Klimawandels...
Ich kann das im Detail nicht alles aufzählen, woraus ich mein "Endergebnis" bilde.
Die bei weitem überwältigende Mehrheit der Erdbevölkerung ( und ganz besonders in Dtl. ) ist nicht gewillt auf den errungenen oder noch nicht errungenen Wohlstand zu verzichten. Wobei verzichten nicht das richtige Wort ist. Ein paar Abstriche machen, trifft es ggf. besser.

Und da demokratische Politik sich dem Wähler + der Industrielobby anschmeichelt, wird sie dem nichts und auch nicht in der angemessensten Zeit, gravierend entgegnen. In nicht Demokratien wird eh für das Wohl der Mächtigen zuerst gesorgt.

Hybridfan5

Hybridfan5 schrieb:
In nicht Demokratien wird eh für das Wohl der Mächtigen zuerst gesorgt.

Streiche das nicht und der Satz ist immer noch wahr.

Vorausgestellt, ich möchte alles andere als in einer Diktatur leben, bloß komme ich schön langsam zu dem Schluss, dass dies wohl die einzige Regierungsform ist, bei der ein wirksamer Klimaschutz möglich wäre.

Überall dort, wo Großkonzerne ihre Lobbyarbeit betreiben, wird man immer für genügend Störfeuer sorgen können, sodass zu viele Bürger ausreichenden Klimaschutz via Stimmzettel ablehnen werden. Demokratische Staaten, die weitgehend frei von solchem Lobbyeinfluss sind, können dagegen auf Grund ihrer zu kleinen Größe beim Klimaschutz nur äußerst wenig bewirken.

eppf

P.S.: Man beachte das letzte fettgedruckte Wort im obersten Satz.

Science Date: Mojib Latif - ein "hoffnungloser Optimist"
www.3sat.de/wissen/nano/nano-science-date-mojib-latif-100.html Video 8:16

LG
Klaus

Guter Mann, aber das Spektrum der Gesellschaft neigt gerade in Richtung Irrationalität. Angry white Men ist ein guter Begriff dafür, nicht nur in den USA. Die Wissenschaft hat ihren Zenit im Ansehen schon ein paar Jahre überschritten fürchte ich und bedauere ich.

Ich sehe es auch nicht so, Latif den Stempel als Optimist aufdrücken zu müssen. Er sieht die Lage garantiert extrem kritisch, aber er ist wohl insofern Realist, dass man gegen die Mehrheit von mediengesteuerten Menschen nicht agieren kann.

eppf