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Autobahnmaut in Deutschland
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Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Autobahnmaut in Deutschland
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#268574
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 17.11.2014 08:25 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
TF104 schrieb:
Verbrauch belastet die Straße nicht. Im Stand kann ich den Tank leertuckern, habe aber die Straße nicht mehr abgenutzt als wenn das Auto einfach nur dasteht. Und um diese Belastung der Straßen geht es doch und nix anderes. Zumindest offenkundig.
Wenn ich doppelt so viel fahre, belaste ich die Straße doppelt so sehr. Wenn ich mehr verbrauche, weil ich schneller fahre, belaste ich die Straße mehr. Wer sein Auto im Stand leertuckert ist selber schuld und der allergrößte Teil des Kraftstoffs wird verfahren und nicht im Stand vertuckert, das trifft dann also schon die richtigen.

Umgekehrt kann ein schweres aber kraftstoffverbrauchsarmes die Straße mehr Abnutzen durch sein schieres Gewicht als ein leichter Spritsäufer.
Beispiele für solche Fantasiefahrzeuge (schwer und verbrauchsarm) dürften weiter hergeholt sein als die Inländer-Ausländer-Ungerechtigkeitsdebatte oder das im-Stand-leertuckern.

Und natürlich muss es einen Unterschied geben ob man 2000km oder 200000km pro Jahr die Straße belastet.
Klar, im letzten Fall verbrauche ich 100 mal so viel wie im ersten. Du scheinst zu suggerieren, dass Vielfahrer entlastet werden sollen. Ich finde das ungerecht und frage einfach mal ganz direkt: Warum sollte das so sein?

Da es bei der Maut nicht um die Umwelt sondern um den Erhalt der Straße geht ist es der reinweg falsche Ansatz es auf den Kraftstoff umzulegen.
Die Umweltverschmutzung und die Straßenabnutzung sind beide proportional zur zurückgelegten Fahrstrecke. Die Proportionalitätskonstante variiert mit dem Fahrer (Fahrstil) und dem Fahrzeug (spezifischer Verbrauch). Aber die grundlegende Aussage bleibt wahr: wer plötzlich (mit dem selben Fahrzeug und gleicher Fahrweise) doppelt so viel fährt, belastet die Straße doppelt und verbraucht doppelt so viel.

Ihr werft das alles in einen Topf.
Was ihr wollt ist eine verbrauchsabhängige KFZ Steuer. Allerdings müsste man auch dort sehen welche Energie total verbraucht wird.

Zum Beispiel, indem man direkt den Energiegehalt an der Verkaufsstelle (=Tankstelle) besteuert.

Eine nette Idee wäre, Fahrzeuge an der Tanksäule zu erkennen und je nach Abgasverhalten die bei gleichem Verbrauch umweltfreundlichen (CO, NOx, HC, Partikel) weniger zu besteuern.
Bei genauerer Betrachtung könnte man sogar eure Maut-nach-Masse Idee so umsetzen: an der Tanksäule wird das Fahrzeug gewogen und je schwerer, desto stärker besteuert.
Problem dabei: wenn ich meinen SUV vollmachen will, fahr ich eben 2mal mit dem Prius (noch besser: Aygo, dann eben 3mal) hin und pumpe daheim das Benzin rüber.
fkr
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Letzte Änderung: 17.11.2014 08:58 von fkr.
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#268576
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 17.11.2014 09:01 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
Jetzt sind wir wieder bei der Abnutzungsdiskussion.

Ich habe schon ein paar Mal gelesen (und deshalb glaube ich zumindest die Größenordnung) dass ein großer LKW die Straße mehr als 100.000 Mal so stark pro gefahrenem km beansprucht (belastet) wie ein PKW.

Daher sollte ein PKW pro gefahrenem km auch weniger als 1/100.000 zahlen als ein mautpflichtiger LKW.

Ansonsten gilt: wenn dies eine Gebühr für Strassenabnutzung sein sollte werden entweder die PKW-Fahrer über den Tisch gezogen oder die LKWs subventioniert.

Irgendwie sehe ich es absolut nicht ein, dass man als PKW-Fahrer das 1.000 oder 10.000 fache pro gefahrenem km bezogen auf die LKW-Abnutzungsgebühr bezahlen soll.

Bei der Maut geht es doch nicht um "Gerechtigkeit" in Europa, es geht um Rache für die "österreichische Alpen-Maut", insbesondere bei den anreiner-Ländern im Süden.

Aber mein Mitleid haben so veranlagt denkende Menschen schon...

Gruß alupo
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#268596
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 17.11.2014 12:17 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
alupo schrieb:
Ich habe schon ein paar Mal gelesen (und deshalb glaube ich zumindest die Größenordnung) dass ein großer LKW die Straße mehr als 100.000 Mal so stark pro gefahrenem km beansprucht (belastet) wie ein PKW.
Richtig, die Abnutzungsdiskussion ist deshalb vollkommen fehl am Platze, wenn es um PKWs geht. Egal ob jetzt ein äußerst „dicker“ PKW nun 1/50000 eines LKWs ausmacht oder ein Kleinwagen 1/100000, diese Abnutzung ist gegenüber den LKWs einfach verschwindend gering!

Die LKWs zahlen eine gestaffelte Maut je nach Schadstoffklasse, zwischen 14ct und 28ct pro Kilometer, also einen Unterschied um den Faktor 2 bei gleicher Straßenabnutzung.

Eine lineare gewichtsbezogene Abnutzungsgebühr anzusetzen, würde bedeuten, dass ein „dicker“ PKW max. 28ct pro km / 50000 zahlen müsste. Das wären bei der durchschnittlichen Fahrleistung von 13000km pro Jahr stolze 7,28ct Jahresmaut!

Schlussfolgerung: Das Fahrzeuggewicht bei der PKW-Maut mit einzubeziehen, ist nur eines, nämlich voll daneben. Die notwendige ölogische Lenkwirkung ist der Verbrauch!

eppf
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#268610
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 17.11.2014 15:43 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
eppf schrieb:
Richtig, die Abnutzungsdiskussion ist deshalb vollkommen fehl am Platze, wenn es um PKWs geht. Egal ob jetzt ein äußerst „dicker“ PKW nun 1/50000 eines LKWs ausmacht oder ein Kleinwagen 1/100000, diese Abnutzung ist gegenüber den LKWs einfach verschwindend gering!

Die LKWs zahlen eine gestaffelte Maut je nach Schadstoffklasse, zwischen 14ct und 28ct pro Kilometer, also einen Unterschied um den Faktor 2 bei gleicher Straßenabnutzung.

Eine lineare gewichtsbezogene Abnutzungsgebühr anzusetzen, würde bedeuten, dass ein „dicker“ PKW max. 28ct pro km / 50000 zahlen müsste. Das wären bei der durchschnittlichen Fahrleistung von 13000km pro Jahr stolze 7,28ct Jahresmaut!

Schlussfolgerung: Das Fahrzeuggewicht bei der PKW-Maut mit einzubeziehen, ist nur eines, nämlich voll daneben. Die notwendige ölogische Lenkwirkung ist der Verbrauch!
Niemand wollte doch eine Lenkwirkung. Es ging um die Abnutzung bzw. Schädigung der Strassen und die dadurch entstehenden Kosten für den Steuerzahler.

Diese Betrachtung ist ja gerade aufgrund der wahnsinnig hohen km-spezifischen Mehrbelastung der PKWs im Vergleich zu den LKWs nicht fehl am Platz, denn es zeigt auf worum es nicht geht: Um eine Abnützungsgebühr der Strasse, auch wenn das immer behauptet wird.

Warum sollten denn LKWs derartige Abnutzungsprivilegien bekommen im Vergleich zu den kaum Schäden anrichtenden PKWs?

Daher geht es nicht um verursachungsgerechte Kostenerstattungen durch die Nutzer, sondern einfach darum neue Geldquellen zu erschließen.

Jetzt in Deutschland für die Ausländer, zukünftig vermehrt im Ausland für die Deutschen.

Aber in Deutschland zahlt keiner mehr, wie doof muß man sein um nicht wenigstens eine Biegung weiter zu schauen?

Ich würde liebend gerne meine Jahresgebühr von 7,28 cts bezahlen , zerstörungsproportional eben.

Ich wette, dass sogar die neuen, besonders zerstörerischen Gigaliner vermutlich >100.000 Mal weniger als ich pro km bezahlen müssen?

Das ist Gerechtigkeit...

Gruß alupo
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#268641
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 17.11.2014 21:49 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
alupo schrieb:
Ich würde liebend gerne meine Jahresgebühr von 7,28 cts bezahlen , zerstörungsproportional eben.
Sorry, was soll denn diese sinnlose Abnutzungsdiskussion!
Nach deiner Logik müssten sich die PKWs mit 0 EUR am Straßenbau beteiligen, weil der "Zerstörungsfaktor" 100000 wirklich nur noch ein paar Cent übrig ließe, wo der Bankeinzug der KFZ-Steuer oder der Maut bzw. die Herstellung einer Vignette deutlich teurer käme als die Maut selbst.

D.h. dann würden den weiteren Autobahnausbau alleine die LKWs tragen und weißt du, was die Spediteure dann zu Recht sagen würden:
- Wenn wir es alleine zahlen, haben wir auch die alleinigen oder zumindest die bevorzugten Nutzungsrechte!
- Sonntagsfahrverbot wegen der nichtzahlenden PKWs? Geht's noch?
- Überholverbot für LKWs, ne wirklich nicht. Setzt die Höchstgeschwindigkeit für alle auf 80kmh fest, dann gibt es auch kein Problem mit einem großen Geschwindigkeitsunterschied!
- Und es würden nur noch solche Strecken gebaut werden, welche für LKW-Transit benötigt werden. Strecken bevorzugt für den Urlaubsverkehr, ohne gleichzeitig eine LKW-Transitstrecke zu sein? Nie und nimmer!

Außerdem nochmals, der Schaden, den der Straßenverkehr anrichtet, sind nicht bloß kaputte Straßen. Der Dreck aus dem Auspuff, welcher unsere Umwelt vergiftet, zählt auch mit dazu, das ist eigentlich der viel schlimmere Effekt! Wenn ich jetzt die LKW-Fahrleistung auf die durchschnittliche Fahrleistung der PKWs (also 13000km) normiere, zahlen die Spediteure dafür zwischen 1800 und 3600 EUR, also das 20- bis 40-fache der jetzt geplanten Durchschnittsmaut für PKWs. 20 Diesel-PKWs sind aber garantiert schon dreckiger als ein LKW. Vermutlich blasen 2 bis 3 mit 180+kmh gescheuchte Diesel-PKWs schon mehr Dreck hinten raus als ein schadstoffarmer LKW, sofern man bei Dieseln generell von schadstoffarm sprechen kann.

Eine Abnutzungsdiskussion im Vergleich zu den LKWs ist und bleibt nicht zielführend!

eppf
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#268651
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 17.11.2014 22:23 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
Was ich liebe Multizitate zitieren...das wird sehr übersichtlich.



Wenn ich doppelt so viel fahre, belaste ich die Straße doppelt so sehr. Wenn ich mehr verbrauche, weil ich schneller fahre, belaste ich die Straße mehr. Wer sein Auto im Stand leertuckert ist selber schuld und der allergrößte Teil des Kraftstoffs wird verfahren und nicht im Stand vertuckert, das trifft dann also schon die richtigen.


Wo ist die höhere mechanische Belastung für die Straße wenn ich schneller fahre? Deswegen wird das Auto schwerer?

Wer im Stand sein Auto leertuckert der steht auf der Stelle. Ob diese Stelle nun vor einer roten Ampel oder einer sinnlos lange verschlossenen Bahnschranke* ist sei dahin gestellt. Und letztere kann man nicht beeinflussen.

Beispiele für solche Fantasiefahrzeuge (schwer und verbrauchsarm) dürften weiter hergeholt sein als die Inländer-Ausländer-Ungerechtigkeitsdebatte oder das im-Stand-leertuckern.

Da wiederum fühle ich mich persönlich angegriffen. Etwas unterschwellig dieser Absatz. Es zeigt mir das du offensichtlich das geschriebene Wort nicht so verstanden hast.

Solche Fantasiefahrzeuge wie du sie nennst gibts. Sie nennen sich Elektroautos. Sie verbrauchen NULL Liter Benzin und fahren somit trotz ihres höheren Gewichts kostenfrei bei deiner Kraftstoffausfschlagslösung.
Effizient müssen diese Fahrzeuge ja dennoch nicht sein.
Werden aber belohnt. Gerecht? Wohl kaum. Klar kommt jetzt die paar Autos...

Und wo ist es weit hergeholt wenn ich sage das ich im Ausland auch zahle? Warum kann man dieses nicht auch von anderen Reisenden erwarten? Was ist daran falsch?

Sicher wird kaum wer sein Auto leertuckern, aber es gibt doch Situationen wo man kaum fährt und viel verbraucht.
Schon mal so richtig im 16h Stau bei -12°C gestanden? Spritpreis hin oder her...
Ach ja ich weiß, wann kommt das mal vor...

Der Knackpunkt ist das man in diesem Fall eben die Abnutzung der Straße nicht in dem Maße hat. Ob nun weit hergeholt oder nicht liegt also in deiner persönlichen Einschätzung.




*Nur als Randnotiz: In der Woche des Bahnstreiks hatte ich bei 10 Fahrten zur Arbeit keine Schranken.
Normal stehe ich zwischen 3- 8x an teils bis zu 16 Minuten an diesen. Ist es auf dem Weg zur Arbeit kann ich den Motor abstellen. Allerdings wird der warme Motor entsprechned schnell kalt. Also doppelter Kaltstart. Auf dem Heimweg ist es schlimmer. Da fahre ich ca. 200m und stelle den Motor natürlich nicht ab solange er im kalten Bereich ist. Und das verbraucht natürlich.
Bei gleichem Weg also gleicher Belastung für die Straße. Im Verbrauch hat das gut 0.5L/100km ausgemacht...nur mal so.
Aber eine höhere Belastung für die Straße ist es definitv nicht!
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#268658
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 18.11.2014 06:41 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
TF104 schrieb:

Wo ist die höhere mechanische Belastung für die Straße wenn ich schneller fahre? Deswegen wird das Auto schwerer?

Durch den höheren Schlupf wird nicht nur mehr Reifen, sondern auch mehr Straße abgetragen.

Wer im Stand sein Auto leertuckert der steht auf der Stelle. Ob diese Stelle nun vor einer roten Ampel oder einer sinnlos lange verschlossenen Bahnschranke* ist sei dahin gestellt. Und letztere kann man nicht beeinflussen.
Ja. Und wenn du das 2 mal machst, hast du den Straßenverschleiß und den Verbrauch … verdoppelt. Und wenn das 2 Leute in 2 Autos machen …
Desweiteren gilt: In solchen Situationen wird nur ein winziger Bruchteil des gesamten Verbrauchs verbrannt.

Solche Fantasiefahrzeuge wie du sie nennst gibts. Sie nennen sich Elektroautos. Sie verbrauchen NULL Liter Benzin und fahren somit trotz ihres höheren Gewichts kostenfrei bei deiner Kraftstoffausfschlagslösung.
Effizient müssen diese Fahrzeuge ja dennoch nicht sein.
Werden aber belohnt. Gerecht? Wohl kaum. Klar kommt jetzt die paar Autos...

Dann bist du eben subventioniert, bis es sich angesichts der E-Auto Massen lohnt, auch bei denen (z.B. an der Stromtankstelle) zuzugreifen. Jetzt grade ist das einfach eine verschwindend kleine Minderheit, die aufgrund der im Schnitt recht kleinen Reichweite auch nur vergleichsweise wenige Kilometer pro Auto und Zeit zurücklegt.

Und wo ist es weit hergeholt wenn ich sage das ich im Ausland auch zahle? Warum kann man dieses nicht auch von anderen Reisenden erwarten? Was ist daran falsch?
Wenn alle deine Freunde von der Brücke springen … vollkommen richtig ist, dass Deutschland von vielen heutigen Autos und LKWs (außer vttl Nord-Süd) ohne Tanken am Stück durchfahren werden kann. Daher die Forderung, das EU-weit durchzusetzen, dafür können dann die unsinnigen Mautflatrates (einmal zahlen, soviel fahren wie du willst**) wieder abgeschafft werden.

Sicher wird kaum wer sein Auto leertuckern, aber es gibt doch Situationen wo man kaum fährt und viel verbraucht.
Schon mal so richtig im 16h Stau bei -12°C gestanden? Spritpreis hin oder her...
Ach ja ich weiß, wann kommt das mal vor...

Der Knackpunkt ist das man in diesem Fall eben die Abnutzung der Straße nicht in dem Maße hat. Ob nun weit hergeholt oder nicht liegt also in deiner persönlichen Einschätzung.

Klar passiert das gelegentlich. Kann jedem passieren und ist bei der Berechnung des Spritpreisaufschlags doch schon drin
Die Berechnung ist ganz einfach: „Wieviel kostet es, den Straßenverschließ des letzten Jahres zu reparieren?“ geteilt durch „Wieviel Sprit wurde im letzten Jahr getankt?“
Dann wirst du in diesen Situationen mehr Verschleiß zahlen als du verursachst und im Gegenzug in den allermeisten Fahrsituationen eben ein bisschen weniger. Im Mittel gleicht sich das aus.

*Nur als Randnotiz: In der Woche des Bahnstreiks hatte ich bei 10 Fahrten zur Arbeit keine Schranken.
Normal stehe ich zwischen 3- 8x an teils bis zu 16 Minuten an diesen. Ist es auf dem Weg zur Arbeit kann ich den Motor abstellen. Allerdings wird der warme Motor entsprechned schnell kalt. Also doppelter Kaltstart. Auf dem Heimweg ist es schlimmer. Da fahre ich ca. 200m und stelle den Motor natürlich nicht ab solange er im kalten Bereich ist. Und das verbraucht natürlich.
Bei gleichem Weg also gleicher Belastung für die Straße. Im Verbrauch hat das gut 0.5L/100km ausgemacht...nur mal so.
Aber eine höhere Belastung für die Straße ist es definitv nicht!

Anfahren und Bremsen sorgt für Schlupf und damit für Abtrag, sowohl bei Reifen als auch bei der Straße. Alles, was die Reifen verschleißen lässt, verschleißt auch die Straße. Gilt nicht umgekehrt, denn konstante Fahrt mit sehr hohem Gewicht beschädigt die Straße auch (Spurrillen).

** Meine Randnotiz: Natürlich ist bei der Umlegung auf den Sprit immer noch nicht 100% Gerechtigkeit erreicht, aber deutlich gerechter als eine Flatrate (einmal zahlen, fahr soviel du willst) ist es allemal. Wer viel fährt, zahlt viel, wer einmal im Jahr an die Ostsee fährt, zahlt wenig.
Und wo ist die Logik, nur auf Autobahnen Maut zu verlangen? Das ist ja auch ungerecht, als ob Bundes- und Landstraßen keine Abnutzungserscheinungen hätten.
fkr
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#268661
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 18.11.2014 06:52 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
TF104 schrieb:
Aber eine höhere Belastung für die Straße ist es definitv nicht!Stell' dir ganz einfach einmal vor, dass die Maut eine Straßenbenutzungsgebühr sein soll und keine Straßenabnutzungsgebühr! Und das erhobene Geld nicht nur für die Reparatur verwendet wird, sondern auch für einen Neubau. Die Kosten für einen km AB-Neubau belaufen sich auf durchschnittlich 10 Mio. Euro (laut statista.com). Für eine neue Straßendecke nach Auftreten von Spurrillen ist nur ein Bruchteil dafür notwendig. Ich finde zwar keine belastbaren Zahlen, aber mit einer Annahme von 50 EUR pro qm liegt man um den Faktor 15 darunter.

BTW, was soll als nächstes für ein Gerechtigkeitsthema angegangen werden, z.B. personengewichtsabhängige Flugpreise? Das Gewicht ist doch für die Fluggesellschaften ein zentrales Thema. Wenn da ein 2m-Riese mit 120kg Lebendgewicht nicht einen ct. mehr zahlt als eine zierliche Frau mit 50kg, müsste man wohl ebenso regelnd eingreifen. Oder eine Hundesteuer abhängig von der Größe des Tieres? Warum eigentlich nur eine Hundesteuer und nicht auch für andere Haustiere?

Man kann und darf nicht immer alles auf die Goldwaage legen und wenn ich auf meinem Arbeitsweg mehrere geschlossene Schranken hätte, wäre es auch für mich ärgerlich, aber der daraus resultierende leicht gestiegene Verbrauch käme mir als letztes in den Sinn.
Außerdem, so schnell wie du es beschreibst, wird der Motor wirklich nicht kalt. Dann wäre der HSD ja eine Fehlkonstruktion, weil er öfters zwischendrin minutenlang den Verbrenner ausmacht und dabei den Motor wieder zu stark abkühlen ließe. Also den zweimaligen Kaltstart durch eine Bahnschranke kannst du vergessen, oder dauert es bei euch immer eine Viertelstunde aufwärts, bis der Zug kommt?

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#268672
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 18.11.2014 10:13 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
Zitat:
Der Wissenschaftlerbeirat des Wirtschaftsministeriums hat grundsätzliche Kritik an den Regierungsplänen zur Maut-Vignette und zur Energie- und Internetpolitik geäußert: In einem Gutachten, das der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” vorab vorlag, empfiehlt der Ökonomen-Beirat die Einführung einer sogenannten Anti-Stau-Maut für Personen- und Lastwagen.
- www.techfieber.de/motor/2014/11/16/smart...dern-anti-stau-maut/

Grüße, Egon
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#268686
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 18.11.2014 12:04 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
Egon schrieb:
- www.techfieber.de/motor/2014/11/16/smart...dern-anti-stau-maut/
Auch wenn in diesem Bericht einige interessante Ansätze genannt sind, welche man unterstützen sollte, aber er stammt dennoch offensichtlich von jemandem, der noch keinen Schritt vor die Tür seines Elfenbeinturms gesetzt hat.

eppf
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#268716
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 18.11.2014 16:57 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
Anti-Stau-Maut...klingt für mich wie Bahnschrankenwartegebühr...

Logisch sollte man die bestrafen die extra losziehen um am Stau teilzubehmen.

Um nochmals klar zu machen: stehe ich auf dem Punkt so nutze ich die Fahrbahn nicht ab. Nur auf der reinen Standfläche. Mit dem Kraftstoff der verbrannt wird könnte man viel weitere Wege schaffen. Zumal der Verschleiß am PKW (Kaltlauf, Reifen, Bremsen) sich wohl überproportional höher auswirken würde als es die Last auf der Straße und damit die Abnutzung wäre.
ABnutzung deshalb da es ja nur darum geht. Benutzung ist allein deshalb dabei da man ja schon allgemein Steuern zahlt. Es wäre also eine erneute zusätzliche Last würde man für die Benutzung zahlen.

Außerdem, wie will man dies am Kraftstoff machen? Egal ob dieser nun Benzin, Diesel oder Strom heißt, er ist generell preislich völlig frei im Handel. Zudem mit diversen Abgaben und Steuern belastet. Und regional äußerst unterschiedlich im Preis.
Wie will ich da eine annähernde Grundgerechtigkeit schaffen?

Schon jetzt ist doch der Wenigfahrer der angearschte sobald die Tanke in seiner Nähe zu den Preistreibern gehört. Während der Vielfahrer sich das noch halbwegs aussuchen kann und eine günstige Tanke oder Region ansteuern.
Da lauert das nächste Problem.
Was ist in den Grenzregionen? Da tankt kein denkender Mensch hier teuer.

Nein, Freunde das funktioniert nicht.
Allein gestern gab es auf einer Fahrt von 22km einfach eine Streuung von 15ct. Und das dauerhaft gesehen wäre eine überpropotionale Belastung für die direkten Anwohner die gleichzeitig Wenigfahrer sind.
Also müsste man es vereinheitlichen.
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#268739
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 18.11.2014 19:39 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
TF104 schrieb:
Außerdem, wie will man dies am Kraftstoff machen? Darum sage ich jetzt ja gefühlt zum 100. Mal, dass man sich demnächst in Ruhe und mit Einschaltung des Hirns (also anders als bei der CSU-Maut) eine Lösung ausdenken muss, wie man dem Wandel bei der Mobilität gerecht wird.

An einer streckenbezogenen Maut als langfristige Ablösung der Mineralölsteuer wird man nicht vorbeikommen. Die ganzen Abnutzungsgedanken sind hier so etwas von nebensächlich.

Jetzt eine Kurzfristlösung aufzumachen, die zudem nur minimale Einnahmen, dagegen viel Aufwand und Ärger produziert, kann nur von einem in Wahlperioden denkenden Politiker kommen.

ABnutzung deshalb da es ja nur darum geht. Benutzung ist allein deshalb dabei da man ja schon allgemein Steuern zahlt. Du kannst scheinbar nicht davon lassen
Die Straßen bauen sich nicht von selber und der Verkehrsetat unterscheidet nun mal nicht groß zwischen Neubau und Abnutzung. Die Ungerechtigkeit, dass die Mineralölsteuer zum Großteil für andere Aufgaben als den Verkehr ausgegeben wird, hat mit der Maut nullkommanull zu tun! Übrigens, für das Geld, was eine Autobahn neu kostet, kann ich etwa 100 Jahre lang alle 6-7 Jahre den Fahrbahnbelag erneuern.

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#268764
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 18.11.2014 22:23 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
Nee, davon kann ich nicht ablassen.

Für den Straßenbau ist der Staat zuständig.
Das Geld dafür bekommt er von den Firmen und Bürgern in Form von Steuern. Dafür sollte eine gute Infrastruktur hergestellt werden.

Nun kommt die Nutzung.
Man kann sie zu Fuß benutzen. Oder mit dem Rad.
Man kann natürlich auch einen 40Tonner oder eben massenhaft Verkehr drüber schicken. Dann nutzt sie sich ab.
Benutzer ist also auch der Radfahrer.

Deshalb gehe ich mal nicht von ab das die für die Abnutzung zahlen die es auch Abnutzen.
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#268779
Aw: Autobahnmaut in Deutschland 19.11.2014 07:03 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
TF104 schrieb:
Für den Straßenbau ist der Staat zuständig.
Das Geld dafür bekommt er von den Firmen und Bürgern in Form von Steuern. Dafür sollte eine gute Infrastruktur hergestellt werden.

Nun kommt die Nutzung.

Bau und Abnutzung gehören zusammen. Es macht auch gar keinen Sinn, zwischen einer nutzungsabhängigen (Spurrillen) und einer witterungsbedingten Abnutzung (Frostschäden, Blow-Ups) zu unterscheiden.

Ich meine übrigens gehört zu haben, dass die Maut auch für den Straßenbau verwendet werden soll. Die Infrastrukturabgabe ist nicht auf den Unterhalt beschränkt!

Außerdem, alle Leute, welche Dobrindt's Maut fordern ("auch die Ausländer sollen sich endlich beteiligen"), meinen die PKW-Maut. Also für die Verkehrsteilnehmer, welche deiner Meinung nach die Straße nur verschwindend gering abnutzen.

Merkst du den Widerspruch in deinen Aussagen? Du beklagst, dass die polnische Arbeiterkolonne mit dem PKW (vielleicht Kleinbus) quer durch D fahren kann ohne zu bezahlen und du selbst siehst dich nicht für die Abnutzung der Autobahnen in der Pflicht, weil die LKWs um mehrere Größenordnungen mehr Abnutzung mit sich bringen. Dann musst du sowohl gegen einen Mautanteil im Spritpreis als auch gegen die jetzt geplante Maut sein, damit es zusammenpasst.

Sehe es einfach so, wie es ist. Der Staat möchte eine neue Einnahmequelle aufmachen, um beim Straßenverkehr zusätzlich abzukassieren. Da spielen Abnutzungsgedanken überhaupt keine Rolle, es geht um neues Geld. Zunächst von den Ausländern, danach von uns allen und das Ganze leider vollkommen ungerecht, da unabhängig von der Fahrtstrecke.

Wenn die Maut kommt, zahlst du sie genauso, auch wenn anfangs eine Kompensation über die KFZ-Steuer angedacht ist. Erstens ist nicht sicher, dass die Kompensation bei der EU durchgeht und zweitens kannst du Gift darauf nehmen, dass Erhöhungen ohne Kompensation kommen werden. Falls du glauben solltest, dass die Maut für uns Inländer dauerhaft ein Nullsummenspiel sein wird, dann träum' weiter.

Obwohl, ein Nullsummenspiel wird es wohl nie sein. Ich glaube nämlich eher, dass die Erlöse der jetzt geplanten Maut sogar unter den Verwaltungskosten liegen werden. Die zunächst angedachten ca. 800 Mio. sind doch zwischenzeitlich schon auf 500 Mio. geschrumpft, Tendenz sinkend. Wenn man jetzt das Schöngerede der Politiker noch abzieht, kommt man bald bei Null, wenn nicht gar im Minus an. Wie gesagt, letzteres befürchte ich.

Wie wäre es, wenn der Bund endlich seine berechtigten Forderungen bei Toll-Collect eintreiben würde? Da geht es um die Höhe von mehreren PKW-Jahresmautaufkommen. Und zwar um ein mehrfaches der erwarteten, nicht der realen!

Solange die Forderung der ausstehenden Schadenersatzzahlung nicht rechtsverbindlich (ggf. über eine Klage) bei Toll-Collect eingegangen ist, bleibt jedwede Forderung nach einer PKW-Maut ein Schlag ins Gesicht eines jeden Autofahrers (egal ob Inländer oder Ausländer). Oder man kann es auch anders nennen, nämlich einen anschaulichen Beweis für die allgegenwärtige Korruption unserer Politiker.

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Aw: Autobahnmaut in Deutschland 19.11.2014 09:51 - vor 9 Jahren, 7 Monaten  
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