Im Vorfeld der Neuanschaffung meines Firmen-RAVs hatte ich auch so einiges an Tests gelesen und in der deutschen Berichterstattung kam der RAV4 leider oft nicht so gut weg.
Da ich jedoch bereits über 12 Jahre Toyota-Verseucht bin (3x Avensis -- T25 Exe, T27 Exe, T27FL Tec) habe ich mich davon jedoch nicht abschrecken lassen.
In ca. 4,5 Monaten habe ich nun knapp 30Tsd Kilometer mit dem Teil runtergerissen (wird bald Zeit für was neues
) und bereue die Entscheidung zu 0.0 Prozent!
Fahre auch nur den 4x2 in der Exe-Ausstattung und habe auch bei den jetzigen schlechteren Strassenbedingungen (Nässe, Laub) keinerlei Probleme mit der Traktion.
Ich habe keine AHK und somit auch nicht vor, einen Hänger zu ziehen. In die Berge zum Wintersport fahre ich auch nicht.
Bin aber ziemlich viel in ganz DE und teilw. im Ausland unterwegs.
Bislang hatte ich auch mit den anderen Fahrzeugen noch nie wirkliche Probleme im Winter.
Natürlich muss man bei einem so kräftigen Fahrzeug ohne Allrad-Antrieb ein wenig mehr Gefühl am Gasfuß haben und manchmal kann es auch von Vorteil sein, wenn man einen rutschigen Untergrund über das Feedback "Schlupf an den Rädern" erkennt, bevor man locker ordentlich Fahrt aufnehmen kann, um dann beim Bremsen oder Bergabfahren feststellen zu müssen, dass man leider etwas zu schnell unterwegs ist und die Masse nicht mehr vernünftig bremsen/beherschen kann - Stichwort "Risikokompensation".
Hier ein Link dazu:
www.motor-talk.de/forum/schwedische-vers...-15-41-t6025097.html
Dennoch ist Allrad natürlich eine feine Sache beim Anfahren und Hänger ziehen, wenn man es denn wirklich benötigt.
Es gilt zudem als Schick, erhöht das Prestige (hier legt man in DE ja ganz besonderen Wert drauf) und wird entsprechend vom Marketing der Autohersteller als praktisch unverzichtbar dargestellt.
Vor ca. 3 Wochen habe ich auf Ganzjahresreifen (Vredestein Quatrac 5) gewechselt und auch hier bin ich sehr zufrieden (leise, gute Fahreigenschaften trocken und nass, Traktion bislang einwandfrei)
Toyota kümmert sich nicht wirklich um die deutschen Vorlieben wie beispielsweise, dass alles mit Soft-Touch und/oder beledert sein muss um als Wertig zu gelten.
Auch das Infotainment ist schon "etwas" angestaubt, tut jedoch, wenn es einmal in Wallung ist seinen Dienst eigentlich recht ordentlich.
Dafür ist das Antriebskonzept jedoch aller erste Güte und muss sich hinter keinem sog. Premium-Anbieter verstecken. Und das ist es, was eigentlich zählt und nicht das ganze Bling-Bling drumherum.
Kurzum - Das Auto ist schon sehr gut und es macht immer wieder Spaß selbst größere Stecken (1000km + am Tag) absolut entspannt runterzuspulen.
Die deutsche "Fachpresse" kann weiterhin überholte Motorenkonzepte in den Himmel loben, solange Spaltmaße und Softtouch-Oberflächen in Verbindung mit Infotainment-Systemen das Maß der Dinge sind.
Lustig dann immer am Ende der Tests den Testwagenpreis zu lesen, der dann oft für einen Mittelklasse-Wagen jenseits der 60k Euro liegt und bei SUVs dann auch schon schnell mal bei 70-80k anlangt.
