Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 14:06 - vor 3 Jahren
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Ich finde es einfach unglaublich, was sich manche Fahrradfahrer herausnehmen.
Der Radweg wurde dazu geschaffen, mit dem Rad dort zu fahren.
Wenn er dort ist, gehoert er benutzt.
Ich fahre mit Auto auch nicht auf dem Fussweg oder spatziere auf der Fahrbahn, wenn ich einen Buergersteig habe.
Gut, dann will ich Ihnen meine Hauptgründe nennen, warum ich regelmäßig auf der Straße fahre.
Ich fahre ca. 5000km im Jahr mit dem Rad, die meisten km mit dem Rennrad.
1. Grund: Ich fahre mit dem Rennrad einen Schnitt von 28-30km/h. Ein Mofa muss bereits mit 25km/h auf der Strasse fahren. Das macht auf Grund der Geschwindigkeit auch Sinn. Aus Sicherheitsgründen fahre ich manchmal auch auf der Strasse (Viele Ausfahrten, viele Fussgänger etc.).
2. Grund: Ich kann mich nicht daran erinnern, wann der Radweg eine bessere Oberfläche hatte, als die Strasse. Andersrum gibt es leider oft. Manche Radwege sind so kaputt, dass mein Fahrrad abhebt und springt. Da fahre ich dann auch auf der Strasse.
Letztendlich ist es ein abwägen.
Egal, welche Form der Teilnahme am Straßenverkehr gewählt wird, es ist kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander!
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Toyota Yaris HSD Edition 2014
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 14:52 - vor 3 Jahren
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lutz_s schrieb:
Letztendlich ist es ein abwägen.Das ist der entscheidende Satz.
Wenn der Radweg nebendran eine schlechte Piste ist, dann sehe ich vollkommen ein, wenn ein Rennradfahrer die Straße nutzt. Jetzt kommt das ABER: Jedoch nicht dann, wenn es sich um eine Hauptverkehrsstraße mit so viel Verkehr handelt, dass die Regel mit den 2m Mindestseitenabstand schlichtweg zu einer erheblichen Behinderung des Autoverkehrs führt.
In solchen Fällen haben auch Rennradfahrer in den sauren Apfel zu beißen und auf einem weniger guten Radweg langsamer zu fahren.
So wie es für den Autofahrer kein Recht gibt, pauschal 100kmh auf der Landstraße zu fahren (wenn keine anderweitige Beschilderung gegeben ist natürlich), genauso wenig kann sich der Radfahrer pauschal auf eine schlechte Radwegqualität berufen, die seine gewünschte Geschwindigkeit nicht zulässt.
Was auch gar nicht geht, einen guten Radweg deshalb nicht zu nutzen, weil er zu stark befahren ist. Auf ein erhöhtes Verkehrsaufkommen hat sich jeder Verkehrsteilnehmer einzustellen, vom Fußgänger bis hin zum Autofahrer. Regeln zu brechen, weil zu viele von der selben Sorte unterwegs sind, darf man sich garantiert nicht herausnehmen.
eppf
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 15:03 - vor 3 Jahren
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Die Frage ist ja (und die wird wohl jeder sehr unterschiedlich beantworten): ab wann ist ein Radweg zu schlecht/unsicher, dass ein Ausweichen auf die Fahrbahn gerechtfertigt ist?
Wenn alle 100m eine kleine Bodenwelle kommt? Wohl eher nein...
Wenn der komplett mit Laub oder Schnee zugeschüttet ist, während die Fahrbahn daneben von der Stadt ordentlich geräumt wurde? Oder wenn alle 30m von einem Auto zugeparkt? Eher ja...
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- Prius 4 Comfort 11/2016
1 kWh / 100 km - Tern GSD S10
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 15:37 - vor 3 Jahren
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Deshalb der Satz mit "abwägen" .
Z.B. auf einer vielbefahrenen Bundesstraße und auch bei höherem Verkehrsaufkommen auf dem Radweg, sollte man nicht eine Sekunde lang daran denken, anstelle des Radwegs die Straße benützen zu dürfen.
Das wäre fast schon genauso ignorant gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern, wie ein auf dem Radweg geparktes Auto.
eppf
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 17:48 - vor 3 Jahren
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Mit Rennradfahrern habe ich es leider auch nicht so. Meiner Meinung nach ist die Straße kein Sportplatz, das gilt für Autofahrer ebenso wie für Radfahrer. Andererseits haben diese ganz sicher auf dem geteilten Rad-und Gehweg nichts verloren, zumindest nicht mit dem Tempo.
Gegenseitige Rücksichtnahme ist auch keine Einbahnstraße, wenn ich Rücksicht von den Autofahrern für meinen Sport einfordere, so habe ich diese ebenfalls den Autofahrern gegenüber proaktiv zu gewähren. Und das bedeutet, bspw. keine größeren Kolonnen zu bilden und den Verkehr nicht mehr als nötig aufzuhalten. Ein Traktor hat auch alle paar km anzuhalten und die Autos vorbeifahren zu lassen. Warum soll das nicht für Rennradler gelten?
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Real men make twins!
Love ist: Staying together after trying to park the camper.
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 18:17 - vor 3 Jahren
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Weil sie einspurige Fahrzeuge sind, die außerorts mit 2 m Abstand trotz durchgezogener Linie überholt werden dürfen, Traktoren jedoch nicht.
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seit 07/20 ohne Autogas und ohne Prius unterwegs
Hybrid-Historie:
Yaris Style Selection White seit 07/20
Prius II, 03/07 bis 10/20, EXE, silber, ab km-Stand 42.000 auch auf LPG, hat immerhin 382.160 km gehalten
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 18:54 - vor 3 Jahren
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Für Rennradfahrer gäbe es doch einen ganz einfachen Trick. Einfach weitgehend Außerortsstrecken ohne Radweg wählen!
Radwege außerorts sind hierzulande ohnehin Mangelware und dort wo es die wenigen gibt, garantiert nicht nur deshalb, weil man sich diese Bereiche ausgewürfelt hat.
eppf
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 19:43 - vor 3 Jahren
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Machen viele Rennradfahrer auch so. Nur dummerweise kommen oft genau dann Autos vorbei, deren Fahrer "FAHRRADWEG!!!!" aus dem Fenster brüllen, wenn der Rennradfahrer mal für 200m an einem Radweg vorbei kommt, der ein paar hundert Meter weiter in eine ganz andere Richtung führt als dessen Rennradroute.
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Letzte Änderung: 07.06.2021 19:44 von marratj.
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 21:19 - vor 3 Jahren
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autogasprius_berlin schrieb:
Weil sie einspurige Fahrzeuge sind, die außerorts mit 2 m Abstand trotz durchgezogener Linie überholt werden dürfen, Traktoren jedoch nicht.
Der Gesetzgeber macht es sich aber sehr leicht, denn wenn sie wie erlaubt im Pulk unterwegs sind erreichen sie durchaus die Dimensionen eines Schleppers mit Anhänger(n). Nur dass man den Schlepper nicht mit 2m Mindestabstand überholen muss. Und dann wird es trotz Erlaubnis zum überholen im Überholverbot richtig kritisch.
marratj schrieb:
Machen viele Rennradfahrer auch so. Nur dummerweise kommen oft genau dann Autos vorbei, deren Fahrer "FAHRRADWEG!!!!" aus dem Fenster brüllen, wenn der Rennradfahrer mal für 200m an einem Radweg vorbei kommt, der ein paar hundert Meter weiter in eine ganz andere Richtung führt als dessen Rennradroute.
Hast du jemals einen ernsthaften Rennradfahrer auf dem Radweg gesehen? Selbst hier, wo ein richtig gut asphaltierter Radweg direkt parallel zur B3 verläuft, sind die alle auf der Fahrbahn unterwegs. Mit diesem Tempo passt ein Rennradfahrer einfach nicht mehr zum Verkehr auf dem Radweg, das wäre viel zu gefährlich (lass da mal ein noch etwas unsicheres Kind im falschen Moment ausschwenken). Diese Räder gehören zwangsläufig auf die Straße, wo sie dann aber wiederum zu langsam für den KFZ- Verkehr sind und alles aufhalten, vor allem wenn es mehrere sind.
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Letzte Änderung: 07.06.2021 21:24 von schrubber.
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 21:20 - vor 3 Jahren
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zum Beitrag von marratj:
...oder wenn der Radweg auf 2km dreimal die Seite wechselt, jedesmal verbunden mit dem erzwungenen Überqueren beider womöglich stark befahrener Fahrstreifen. In unserer Gegend ein beliebter "Kunstgriff" der Straßenplaner, wenn der Platz für einen durchgängigen Radweg nicht da ist, man uns Radler aber dennoch von der Fahrbahn fernhalten will..
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Letzte Änderung: 07.06.2021 21:21 von leisure17.
Gruß aus dem wilden Süden
P4 PHEV Solardach 12/2019 - 10-2022
Renault MeganE Evolution ER ab 10/2022
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 21:30 - vor 3 Jahren
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Servus.
lutz_s schrieb:
1. Grund: Ich fahre mit dem Rennrad einen Schnitt von 28-30km/h. Ein Mofa muss bereits mit 25km/h auf der Strasse fahren. Das macht auf Grund der Geschwindigkeit auch Sinn. Aus Sicherheitsgründen fahre ich manchmal auch auf der Strasse (Viele Ausfahrten, viele Fussgänger etc.).
ThomasHH schrieb:
Fahrräder sind grundsätzlich Fahrzeuge und gehören auf die Fahrbahn !
Lediglich in Ausnahmefällen ist ein mit einem blauen Verkehrszeichen versehener Radweg
benutzungspflichtig.
schrubber schrieb:
Hast du jemals einen ernsthaften Rennradfahrer auf dem Radweg gesehen?[...]Mit diesem Tempo passt ein Rennradfahrer einfach nicht mehr zum Verkehr auf dem Radweg, das wäre viel zu gefährlich (lass da mal ein noch etwas unsicheres Kind im falschen Moment ausschwenken). Diese Räder gehören zwangsläufig auf die Straße[...]
...und unter anderem deswegen gehört m.M.n. endlich zumindest eine Kennzeichenpflicht für Fahrradfahrer her.
Gleiches Recht für alle Fahrzeugnutzer? Dann aber auch gleiche Pflichten für alle Fahrzeugnutzer.
Daß sich das Rowdytum von Radfahrern mit einer Kennzeichenpflicht reduziert, weil die Anonymität damit eingedämmt wird, davon bin ich ebenfalls überzeugt.
Grüße ~Shar~ (derAuto-alsauchRadfahrerist)
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Shar
Moderator
Beiträge: 6985
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Letzte Änderung: 07.06.2021 21:33 von Shar.
{...} There's too many men, too many people, Making too many problems
And not much love to go'round, Can't you see this is a land of confusion? {...} .
It’s about how we live in a very nice world, and what a mess we’re making of it. How it should all be so easy and it’s all so difficult.
- Genesis 1986
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 21:34 - vor 3 Jahren
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Daß sich das Rowdytum von Radfahrern mit einer Kennzeichenpflicht reduziert, weil die Anonymität damit eingeschränkt wird, davon bin ich ebenfalls überzeugt.
Trotz Kennzeichenpflicht nimmt das Rowdytum der Autofahrer (auch ggü Radfahrern) zu.
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 21:44 - vor 3 Jahren
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Servus.
Daihatsu-Fahrer schrieb:
Trotz Kennzeichenpflicht nimmt das Rowdytum der Autofahrer (auch ggü Radfahrern) zu.
Ein Grund mehr, das Rowdytum auf den Straßen einzudämmen.
Meine Erfahrung als Radfahrer gegenüber Autofahrern ist allerdings positiver geprägt: klick mich zum Beitrag
Dem gegenüber finde ich, daß das Verhalten von Radfahrern untereinander aggressiver und rücksichtsloser wird.
Grüße ~Shar~
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Shar
Moderator
Beiträge: 6985
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{...} There's too many men, too many people, Making too many problems
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It’s about how we live in a very nice world, and what a mess we’re making of it. How it should all be so easy and it’s all so difficult.
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 21:47 - vor 3 Jahren
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Wobei die Frage ist, woher das Rowdytum stammt. Ich denke jeder von uns hatte schon mehrere Erlebnisse mit einem Radfahrer, bei denen man am Ende froh ist, dass nichts passiert ist. Und dann kommt der Moment, wo man sich machtlos fühlt, weil man den Radfahrer für sein Verhalten nicht belangen kann. Spricht man ihn an, bekommt man höchstens noch einen unverschämten Spruch angehängt. Das erzeugt Frust, viel Frust. Und irgendwann platzt dieser dann heraus, da fehlt nur der Auslöser. Ich tippe darauf, dass eine Kennzeichenpflicht für Radfahrer auch das Rowdytum von Autofahrern reduzieren wird, da wieder Gleichheit hergestellt ist.
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Letzte Änderung: 07.06.2021 21:48 von schrubber.
Real men make twins!
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Aw: Radfahrer und Autofahrer 07.06.2021 21:49 - vor 3 Jahren
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Daihatsu-Fahrer schrieb:
...
Trotz Kennzeichenpflicht nimmt das Rowdytum der Autofahrer (auch ggü Radfahrern) zu.
Und du bist überzeugt, dass es keinesfalls noch schlimmer wäre, wenn Autos keine Kennzeichenpflicht hätten?
Ich persönlich halte Kennzeichenpflicht für Radfahrer für eher unwahrscheinlich, aber den Gedankengang, dass eine "Quasi-Anonymität" schlechtes Verhalten begünstigen könnte, finde ich nicht unplausibel.
schrubber schrieb:
...Ich denke jeder von uns hatte schon mehrere Erlebnisse mit einem Radfahrer, bei denen man am Ende froh ist, dass nichts passiert ist. ...
Ich muss schon sagen, dass ich deutlich öfter Radfahrern, die sich fehlerhaft verhalten haben, durch meine Rücksicht die Haut gerettet habe, als Autofahrern.
Da atme ich auch ein paarmal schwer durch (entgegen anderslautender Gerüchte, haben 99,9% der Autofahrer keinen Spaß daran, einen Radfahrer zu verletzen/gefährden) und wundere mich. Aber zum Glück gab's bislang keine Eskalation und es ist immer gut/glimpflich ausgegangen.
Gruß
PMueller
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Letzte Änderung: 07.06.2021 21:55 von PMueller.
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