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Abholzung: Deutsche Entwicklungsbank finanziert Umweltzerstörung
Deutschlands staatliche Entwicklungsbank DEG fördert zweifelhafte Projekte im globalen Süden. CORRECTIV und El Surtidor berichten nun über massive Entwaldung in Paraguay, von der DEG mitfinanziert. Die Bundesregierung tut nichts dagegen.
correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2023...t-umweltzerstoerung/

LG
Klaus

Im "Standard" auch Themna heute. Sinn und Unsinn des CO2 Ablaßhandels mit dem Etikett: "Aufforstung".

Bäume pflanzen gegen den Klimawandel – so einfach ist das nicht
www.derstandard.at/story/3000000188934/b...infach-ist-das-nicht

...Wenn ein Unternehmen sagt, dass es Tausende von Bäumen gepflanzt hat, um Lebensraum wiederherzustellen und Kohlenstoff zu absorbieren – woher wissen wir dann, ob dies umgesetzt wurde, ob die Bäume überleben werden und ob dadurch ein funktionierendes Ökosystem entstanden ist...

Das ist genau das Problem, das mit "Ausgleichsflächen" habe... schön und gut, dass ihr für den gerodeten, 100 Jahre alten, Wald woanders Ausgleichsflächen aufforstet.

Aber bis die mal genauso viel CO2 aus der Atmosphäre holen, wie der alte Wald, vergehen Jahrzehnte. Wenn die neuen Bäume bis dahin überhaupt überleben...

6 von 9 kritischen Limits des Planeten hat die Menschheit schon gerissen (englisch)

www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adh24...m_medium=ownedSocial

Keine Ahnung, welchen Studienabschluss man haben muss, um den kompletten Text im Detail zu verstehen. Meiner reicht dafür jedenfalls nicht aus. Nicht einmal aus dem Abstrakt werde ich richtig schlau. In der Hoffnung, klarer zu sehen, habe ich deshalb versucht mich durch den Text zu kämpfen, musste aber nach wenigen Minuten die Flagge streichen.

So gesehen darf man mich getrost als Klimabanausen titulieren ohne mich damit zu beleidigen.

Nichts desto trotz lässt mich das Thema nicht unberührt und deshalb versuche ich am Ball zu bleiben und zu verstehen, was mit unserem Klima los ist. Und wenn mich nicht schon alle guten Geister verlassen haben und ich noch halbwegs bei Sinnen bin, dann ist es Fakt, dass es sich im Umbruch befindet und dass der Mensch dafür verantwortlich ist.

Und ich verstehe die Notwendigkeit, Klimaziele zu definieren. Dabei vertraue ich auf die Wissenschaft, die uns sagt was wir tun und lassen sollten, sie zu erreichen. Woran ich weniger (nicht?) glaube, ist die Fähigkeit der Menschheit, das Nötige umzusetzen. Denn es verlangt Verzicht des Einen zugunsten des Anderen, den er gar nicht kennt oder vielleicht auch nicht mag oder der vielleicht noch gar nicht geboren ist.

Denn ich glaube nicht, dass der Mensch so gestrickt ist. Eher, dass Altruismus, auch wenn er manchen Menschen angeboren sein mag, umso mehr in den Hintergrund tritt, als man daraus keine unmittelbare persönliche Befriedigung ziehen, sondern womöglich langfristig mit persönlichen Nachteilen konfrontiert sein kann.

Es gibt also Berechnungen, um wie viel wärmer die Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt sein wird, wenn wir dieses oder jenes unternehmen oder unterlassen, und welche Folgen sich daraus ergeben. Einkalkuliert sind Kipppunkte, Grenzüberschreitungen in diversen Bereichen sowie in ihrem komplexen Zusammenspiel mit ihrer wechselseitigen Beeinflussung. Jedenfalls gehe ich davon aus, sonst wäre doch jede Vorgabe in Grad Celsius und Jahren hinfällig.

Was es aber anscheinend nicht gibt, sind wissenschaftlich fundierte Berechnungen dazu, wie wahrscheinlich es ist, dass diese Vorgaben (nehmen wir mal an, sie beruhen auf unumstößlichen Erkenntnissen) auch befolgt werden (können).

Solche Berechnungen könnten doch ergeben, dass die selbst gesteckten Ziele gar nicht zu erreichen sind. Gründe dafür könnte ich mir viele vorstellen. Hauptsächlich solche, die den Ausbau/Einsatz von EE be-/verhindern. Falsch verstandener(?) Naturschutz oder gesundheitliche oder gar ästhetische Bedenken (und sei es nur um des Tourismus Willen) gehören sicherlich dazu. Denn das Hemd ist einem doch näher als der Rock.

Und wenn dem so wäre, wenn man also damit rechnen müsste, dass irgendwelche zwischenzeitlich eintreffende Kipppunkte oder Grenzüberschreitungen die hehren Ziele ad absurdum führen und der worst case unabwendbar ist?
Sollten wir dann unsere Energie nicht darauf verwenden, uns auf das Unabwendbare vorzubereiten anstatt uns durch den Verzicht auf fossile Energie selbst zu geißeln? (Äh - nein, vermutlich nicht?)

Sehe es ganz einfach so. Keiner kann genau vorhersagen, inwiefern uns nicht klar definierbare Kipppunkte noch weiter in den Abgrund reißen werden.

Was man aber sicher sagen kann, die Vermeidung jeder Tonne CO2 geht beim Klimaschutz in die richtige Richtung.

Am schlimmsten wäre jedenfalls die Denke "die Kurve kriegen wir ohnehin nicht mehr, also können wir gleich so weitermachen wie bisher".

eppf

Nur zwei Prozent? Was hinter dem deutschen Beitrag zu den weltweiten CO2-Emissionen steckt

Auf das bisschen Kohlendioxid, das wir Deutschen in die Atmosphäre pusten, kommt es doch nicht an, oder? Doch. Das populärste Argument gegen mehr Klimaschutz – und seine Entkräftung

[...]

Das Argument ist beliebt und funktioniert gut, weil es das eigene Handeln bedeutungslos erscheinen lässt. Gleichzeitig stellt es Menschen und Organisationen, die sich für Klimaschutz einsetzen, als realitätsfern dar.

Man kann das Argument aber auch anders betrachten.

Deutschland gehört zu den Top Ten der CO₂-Verursacher

Von allen mehr als 200 Nationen weltweit gehört Deutschland mit einem Anteil von zwei Prozent an den derzeitigen Treibhausgasemissionen nicht in die Kategorie „bedeutungslos“. Vielmehr belegt es beim energiebedingten CO₂-Ausstoß unter allen Ländern den siebten Platz nach [...]
Quelle: www.riffreporter.de/de/technik/deutschla...-was-steckt-dahinter

Für erstaunte Blicke bei den Zweiflern sorgt oftmals schon meine rhetorische Frage: "Wieso erzeugt Deutschland mit 1% der Weltbevölkerung 2% des globalen CO₂-Ausstoßes und das, wo ein Großteil der Produktion bereits nach China verlagert wurde?"

Daihatsu-Fahrer schrieb:
"Wieso erzeugt Deutschland mit 1% der Weltbevölkerung 2% des globalen CO₂-Ausstoßes und das, wo ein Großteil der Produktion bereits nach China verlagert wurde?"Das in Fettschrift Zitierte bringt es genau auf den Punkt!

Würde man den CO2-Fußabdruck nach dem Konsumprinzip ermitteln, lägen wir wohl locker bei 3% trotz 1% Bevölkerungsanteil. Spätestens dann, wenn man die zugehörigen Transportemissionen mit einpreist, ist die 3 vor dem Komma sowas von klar.

Wenn man die historischen Emissionen ansieht, also kumuliert seit 1850, landet Deutschland auf Platz 4 nach den USA, China und Russland. Wenn man die Waldnutzung mit einrechnet, überholt uns noch Brasilien und Indonesien, dann liegen wir auf Platz 6.

Selbst die erste große Industrienation UK liegt in Summe um ca. 20% unterhalb von Deutschland. Ein Land wie Frankreich bei in Summe ca. 41% unseres Ausstoßes, Italien bei etwa 26%.

eppf

Ist Bäume pflanzen nun doch Unsinn? - Ich fand das eigentlich vom Bauchgefühl her ganz sinnvoll.


Bill Gates behauptet nun, Bäume zu pflanzen sei schwachsinnig.

Oder kann man damit nicht genügend Geld verdienen?

Natürlich ist Bäume pflanzen sinnvoll. Die Mathematik des sich Frei Kaufens ist haaresträubend:

Ich jage tonnenweise CO2 in die Luft : jetzt. Zahle ein Obulus mit dem: ein paar Bäume gepflanzt werden, die in villeicht 70 Jahren beginnen vernünftig meinen CO2 Anteil von heute aufzusammeln, wofür sie noch mal 20 Jahre brauchen.

Und morgen setze ich noch eine Tonne in die Luft, und übermorgen ... kann mich ja frei kaufen. Das machen dann 420 Millionen so. Ständig. Wo die Flächen hernehmen? Landwirtschaft wollen wir doch auch? Und die fruchtbaern Böden werden auch immer weniger ...

Ich bekomme es nicht mehr ganz zusammen, korrigiert mich bitte, wenn ich was durcheinander bringe:

würde man die Fläche von Deutschland komplett mit Bäumen dichtpflanzen, dann könnte man damit 1% des amerikanischen CO₂-Ausstoßes auffangen. Also bräuchte es "nur" 100 Deutschland um den CO₂-Ausstoß von den USA zu kompensieren. Dann kommen aber noch ein paar Emittenten on top - die Welt ist nicht genug.

Sicher ist es sinnvoll Bäume pflanzen, es wird uns aber nicht retten, wenn man ausschließlich darauf setzt.

+1 @cirr_s

Moore im Westen der Pfalz trocknen aus
Für einige Insekten, Amphibien und Pflanzen sind Moore ein wichtiger Lebensraum. Sollten Moore austrocknen, wären Tiere und Pflanzen in Gefahr. Das droht nun im Pfälzerwald.
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ka...rocknen-aus-100.html

Brasiliens Amazonas leidet unter der Dürre
Im brasilianischen Amazonasgebiet herrscht derzeit ungewöhnliche Hitze und Dürre. Das hat Folgen für seine Bewohner: Während für die Menschen Nahrung und Wasser knapp werden, verenden auch immer mehr Flussdelfine.
[...]
Wie das Forschungsinstitut Mamirauá mitteilte, muss die genaue Todesursache noch ermittelt werden. Es sei allerdings davon auszugehen, dass sie im Zusammenhang mit der aktuellen Hitze und Trockenheit in der Region stehe. In dem See waren Wassertemperaturen von mehr als 39 Grad gemessen worden.
www.tagesschau.de/wissen/klima/amazonas-...ussdelphine-100.html

LG
Klaus

cirr_s schrieb:
Natürlich ist Bäume pflanzen sinnvoll. Die Mathematik des sich Frei Kaufens ist haaresträubend:Richtig, das ganze Freikaufen ist das Hauptproblem. Dieses gehört komplett abgeschafft, sei es beim Bäume pflanzen, bei den CCS-Plänen oder ganz einfach auch die THG-Quote bei BEVs, weil man hier mit einer unhaltbaren 0g CO2 Definition arbeitet.

Der Weg, CO2-Ausstöße in irgendeiner Art zu kompensieren, oder Minderausstöße unangemessen zu belohnen (THG-Quote), ist vollkommen falsch. Man muss den CO2-Ausstoß ohne jedwede Kompensationsmöglichkeit angemessen bepreisen, nur so kann eine schnelle Reduktion funktionieren.

Eine Tonne CO2 ist und bleibt eine klimawirksame Tonne CO2,
a) egal ob sie durch einen Verbrenner oder durch den Strommix eines BEV emittiert wird
b) egal ob sie als eine von ganz wenigen später durch einen Baum wieder "aufgefressen" wird
c) egal ob sie als eine von ganz wenigen zufällig in einem (undichten) CCS-Loch landet

Den Punkt a) darf man bezüglich der BEVs erst dann streichen, wenn der Strommix bei 0g angekommen ist. Die Punkte b) und c) erst dann, wenn das gesamte emittierte CO2 auf diese Art und Weise "gebunden" werden kann, sonst geht es mit dem Kompensationsgeschachere weiter. Den Punkt c) übrigens nur dann, wenn die Lager tatsächlich dicht wären, was ich massiv bezweifle.

eppf