Ich hatte meine Ladestation im Juli 2016 zuhause installiert. Und gleichzeitig auf echten Ökostrom (Naturstrom) umgestellt.
Eigentlich haben wir hier auf dem Mehrfamilienhaus (30 Parteien) Platz für Solarenergie. Aber damals hatte ich mir schon Sorgen gemacht, über die ohne Genehmigung installierte Ladestation.
Jetzt im Mai war die Wohnungseigentümer-Versammlung. Nicht nur wurde nach kurzer Information nachträglich die Ladestation durchgewunken, es besteht seitens der Eigentümer-Gemeinschaft auch tatsächlich Interesse an einer Solaranlage. Ich wurde als "interessierter Teil" gebeten, dazu Planungen anzustrengen und Angebote einzuholen.
Die Idee gefällt mir natürlich sehr. Nach überschlägiger Kalkulation wäre auf dem Dach für eine Anlage mit Platz für um die 100 kWp, die je nach Auslegung der Anlage bis zu 90.000 kWh im Jahr produzieren könnte.
Das rechnet sich selbst bei Volleinspeisung, wenn auch nicht überragend. Soweit der positive Teil.
Jetzt dachte ich mir, eigentlich rechnet sich das auf jeden Fall, auch wenn die Einspeisevergütungen für diese Art von Anlagen jetzt nicht mehr überdurchschnittlich sind. Weil ein Teil des Stroms verbraucht man ja selber.
Und da wird es dann leider pervers. Für selbst verbrauchten Strom, aus der eigenen (EE)-Anlage, muss aber dann die EE-Umlage abgeführt werden. Plus natürlich die MwSt. Plus ein monströser Verwaltungsaufwand für die verschiedenen Parteien.
Die EE-Umlage soll doch eigentlich den Ausbau von EE fördern. Warum muss man die abführen beim Eigenverbrauch aus einer EE-Anlage? Beim zugekauften Strom verstehe ich das ja, ABER BEIM SELBST PRODUZIERTEN UND GENUTZTEN STROM?
Ich wusste das nicht, bisher dachte ich, nur Spanien wie von alupo zitiert hätte solch ein EE-Ausbau-Verhinderungsgesetz.
Man kann förmlich sehen, wie hier die Lobbyisten diese Gesetze geschrieben haben. Fakt ist, dass somit die Planung der Anlage bei uns auf dem MFH fast auf der Kippe steht.
Der Eigenverbrauch würde das in den Augen der Mehrheit der Besitzer von einem "langfristige Investition mit knapp unter 10% Rendite" zu einem No-Brainer mit 30% energetischer Selbstversorgung und einer Rendite von um die 20% bereits auf 10 Jahre machen.
Ich könnte k*****. Mit solcher Politik wird sinnvoller Ausbau sabotiert.
Es gibt zwar momentan einen Gesetzentwurf, der das korrigieren soll, weil wohl der Ausbau auf MFH nicht stattfindet (warum bloss?), aber der das ganze vom Verwaltungsaufwand her nochmal verkompliziert.
Ich wünsche mir, dass der Moment kommen wird, ab dem bei Neubauten selbst eine überdimensionierte PV-Anlage (wegen dem Winter) mit entsprechend großem Speicher trotzdem günstiger ist über 10 Jahre als Netzstrom mit den ganzen Abgaben.
Dann werden nämlich so einige Bauherren dem Netz den Finger zeigen und in die Autarkie gehen. Leider wird es dann vermutlich ein Gesetz wie in Spanien geben, mit dem auch Inselanlagen besteuert werden.
Steuer auf Sonne, next stop: Steuer auf Atemluft.
Ob die Stuttgarter dann auf einen Stickoxid-Rabatt klagen können?
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