Priusfreunde.de

gcf schrieb:
Der Ioniq ist vor allem sehr leicht und man hat offenbar Reifen montiert, die 20% weniger Rollreibung verursachen
...
Weißt du, welche das sind?

bgl-tom schrieb:
Beim Ioniq FL schon; er hat ein Coldgate.

Der hat aber m.E. NCM622. Die sind nicht so kälteempfindlich wie die Nachfolger NCM712 und NCM811.

autogasprius_berlin schrieb:
gcf schrieb:
Der Ioniq ist vor allem sehr leicht und man hat offenbar Reifen montiert, die 20% weniger Rollreibung verursachen
...
Weißt du, welche das sind?
Sind meines Wissens nach generell Michelin Energy Saver. Ob da noch eine besondere Ausführung kann ich nicht sagen. Habe meine schon vor dem Kauf durch Goodyear Vector 4 tauschen lassen. Und ja, auch damit läuft der IONIQ sparsam.

Am Wochenende habe ich meinen ersten Langstreckentet über 1086 Km.

Der Grund dafür war, dass ich von dem Forenmitglied RK aus dem Forum für alternative Antriebe vier Sommerreifen für meinen Yaris HSD geschenkt bekam, die erst 600 Km gelaufen haben. Dafür habe ich mich bei ihm auch recht herzlich bedankt. Das habe ich als Gelegenheit für einen Langstrecken Test mit dem EGolf gesehen.


Fahrzeit 17:36h, Durchschnittsgeschwindigkei 62Km/h, Verbrauch 15,9 KW/100Km.

Den größten Teil bin ich auf der Autobahn mit Tempo 80 Km/h gefahren. Manchmal auch bis 140 Km/h. Aber es gab auch Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 60 Km/h. Ich bin aber auch etwa 200Km über Landstraßen und Ortschaften gefahren. Die Wetterbedingungen waren schlecht. Die Außentemperatur lag auf der Hinfahrt zwischen 2 und 6,5° Celsius und es regnete überwiegend. In den Kasseler Bergen hatte ich dauerhaften Schneeregen Auf der Rückfahrt war es kühler, dafür aber überwiegend trocken. In den Kasseler Bergen war es 0°Celsius.

Ich wollte mich gut vorbereiten. Aber ich bin als Auto Tester ein Greenhorn. Vielleicht ging deshalb so viel schief?

Ich hatte mir eine Strategie überlegt, wie ich ein Rapidgte vermeiden kann. Meine Idee war es, so wenig Strom aus der Batterie zu ziehen und so wenig wie möglich zu kuperieren, um die Batterie nicht zu stark zu erwärmen. Statt dessen wollte ich bergab durch Rollen lassen Reichweite und Geschwindigkeit gewinnen. Meiner Meinung nach ist sie aufgegangen, denn ich konnte nach 1000 Km noch mit 38,5KW laden. Die maximale Ladegeschwindigkeit vom EGolf beträgt 40 KW. Wenn die Batterie nicht zu warm wird, ist das auch gut für ihre Lebensdauer.

Am Freitag hatte ich Tronity und A Better Rout Planer vorbereitet und die Route samt Ladungen erstellt. Dann habe ich die Zieladresse sowie die Adressen der Lade Punkte eingegeben. Die Route war am Samstag leider nicht mehr vorhanden. Also habe ich alles neu eingegeben. Leider wollte das Navi die Ladestopps in umgekehrter Reihenfolge anfahren. Ich konnte nicht herausfinden, wie man die Reihenfolge ändert, also bin ich nach A Better Routplaner gefahren. Dann habe ich noch meine Medikamente vergessen und musste umkehren. So bin ich statt um 05:00 erst um 07:00 richtig los gekommen. Nach kurzer Zeit ist A Better Rout Planer mehrfach abgestürzt und sagte mir, dass die Route nicht realisierbar ist. Dann habe ich angehalten und die einzelnen Ziele in das Discovery Pro neu eingegeben. Tronity.io hing. Aber auch We Connect, we Connect iD und sogar We Connect go hingen. Aber die Anzeigen im Fahrzeug funktionierten. Während der Fahrt musste ich ständig dringendst auf Toilette und es wurde immer schlimmer. Heute war ich deshalb beim Arzt. Es ist eine Harnetzündung und ich bekam Antibiotika verschrieben.

Die erste Ladestation nach 169 Km fand ich einfach direkt an einem Rasthof mit Tankstelle. Dort waren bei den PKW Parkplätzen zwei Ladeseulen von ENBW mit DC CCS, DC CHADEMO und AC Typ2. Die erste Ladeseule funktionierte nicht. Aber die zweit und war frei. Ich hatte zuvor meine Geschwindigkeit von 120Km/h auf 80 Km/h gedrosselt, weil ich die Ladestation sonst nicht erreicht hätte. Deshalb fuhr ich auch mit Tempo 80 weiter.

Die zweite Ladestation hatte mit 15 Km Restreichweite erreicht. Dort habe ich aber keine gefunden. Die Leute dort wussten auch nichts von einer Ladestation für Elektroautos. Die nächste Ladestation war lt. etankstellen und Nextcharge 18 Km entfernt. Also suchte ich weiter, bis ich einen älteren Herrn traf, dem im letzten Moment noch einfiel, wo er so etwas gesehen hatte. Dan bin ich nach einer Stunde Such 800 m die Straße entlang gefahren und rechts abgebogen, wo ich an einem Baumarkt mit 12 Km Restreichweite eine 40 KW CCS Schnelladeseule fand. Die nächst Ladeseule müsste ich ach lange suchen.

Als ich Ralf anrief schlug er mir vor, die Übergabe bei Kaufland Pfungstadt zu treffen. Er hat dort eingekauft und mir die Reifen geschenkt, die er mitbrachte. Dort habe ich noch meine halb volle Batterie kostenlos am Schnelllader vollgeladen und mich auf den Rückweg gemacht. Von da an hatte ich starke Schmerzen im rechten Gesäß. Das hat mich zu öfteren und längeren Stopps auf der Rückfahrt gezwungen. Aber nachdem ich das letzte Mal um Auto schlief, waren die Schmerzen weg.
Es war eine schwere Fahrt. Aber das Auto hatte keine Schuld daran. Wahrscheinlich wären mehr Stopps und eine höhere Geschwindigkeit (100 Km) besser gewesen. Auch ein besseres Wetter hätte zu einem besseren Ergebnis beitragen können. Das dynamisch Kurven LED Matrix-Licht ist einfach klasse.

Gerne hätte ich besser und mehr berichtet. Aucv viele Bilder und ein Video sowie Tabelen und Grafiken wollte ich machen. Aber die Gegebenheiten sowie meine Mangelnde Erfahrung standen dem im Weg.

Ich habe mein Bestes gegeben.

Gerd

Vielen Dank für den Bericht Gerd! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und Du hast es geschafft, das ist die Hauptsache.

Liebe Grüße
Klaus

>1000km, das ist beachtlich. Ich ziere mich schon, meine 500km-Strecke mit Familie in Angriff zu nehmen.

Bei unserem e-Golf gibt es nichts zu berichten (keine besondere Strecken) - er faehrt einfach voellig problemlos. Nur die Frau versaut immer alle Verbraeuche, weil sie die Heizung auf 23* hochdreht.

Weil es kalt war, habe ich zuHause und an jeder Ladeseule das Auto auf 24°C aufgeheizt. Dann hält sich die Wärme noch eine Weile. Während der Fahrt habe ich die Heizung auf 21°C gestellt. Dann muß nur noch die Wärme gehalten werden.

Gerd

Ist doch eine tolle Tour gewesen und die Erfahrung auf längere Strecke kommt noch. Wenn ich an Ladesäulen dachte bekam ich Panik, was wenn die Karte nicht funktioniert und so waren es wohl 4-5 Stück, genutzt habe ich bis jetzt maximal zwei.

Thomas

Gerd, meine Hochachtung! Du hast wohl mit so ziemlich sämtlichen Widrigkeiten kämpfen müssen, Nass-kalt, schlecht für den Verbrauch, Ladepunkte verloren bzw. ohne Funktion und noch gesundheitlich angeschlagen sowie Tabletten vergessen!
Ich denke aber, bei diesen kühlen Temperaturen hätte es wohl kein Rapidgate gegeben, etwas schneller fahren und gut rekuperieren wäre da u.U. günstiger gewesen...?

Gruß und gute Genesung!
Martin

Die Daten von We Connect

Samstag

Sonntag

Ich bin mit 98% SOC am Samstag um 07:00 losgefahren und erst am Samstag um 09:18 zurück gekommen. Auf der Rückfahrt habe ich die Lade Pausen zum Schlafen genutzt. Gegen Ende habe ich aber länger geschlafen. Sicherheit hat bei mir höchste Priorität. Deshalb und wegen meinen Problemen hat das so lange gedauert. Aber ein Rapidgte habe ich nicht feststellen können.

Gerd

@weinfux

BJörn Nyland hat 1000 Km mit dem eGolf bei -6 °C gemacht und nach 500 Km Rapidgte bekommen.
Er hat 16 Stunden dafür gebraucht.

youtu.be/G_B1Z9lrBwU

Er ist ein Profi. Deshalb bin ich der Meinung, dass meine Strategie nicht schlecht war. Ich habe auf dem Display beobachtet, dass bergab der Verbraucher bei 0,1 KW/100 Km lag und die Geschwindigkeit fast oder konstant und manchmal auch anstieg. In der Zeit habe ich einige Kilometer fast ohne Verbrauch zurückgelegt. Hätte ich Rekuperation verwendet, dann hätte ich Wandlungsveruste in Form von Wärmeentwicklug in der Batterie gehabt. Das sind starke Ströme, die die Batterie erwärmen. Das wollte ich vermeiden. Bis zu 800 Km bin ich durch gefahren. Dann mußte ich länger schlafen.


Gerd

Kann es sein das in der 2. Zeile der Tabelle 3:06 gemeint ist? Oder wie ist 3:60 zu interpretieren?

LG
Klaus

Ich kann es jetzt nicht mehr änddrn. Es waren 3Stunden und 26 Minuten.

Insgesamt war ich viel zu lange unterwegs. Mit meinem Yaris hätte ich das in der halben Zeit geschafft. Aber es war halt ein Test mit vielen Problemen. In Nachherein hätte ich einiges anders gemacht. Ich Hatte mit A better Rout planer und Tronity aufs falsche Pferd gesetzt. Dann hatte ich verschlafen und mußte wegen den Medikamenten umkehren und dann noch die Adressen für die Ladeseulen finden und in das Discovery Pro eingeben. Dazu noch gesundheitliche Probleme, die ich am Tag zuvor noch nicht hatte. Vielleicht war das mein letzter Langstrecken Test mit dem Egolf.
Ich bin so langsam gefahren, weil ich sonst die Ladepunkte nicht erreicht hätte. Statt die Geschwindigkeit zu drosseln, hätte ich wohl besser mehr Ladestopps machen sollen.

Ich habe jetzt bei We Connect Go genauere Daten gefunden. Die werde ich noch auswerten. Aber es stehen leider nirgends Ladezeiten. Ich kann sie nur schätzen. Auch kann ich so nicht genau sagen, wie lange ich gesucht und wie lange ich geschlafen habe. Es tut mir Leid, dass ich das verbockt habe. Mein Anspruch war ein Anderer.



Gerd

Danke, ich habe den Wert korrigiert und die Zahlen mit dem Code-Tag etwas in Form gebracht.
Ich kann mir vorstellen, daß so wie es gelaufen ist, es für Dich eine Tortour war. Aber nach meinem Gefühl gehst Du hier zu hart mit Dir selbst ins Gericht. Es kann sein, daß Du es für Dich verbockt hast. Für mich aber nicht. Also ist wirklich keine Entschuldigung nötig.

LG
Klaus

Du hast Dir nichts vorzuwerfen, Gerd. Es war einfach sehr viel Pech dabei; mit einer Harnwegsinfektion wird jede längere Autofahrt zur Tortur.

Mit einem derart kleinen Akku an Bord, bei Kälte, im Regen und ohne Zugriff auf das Tesla-Netzwerk muss man mehr planen. Das ging in diesem Fall schief und trotzdem hat es letztlich geklappt, auch wenn es keinen Spaß gemacht hat.

Was den Akku angeht, hier noch die Daten Deines e-Golf 300:


Du kannst mit 30 Kilowattstunden Netto-Kapazität kalkulieren. Das ist für Langstrecken schon sehr, sehr wenig, auch wenn mich persönlich das nicht abschreckt. Ich war mit dem Elektro-Up (Akku fast identisch) schon in Frankreich, Belgien, Luxemburg und sogar in Österreich. Aber ich habe es auch selten eilig und einen ziemlich guten Riecher für Stromquellen.

Grüße, Egon