Priusfreunde.de

Hi,

Ich überlege mir einen Yaris Hybrid zu kaufen. Dazu haben ich eine Frage;
Ich wohne quasi auf einem Berg. Wenn ich am Morgen zur Arbeit fahre, geht es 10km abwärts. Der Verbrennungsmotor wird da also äusserst selten anspringen.

Wird im Winter der Innenraum elektrisch beheizt (Also nicht die Sitzheizung) oder bleibt es kalt, bis der Verbrennungsmotor arbeit bekommt?

Der Yaris hat keine elektrische Heizung. Wenn die Lüftung aktiviert ist, wird im Zweifel der Benziner angeworfen, um die notwendige Wärme zu produzieren.

Unabbhängig von der Heizung wird beim Start immer (außer mittels EV-Modus) der Kat auf Temperatur gebracht.

Grüße

Fabian

Ok, dann habe ich aus Sicht eines Hybridantriebs wohl eine doofe Situation.
Wird die Sitzheizung vom Hybrid-Akku gespiesen oder von der Starterbatterie?

Falls das vom Hybrid-Akku gespiesen wird könnte ich am morgen immer noch im EV-Modus fahren und den Eierkocher aktivieren

Geht wirklich nur (steil) abwärts. Ich könnte bei meinem jetztigen Auto mit ausgeschaltetem Motor fahren wenn da nicht die Sache mit der Bremsverstärkung und Servo wäre.

Wenn der Fahrakku voll ist, springt auch der Verbrenner an, bzw. Wird mitgeschleppt. Blöd im Winter, wenn der Akku eiskalt ist, wird die Rekuperation ( Bremswirkung durch Stromgewinnung und Laden des Fahrakkus) auch reduziert.

10km bergab. Wieviel Höhenmeter ?

die sitzheizung wird über die 12v batterie betrieben. wenn der wagen auf ready ist, wird diese aus der traktionsbatterie geladen. also kommt der strom der SH aus der traktionsbatterie, bzw genaugenommen aus dem tank.

du kannst probieren, in der übergangszeit ohne motor loszufahren. da der hybrid aber gern beim aufwärmen seine "ruhe" haben will, solltest du den warmlauf noch vor erreichen der talsohle initieren. wenn bei kaltem wetter der warmlauf sofort beginnt, ist das auch kein beinbruch. solange du keine wärme anforderst, ist das in wenigen sekunden erledigt.

ca 800 Höhenmeter.
Am anfang steil (Serpentinen) und gegen Schluss immer flacher.

Der 1.6l Diesel den ich im moment fahre (Golf TDI), erreicht auf dieser Strecke knapp Betriebstemperatur, je nach Aussentemperatur. Hat aber eine elektrische Zuheizung.

Beim 1.4l Diesel (Peugeot HDi) den ich zuvor hatte, hat's nicht mal für ein warmes Lüftchen gereicht.

Wie lange muss denn der Verbrennungsmotor laufen, bis er warm ist?

Wie sich der HSD Antrieb in kaltem Zustand bei Start in deiner Situation verhält kann ich gar nicht 100% ig sagen. Wenn ich "oben" bin , bin ich meistens vorher hinaufgefahren und Motor und Akku sind warm.

Das Beste ist , nach meiner Ansicht, ein Fahrzeug mal 2 Tage auszuleihen und genau deine Strecke abzufahren.

Bist zu evtl. in Südbaden zuhause? Hier hat es ja solche Strecken.

Nein, ich wohne in der Schweiz.
Der Kauf ist sowieso erst für ende Jahr geplant, werde dann mal wenn es kalt wird eine Probefahrt organisieren.

Ich fahre allerdings nicht nur diese Strecke (sonst hätte ich keinen Diesel gekauft), wollte mich nur mal Mental darauf vorbereiten Bin gespannt.

Also wenn es hilft... ich hatte mal mit Hilfe eines ODB die Temperatur von meinem Yaris HSD ausgelesen. Bei 6°C Außentemperatur braucht er nur 5min. um auf 40°C Wassertemperatur (im Stand) zu kommen. Dabei die Heizung auf max. Anschlag gedreht. Sonst geht ja der Motor nicht freiwillig an.

Ich wollte dabei Wissen wie schnell er sich in einer gewissen Zeit, im Vergleich zu meinem alten Wagen, aufheizen kann. Der alte war ein Fiesta (80PS). Er brauchte für das erreichen der selben Temperatur die doppelte Zeit (10min./Leerlauf). Und die dort verbaute Standheizung brauchte die selbe Zeit (10min.).

heliosh schrieb:
Nein, ich wohne in der Schweiz.
Der Kauf ist sowieso erst für ende Jahr geplant, werde dann mal wenn es kalt wird eine Probefahrt organisieren.

Ich fahre allerdings nicht nur diese Strecke (sonst hätte ich keinen Diesel gekauft), wollte mich nur mal Mental darauf vorbereiten Bin gespannt.Ich würde vermuten dass es vom Fahrprofil ungünstig ist anfänglich gleich 800 Hm bergab zu fahren. Klar, besser als mit einem Auto V1.0 allemal, aber eben nicht optimal.

Der noch kalte Verbrenner wird sich dann ab Tacho 30-33 kmh zwangsläufig dazuschalten und sich warmfahren (=Benzinverbrauch, um sich während der Abfahrt immer wieder abzukühlen). Zumindest im P3 wäre das so.
Bei dieser Höhe hast Du dann aber auch die Heizung zur Verfügung und wenn die Kühlwassertemperatur erst mal 40°C erreicht hat schaltet sich der Verbrenner wieder aus.

Aber so wirklich viele km bekommst Du eben nicht in den kleinen Akkuspeicher des Yaris/Auris/P2/P3 hinein. Das ist eigentlich sehr schade bei 800 Hm bergab. Damit könnte man ansonsten einige km elektrisch fahren.

Außerdem hat der P3 ein Abgaswärmerückführungssystem was bewirkt, dass mein P3 aktuell keine 500 m benötigt um sich als "warmgefahren" einzustufen.

Schön wäre es natürlich immer oben mit leerem HV-Akku anzukommen um Platz im Akku zu haben damit dann bergab mehr Rekuperationsenergie hineinpasst.

Daher halte ich gerade in der Schweiz mit ihren Bergen einen Prius PiP für sehr vorteilhaft (noch besser wäre sicher ein Tesla ). Da könntest Du die ganzen 800 Hm in den HV-Akku schaufeln wenn Du ihn nicht über Nacht auflädst.

Ich würde daher an Deiner Stelle lieber einen gebrauchten PiP als einen neuen Yaris/Auris nehmen.

Gruß alupo

Der Prius liegt nicht in meiner Preisklasse. Das liesse sich noch irgendwie arrangieren, aber die Karosserieform ist überhaupt nicht mein Ding.

Gebrauchte Hybride gibt es hier irgendwie kaum (Umkreissuche 40km: 9 Treffer) und Plug-In-Hybride erst recht nicht.

Am liebsten wäre mir ein Yaris HSD mit extra-akku (würde auch ein paar tausender drauf zahlen) aber sowas scheint nicht vorgesehen.

Vielleicht gibt sich ja noch was bis ende Jahr

Noch eine theoretische Betrachtung:

Ich frage mich ob ich die letzten 100 höhenmeter rein elektrisch zurücklegen kann, aber ich finde nirgends eine Angabe zur Akku-Kapazität vom Yaris HSD.

E = m * g * h (Energie = Masse * Erdbeschleunigung * Höhendifferenz)
Gibt nach Adam Riese bei 1300kg Gewicht (=12749N Masse) 3474 Wh Energie. Ich denke mal das reicht nicht, vor allem da ja "unten" nicht 100% Akkukapazität zur Verfügung stehen und der Wirkungsgrad auch nicht 100% beträgt.

Wenn ich einfach mal 1kWh Akkukapazität annehme, dann würde das gerade mal für 28.8 Höhenmeter E-Antrieb reichen, oder aber auch Rekuperation beim runterfahren, bei 100% Wirkungsgrad unter vernachlässigung sämtlicher Verluste und falls ich keinen Rechenfehler gemacht habe

Hallo heliosh,

mach Dir einfach nicht zuviele Gedanken. Es wird alles anders sein, als es bislang beschrieben wurde. Ich meine jetzt nicht, das jemand etwas komplett falsches geschrieben hat, eine Anmerkung folgt gleich noch zu alupo, aber es sind alles Feinheiten, die Dich jetzt auch überfordern würden.
Es gibt immer einen Algorithmus, wie sich das Auto bei Kaltstart und bei vollem Akku verhält. Die müßte man jetzt bis ins kleinste Detail durchgehen. Vielleicht rechnet Dir alupo noch etwas vor. Er hat mit die meisten Daten, allerdings vom P3. Und deshalb die Anmerkung: die genannten 500m Aufwärmzeit hat er nicht im Winter und die 30 km/h gelten für den YHSD absolut nicht. Ich würde sagen, kein Limit vorhanden. Du kannst Deine Bremsen ruinieren, oder den Verbrenner laufen lassen, um nicht auf überhöhte Geschwindigkeit zu kommen. Sobald der Akku voll ist, läuft der Verbrenner als Motorbremse, um vom E-Generator keine weitere einspeisen zu müssen. Geht ja auch nicht, der Akku ist voll.
Bergauf mit EV. Nein! Ich habe geschätzt nur eine 20m 10% Steigung, also gar nichts zu Deiner Umgebung und da in einer 30er Zone nehme ich die manchmal im EV. Aber eben nicht unbedingt mit 30 km/h sondern viel weniger.
Vergiss das Ganze der Einfachheit halber. Also im EV Höhenmeter nach oben zu fahren, schlag Dir aus dem Kopf.
Soweit meine kurzen Anmerkungen aus dem flachen Schleswig Holstein.
alupo bitte,
Gruß
hybridfan5

@alupo: wegen meiner Unstimmigkeiten zu den 30 km/h Limit am P3:
Bei warmen P3 Motor / Kühlwasser auch nicht über 30 km/h ohne ICE möglich?
Bei Gefälle und kaltem P3 Motor / Kühlwasser auch nicht über 30 km/h ohne ICE möglich? Stichwort Gaspedalstellung -> weit unter Eco Mitte!
Vielleicht hast Du einmal eine Kontrollmöglichkeit. Ich bin nach wie vor überzeugt mit meinem P3 die 30 km/h in gewissen Situationen auch ohne Verbrenner gefahren zu sein. Vielleicht war es auch nur vor einem bestimmten Softwareupdate. Es ist leider alles zu lange her und ich kann es ohne P3 sowieso nicht wieder probieren.
Gruß an Dich.

Ok, verstanden.
Aber wenn der Verbrenner als Motorbremse läuft, dann braucht er zumindest kein Benzin?
Die Potentielle Energie durch den Höhenunterschied geht halt einfach mangels Akkukapazität verloren.

heliosh schrieb:
Ok, verstanden.
Aber wenn der Verbrenner als Motorbremse läuft, dann braucht er zumindest kein Benzin? Das muss jemand aus dem Mittelgebirge beantworten. Wenn ich täglich am Berg fahren würde, wüßte ich es.
Warte ein wenig auf eine Antwort von jemand anderem.
Gruß
hybridfan5