Priusfreunde.de

Der Kreisverkehr macht ab einer gewissen Größe und Verkehrsaufkommen keinen Sinn mehr, ich erinnere mich mit Grausen an einen Kreisverkehr im norwegischen Stavanger vor dem ich vor vielen Jahren schon stets 20-30min im Stau stand. 4 jeweils dreispurige Straßen waren einfach zu viel für diese Lösung.

Ich rede von Regelverkehr um einfach den normalen Verkehr zu verflüssigen.

Was glaubst du wie lang der Stau gewesen wäre mit Ampelschaltung?

Wir müssen einfach dafür sorgen dass der Verkehr allgemein flüssiger wird. Dann wird die Luft sauberer, die Verbräuche sinken und dennoch steigt die Durchschnittsgeschwindigkeit.

Wahrscheinlich nicht so lang, es ist einfach nahezu unmöglich drei Spuren mit dichtem Verkehr so im Blick zu haben das ein Einfädeln gefahrlos möglich ist.

Flüssiger Verkehr=geringerer Verbrauch=geringere Steuereinnahmen. Sind Schadstoffe Börsennotiert? Also besteht an einem flüssigen Verkehr auch kein Interesse.

Marcel21 schrieb:
...
Was man an dieser Stelle fahren darf sollte man sich nicht von einem Schild oder einem Gesetz diktieren lassen, sondern von seiner Erfahrung und dem gesunden Menschenverstand.
Wenn man beides nicht oder nicht um notwendigen Ausmaß hat, hält man sich an die staatliche Vorgabe, das ist doch in Ordnung und da spricht auch nichts gegen.

Aber "die staatliche Vorgabe" sind doch die o.g. Geschwindigkeitsbegrenzungen (= "Diktat von Schild & Gesetz").
Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst.

Spannend finde ich aber auch die Frage, wer denn festlegt/-stellt, ob der jeweilige Fahrer ausreichend Erfahrung und gesunden Menschenverstand hat.

Gruß

PMueller

P.S.: Wo hier gerade "confession time" zu sein scheint: Ich bin für 50/80/130.
Mit 120 auf Autobahnen käme ich auch klar. 50 innerhalb JEDER geschlossenen Ortschaft finde ich übertrieben und sehe auch kaum Mehrwert.

Ich sehe mit den Geschwindigkeiten in der Stadt und auf Landstraßen keinen Bedarf zur Änderung.
Bei Landstraßen würde ich es vom Ausbau der Straße abhängig machen. Auf einer Straße die kaum breiter als ein Auto ist 100 zu fahren halte ich auch für Wahnsinn. Auf einer sehr gut ausgebauten, geraden Landstraße könnte man problemlos auch Ausnahmen einführen z.B. für 120km/h. Wobei es die ja schon gibt: Kraftfahrtstraße. Also das passt alles. Viele Straßen sind individuell limitiert und entsprechend gut geregelt. Wo es Probleme gibt kann man ja eingreifen.

Auf der Autobahn kann die Richtgeschwindigkeit so bleiben und das Maximum würde ich auf 250 setzen. Ursprünglich war ja ein Maximum von 250 von der Industrie festgesetzt und diese Zahl schwirrt auch weiterhin in vielen Köpfen, aber wirklich durchgesetzt wird es nicht. Die Strafen für höhere Geschwindigkeiten würde ich im Allgemeinfall beibehalten, in diesem Fall jedoch ausweiten auf die jetzige Stufe 41km/h zu schnell ab 251km/h + Toleranz (was bei üblichen 3% 257,5km/h wären). Das heißt 160€, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot wer mit 258 oder mehr geblitzt wird.
Das ist eine Geschwindigkeit bei der man noch Kontrolle darüber hat, was man tut. 300 oder schneller halte ich auch für Wahnsinn und die 250 sind auch Grenzwertig, aber diese Geschwindigkeit schaffen eh nur wenige Fahrzeuge und nicht jeder das das kann wird diese auch durchgehend fahren.

Die vielleicht sogar bessere Alternative wäre das allgemeine Tempolimit auf 160km/h zu setzen. Das schafft so gut wie jedes Auto, ist noch vertretbar effizient und man kommt ausreichend schnell voran. Das wäre ein Kompromiss mit dem jeder klarkommen würde denn selbst wer freiwillig langsamer fahren will, was ok ist, wird nicht mit einer riesigen Differenzgeschwindigkeit überholt.
Ein paar Idioten gibt es immer und die wird auch ein Tempolimit nicht aufhalten, dafür haben wir einen Bußgeldkatalog, der reicht auch aus.
Was möchte man mit dem Tempolimit erreichen? Weniger Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Spuren.
Gleichzeitig würde ich die erlaubte LKW-Geschwindigkeit auf 100km/h hochsetzen und dafür ein allgemeines Überholverbot für LKW einführen, mit einer Ausnahme: Auf Vierspurigen Autobahnen dürfen LKW die beiden rechten Spuren befahren. Es würde einige Jahre dauern, bis alle LKWs umgerüstet sind um diese Geschwindigkeit zu fahren, deswegen würde ich das Überholverbot auch erst einsetzen wenn es so weit ist. In anderen Ländern funktioniert das auch, warum also nicht hier? Reisebusse dürfen auch 100 fahren (und fahren oft etwas schneller) und da werden sogar Menschen und nicht nur Güter transportiert. Trotzdem gibt es sehr selten Zwischenfälle mit Reisebussen. Ein erhöhtes Tempo für LKW würde Fahrzeiten verkürzen und damit einen zusätzlichen kleinen Boost für die Wirtschaft geben. Niedrigere Transportkosten und schnellerer Transport.

Ansonsten sind die Spuren klar aufgeteilt in 150-160 / 110-120 / 90-100.

Wenn sich alle dran halten würden die Ziele, die das Tempolimit hat, erreicht werden, ohne alle unnötig stark auszubremsen, denn die Durchschnittsgeschwindigkeit einer schnellen Autobahnfahrt dürfte 160 auch jetzt kaum Überschreiten. Nur es würde alles geregelter ablaufen.

Achja was auch härter betraft werden sollte ist die Smartphonenutzung.
Hatte heute einen vor mir, im dunklen, eiert da rum auf der recht Spur, fährt für hunderte Meter halb über den Standstreifen. Nicht so schnell, 110 oder so.
Fahre ich dran vorbei, und was sehe ich? Hat der ein hell anleuchtendes Display in der Hand. Mal abgesehen davon dass die Nutzung von automatischer Helligkeit und Nachtmodus, die gerade in der Nacht durchaus augenschonend sind, wohl schon zu viel verlangt wäre, ist es doch absolut unverantwortlich während der fahrt das Ding in der Hand zu halten.
Ich würde es ja vielleicht noch tolerieren wenn man an der Ampel mal für 10 Sekunden drauf guckt, aber bei voller fahrt und dann offensichtlich solche Fehler machen, das geht gar nicht. Egal bei welcher Geschwindigkeit.

Es gibt viele Baustellen, die man angehen kann. Das man sich auf einigen wenigen Strecken seine Fahrgeschgwindigkeit, soweit es der Verkehr zulässt, selbst aussuchen kann, ist da sicherlich nicht die dringendste. Eigentlich überhaupt keine, denn so wie es läuft, läuft es bis auf wenige Ausnahmefälle sehr gut.

Mit dem Tempolimit wird sich jedoch die Anzahl derer die lieber aufs Smartphone als auf die Straße glotzen nur erhöhen. Denken sich kann ja eh nix passieren.

Hab ich vor kurzem gelesen: Tempolimit 200 www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-j...t-120-a-1244542.html klingt jetzt nicht wirklich nach Limit wenn man das übrige Europa ansieht, aber es wäre immerhin eine Verringerung der Geschwindigkeitsdifferenz und würde der übelsten Raserei Einhalt gebieten. Ich bin früher oft und gerne schnell, auch sehr schnell gefahren, aber ein Tempo von über 200 ist von der Konzentration her gar nicht dauerhaft durchzuhalten.

Marcel21 schrieb:
Ansonsten sind die Spuren klar aufgeteilt in 150-160 / 110-120 / 90-100.Soll ich dir einmal die Spurenverteilung der A8 im Bereich des Wittelsbacher Lands aufzählen, wie sie nicht selten vorkommt?

Links: 200+ kmh
Mitte: 160+ kmh
Rechts: 90 bis 130kmh, mit dem Problem, sich als Richtgeschwindigkeitsfahrer einmal innerhalb der 160+kmh-Fraktion in der Mitte einfädeln zu können.

Wenn man es wochentags bei gleichzeitig viel LKW-Verkehr wagt, dort mit 130kmh fortlaufend mittig LKWs zu überholen, ist der Unmut der von hinten Ankommenden sehr gut erkennbar.

Jetzt sage bloß nicht, man solle dann auch noch schneller fahren, unnötig Sprit rausblasen und zudem in die Gefährdungshaftung gehen.

Solange es viel zu viele Leute gibt, die eine schnelle Fahrt jenseits der 130kmh nicht daran festmachen, ob es die Verkehrslage problemlos ohne dauernden Geschwindigkeitswechsel zulässt, sondern nur daran, ob sie unbedingt schnell fahren wollen, ist ein Tempolimit unausweichlich.

Der größte Witz sind ja die Schilderbrücken mit variablen Limits. Entweder zeigen sie Jahr und Tag denselben Wert an, wie z.B. zwischen Weyarn und Irschenberg auf der A8, da hätte man sie sich auch gleich sparen können, oder sie gehen von unbegrenzt auf 120kmh erst dann runter, wenn der GESAMTE Verkehrsfluss auf Grund hohen Verkehrsaufkommens ohnehin schon bei 120kmh angekommen ist und es dann häufig durch Zieharmonikaeffekt noch weiter stockt, weil man es versäumt hat, den Verkehrsfluss rechtzeitig zu verlangsamen.

Dass es auch ohne Limit vernünftig funktionieren kann, ist leider nur graue Theorie. Dazu sind leider viel zu viele Uneinsichtige unterwegs, die nicht erkennen können oder wollen, wann sie vom Gas zu gehen haben.

Alleine dein Begrenzungsvorschlag bei 250kmh spricht Bände, so als ob die physikalischen Gesetze Makulatur wären. Das ist bereits eine Rennsportgeschwindigkeit und beim Rennsport ist bei der geringsten Beeinträchtigung auf der Strecke sofort das Safety-Car im Einsatz. Denke mal nach, was das übersetzt für unsere Autobahnen bedeutet, wenn man ganz alleine an die unzähligen Meldungen denkt, wo etwas auf der Straße liegt.

eppf

Es ist eine weit verbreitete Illusion Vernunft mit Gesetzen erzwingen zu können. Ungarn hat ein generelles Tempolimit von 130km/h, dennoch gibt es ein solches Video.

Solche Einzelfälle, denen die Gesetzeslage scheißegal ist, gibt es überall und in jedem Bereich des Lebens, aber deshalb ist eben noch lange nicht das Gesetz falsch.

Bloß wenn man wie bei uns sieht, dass z.B. seit dem Ausbau der A8 zwischen München und Augsburg die Anzahl der schweren High-Speed-Unfälle deutlich zugenommen hat und dort sogar schon lokale CSU-Politiker ein Tempolimit fordern, spricht das wohl eine eindeutige Sprache, was gewaltig schief gelaufen ist.

Wenn man mehrmals pro Minute von einem 200+kmh Kandidaten überholt wird, ist es eben bei Möchtegern-Schumis anstelle echter Schumis nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit, bis es wieder einmal heftigst kracht.

eppf

Knuddel1987 schrieb:
Bei 30kmh bin ich raus, macht noch mehr Dreck als 50kmh.Durch unseren Ort führt die B81. Gehe ich dort entlang um in die Stadt zu kommen, zucke ich bei jeder Vorbeifahrt eines LKW zusammen. Mir tun die Leute Leid, die dort ein Haus/Wohnung haben. Bundesstraßen sind Landessache. Ein Tempolimit auf 30 Km/h will das Land nicht genehmigen. Eine geplante Ortsumfahrung ist als nicht dringend abgewiesen worden. Nun geht der Lärm weiter. Ein Teilstück der B81 in Ortsmitte ist ein Limit von 30 Km/h nur nachts genehmigt worden. Zur Krönung mündet auch noch die B27 im Ortskern auf die B81.
Vor Fertigstellung der B6, jetzt A36, führte diese auch noch auf die B81. Man sollte diese Politiker von Genehmigungsverfahren dort in eine Wohnung Zwangs einquartieren. Vielleicht würde das helfen.

MfG Harzbube.

Die Diesel LKWs sind seit Langem schon erheblich sauberer als die Diesel PKWs. Die AdBlue Pflicht gibt es dort schon Ewigkeiten gefühlt (seit 2004). Natürlich nur für Deutsche LKWs. Ich denke wir wissen beide was das heißt.

Das vor allem die Tempolimits auf 30 den Dreck noch erhöhen, ist halt physikalisch erklärbar.

Das es lokal zu Ortsumfahrungen kommen sollte, damit der Verkehr verflüssigt werden kann, hatte ich ja auch bereits geschrieben. Man sollte dafür Sorgen dass mit Investitionen in die Infrastruktur der allgemeine Verkehr erheblich flüssiger von statten gehen sollte. Egal ob Kreisverkehre, flüssige Ampelschaltungen oder wie du Harzbube jetzt geschrieben hast, auch mit Umgehungsstraßen etc.

Servus.

Knuddel1987 schrieb:
Die Diesel LKWs sind seit Langem schon erheblich sauberer als die Diesel PKWs. Die AdBlue Pflicht gibt es dort schon Ewigkeiten...
Das gilt leider nur in der Theorie. Fast schon mit dem LKW mit verkauft bekommt man einen Zusatzgerät, das die AdBlue-Einspritzung unterbindet, damit der Betreiber nicht noch ständig das AdBlue nachtanken muss.
Zu diesen Betrügereien hatte ich hier im Form auch schon einmal einen Video-Link gepostet.


Grüße ~Shar~

Erinnert mich an das aufbohren von DPFs bei Dieselpkws...

Nun zurück zum Thema, danke Shar

Nur noch soviel zu Ad-Blue, weil es irgendwie auch hier zum Thema passt. In Deutschland schaut man proaktiv weg, damit man den Ad-Blue-Sündern erst gar nicht auf die Schliche kommt.

In unseren Nachbarstaaten trauen sich die Balkanspediteure nicht, ihren Ad-Blue-Emulator einzuschalten.

Aber in unseren Nachbarstaaten gibt es ja auch keinen derartigen allgemeinen Freibrief für den Straßenverkehr wie hierzulande.

Jetzt nochmals kurz zum Rennsportvergleich, hier eine interessante Zahl zum Nachdenken.
Was glaubt ihr wohl, wie schnell ein Formel 1 Bolide mit einem Gewicht von 743kg inkl. Pilot fahren müsste, um auf dieselbe Bewegungsenergie zu kommen, wie ein 2 1/2t Cayenne bei 250kmh?

Satte 458kmh!

Selbst bei 200kmh wären es immer noch vergleichsweise 367kmh, was ziemlich genau der bisher höchsten Geschwindigkeit entspricht, die jemals während eines Formel 1 Rennens gemessen wurde.

Soviel zum Thema, 250kmh wäre auf einer öffentlichen Straße noch vertretbar...

eppf