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THEMA: Ökostrom
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#217154
Aw: Ökostrom 09.08.2013 14:28 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
gerbre schrieb:
Wird der hohe Strompreis durch das EEG verursacht oder durch die fehlende Weitergabe der gesunkene Börsenstrompreise an die Kunden?

Wenn ich lese, dass der Preis für Grundlaststrom dieses Jahr 15% unter dem von Frankreich liegt, tendiere ich zu letzterem, siehe www.iwr-institut.de/presse/presseinfos-e...nken-auf-rekordtiefs

Wie wärs mit ein wenig Logik?

Der TEURE-EEG-Strom (PV=36ct/kWh...) MUSS von den nichtprivilegierten Stromkunden zu völlig überhöhten Preisen abgenommen und BEZAHLT werden - der Börsenpreis reflektiert nur wie wenig dieser NICHT BEDARFSGERECHT erzeugte Strom denen wert ist, die diesen teuren Strom nicht abnehmen MÜSSEN. Fast NICHTS.

Je größer die Differenz zwischen Einspeisepreis und Börsenpreis wird (also je weniger an der Börse für diesen Zufallsstrom erlöst wird) desto TEURER wirds für den Nichtprivilegierten Stromkunden - die EEG-Umlage beschreibt nämlich genau diese Differenz.


Wer also von "günstige Börsenpreise WEITERGEBEN" faselt, sollte sich mal ein paar Nachhilfestunden in BWL gönnen....
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#217159
Aw: Ökostrom 09.08.2013 14:46 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
Ich bin mir nicht sicher, ob weitere Baureihen wirklich günstiger würde. Großprojekte in Deutschland haben ja die Angewohnheit, sämtlichen Kostenrahmen zu sprengen. Dazu müssen mit Sicherheit noch einige Anpassungen an die hiesigen Gegebenheiten getätigt werden, die- natürlich unkalkulierbar- den Preis nach oben treiben.

R.K schrieb:
Wenn die Baukosten des französichen Anbieters AREVA bei künftigen AKW weiter so hoch bleiben sollten - was wird dann passieren?
Richtig: die Europäer lassen sich dann die AKW von den Chinesen bauen.


Leider sind die Chinesen nicht gerade für ihre Zuverlässigkeit bekannt, wenn es um Bauprojekte in Europa geht. Nichtmal eine stinknormale Autobahn haben die termingerecht hinbekommen.


R.K schrieb:

Dannn ist nicht nur die Energiewende in DE so richtig an den Baum gegangen, sondern diese Hochtechnologie mit den entspechenden Jobs und Gewinnen an die Asiaten.

Viel bleibt dann nicht mehr übrig...



Ist denn überhaupt noch was übrig?
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#217163
Aw: Ökostrom 09.08.2013 14:51 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
R.K schrieb:

20Mrd Umlage / 80Mio Bundesbürger = 250 Euro x 4 für den Vierpersonenhaushalt = 1000 Euro /12 Monate sind ~ 84 Euro monatlich. So einfach kann Mathematik sein.


Und was ist mit den Unternehmen, die zahlen doch auch die Umlage, oder? Die müsstest du noch mit einrechnen.
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#217171
Aw: Ökostrom 09.08.2013 15:26 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
schrubber schrieb:
R.K schrieb:

20Mrd Umlage / 80Mio Bundesbürger = 250 Euro x 4 für den Vierpersonenhaushalt = 1000 Euro /12 Monate sind ~ 84 Euro monatlich. So einfach kann Mathematik sein.


Und was ist mit den Unternehmen, die zahlen doch auch die Umlage, oder? Die müsstest du noch mit einrechnen.


Was macht dein Friseur, dein öffentlicher Nahverkehr, dein Bäcker usw. mit den gestiegenen Stromkosten durch die EEG-Umlage? Richtig: sie erhöhen die Preise. Oder sie sparen bei bei den Löhnen.

Bei WEM fehlt also das Geld IMMER im Geldbeutel?

Deswegen war übrigens das Geschrei über die "ungerechte Befreiung" von energieintesiven Unternehmen ein so durchsichtiges Ablenkungsmanöver: es ist IRRELEVANT, ob die EEG-Umlage über durch den EEG-Umlage verteuerten Strom der Bäckerei im dementsprechend gestiegenen Brötchenpreis vom Endverbraucher bezahlt wird - oder die Bäckerei EEG-Umlage befreit wird - und eine dementsprechend höhere EEG-Umlage direkt vom Verbraucher bezahlt werden muss. 20Mrd sind weg - und die bezahlt IMMER der kleine Verbraucher am Ende der Kette.

Und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, die nächste Erhöhung der Umlage ist schon sicher - und die EEG-Umlage beschreibt nur einen Teil er Kosten des EEG. Speicherung, Ersatz und Netzausbau sind noch auf der Rückseite der Medaille...
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Letzte Änderung: 09.08.2013 15:28 von ex_R.K.
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#217173
Aw: Ökostrom 09.08.2013 15:31 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
Das ist richtig. Du hast aber die monatliche Belastung berechnet und so dargestellt, als wäre es das, was der Stromversorger abbucht. Das hat mich doch ein wenig gewundert- 84€ haben wir im 2-Personenhaushalt nicht mal als monatliche Gesamtstromrechnung.

Übrigens kam mir gerade noch der Gedanke, dass eine dezentrale Stromversorgung aus strategischer Sicht nicht unklug ist. Sollte es der Terrorschorsch mal auf unsere Stromversorgung abgesehen haben, so dürfte es für ihn wesentlich einfacher sein, ein AKW auszuschalten, als 100derte Windräder quer über die Republik verteilt anzugreifen. Zumal die Folgen eines gezielten Angriffs auf ein AKW wesentlich desaströser wären, als wenn er ein Windrad umfliegt.

Wer bezahlt eigentlich die Sicherheitsmaßnahmen, die der Staat zum Schutze der AKW vor Terrorangriffen ergreifen muss? So eine Alarmrotte aus brandneuen Eurofightern schlägt ja auch ordentlich zu Buche. Natürlich der kleine Mann, durch Steuern. Und mit diesen Steuern werden dann auch alle anderen anfallenden Kosten beglichen, die der AKW- Betreiber nicht stemmen kann. Man sieht ja in Fukushima, wie schön sich Tepco auf den Steuerzahler verlässt. Der darf jetzt mal wieder die Frosteranlage rund ums AKW finanzieren... Du hast es ja auch schön auf den einen Satz gebracht: Beim kleinen Mann fehlt es IMMER.
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#217175
Aw: Ökostrom 09.08.2013 15:39 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
Neulich in den Nachrichten kam die Meldung, dass die Befreiung der großen Betriebe bez. der EEG-Umlage, vom EU-Parlament gekippt sei, aber trotzdem gestaffelt nach Verbrauch durchgeführt werden soll.
(Meldung ohne Gewähr.)

Mfg Harzbube.
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#217177
Aw: Ökostrom 09.08.2013 15:48 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
schrubber schrieb:
Ich bin mir nicht sicher, ob weitere Baureihen wirklich günstiger würde. Großprojekte in Deutschland haben ja die Angewohnheit, sämtlichen Kostenrahmen zu sprengen. Dazu müssen mit Sicherheit noch einige Anpassungen an die hiesigen Gegebenheiten getätigt werden, die- natürlich unkalkulierbar- den Preis nach oben treiben.

Dass Grossprojekte in der EU kostenmäßig aus dem Ruder laufen, ist leider nahezu regelmäßig der Fall (das kostenmäßig am krassesten aus dem Ruder gelaufene Projekt dürfte - Überraschung - die deutsche Energiewende sein - ob es je eine Fertigstellung gibt, ist mehr als fraglich...)

Wenn allerdings ein AKW zu festgelegten Konditionen bestellt wird - und dem Auftragnehmer nicht besondere Gründe für Kostenerhöhungen gegeben werden (Projektänderungen!), gilt der Preis. 1000MW für 1,5Mrd wie in China sind in der EU kaum drin - weniger als das Doppelte sollte machbar sein.

Leider sind die Chinesen nicht gerade für ihre Zuverlässigkeit bekannt, wenn es um Bauprojekte in Europa geht. Nichtmal eine stinknormale Autobahn haben die termingerecht hinbekommen.

Du meinst die Autobahnen für die EM in Polen? Immerhin haben die Chinesen NICHT 20 Jahre für 200km Autobahn gebraucht - die auch noch als Projekt deutsche Einheit "beschleunigt" war... (LE-Göttingen)

Ist denn überhaupt noch was übrig?

Lass mich überlegen:

Automobilbau? Hybrid? Nicht wirklich
Mikroelektronik? Nee, nur noch aus Fernost
Photovoltaik? Auch nicht wirklich...

Da wäre noch der Maschinenbau - aber den schaffen wir auch noch ab (mit Siemens gehts auch schon steil bergab...)
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#217178
Aw: Ökostrom 09.08.2013 16:01 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
R.K schrieb:
das kostenmäßig am krassesten aus dem Ruder gelaufene Projekt dürfte - Überraschung - die deutsche Energiewende sein - ob es je eine Fertigstellung gibt, ist mehr als fraglich...)

Das muss sich erst noch erweisen.


R.K schrieb:

Wenn allerdings ein AKW zu festgelegten Konditionen bestellt wird - und dem Auftragnehmer nicht besondere Gründe für Kostenerhöhungen gegeben werden (Projektänderungen!), gilt der Preis.


Was wir in Hamburg und in Berlin gesehen haben. Ist erstmal genügend Geld verbaut worden, so wird der Bauträger schamlos erpresst. Der bezahlt natürlich, weil er das bisher verbaute Geld nicht umsonst bezahlt haben will.

R.K schrieb:

Du meinst die Autobahnen für die EM in Polen? Immerhin haben die Chinesen NICHT 20 Jahre für 200km Autobahn gebraucht - die auch noch als Projekt deutsche Einheit "beschleunigt" war... (LE-Göttingen)


Dann will ich allerdings nicht wissen, wie lange sich ein Kraftwerksneubau hinziehen dürfte.

R.K schrieb:

Lass mich überlegen:

Automobilbau? Hybrid? Nicht wirklich
Mikroelektronik? Nee, nur noch aus Fernost
Photovoltaik? Auch nicht wirklich...


Ich meinte, ob von der Hightech- Atomindustrie, von der du schriebst, denn überhaupt noch was übrig ist im Lande? Wie viele Arbeitsplätze hängen davon ab? Das Wohl des Maschinenbaus wird wohl kaum davon abhängen, der verdient mit Windkraftanlagen wahrscheinlich derzeit mehr Geld als mit dem Bau von AKW.
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Letzte Änderung: 09.08.2013 16:03 von schrubber.
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#217180
Aw: Ökostrom 09.08.2013 16:15 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
R.K. bringt ja viele "Argumente", mache berechtigt, manche naja, manche absurd, wenige mit echten Fakten und Quellen untermauert (und nein, ich will sie mir nicht selber suchen).

Ich bin ja aus Österreich und wir haben, soweit ich weiß keine so weitreichende und teure Einspeisevergütung, wie in Deutschland. Trotzdem werden bei uns Windräder und in geringerem Ausmaß PV-Anlagen gebaut.

siehe Größte Windkraftanlagen offiziell in Betrieb

Was mich interessiern würde ist, wie sich R.K. die Stromversorgung in Zukunft vorstellt:
derzeit 9 AKW's erzeugen ca. 16% des Strombedarfs in Deutschland

und in Zukunft?
ca. 60AKW's erzeugen 100%, Europaweit wären das einige 100 zusätzliche AKW's. Baukosten ,irgendwo zwischen den chinesischen 2Mrd und den finnischen 8 Mrd.
Weltweit ist der Anteil an Kernenergie noch geringer, also noch mehr AKW, wären dann ein paar Tausend. Das Problem der Entsorgung und des "Treibstoffs" lass ich mal außen vor.

Wie war das mit alle 10000 Jahre ein Unfall bei deuts. AKW'S ?

10000 / (ein paar Tausend), also alle 2-10 Jahre ein Supergau alla Tschernobyl und Fukushima.

Prost Mahlzeit, des wird teuer, in jeder Hinsicht.

Im übrigen glaub ich auch, dass weitere Diskussionen mit R.K. nichts fruchten. Zu sehr ist sein Blick fixiert, auf das "verhasste " EEG.

An R.K.: Wie stellst du dir konkret die Energieversorgung der Zukunft vor? Wie wichtig ist dir eine gesunde Umwelt, saubere Gewässer, "BIO", Menschenrechte, Ausbeutung eines Teils der Menschheit (z.b.: 5 cent. Stundenlohn in Nähreiern in Bangladesch), etc...
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#217206
Aw: Ökostrom 09.08.2013 19:44 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
R.K schrieb:
gerbre schrieb:
Wird der hohe Strompreis durch das EEG verursacht oder durch die fehlende Weitergabe der gesunkene Börsenstrompreise an die Kunden?

Wenn ich lese, dass der Preis für Grundlaststrom dieses Jahr 15% unter dem von Frankreich liegt, tendiere ich zu letzterem, siehe www.iwr-institut.de/presse/presseinfos-e...nken-auf-rekordtiefs

Wie wärs mit ein wenig Logik?

Der TEURE-EEG-Strom (PV=36ct/kWh...) MUSS von den nichtprivilegierten Stromkunden zu völlig überhöhten Preisen abgenommen und BEZAHLT werden - der Börsenpreis reflektiert nur wie wenig dieser NICHT BEDARFSGERECHT erzeugte Strom denen wert ist, die diesen teuren Strom nicht abnehmen MÜSSEN. Fast NICHTS.

Je größer die Differenz zwischen Einspeisepreis und Börsenpreis wird (also je weniger an der Börse für diesen Zufallsstrom erlöst wird) desto TEURER wirds für den Nichtprivilegierten Stromkunden - die EEG-Umlage beschreibt nämlich genau diese Differenz.


Wer also von "günstige Börsenpreise WEITERGEBEN" faselt, sollte sich mal ein paar Nachhilfestunden in BWL gönnen....


Das EEX Chart stellt die Phelix Baseload dar, das ist der 24h Grundlastblock, der rund um die Uhr geliefert wird. Der Preisverfall dieser Grundlast wird nicht an die Endkunden weitergegeben.
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#217268
Aw: Ökostrom 10.08.2013 13:22 - vor 10 Jahren, 11 Monaten  
Um mal die Diskussion wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, hier mal der neueste Irrsinnsauswuchs: www.bild.de/video/clip/oeko-strom/windpa...t-31757180.bild.html

Da wird nun ein Offshore-Windpark eröffnet, der mangels Stromkabel keinen Ökostrom produzieren kann, das wird noch etwa ein Jahr dauern. Dennoch bekommen die Betreiber für den nicht-produzierten Strom Geld. Inzwischen müssen die Windräder mit Diesel betrieben werden. Tolle Wurst.


Grüße
Udo
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#217282
Aw: Ökostrom 10.08.2013 14:57 - vor 10 Jahren, 10 Monaten  
Alibert schrieb:
R.K. bringt ja viele "Argumente", mache berechtigt, manche naja, manche absurd, wenige mit echten Fakten und Quellen untermauert (und nein, ich will sie mir nicht selber suchen).

Was die Qualität der Argumente angeht, gebe ich die Blumen gern zurück. Allerdings bin ich nicht zu faul, um Belege zu suchen, wen mir eine Behauptung zweifelhaft erscheint - oder direkt nach Belegen gefragt wird...

Ich bin ja aus Österreich und wir haben, soweit ich weiß keine so weitreichende und teure Einspeisevergütung, wie in Deutschland. Trotzdem werden bei uns Windräder und in geringerem Ausmaß PV-Anlagen gebaut.

siehe Größte Windkraftanlagen offiziell in Betrieb

Österreich? War das nicht das kleine Bergland, irgendwo im Süden von DE, wo erstmal ein AKW als MODELL im Maßstab 1:1 errichtet wurde - und nach dessen Fertigsstellung entschieden wurde, daraus eine Touristenattraktion zu machen - und doch lieber Stromleitungen nach Temelin und Bohounice zu ziehen?

Was mich interessiern würde ist, wie sich R.K. die Stromversorgung in Zukunft vorstellt:
derzeit 9 AKW's erzeugen ca. 16% des Strombedarfs in Deutschland
und in Zukunft?
ca. 60AKW's erzeugen 100%,

Es gibt KEIN Land auf dieser Erde, wo der Strom zu 100% aus Kernenergie erzeugt wird. Das kann auch nicht das Ziel sein. Grundlast und Mittellast lassen sich mit AKW nahezu CO2-frei abdecken - siehe FR. Die Alternative: Kohlekratwerke ist in Wirklichkeit keine - die EE packen das sowieso nicht.

Übrigens bräuchte man für die genannten 60GW natürlich nur 40 AKW vom Typ EPR.

Europaweit wären das einige 100 zusätzliche AKW's. Baukosten ,irgendwo zwischen den chinesischen 2Mrd und den finnischen 8 Mrd.
Weltweit ist der Anteil an Kernenergie noch geringer, also noch mehr AKW, wären dann ein paar Tausend.
Das Problem der Entsorgung und des "Treibstoffs" lass ich mal außen vor.

Notfalls in Finnland nachfragen. Das ist ein kleines Land NÖRDLICH von DE...

Wie war das mit alle 10000 Jahre ein Unfall bei deuts. AKW'S ?

Das ist einfach eine Phatasiezahl, die DU dir ausgedacht hast, stimmts? Für die existierenden deutschen AKW gilt ein Unfall alle 33.000 Jahre - das ist das Ergebnis der kernkraftKRITISCHEN Prognos-Studie. Die Betreiber geben viel längere Zeiträume für einen Störfall an - neue AKW sind um Größenordnungen sicherer als ein Tschernobyl-Reaktor oder ein veralteter SWR im Tsunamigebiet - - für den EPR einen größeren Unfall alle 10^6 - 10^8 Jahre.
Häufigkeit von großen Störfällen

10000 / (ein paar Tausend), also alle 2-10 Jahre ein Supergau alla Tschernobyl und Fukushima.
Prost Mahlzeit, des wird teuer, in jeder Hinsicht.

Die genannten 40 AKW vom EPR würden allerdings WENIGER kosten, als das EEG mit den paar Prozent Zufallsstrom in 10 Jahren allein für die Einspeisung verschlingt. Und: 40 AKW vom Typ EPR würden im Schnitt ZUSAMMEN alle 25.000-250.000 Jahre einen schweren Störfall haben...

Im übrigen glaub ich auch, dass weitere Diskussionen mit R.K. nichts fruchten.

Das liegt ganz an dir.

Zu sehr ist sein Blick fixiert, auf das "verhasste " EEG.

Nicht "verhasst" - aber für die Umwelt wirkungslos, für den kleinen Stromverbraucher extrem teuer und für den Wirtschaftsstandort DE schädlich. Das hat nichts mit einem "fixierten Blick" von mir zu tun - sondern das sind - leider - Tatsachen, die unsere EEG-Profiteure so gerne wegschwindeln wollten.

An R.K.: Wie stellst du dir konkret die Energieversorgung der Zukunft vor? Wie wichtig ist dir eine gesunde Umwelt, saubere Gewässer, "BIO", Menschenrechte, Ausbeutung eines Teils der Menschheit (z.b.: 5 cent. Stundenlohn in Nähreiern in Bangladesch), etc...

Der Atomausstieg in DE und das EEG beeinflusst diese genannten Faktoren genau wie?
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#217291
Aw: Ökostrom 10.08.2013 16:51 - vor 10 Jahren, 10 Monaten  
Die genannten 40 AKW vom EPR würden allerdings WENIGER kosten, als das EEG mit den paar Prozent Zufallsstrom in 10 Jahren allein für die Einspeisung verschlingt. Und: 40 AKW vom Typ EPR würden im Schnitt ZUSAMMEN alle 25.000-250.000 Jahre einen schweren Störfall haben...

Du stellst also die Baukosten von 40AKWs den Einspeisegebühren für 10 Jahre gegenüber?

Das AKW erzeugt nach dem Bau also Strom für umsonst? Dieser Strom unterliegt nicht Abnahme Verträgen?

EDF möchte in Großbritannien z.B. einen GARANTIEPREIS von 10,0pence/kWh wenn sie 4 EPRs bauen oder auch 100Pfund/MWh(umgerechnet 116€)

Zum Vergleich:
Der Börsenpreis ist im Vergangen Jahr NIEMALS auf 100€ geklettert beim Base Load, sondern war im Mittel bei um die 40€.
Wieso sollte man sich ein Baseload Kraftwerk bauen, was für doppelt soviel Geld Strom erzeugt?
Selbst im Spot Markt ist der Durschnitt unter 100€ (steigt an manchen Tagen allerdings auch mal auf 500€) aber ein AKW ist halt auch nichts für den Spotmarkt.
Erestor
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#217296
Aw: Ökostrom 10.08.2013 17:23 - vor 10 Jahren, 10 Monaten  
Moin

Einen Aal zu fassen ist sehr schwer. R.K. ist einer. Wenn das Wetter schlecht ist, dann sind die EEs schuld, an den Löhnen eh, am Hunger auch, und am schlechten Sex sowieso.

Ist das Wetter gut, dann nur weils AKWs gibt, AKW-Betrieber zahlen selbstredent gerne wesentlich mehr und sind die einzig Sozialen Marktwirtschaftler, mit mehr AKWs würden weniger Menschen Hungern, und jeder hätte guten Sex.

Die Ironie sei hier erwähnt, leider ist diese Ironie die Weltansicht von R.K.

Alibert stellt nette Fragen, und nennt Feststellungen und wird dafür, in mittlerweile 16 Seitiger Manier, von R.K. angegriffen. Wie R.K. darauf kommt auf alles Beläge zu liefern, diese Frage ist wohl, angesichts dieses Threads, stellbar.


Auf Argumente anderer geht er nur ein, wenn diese in irgendeinerweise für ihn zu verwenden sind. Findet er kein gutes Argument, schlüssig oder auch Affig/gelogen, oder aber ein echtes ist hier egal, werden diese Argumente einfach ausgesessen. (Vielleicht ist er doch bei der CDU)

Für neues ist er genau so offen wie ein Berg für einen Tunnel. Er vergleicht Baukosten aus China mit denen aus Deutschland, entschuldigt sich für diesen Fehler, nur um eine Antwort weiter das gleiche nochmal zu beschrieben. Wow.

Hallo ist sein Lieblingswort, nur um dann selber in einem Fort zu beleidigen. Leider sind wir nun wieder da angekommen, war ja nicht anders zu erwarten, wo es vor 16 Seiten begann. Oder sagen wir lieber: Er beginnt mit dem gleichen geschwafel ohne die 16 Seiten auch nur im Ansatz zu verstehen.



Seine kurze Forderung: Erneuerbare, damit unabhängige, Kriesensichere, Jobschaffende, Wertschaffende und vor allem Geld im Land haltende, dezentrale Kraftwerke abschalten, ihnen "Privilegien" nehmen, dafür aber den großen Konzernen ihre AKWs eine Betriebsgarantie, und ebenfalls eine Abnahmegarantie ihrer Energie gewähren, mit der Abhängigkeit durch Energieträger aus dem Ausland, Investoren zumeist im Ausland, Jobs ins Ausland verlagernd...


Er argumentiert in die gleiche Richtung wie die deutschen Autobauer. Alte Motoren sind fertig entwickelt, Antriebe ebenfalls, last uns die Kuh melken solange sie lebt. Wozu etwas neues Entwickeln, das kostet nur Geld und schmälert die Gewinne.

AKWs machen derzeit ca. 20% der Energieversorgung. An mehreren Tagen im Jahr aber bedurfte es schon keine AKWs mehr, da ausreichend EE erzeugt wurde. Diese wurden dann aber abgeschaltet, damit die AKWs weiter ihren Strom liefern können, die Differenz für die EEs zahlen ja nicht die EVUs. Ein Vorrecht im Sinne von R.K. gibt es nicht für EEs, sie werden lediglich weiterhin bezahlt, auch wenn sie nicht produzieren. (Darum gibt es dann ja auch keine "Überproduktion")

Was bedeutet das: Das Vorrecht für die EEs, was R.K. ihnen vorwirft, gilt also auch für die AKWs, da diese ihren Strom weiter verkaufen. Den nicht abgenommenen Strom der EEs bezahlt ja das EEG.

DAS ist ebenfalls eine Gelddruckgarantie für die Betreiber der AKWs, hier aber natürlich absolut positiv.

Würden die AKWs nur noch 3500 statt der durchschnittlichen 7000 Stunden laufen, dann dürften sie ja laut R.K. lediglich das doppelte kosten, da ja die Fixkosten gleich bleiben, bei nur noch der Hälfte an verkauftem Strom, also 3-4 Cent. Dies würde bedeuten das die Aktionäre NUR von Eon, es gibt ja noch mehr Betreiber, weiterhin 50-110 Euro pro Haushalt und Jahr bekommen. (Wohlgemerkt, sie versorgen aber gar nicht alle Haushalte in Deutschland!) (Natürlich könnten die Aktionäre ja auch Sozial sein und nur noch die Hälfte an Dividenden kassieren, also 25-55 Euro pro Haushalt und Jahr, aber das wäre natürlich zuviel verlangt)

Wo dann das Problem ist die Erneuerbaren ins Netz zu lassen??? Aber besser wir garantieren ihnen (Den AKWs) weiter ihre sichern Einspeisestunden.


Während die BürgerParks, siehe Braderup, sich Gedanken machen darüber, wie man den produzierten Strom besser Speicherbar machen kann, Flensburg plant ein anders geartetes, aber auf gleiche Ziel hin arbeitendes Projekt, wir selber spielen ebenfalls mehrere Visionen durch, verlangt R.K. das die Atombetreiber weiterhin starr an einem vom Volk nicht gewollten, veraltetem, unflexiblen und in in einem Höchstmaß gefährlichen, hochsubventionierten Atomprogramm bleiben dürfen, mit eben der Garantie zum Geld drucken.


Er dreht und wendet sich, aalig im Schlamm des Atoms. Die Zukunft verpennt er hierbei gänzlich, aber so ist sie, die sterbende Branche.


Noch vor wenigen Jahren war EE in den Augen der AKW-Betreiber ein viel zu geringer Faktor, als das man ihn fördern sollte. 5%, mehr war für sie in den kühnsten Träumen der großen EVUs nicht möglich. Schon da haben sie sich geirrt.

Jetzt ist aus dem kleinen EE eine große geworden, mittlerweile hat sie einen ähnlichen Anteil am Strommarkt wie Atom. Dank fallendem EEG nähern sich die EEs auch immer mehr an die Preise des EEX an, so ist der Durchschnittlich bezahlte EEG-Preis nur 18 Cent, nicht bei 36, wie es nur und alleine und vor allem NOCH die Solarkraft tut.

JETZT bekommen die großen 4 natürlich Angst, das ihre Druckmaschinen mit Garantierter maximaler Betriebszeit pro im Jahr abschalten müßen. Alt und bezahlt, dafür unmodern und unflexibel, dafür maximal Gewinntriebend müte gegen neu und nicht bezahlt, dafür modern und flexibel, aber eben nicht mehr die Gewinne bringend getauscht werden...


Merkwürdig ist auch das die Stromproduktion einen solch unterschiedlichen Wert einnimmt.

Ist der Posten "Produktion, Vertrieb und Transport" beim Privaten Strom immerhin mit 14,17 Cent zu verbuchen, so kostet der gleiche Posten in der Industrie nur 8,67 Cent.

Sind die Konzessionskosten beim Privathaushalt noch bei 1,79 cent, sind sie bei der Industrie nur noch 0,11 Cent...

Insgesamt zahlt ein Großabnehmer gut 15 Cent...


Selbst ohne die EEG-Umlage liegen wir im Europäischen Vergleich immernoch unter den Top 5 der Strompreise.

Frankreich ist hier kein echter Vergleich, sicher, da ist der Strom billiger, aber bitte auch mal beachten warum.


Moin
Björn
ex_Friesel
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Prius 2 Sol, Baujahr 2008 in edlem grau

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Aw: Ökostrom 10.08.2013 18:37 - vor 10 Jahren, 10 Monaten  
Erestor schrieb:
Die genannten 40 AKW vom EPR würden allerdings WENIGER kosten, als das EEG mit den paar Prozent Zufallsstrom in 10 Jahren allein für die Einspeisung verschlingt. Und: 40 AKW vom Typ EPR würden im Schnitt ZUSAMMEN alle 25.000-250.000 Jahre einen schweren Störfall haben...

Du stellst also die Baukosten von 40AKWs den Einspeisegebühren für 10 Jahre gegenüber?

Stimmt - das war unvollständig.

Tatsächlich ist der EE-Strom wesentlich teurer. Ich habe nämlich allein die Einspeisekosten gegenübergestellt - wie du sicher weisst, sind das noch lange nicht alle Kosten, die durch diesen Zufallsstrom verursacht sind.

Das AKW erzeugt nach dem Bau also Strom für umsonst? Dieser Strom unterliegt nicht Abnahme Verträgen?

Wo habe ich das geschrieben? Richtig ist: Die AKW KÖNNEN Lieferverträge abschließen - die EE-Zufallsstromerzeuger nicht - dieser Strom MUSS an der Börse verramscht werden.

EDF möchte in Großbritannien z.B. einen GARANTIEPREIS von 10,0pence/kWh wenn sie 4 EPRs bauen oder auch 100Pfund/MWh(umgerechnet 116€)

Für wieviele Jahre? Dass EDF die Baukosten nicht über die gesamte Laufzeit von 60 Jahre eintreiben will, ist dir nicht verständlich?

Rechnest du auch die Kilometerkosten über die gesamte Laufzeit deines Autos an der Rückzahlung eines Kredits für 2 Jahre anhand der Raten für 2 Jahre aus - und behauptest dann, JEDER Kilometer - auch nach den 2 Jahren wäre gleich teuer?

Zum Vergleich:
Der Börsenpreis ist im Vergangen Jahr NIEMALS auf 100€ geklettert beim Base Load, sondern war im Mittel bei um die 40€.

Du weisst aber schon, dass an der Börse nur der Strom gehandelt wird, der NICHT durch feste Lieferverträge gebunden ist? Also zB. der EE-Reststrom, den die kleinen Stromverbraucher schon teuer bezahlt haben?

Wieso sollte man sich ein Baseload Kraftwerk bauen, was für doppelt soviel Geld Strom erzeugt?

Warum sollte man noch mehr Geld für Zufallsstrom aus EE bezahlen?

Wie gesagt, eine sinnvolle Bewertung des Strompreises aus AKW aus dem Garantiepreis für 10 Jahre(?) bei einer Laufzeit von 60 Jahren hast du nicht abgeliefert. Warum?

Selbst im Spot Markt ist der Durschnitt unter 100€ (steigt an manchen Tagen allerdings auch mal auf 500€) aber ein AKW ist halt auch nichts für den Spotmarkt.

Ein AKW nichts für den Spotmarkt? Natürlich verdient ein AKW-Betreiber kräftig mit, wenn die Preise hochschnellen - zum puren Neid der EE-Betreiber. Wir wissen doch beide genau, warum: Die Preise schnellen genau DANN nach oben, wenn das Angebot knapp ist: nämlich wenn die EE-Zufallsstromerzeuger NICHTS anzubieten haben.
ex_R.K
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