Priusfreunde.de

Schade finde ich, dass es überhaupt solche extremen Steigerungen braucht, damit viele Menschen überhaupt nur mal auf die Idee kommen, an ihrem Verhalten etwas zu ändern.

Völlig unabhängig von der tatsächlichen Machbarkeit der jeweiligen Alternativen, haben viele bisher halt nicht einmal im Ansatz darüber nachgedacht, OB es überhaupt anders geht, geschweige denn, WIE eine Alternative aussehen könnte. Das kann man auf Bequemlichkeit schieben oder aber dem Wohlstand zurechnen (beide Meinungen wurden ja bereits vertreten), in anderen Fällen auch schlicht der Notwendigkeit, weil tatsächlich kurzfristige Änderungen nicht möglich sind.

Dass aufgrund der aktuellen Kriegssituation natürlich die Preise nochmal extrem viel weiter gestiegen sind, ist für viele Betroffene ein Super-Gau, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die langfristige Entwicklung sowieso schon lange nur eine Richtung kennt. Wenn dann noch die Einstellung "es wird schon irgendwie alles gut werden, jemand anderes wird sich bestimmt drum kümmern" dazukommt, kann es eben für den Einzelnen fatal werden.

Noch ein Update direkt zum Thema von besagter Supermarkttanke um die Ecke bei uns, aktuell:

Diesel: 2,13 EUR
Super E5: 2,16 EUR
Super E10: 2,10 EUR

Man sollte aber dennoch die Auswirkung der Benzinpreissteigerung im Vergleich zu anderen Erhöhungen im Auge behalten.

Wenn jetzt wie gerade gesagt bis zu 40ct/l dazugekommen sind, ist das sicherlich unschön.

Vergleiche das aber einmal z.B. mit Heizungskosten. Wenn hier bei einem Verbrauch von 10000kWh/Jahr (das darf alles andere als ein Altbau sein) der Gaspreis um 5ct/kWh steigt, macht das satte 500 EUR zusätzlich aus!

Das entspricht 25000km mit einem HSD, bezogen auf 40ct Mehrpreis beim Benzin, eine schon deutlich überdurchschnittliche Kilometerleistung pro Jahr.

Das Hauptproblem liegt wohl darin, dass jetzt mehrere Dinge zusammenkommen, wo der Preis nach oben schießt. Am lautesten wird allerdings immer über den Benzinpreis diskutiert und genau hier wird es wohl leider am ehesten eine Entlastung vom Staat geben, diese aber so gestaltet, dass insbesondere Besserverdienende davon profitieren werden.

eppf

Auf keinen Fall sollte die Mehrwertsteuer oder die Co 2 Abgabe gesenkt werden. Herr Lindner braucht das Geld.

Wer Spritfresser fährt ist selber Schuld. Ich habe mich schon 2012 bei den Priusfreunden bestens Informiert.

Mfg aus NRW

Dem kann ich mich nur anschließen, wer Spritfresser fährt, ist selber schuld! Mein Mitleid hält sich da schwer in Grenzen...

Gruß
Martin

Das geht mir ähnlich. Wobei ich einschränken möchte: So ein indirektes "Kauf Dir ein zeitgemäßes sparsames Auto" muss für alle, die finanziell ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stehen, einigermaßen arrogant und vor allem wenig hilfreich klingen.

Freilich hätte man sich bei sämtlichen Fahrzeugwechseln der letzten 20 Jahre umorientieren können und wer das versäumt hat, darf nun tief in die Tasche greifen. Daher hält sich mein Mitleid eher in Grenzen, aber ich freue mich darüber genauso wenig wie die Betroffenen.

Ganz abgesehen davon, dass die Preise sämtlicher Energieträger explodieren. Bei Benzin/Diesel ist es nur besonders augenfällig, weil man es beim Passieren jeder Tankstelle in großer Schrift täglich vielfach aufs Auge gedrückt bekommt.

Grüße, Egon

Ich freue mich sehr darüber, wenn Fahrer:innen schluckfreudiger Fahrzeuge über die Steuern ihren Beitrag in dieser Zeit leisten.

Und ich freue mich, das ich mich vor 10 Jahren für mein Fahrzeug entschieden habe, welches uns jetzt ohne Krise durch die Krise bringt, selbst bei weiter steigenden Spritpreisen.

Das ist auch ok und als ich den RAV4 gekauft habe war mir ja bekannt das der nie an den Prius rankommen würde. Ist nur für Leute hart die lange Weg zur Arbeit haben und nicht mal eben ein anderes Auto kaufen können, die tun mir schon Leid.

Thomas

Egon schrieb:
So ein indirektes "Kauf Dir ein zeitgemäßes sparsames Auto" muss für alle, die finanziell ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand stehen, einigermaßen arrogant und vor allem wenig hilfreich klingen.

Dem stimme ich zu. Es war schon immer so: "Heile Welt für Leute mit Geld". Und deren 'guten' Ratschlägen, die sie gern für sich behalten können.

Es stellt sich ferner die Frage, was ein sparsames Auto ist? Ebenfalls bedarf der Begriff "zeitgemäß" einer heutigen Interpretation. Sind bespielsweise HSD noch zeitgemäß? Für mich ja und unbedingt, andere, hier bereits mehrfach gelesen, dementieren dies und sehen in ihnen inzwischen abgetragene, ausgediente und alte Hüte. Gelten beispielsweise 5l+/100km heute noch als sparsam? In meinen Augen ziehe ich bezüglich des Begriffes "sparsam" bei 4l/100km Durchschnittsverbrauch als Obergrenze für Sparsamkeit die Reißleine. Besser noch darunter. Andere haben höhere Bezugsgrößen vor Augen, die sie ihren Autos, überhaupt Autos, zubilligen, weil es so viele "Weils" als Begründung für einen höheren Verbrauch gibt. Die Umstände, die Bedürfnisse, die Physik, eine endlos fortzusetzende Liste.

Zeitgemäß und sparsam, sehr relative Begriffe mit großem Potential für eine subjektiv individuelle Interpretation ohne grünen Nenner in meinen Augen. Kann jeder sehen, wie er will und davon kundtun. Geschieht hier ja auch immer wieder in Form von Sichvorstellen, Selbstdarstellung, Rechtfertigung, Erläuterung und als Diskussionsanregung. Wie's in einem Forum Gang und Gebe ist, das auch davon und damit lebt. Und den daraus entstehenden, sich entspinnenden 'Dialogen' mit all ihren Folgen des sich Verstehens oder eben nicht.

Zitat:
Spritpreise kennen keine Grenze
Preis-Wahnsinn sogar beim Diesel: Bald 3 Euro pro Liter?

Deutschlands Autofahrer zahlen Rekordpreise an der Zapfsäule, auch weil die Ampelkoalition sich weigert, den Steueranteil bei Kraftstoffen von über 50 Prozent zu senken.

Sprit in Polen 50-60 Cent günstiger
www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/sprit-...uro_id_64304091.html

Gruß Ulli

Wisedrum schrieb:
Dem stimme ich zu. Es war schon immer so: "Heile Welt für Leute mit Geld". Und deren 'guten' Ratschlägen, die sie gern für sich behalten können.

Ja, es kann sich tatsächlich nicht jeder überhaupt auch mal ein HSD-Auto leisten. Wer gerade genug Geld hat, um sich einen alten Polo oder Fiesta für 500 EUR zu kaufen, der dann aber eben trotzdem 6l/100km verbraucht, wird über HSD-Fahrer, die sich einen P3 oder P4 für 10-20k EUR mal eben so kaufen können, genau das gleiche sagen.

Das sind dann diejenigen, die auch von einer Erhöhung der Pendlerpauschale nicht viel hätten, weil sie durch ihr geringes Einkommen sowieso schon kaum Steuern zahlen.

Oder nimm diejenigen, die sich überhaupt erst gar kein Auto leisten können, weil Miete und Nahrungsmittel das Gehalt schon fast vollständig auffressen. Die haben zwar mit dem hohen Spritpreis erst mal so direkt kein Problem, sind aber durch die immer teurer werdende Lieferkette irgendwo genauso davon betroffen. Die haben wahrscheinlich von der Pendlerpauschale auch nichts und von einer Senkung der Steuern auf Sprit schon gleich erst recht nicht (bzw. auch nur wieder indirekt).

marratj schrieb:
.... wird über HSD-Fahrer, die sich einen P3 oder P4 für 10-20k EUR mal eben so kaufen können, genau das gleiche sagen.
.....
Oder nimm diejenigen, die sich überhaupt erst gar kein Auto leisten können,.....

Nur 10-20k? Es können locker auch 30k und mehr werden. Für Neuware versteht sich und besonders bei den exorbitant nach oben geflitzten Toyota HSD Preisen.

Stimmt schon, es herrscht eine große Diskrepanz zwischen Menschen, die sich kein Auto leisten können, oder wollen, und denen, die quasi alle Naslang überlegen, mit welcher Schüssel sie als nächstes durch die Gegend eiern wollen, weil auf dem Automarkt alles so schön bunt verlockend ist und ihr Geldbeutel ihnen derartige Switches ermöglicht, oder sie glauben zumindest, dass er's tut. Wird immer so sein, auch im 'reichen' D, in dem längst nicht alle für derartige 'Späße' bestückt im Wohlstand leben.

Was an der österreichischen Grenze passiert ist schon pervers. Alle hamstern brav ihren Kraftstoff.

www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkir...-sorge-91394202.html

Die Jagd nach dem schwarzen Gold: Leere Tankstellen an den Grenzen - Verzweifelte Kunden reagieren drastisch



Eine Erhöhung von 40ct/L innerhalb von ein paar Wochen sind ungefähr 25% Steigerung. Gerade die Leute die wie Vollhonks herumheizen könnte vermutlich das ganze mit vernünftiger Fahrweise kompensieren.

Ist ein sparsames Auto wirklich Geldsache? Mittlerweile anscheinend schon
Wir (im allgemeinen Sinn) sind doch selbst schuld, dass es kaum gebrauchte und sparsame Kleinwagen gibt, die sich viele leisten können.
Erst abwracken und dann der Hang zu immer Größerem.

Trotzdem, es muss kein teurer und neuer Hybrid sein. Es gibt auch noch einfache und bezahlbare Fahrzeuge, die wirtschaftlich sehr gut dastehen.

Aber auch einkommensschwache Familien überschätzen ihren Bedarf, sehe ich nur zu oft. Auch hier soll es das große und gern auch starke Auto sein.

Prestige ist ja auch wichtig, ne?

Andi_mit_i schrieb:
Gerade die Leute die wie Vollhonks herumheizen könnte vermutlich das ganze mit vernünftiger Fahrweise kompensieren.

Bin in den vergangenen Tagen ein wenig erstaunt darüber, dass selbst auf AB-Abschnitten und Schnellstraßen immer mehr Autofahrer hinter mir und meinem recht ausgeruhten Fahrstil, vor allem was die Geschwindigkeit angeht, selbst wenn diese gut unterhalb der Richtgeschwindigkeit angesiedelt ist, einstweilen und länger hinterherschleichen, ohne gleich so schnell es geht, vorbeizuziehen.

Woran das wohl liegt, hmm? Ich kann's mir vorstellen.

Vielleicht kommt es mir nur so vor, es werden mehr. Abgesehen von denjenigen, die auf Sprinten stehen, falls ihre Kisten dies getreten hergeben. Die gibt's nach wie vor und wird's immer geben frei nach dem Motto "Was kost' die Welt? Egal, normal!"

marratj schrieb:

Das sind dann diejenigen, die auch von einer Erhöhung der Pendlerpauschale nicht viel hätten, weil sie durch ihr geringes Einkommen sowieso schon kaum Steuern zahlen.


Da wäre das System der CO2-Umlage deutlich sozialer. Alles Geld dass der Staat damit einnimmt wird an alle Bürger wieder ausgeschüttet. Damit würde jemand der wenig CO2 verursacht (z.B. wenig oder ein sparsames Auto fährt) deutlich davon profitieren. Eine Erhöhung der CO2-Umlage würde sogar genau diejenigen mehr geben die sauber leben.
Aber das ist natürlich im Autoland Deutschland nicht durchsetzbar wo man lieber über die Pendlerpauschale den Wohlhabenden einen Vorteil verschafft.

Man muss diese Erhöhungen der Energie auch positiv sehen, so wird vielleicht manchen klar wo sinnlos Energie verschleudert wird. Man kann deutlich einfacher hinterfragen was Spritschleudern für Sinn machen, warum man kein Tempolimit zum Spritsparen einführt usw.
Auch wird der Markt sich überlegen sinnlose Zeug mit dem LKW quer durch Europa zu karren weil in einem Niedriglohnland etwas günstiger erledigt werden kann.

Klar, wer auf's Auto angewiesen ist und ewige Strecken zum Arbeitsplatz fährt hat ein Problem. Aber dann sollte man sich überlegen ob man nicht umziehen will oder den Arbeitsplatz wechselt.

Der Staat muss aber auch seine Hausaufgaben machen und den ÖPNV vernünftig aufbauen und stärken. So einen Unfug wie den Ausbau der A95 bis Garmisch mit teuren Tunnels und die Bahn gleichzeitig dahingammeln zu lassen ist politisches Versagen (durch CSU und Hr. Dobrindt).