Priusfreunde.de

Egon schrieb:
Pkw-Maut: Dobrindts Datenfresser

- www.spiegel.de/politik/deutschland/pkw-m...ahrer-a-1000400.html

Grüße, Egon

Szenario: Man fährt mit überhöhter Geschwindigkeit eine bestimmte Strecke innerhalb der "Mauterfassungsbrücken". Während man bis jetzt ungeschoren davon kommt, läßt sich das in Zukunft nachweisen.
Bußgeld-Bescheid folgt. Ja ich weiß, selber schuld. Man zeige mir Denjenigen der immer korrekt fährt.
Irgendwie habe ich den Eindruck, daß wir immer mehr reglementiert werden.

Auf die Aussagen unserer Politiker gebe ich schon lange keinen Pfifferling.

Kasbahman schrieb:
Egon schrieb:
Pkw-Maut: Dobrindts Datenfresser

- www.spiegel.de/politik/deutschland/pkw-m...ahrer-a-1000400.html

Grüße, Egon

Szenario: Man fährt mit überhöhter Geschwindigkeit eine bestimmte Strecke innerhalb der "Mauterfassungsbrücken". Während man bis jetzt ungeschoren davon kommt, läßt sich das in Zukunft nachweisen.
Bußgeld-Bescheid folgt.


Das nennt sich section control und wird bei unseren Nachbarn z.B. in Österreich betrieben. In Deutschland laufen auch schon Feldversuche.

Kasbahman schrieb:
Ja ich weiß, selber schuld. Man zeige mir Denjenigen der immer korrekt fährt.
Irgendwie habe ich den Eindruck, daß wir immer mehr reglementiert werden.Ersetze das Wort "reglementiert" durch "abkassiert", dann passt es für den Straßenverkehr besser.

Bei Geschwindigkeitskontrollen sinkt die erlaubte Überschreitung nach Abzug der Messtoleranz immer mehr (innerorts auf 1kmh!). Selbst von Autobahnen kenne ich jetzt einen Fall, wo man bereits bei 6kmh zuviel kassierte, an einer vollkommen unkritischen Stelle. Und zwar nach einer Begrenzung auf 100kmh bei zuvor 120kmh, direkt nach dem 100er Schild. Grund der Begrenzung ist ein nach 2km folgendes Autobahndreieck.

Wer da korrekt mit 120kmh (also ca. 127kmh Tacho) ankommt, bei Erkennen des 100er Schildes vom Gas geht, rollt noch mit gut 110kmh Tacho am 100er Schild vorbei und schon ist es passiert.

Ein klares Ja zu Geschwindigkeitskontrollen, aber der schon vor vielen Jahren angeprangerte Zustand, dass die Einnahmen im Vordergrund stehen und nicht die Verkehrssicherheit, wird immer mehr erhärtet.

Die section control mit minimal erlaubter Toleranz von vielleicht 3kmh ist nur noch eine Frage der Zeit. Wenn man jetzt schon im Zuge der Mauteinführung dabei ist, die Kennzeichen von PKWs offiziell erfassen zu dürfen, ist dieser Weg für mich vorgegeben.

Dabei gäbe es so viele Regelverstöße, welche die Verkehrssicherheit gefährden, die dringend verstärkt kontrolliert gehören.
- Wie oft fuhr mir schon ein Hirni beim Spurwechsel vor die Nase, ohne Blinkersetzen natürlich, um eine Vorwarnung zu haben. Über die allgemeinen Blinkmuffel, die z.B. beim Kreisverkehr nicht blinken, will ich erst gar nicht reden.
- Wie oft sah ich schon Autofahrer Fehler machen, weil sie das Handy am Ohr hatten. Erst neulich ging deshalb ein Fahrzeug vor mir in "Schlangenlinienfahrweise" über.
- Wie oft gibt es Leute, die bis kurz vor der absoluten Dunkelheit mit Standlicht fahren und zwischen den korrekt beleuchteten Fahrzeugen leicht übersehen werden können.
- etc etc.

Aber nein, es ist ja so einfach, einen Kasten an geeigneter Stelle aufzustellen, wo es dann besonders häufig blitzt.

Sorry für diese Abschweifung vom Mautthema, aber zuvor ging es gerade um die Ausnutzung der zugehörigen Infrastruktur zum Abkassieren, passt doch irgendwie dazu.

eppf

Mit der PKW-Maut werden die feuchten Träume unserer Überwachungsfreudigen Politiker wahr:
"Eine Verwendung für andere Zwecke, etwa Verkehrsüberwachung oder Personenfahndung, ist derzeit vom geplanten Gesetz nicht vorgesehen und untersagt."
- derzeit
- vom geplanten Gesetz
- noch nicht vorgesehen
Man kann doch bereits jetzt die Uhr danach stellen, der nächste Fall von Kindesentführung wird wahrscheinlich genutzt werden, die lückenlose (Vorrats-)Speicherung von Kfz-Bewegungsdaten freizuschalten. (Begründung: Denkt doch auch mal an die unschuldigen Kinder!)

Man kann den Faden noch weiter spinnen. Da das Ganze ja in private Hände gelegt werden soll, ist der Gier in Form von Gewinnmaximierung Tür und Tor geöffnet.
Spediteure welche ihre Trucks bisher noch nicht mit GPS Überwachung ausgerüstet haben, könnten sich der Datensammelleidenschaft bedienen um ihre Fahrer zu überwachen.
Erzähle mir keiner das wäre nicht möglich, oder wurde von euch jemand gefragt ob er seine Bankdaten oder Flugdaten freiwillig an die USA übermittelt haben möchte?

Ich muss mich hier leider anschließen.

Wenn ich mir den ganzen Eiertanz anschaue, insbesondere wenn öffentlich Konzepte propagiert wurden, die mit wenig nachdenken als wirtschaftlich sinnlos entlarvt werden konnten, dann komme ich zu folgendem Schluss:

Die Hintergründe und die Motivation für diese Maut sind nicht (nur) finanzieller Art, sondern hier spielen noch andere Faktoren eine Rolle.

Eine solche umfassende Sammlung aller KFZ-Bewegungsdaten, zumindest auf Autobahnen, verschiebt einmal mehr das Verhältnis von Bürgerrechten zu Staatsmacht. Wofür das dann letztlich genutzt wird, ist fast zweitrangig. Teuer zu stehen kommt es uns als Individuen auf jeden Fall.

Grüße,

Santosha

Der Seehofer hats versprochen und muss es, koste was es wolle, halten, sonst werden die Bayern ihn bei der nächsten Wahl abwatschen. So einfach ist das.

Ganz so simpel sehe ich diese Zusammenhänge nicht. Ich habe von meinem Job her ab und zu Kontakt mit Berufspolitikern, blöd sind die in der Regel nicht. Die haben normalerweise ein besseres Machtgespür als Otto N.

santosha schrieb:
Ich habe von meinem Job her ab und zu Kontakt mit Berufspolitikern, blöd sind die in der Regel nicht. Auch mit welchen, die nichts anderes als eine eigene absolute Mehrheiten gewohnt sind (wenn man den Ausrutscher bei der vorletzten Landtagswahl in Bayern mal außen vor lässt)?

Ein Politiker, der ab und zu Kompromisse eingehen muss, legt sicherlich mehr Intelligenz an den Tag (auch wenn er oberflächlich gesehen lospoltert), als ein Vertreter einer Absoluten-Mehrheits-Partei. Letzterer zieht jeden Schwachsinn durch, der ihm einfällt, weil ihm kann ja keiner was.

Dabei gäb's eine so einfache Lösung. Wenn die CSU meint, eine vollends eigenständige Partei zu sein, kann sie ja aus der aktuellen Dreiparteienkoalition austreten. Für die übrig bleibende Schwarz/Rot-Koalition reicht es dann immer noch dicke.

Bzw. es hätte gleich zu Beginn die CSU außen vor bleiben sollen, für Deutschland wär's ein Segen gewesen. Dann gäbe es keine Mütterrente und auch keine Rente mit 63, alles nur kostspielige Ideen zu Lasten der jungen Generation und ein Resultat aus gegenseitigen Kompromissen zwischen der SPD und der CSU (die Idee mit der Mütterrente kam von der CSU, auch wenn sie die CDU im Wahlkampf mitgetragen hat). Vermutlich hätte es dann auch noch der Herdprämie nachträglich den Garaus gemacht.

eppf

eppf,

Das Wort "blöd" war vielleicht missverständlich. Möchte nicht zu off topic hier werden, aber...

In Sachfragen sind Politiker normalerweise recht unbefleckt. Das habe ich persönlich mehrfach erlebt. Aber dafür haben sie ein perfektes Gespür dafür, was sie wann und wie sagen und machen müssen um ihre Ziele zu erreichen.

Diese Ziele stimmen manchmal mit dem Gesagten größtenteils überein, manchmal aber auch nicht. Hier kommt dann irgendwann Ethik ins Spiel.

Oder anders:

Im vorliegenden Fall gehe ich NICHT von Dummheit, sondern von Absicht aus. Ob das die Absicht ist irgendwann richtig abzukassieren, die Absicht mehr Möglichkeiten für die Polizei durchzusetzen (wie schon oft gefordert) oder gar irgendwelche Klüngeleien mit KFZ-Kennzeichen-Scanner-Herstellern, das weiß ich nicht, aber vermute da eine gesunde Mischung davon.

Grüße,

Santosha

santosha schrieb:
Im vorliegenden Fall gehe ich NICHT von Dummheit, sondern von Absicht aus. Ich gehe im vorliegenden Fall von einer Mischung aus beiden aus.

Eine uns nicht genehme Absicht steckt sicher dahinter und noch dümmer anstellen kann man sich auch nicht.

eppf

Da haben wir's. BKA fordert Zugriff auf Mautdaten.
Heute in den Meldungen.

Und wir Autofahrer dürfen uns zum Selbstschutz keine Dashcam ins Fenster montieren.
Man droht mit bis zu 30000 Euro Strafe.
Ich fasse es nicht.

Wenn man eins von "Snowden" gelernt hat ist es dies: Was gemacht werden kann wird auch gemacht - jedenfalls vom anglo-amerikanischen Komplex - die sind die ersten, die sich über die Maut-Daten freuen. Wenn es Daten irgendwo abzugreifen gibt, werden die abgegriffen. Ist einmal die Pandora aus dem Sack, ist es vorbei. Dann gibt es noch ein wenig bundesdeutsches Gerichtsgeplänkel und man "rudert" 1% zurück, was dann als überragender Erfolg und Beruhigung des Stimmviehs ausreicht.
Ist das Stimmvieh bei Laune, werden die Restriktionen langsam aber sicher weiter angezogen (z.B.: Maut/GEZ Gebühr steigen), bis vielleicht das Stimmvieh doch zu sehr zu jammern anfängt - dann verschiebt man es am besten auf große sportliche Ereignisse, bei dem das Stimmvieh ausreichend abgelenkt ist und winkt dann paar Gesetze durch den Bundestag/Bundesrat.

ronin schrieb:
Wenn man eins von "Snowden" gelernt hat ist es dies: Was gemacht werden kann wird auch gemacht - jedenfalls vom anglo-amerikanischen Komplex - die sind die ersten, die sich über die Maut-Daten freuen. Wenn es Daten irgendwo abzugreifen gibt, werden die abgegriffen. Ist einmal die Pandora aus dem Sack, ist es vorbei. Dann gibt es noch ein wenig bundesdeutsches Gerichtsgeplänkel und man "rudert" 1% zurück, was dann als überragender Erfolg und Beruhigung des Stimmviehs ausreicht.
Ist das Stimmvieh bei Laune, werden die Restriktionen langsam aber sicher weiter angezogen (z.B.: Maut/GEZ Gebühr steigen), bis vielleicht das Stimmvieh doch zu sehr zu jammern anfängt - dann verschiebt man es am besten auf große sportliche Ereignisse, bei dem das Stimmvieh ausreichend abgelenkt ist und winkt dann paar Gesetze durch den Bundestag/Bundesrat.

Ich sehe schon, Du hast das Prinzip der "Demokratie" in Deutschland verstanden.
Man könnte ja sagen: "Da kann man nichts machen". Aber das stimmt nicht. Ein Teil des deutschen Volkes hat auch mal so gedacht. Es kann was gemacht werden.