Priusfreunde.de

Zitat: "Fahrradwege, die aufgemalt sind, plötzlich im Nirgendwo enden, so dass ich auf eine stark befahrene Straße ausweichen muss..."

Die Autorin kennt offenbar nicht den Unterschied zwischen Straße und Fahrbahn. Radfahrer sollten grundsätzlich auf der "Straße" (gemeint ist die Fahrbahn) fahren, denn dort sind sie nachweislich am sichersten unterwegs.

Ich selbst fahre auch jeden Tag mit dem Rad in Hamburg. Man braucht zwar zuweilen ein sehr dickes Fell, mit einer "Nahtod-Erfahrung" hat das allerdings absolut nichts zu tun. Gestorben wird auf Radwegen!

Also - wenn ich aus eigener Erfahrung spreche, habe ich (und ich bin Auto- und Radfahrer auch in der Stadt) meistens als Radfahrer schlechte Erfahrungen mit Autofahrern (meist weiblichen - ja, leider) gemacht...Mögen ja evt. auch nur Einzelbeispiele sein

Auf jeden Fall habe ich selten bis nie - im Auto fahrend - unmögliche Radler erlebt

@Haehnchen
Was soll deine Aussage bedeuten, dass auf Radwegen gestorben wird?

Haehnchen schrieb:
Man braucht zwar zuweilen ein sehr dickes Fell, mit einer "Nahtod-Erfahrung" hat das allerdings absolut nichts zu tun. Gestorben wird auf Radwegen!Völlig unabhängig von Gegebenheiten in HH stimme ich dem zu. Da die Quelle "Tagesschau.de" ist, habe ich sie dennoch ins Forum gestellt. Gruß Hybridfan5

Hybridfan5 schrieb:
Zitat: Radfahren in Deutschland
"Wiederkehrende Nahtod-Erfahrung"
Deswegen fahre ich seit ein paar Jahren nicht mehr mit dem Fahrrad: meine Nahtod-Erfahrung ist seitens Beeinträchtigung der Atemwege, nicht etwa der Unfallgefahr.

LG
Klaus

ElektrischesGefühl schrieb:
@Haehnchen
Was soll deine Aussage bedeuten, dass auf Radwegen gestorben wird?
Das bedeutet, dass es (meines Wissens) in Hamburg keinen einzigen Unfall gab, bei dem ein Radfahrer von einem Auto erfasst wurde, der auf der Fahrbahn gefahren ist. In den letzten Jahren gab es aber eine ganze Reihe von sog. "Abbiegeunfällen", bei denen Radfahrer, die auf Radwegen fuhren, von rechtsabbiegenden Lkw getötet wurden.

Kennt jemand irgendeine Stelle, wo die Rechtsabbieger-Fahrspur linksseitig des Geradeaus-Fahrstreifens ist? Genau das ist aber das Prinzip Radweg!

Weitaus effektiver als irgendwelche "Abbiegeassistenten" (über die seit jahren herumdebattiert wird, ohne dass etwas passiert) ist die Radverkehrsführung auf der Fahrbahn. Das ist aber politisch nicht gewollt.

Haehnchen schrieb:
Kennt jemand irgendeine Stelle, Sehr ähnlich:
2 Linksabbieger Spuren und eine Rechtsabbieger Spur für Fahrzeuge. Genau dazwischen ist die Radfahrerspur ! Ein rechts abbiegender Radfahrer muss natürlich auch die Fahrbahn für Rechtsabbieger nutzen. Sonst aber den für ihn markierten Bereich.
Bild-Link
Das Bild im Link von unten aus mittig etwas hoch. Dort finden sich die besagten Fahrspuren und das Radfahrer Symbol auf der Straße.
Gruß Hybridfan5

So wie in dem Google-Maps Beispiel ist es ja in Ordnung.

Alle Rechtsabbieger sind rechts von den Geradeausspuren, unabhängig vom Fahrzeug.

Aber in den allermeisten Fällen wird es so realisiert, dass es rechts von der Rechtsabbiegespur noch eine Geradeausspur für Fahrzeuge gibt, nämlich den Radweg. Und das ist eine absolut hirnrissige Planung, die für PKW-Spuren niemanden in den Sinn käme.

Deshalb ist in der Praxis das Unfallrisiko auf dem Radweg deutlich höher als auf der PKW Spur.

Grüße
Thomas

@Hybridfan5: Das ist aber etwas anderes. Es gibt links vom geradeaus fahrenden Radfahrer keine Rechtsabbieger-Spur. Ich kenne die Stelle. Die Radverkehrsführung ist - wie üblich - halbherzig umgesetzt. Autofahrer sind verpflichtet, beim Überholen eines Radfahrers einen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Dagegen wird hier ständig verstoßen, weil die Linien den Autofahrern suggerieren, dass ja jeder "seine" Fahrspur hat. Das entbindet aber nicht von den 1,5 Metern Abstand.

Haehnchen schrieb:
- wie üblich - halbherzig umgesetzt. Ich gebe Dir 100% recht.
Mehr zu sagen, erscheint mir an dieser Stelle nicht weiterführend. Nur eines: Nach dem letzten tödlichen Radfahrerunfall in HH war im TV die Rede von "der möchte-gern Radfahrerstadt HH".
Gruß Hybridfan5

Servus.

Ich fahre mittlerweile auch wieder verstärkt mit dem Rad. Ich persönlich meide es, auf der Straße zu fahren, u.a. weil ich mich dort nicht sicher fühle, den Autofahrern nicht auf den Keks gehen möchte und ich dem Stinkdiesel/-benzindirekteinspritz nicht unmittelbar hinter her fahren möchte.

Bei abbiegenden (PKWs und erst Recht bei) LKWs passe ich halt fünfmal mehr auf, reduziere meine Geschwindigkeit (m.M.n. muss und hat man man als Radfahrer nicht mit hoher Geschwindigkeit die Fahrspuren an der Kreuzung zu überqueren) und im Zweifel lasse ich den LKW halt durch und poche nicht auf mein Recht. Ich schätze für mich persönlich die Gefahr daher als gering ein, bei der Kreuzung von abbiegenden KFZ überfahren zu werden.


Grüße ~Shar~

Ich frage mich die ganze Zeit, warum technische Maßnahmen nur beim LKW vorgenommen werden sollen. An den Rädern könnte man bspw. ein Laser- Projektionslicht anbringen, welches ein Bild so ca. 5m vor dem Radler auf den Boden wirft. Das kann der PKW oder LKW- Fahrer dann vom Bock aus gut sehen. Zudem könnte man solche Fahnenstangen verpflichtend machen, die in Steinbrüchen an Fahrzeugen angebracht werden, um von den großen Maschinen nicht übersehen zu werden. Das alles wäre wesentlich billiger und bestimmt auch zuverlässiger als so eine elektronische Spielerei, die dann an jeder Ecke Fehlalarm schlägt und deswegen dann auch nicht mehr beachtet wird. Allerdings hat es genauso wie ein Helm keinen Style und dürfte von der Lobby erfolgreich verhindert werden?

Shar schrieb:
Bei abbiegenden (PKWs und erst Recht bei) LKWs passe ich halt fünfmal mehr auf, reduziere meine Geschwindigkeit (m.M.n. muss und hat man man als Radfahrer nicht mit hoher Geschwindigkeit die Fahrspuren an der Kreuzung zu überqueren) und im Zweifel lasse ich den LKW halt durch und poche nicht auf mein Recht.
Ja das muss man wohl leider so machen, wenn man an seinem Leben hängt. Auch ich verhalte mich so.

Es ist dann aber in der Stadt nicht mehr besonders sinnvoll mit dem Rad zu fahren, wenn man irgenwann ankommen möchte. Denn diese gebotene Vorsicht muss man an jeder Ausfahrt und an jeder Kreuzung walten lassen. Und damit in der städtischen Realität ca. alle 5 Meter.

Welcher Autofahrer würde es als sinnvoll ansehen, dass er, obwohl er auf der vorfahrtberechtigten Fahrbahn unterwegs ist, ständig auf den Querverkehr achten muss? Aber von einem Fahrradfahrer erwartet und verlangt man dieses Verhalten?

Grüße
Thomas

schrubber schrieb:
IZudem könnte man solche Fahnenstangen verpflichtend machen, die in Steinbrüchen an Fahrzeugen angebracht werden, um von den großen Maschinen nicht übersehen zu werden. Das alles wäre wesentlich billiger und bestimmt auch zuverlässiger als so eine elektronische Spielerei, die dann an jeder Ecke Fehlalarm schlägt und deswegen dann auch nicht mehr beachtet wird. Allerdings hat es genauso wie ein Helm keinen Style und dürfte von der Lobby erfolgreich verhindert werden?
Das hat nicht unbedingt mit Style zu tun. Aus meiner vieljährigen Radpraxis in der Stadt und auf dem Land muss ich leider sagen, dass viele PKW-Fahrer schlicht nicht auf den Radwegeverkehr achten. Auch eine Fahne an der Stange ändert da nichts.

Ich fahre immer sehr umsichtig mit Warnweste, beleuchtet und in grellen Farben gekleidet, Außerdem achte an Einfahren und Kreuzungen vor allem auf die Augen der PKW Fahrer. Und mindestens einmal im Monat komme trotzdem in ich eine Situation in der der PKW oder LKW Fahrer mich fast überfahren würde. Und zwar nicht, weil er mich nicht hätte sehen können, sondern weil er schlich nicht geschaut hat. Da hilft dann auch keine Fahne.

Grüße
Thomas

Servus.

Ganz so pessimistisch sehe ich es nun nicht und das, obwohl ich in München wohne und entsprechend dort mit dem Rad unterwegs bin.
Die größte Vorsicht lasse ich bei LKWs walten und da biegt nicht alle fünf Meter einer ab.

Welcher Autofahrer würde es als sinnvoll ansehen, dass er, obwohl er auf der vorfahrtberechtigten Fahrbahn unterwegs ist, ständig auf den Querverkehr achten muss? Aber von einem Fahrradfahrer erwartet und verlangt man dieses Verhalten?
Das erwartet man eigentlich auch von einem PKW-Fahrer, denn Fehler können immer passieren und wenn man durch Vorsicht, Vorfahrt hin oder her, Unfälle vermeiden kann, hat man dies zu tun.
Ich hätte letztens mit dem Prius auch einen Radfahrer zur Vollbremsung (oder schlimmeres) bringen können, weil er nicht Rechts vor Links beachtet hatte. So habe ich halt 3s. länger gewartet und bin dann in die Straße abgebogen.
Ich habe mich als PKW-Fahrer zugegebener Maßen auch schon beim Abbiegen verschätzt und hatte die Geschwindigkeit des Radfahrers falsch eingeschätzt, sodaß dieser Bremsen musste. Ist mir aber gleichermaßen auch schon in der Rolle des ausgebremsten Radfahrers passiert.
Bei der Sache mit dem LKW sehe ich es halt auch aus der Sicht des KFZ-Fahrers. Er sieht Radfahrer halt extrem schlecht und dann nehme ich als Radfahrer als Rücksicht darauf, gebe mehr acht und lass ihn - Vorfahrt hin oder her - im Zweifel lieber durch.
Wenn jeder sich so verhalten würde, egal ob KFZ-Fahrer, Radfahrer oder Fußgänger & Co. würde es wesentlich entspannter auf den Straßen zugehen.

§1 Abs.1 StVO:
Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
Gegenseitige Vorsicht und Rücksicht wird wohl wohl leider immer häufiger missachtet. Es wird m.M.n. viel zu viel auf sein Recht gepocht und zu sehr ohne Rücksicht am Straßenverkehr teilgenommen. Das wiederum führt dann vmtl. dazu, daß das gegenseitige Vertrauen immer mehr schwindet.


Grüße ~Shar~

Shar schrieb:
Wenn jeder sich so verhalten würde, egal ob KFZ-Fahrer, Radfahrer oder Fußgänger & Co. würde es wesentlich entspannter auf den Straßen zugehen.
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Ich will als Radfahrer als gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer akzeptiert werden. Und dazu passt es meiner Meinung nach nicht, auf einen Fahrstreifen "abgeschoben" zu werden, auf dem ich aufgrund unzureichender Verkehrsplanung wesentlich gefährdeter bin als mitten unter den PKWs.

Grüße
Thomas