Hallo Interessierte!
Seit Mitte Oktober haben wir nun unseren e-Niro und da wird es doch Zeit, mal einen kurzen Zwischenbericht abzugeben.
Angefangen hat alles im Februar 2019, als wir so ein Auto von einem KIA Autohaus für eine 24-Stunden Probefahrt zur Verfügung gestellt bekamen.
Den Bericht dazu gibt es hier:
Probefahrt mit dem Kia e-Niro Spirit - 64 kWh
Aus mehreren Probefahrten und Mieten von E-Autos kristallisierte sich der e-Niro als das für uns brauchbarste aller Fahrzeuge heraus. Warum wir ihn damals nicht gekauft haben, steht im Artikel. Zudem betrug die Lieferzeit ca. 1 Jahr.
Nachdem nun dieses Jahr die Förderprämie erhöht und die MwSt. gesenkt wurde und zudem das Modell 2020 einen 11 kW Lader, Verkehrszeichenerkennung und eine App spendiert bekam, stellte sich die Frage: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Also im Juli bei Carwow einen Vergleich gestartet und mit diesem Wissen hin zu dem Autohaus, das uns damals das Probefahrzeug überlassen hatte.
Die Lieferzeit eines Individualfahrzeugs sollte immer noch ca. 6-9 Monate sein, aber es gab Fahrzeuge aus einem Pool, die innert 2-3 Monaten geliefert werden konnten. Natürlich ausschließlich die teuerste Variante, meist in Grau, Schwarz oder Weiß. Wir haben uns für einen Spirit in Rot mit 64 kWh Akku entschieden.
Geliefert wurde das Auto dann Mitte Oktober.
Parallel dazu stand noch der ID.3 zur Debatte, denn der auch Probe gefahrene e-Golf gefiel - bis auf die Reichweite - ausnehmend gut.
Allerdings hat uns das Bedienkonzept nicht zugesagt. Das liegt halt am Alter, dass wir lieber Schalter, Tasten und Drehknöpfe bedienen.
Wir sind jetzt knapp 1.000 km damit gefahren und ich werde hier ab und zu was dazu schreiben.
Vielleicht trägt sich ja der eine oder andere mit dem Gedanken, so ein Auto zu kaufen.
Als genial empfinden wir nach wie vor den geringen Stromverbrauch für dieses doch recht geräumige Auto, auch wenn der aktuelle Verbrauch bei Spritmonitor das nicht vermuten lässt. Dort trage ich den real geladenen Strom ein. Also inklusive der Ladeverluste von ca. 10% an der Wallbox und bei vielen kurzen Fahrten kommt natürlich die Energie zum Heizen verstärkt zum Tragen.
Tägliche Fahrten sind dann doch anders, als eine euphorische Probefahrt und deshalb hier zuerst mal eine Positiv- Negativliste, was nach 1.000 km so aufgefallen ist.
Was gefällt:
* Gutes Platzangebot
* Man sitzt richtig gut - trotz der Ledersitze, die wir nie wieder haben wollten.
* Alle wichtigen Infos hat man als Fahrer sofort im Blick.
* Sehr sparsam im Verbrauch. Ich bin kürzlich bei 20°C 52 km mit 10% Stromverbrauch gefahren - ergibt über 500 km Reichweite.
* Der Bordcomputer rechnet ziemlich genau, eher etwas konservativ und zeigt verlässliche Werte.
* Beschleunigung und Fahrverhalten empfinde ich als gut.
* Nur ca. 10-11% Ladeverluste an der heimischen Wallbox
* Das etwas konservative Bedienkonzept mit Schaltern und Drehreglern inkl. der gut bedienbaren Tasten auf dem Lenkrad.
Was nicht gefällt:
* Das Gedudel beim Starten und Ausschalten
* Das zischende Lenkrad, also wenn man lenkt und über das Leder streicht - okay, das fiel bei der Probefahrt schon auf.
* Ein leichtes Heulen zwischen 60 und 75 km/h.
* Geräusche aus dem Kofferraum (z.B. quietschen der 6er Pack Wasser) werden durch diese Zugabdeckung fast nicht gedämmt.
* Der Spurhalteassistent ist auf Landstraßen nicht wirklich zu gebrauchen und fährt viel zu weit links. Beim e-Golf war das um Längen besser.
* Eine Fahrt im Regen und das Fahrzeug ist hinten und auf der Seite total verdreckt.
* Bei Regen ist die auch Rückfahrkamera schlecht zu gebrauchen. Beim e-Golf ist die Kamera unter dem Emblem geschützt und das klappt bei Rückwärtsfahrt hoch.
* Den Keyless Knopf am Türgriff empfinde ich als antiquiert. Selbst der Toyota Yaris 2014 hatte einen Sensor und man musste nur die Tür aufziehen.
* Die Uhrzeit kommt per GPS, aber die Sommer-/Winterzeit muss man von Hand umstellen?!
* Bei dem aufgerufenen Preis für die Spirit Version, wäre Matrix-LED schon schön.
* Beworben wird eine 2-Zonen Klimaanlage, was sich dann als "Driver only" entpuppt...!
* Jede Menge Getränkehalter, aber wenig andere sinnvolle Ablagemöglichkeiten. Das "Loch" in der Armlehne habe ich mit so einem
Ablagefach ein bisschen brauchbarer gemacht
Leider passen in das offensichtliche Kartenfach keine Karten (es ist 2mm zu kurz) nur hinter den Gummi kann man welche klemmen.
So, das war's für's Erste.
Wenn sich neue Erkenntnisse ergeben, wird das hier fortgesetzt.
Grüße Rainer